Re: Resturlaub – Dolomiten und Alpe-Adria

von: touromat

Re: Resturlaub – Dolomiten und Alpe-Adria - 26.09.19 08:11

Montag

Vittorio Veneto - Grado
130 Kilometer
200! Höhenmeter


Das Gebirge und auch die letzten Voralpenhügel habe ich gestern hinter mir gelassen. Heute geht es flach Richtung Meer. Das ist die Etappe, die mir im Vorfeld etwas Sorgen bereitete. Wie wird es wohl durch die überbesiedelte und extrem verkehrsbelastete norditalienische Tiefebene? Ich bin aber mental auf das vor mir Liegende eingestellt; irgendwie kommt man immer durch.

Schon kurz nach dem Start lande ich auf relativ stark befahrenen Straßen. Ab und zu kann ich auf ruhigere Wege ausweichen. Die ganze Gegend um Pordenone ist riesiges Gewerbe-/Industrie-/Wohngebiet. Alle Orte hängen irgendwie zusammen und ich komme mir vor als würde ich durch eine Großstadt fahren. Auf der Landkarte sah das gar nicht so wild aus. Durch das Stadtgebiet von Pordenone führt zwar ein kombinierter Rad-/Fußweg, aber der Radweg ist nur handtuchbreit. Kilometerweise im besseren Schritttempo unterwegs, Fußgänger, Ampeln, was noch alles. Hier verliere ich viel Zeit.

Später auch wieder kleinere Straßen, wo es sich ganz nett fahren lässt.




Falsche Straße; vierspurig mit Mittelabtrennung. Da bin ich versehentlich draufgeraten, den Abzweig auf dem Navi zu spät erkannt. Kein Seitenstreifen, Ausfahrt meilenweit nicht in Sicht, Umkehren und zurück unmöglich; über die beiden hohen Leitplanken klettere ich auf die richtige Straße.

Sorge bereitet hatte mir bei der Planung auch der Bereich um den Tagliamento. Darüber gibt es hier im Bereich nur wenige Brücken, über diese führen fette Bundesstraßen. Etwa 10 Kilometer vor der Brücke muss ich also auf die große Straße. Ist aber gar nicht so schlimm, zwar der erwartete Verkehr, aber ein relativ breiter Seitenstreifen sorgt für Sicherheit.

Die ewig lange Brücke ist dann ohne Seitenstreifen; über den Tagiamento - kleiner Fluss in einem riesigen Kiesbett - und kurz danach kann ich in einen rumpeligen Feldweg abbiegen. Jetzt bin unvermittelt in ruhigem, landwirtschaftlich genutzten Gebiet.




Irgendwo im Nirgendwo, wobei das hier noch eher attraktiver war als der Rest. Äcker, Maisfelder, Äcker, Maisfelder ..., einmal ein Weinfeld, glaube ich. Vielleicht habe ich mich ja getäuscht; schließlich heißt es ja immer „Weinberg“. Hier gibt es aber weit und breit keinen Berg.




Auf einmal mitten in der Pampa dieses riesige Gebäude.




Das ist ein ziemlich großer Komplex, den man nicht auf ein Bild bringt und das Ausmaß nicht so recht wiedergeben kann.


Bei Palmanova treffe ich endlich auf den Alpe-Adria-Radweg und kann somit die restlichen Kilometer entspannt Richtung Grado fahren.




Auf dem Damm nach Grado. Das ist schon eine tolle Sache, auf diesem Radweg auf die Insel zu fahren.




Auf dem Damm nach Grado




Am Meer angekommen setze mich erst einmal in die Sonne und schaue dem Treiben am Strand zu.




Promenade in Grado

So wie auch schon gestern ist heute nochmal T-Shirt-Wetter und man muss keinen Gedanken an eine Jacke oder einen Pullover verwenden. Da ist es, dass gewünschte Sommer-Feeling.




Promenade in Grado




Promenade in Grado




Promenade in Grado




Allerlei Gimmicks zur Touristenbespaßung


Grado ist schon ein sehr gepflegter Ort mit schöner Promenade. Und – Überraschung – sehr touristisch. Aber für einen Abend schon ganz nett. Auf einmal wird wieder nur noch deutsch oder österreichisch schmunzel gesprochen. Im Hotel liegt die Bildzeitung aus und es gibt Brezen. Abends spiele ich mit der Fernbedienung des Fernsehers herum und als erstes ploppt das ZDF auf. Was für ein Unterschied zu den Tagen zuvor.