von: haegar
Re: Westalpentour 2017 - 09.08.19 21:06
2017-08-04 Bourg St. Maurice - Termignon - über das Dach der Tour
2017-08-04
#alpentour2017 Tag7: Col de L'Iseran (2764m) und damit die höchste durchgehende #passstrasse der #alpen 😎
Und dann hat sich beim Cappuccino trinken in Bonneval-sur-Arc die Uhr wegen Akku leer abgeschaltet 😳
#bourgstmaurice #bourgsaintmaurice #mtb #bikepacking #thealps #france #frankreich #myog #coldeliseran #bonnevalsurarc
#polar #v800 @nicolaibikes #nicolaibikes #argon #nicolaiargon
Heute habe ich mir den Wecker gestellt, denn ich will versuchen, so früh wie möglich loszukommen, auch heute soll es wieder sehr heiss werden und ich will hoch hinaus. Zumindest Nachts hat es sich etwas abgekühlt und das muss man dem Hilleberg Niak zu Gute halten, die Belüftung hat mit offener Apside halbwegs funktoniert. Noch liegt der Platz im Schatten, schön war es aber hier wirklich nicht
Bis ich dann gefrühstückt habe, alles eingepackt ist und ich startklar bin, dauert es schon noch einen Moment. Dann folge ich meinem Track raus aus der Stadt, der Einstieg von der Straße ist gar nicht so einfach zu finden. Der Weg wird aber immer übler und zunehmend zugewachsen. Ich zerre das Rad durch Büsche und mehr als kniehohes Gras und Pflanzen und bin komplett durchgeschwitzt … SO geht es bestimmt nicht weiter. Ich will heute Radfahren, fahren und nicht schieben, so lasse ich Trail Trail und Track Track sein und schlage mich zurück auf die Straße. Zurück nach Bourg St. Maurice und dann einfach den Schildern nach, schon der Anstieg zum nächsten Städchen ist anstregend
Zumindest bin ich nun wieder auf der Route unterwegs, von der ich jahrelang geträumt habe und erfreulicherweise nehmen die Autofahrer die Beschilderung ernst, ich bin sehr positiv überrascht. Genauso überrascht, dass nun erstmal einige Hm wieder vernichtet werden zumindest bringt das die notwendige Erholung und Erfrischung nach den morgendlichen Dschungelabenteuern.
Bald gibt es schon die ersten großartigen Blicke auf Berge und Gletscher
und die üblichen km-Steine für Radfahrer an den französischen Pässe beginnen, für mich immer sehr motivierend
Schnell bin ich so wirklich nicht, aber zumindest habe ich heute die bis dahin eher geschonte echte Radhose (von everve eine echte Empfehlung!) an. Das bringt schon mal spürbar angenehmeres Sitzen und die Straße ist auch nicht so steil, oder ich schon besser an die Anstiege gewöhnt, irgendwann ist der Stausee Lac du Chevril mit dem Abzweig Richtung Tingnes erreicht.
Für die folgende Fahrt durch die vielen Tunnel bringe ich das Rotlicht mit einem Pulsmodus an, das bringt wirklich gute Ergebnisse. Dann rolle ich nach Isere rein, die Stadt wirkt in der Mittagszeit noch ausgestorbener, als sie im Sommer ohnehin schon zu sein scheint. Im Zentrum gibt es einen großen Bereich mit Outlets fast aller namhafter Outdoor-Firmen, leider alles geschlossen. Auch wenn ich nicht sicher bin, ob ich danach noch wirklich radfahren kann, aber mein Hunger lässt mir heute mal keine andere Wahl und so suche ich mir ein kleines geöffnetes Restaurant und wähle das typische französische Gericht Pommes mit Bratwurst
Bisher bin ich mit zwei selbstgenähten Shorts von mir unterwegs, die ich i. d. R: als Baggy über der Boxer (seit gestern mit Polster) oder Radhose trage(n will). In den ersten Tagen der Tour hatte ich dann aber bereits so viel abgenommen, dass mir die ein davon schon deutlich zu weit geworden ist.
Auf dem kleinen Verdaungsspaziergang durch den Ort sehe ich nicht nur div. martialisch ausgestattete Downhiller auf dem Weg zur Seilbahn, sondern finde auch einen geöffneten MTB-Laden und dort eine reduzierte POC Endurohose, na das passt doch und die mir sogar nach der fetten Portion Pommes. Als Zugabe handel ich noch eine Tube Sonnencreme raus, die ich ebenfalls dringend brauche … irgendwas gibt es immer, um das Gewicht des Rucksacks nach oben zu treiben
Dann geht es weiter dem Pass entgegen
Ich mache zwar mehrer Pausen, tlw. zum fotografieren, tlw. auch nur unter dem Vorwand fotografieren zu wollen, aber es geht voran
so richtig schaffe ich es nicht schneller zu werden, größere Gang geht auf die Knie, schneller treten bekomme ich nicht hin, so geht im grünen Pulsbereich langsam weiter
Gerade eben finde ich es auch gar nicht mehr so schlimm, dass ich auf der Straße unterwegs bin, sondern freue mich, dass ich auf dem Weg bin, den höchsten Pass der Alpen mit dem Fahrrad komplett hoch zu fahren . DAS hätte ich vor 10 Jahren nicht mal geträumt und nach den Erfahrungen der Forumstour in Biel kaum zu hoffen gewagt
Mittlerweile motiviere ich mich ein wenig damit, dass ich mir vorstelle, an welcher Stelle meiner Laufrunde ich zu hause gerade wäre, noch 6km ich sehe Böhmsholz, noch 4km bei der Kreuzung auf dem Rückweg, usw. … und dann ist es wirklich nur noch 1km
und dann stehe ich wirklich oben, hochgefahren auf den Col de L'Iseran auf 2770m, dem Dach der Tour … unglaublich
Es ist kalt und windig, im Souvenirshop kaufe ich mir eine Cola und frage nach der Toilette und Wasser für meine Flasche. Die Cola verkauft man mir gerne, für den Rest verweist man mich an das Restaurant in der 1. Etage. Dort sieht man das komplett anders, da hätte ich schon meine Cola bitteschön hier kaufen müssen. Na ja, auf die Toilette darf ich schon, Wasser gibt es nicht!
Bald mache ich mich auf in die rasende Abfahrt und passiere die Grenze zum Parc National de la Vanoise
Mit jedem Meter tiefer wird es wärmer, den Bremsen ist es schon mehr als heiss, dann kommt auch endlich wieder die Sonne raus
Mir ist schon wieder hungrig und immer noch kalt, und so mache ich Pause in Bonneval-sur-Arc, auf der Terrasse eines Hotels finde ich ein sonniges Plätzchen und 2 Caffe au Lait und einem merkwürdigen "Etwas" (Mischung zwischen Softeis und Pudding) geht es mir etwas besser. Mein GPS-Uhr hatte sich mittlerweile wegen Akku leer abgeschaltet und ist dank PowerBank auch wieder startklar.
Weiter geht es die Arc entlang ...
Irgendwann fange ich doch schon an mich zu wundern, wieso es nicht einfach rollend bergab geht und ich zunehmend wieder in die Pedale treten muss … der eine oder ander Campingplatz wirkt verlockend, aber ich würde gerne mein geplantes Ziel Termignon erreichen. Als ich das Schild an der Straße sehe, muss ich doch lachen, irgendwie hatte ich in meiner Euphorie ganz übersehen, dass es da noch einen zweiten Pass gibt
Danach geht es doch deutlich entspannter über Lanslevillard und Lanslebourg dem Etappenziel entgegen
Der Campingplatz in Termignon ist gar nicht so leicht zu finden und die leichten Ansteige und Terrassierungen dort finde ich heute gar nicht mehr so lustig. Aber ich finde ein schönes Plätzchen auch weit genug von den Jugendgruppen entfernt und so breite ich im letzten Licht des Tages mein Zelt aus
Nach ein wenig Pause geht es dann noch unter die Dusche, für sehr viel mehr fehlt mir dann allerdings die Energie und so gibt es heute eine von meinen zwei mitgeführten Notrationen … lecker
In Antwort auf: Instagram
2017-08-04
#alpentour2017 Tag7: Col de L'Iseran (2764m) und damit die höchste durchgehende #passstrasse der #alpen 😎
Und dann hat sich beim Cappuccino trinken in Bonneval-sur-Arc die Uhr wegen Akku leer abgeschaltet 😳
#bourgstmaurice #bourgsaintmaurice #mtb #bikepacking #thealps #france #frankreich #myog #coldeliseran #bonnevalsurarc
#polar #v800 @nicolaibikes #nicolaibikes #argon #nicolaiargon
Heute habe ich mir den Wecker gestellt, denn ich will versuchen, so früh wie möglich loszukommen, auch heute soll es wieder sehr heiss werden und ich will hoch hinaus. Zumindest Nachts hat es sich etwas abgekühlt und das muss man dem Hilleberg Niak zu Gute halten, die Belüftung hat mit offener Apside halbwegs funktoniert. Noch liegt der Platz im Schatten, schön war es aber hier wirklich nicht
Bis ich dann gefrühstückt habe, alles eingepackt ist und ich startklar bin, dauert es schon noch einen Moment. Dann folge ich meinem Track raus aus der Stadt, der Einstieg von der Straße ist gar nicht so einfach zu finden. Der Weg wird aber immer übler und zunehmend zugewachsen. Ich zerre das Rad durch Büsche und mehr als kniehohes Gras und Pflanzen und bin komplett durchgeschwitzt … SO geht es bestimmt nicht weiter. Ich will heute Radfahren, fahren und nicht schieben, so lasse ich Trail Trail und Track Track sein und schlage mich zurück auf die Straße. Zurück nach Bourg St. Maurice und dann einfach den Schildern nach, schon der Anstieg zum nächsten Städchen ist anstregend
Zumindest bin ich nun wieder auf der Route unterwegs, von der ich jahrelang geträumt habe und erfreulicherweise nehmen die Autofahrer die Beschilderung ernst, ich bin sehr positiv überrascht. Genauso überrascht, dass nun erstmal einige Hm wieder vernichtet werden zumindest bringt das die notwendige Erholung und Erfrischung nach den morgendlichen Dschungelabenteuern.
Bald gibt es schon die ersten großartigen Blicke auf Berge und Gletscher
und die üblichen km-Steine für Radfahrer an den französischen Pässe beginnen, für mich immer sehr motivierend
Schnell bin ich so wirklich nicht, aber zumindest habe ich heute die bis dahin eher geschonte echte Radhose (von everve eine echte Empfehlung!) an. Das bringt schon mal spürbar angenehmeres Sitzen und die Straße ist auch nicht so steil, oder ich schon besser an die Anstiege gewöhnt, irgendwann ist der Stausee Lac du Chevril mit dem Abzweig Richtung Tingnes erreicht.
Für die folgende Fahrt durch die vielen Tunnel bringe ich das Rotlicht mit einem Pulsmodus an, das bringt wirklich gute Ergebnisse. Dann rolle ich nach Isere rein, die Stadt wirkt in der Mittagszeit noch ausgestorbener, als sie im Sommer ohnehin schon zu sein scheint. Im Zentrum gibt es einen großen Bereich mit Outlets fast aller namhafter Outdoor-Firmen, leider alles geschlossen. Auch wenn ich nicht sicher bin, ob ich danach noch wirklich radfahren kann, aber mein Hunger lässt mir heute mal keine andere Wahl und so suche ich mir ein kleines geöffnetes Restaurant und wähle das typische französische Gericht Pommes mit Bratwurst
Bisher bin ich mit zwei selbstgenähten Shorts von mir unterwegs, die ich i. d. R: als Baggy über der Boxer (seit gestern mit Polster) oder Radhose trage(n will). In den ersten Tagen der Tour hatte ich dann aber bereits so viel abgenommen, dass mir die ein davon schon deutlich zu weit geworden ist.
Auf dem kleinen Verdaungsspaziergang durch den Ort sehe ich nicht nur div. martialisch ausgestattete Downhiller auf dem Weg zur Seilbahn, sondern finde auch einen geöffneten MTB-Laden und dort eine reduzierte POC Endurohose, na das passt doch und die mir sogar nach der fetten Portion Pommes. Als Zugabe handel ich noch eine Tube Sonnencreme raus, die ich ebenfalls dringend brauche … irgendwas gibt es immer, um das Gewicht des Rucksacks nach oben zu treiben
Dann geht es weiter dem Pass entgegen
Ich mache zwar mehrer Pausen, tlw. zum fotografieren, tlw. auch nur unter dem Vorwand fotografieren zu wollen, aber es geht voran
so richtig schaffe ich es nicht schneller zu werden, größere Gang geht auf die Knie, schneller treten bekomme ich nicht hin, so geht im grünen Pulsbereich langsam weiter
Gerade eben finde ich es auch gar nicht mehr so schlimm, dass ich auf der Straße unterwegs bin, sondern freue mich, dass ich auf dem Weg bin, den höchsten Pass der Alpen mit dem Fahrrad komplett hoch zu fahren . DAS hätte ich vor 10 Jahren nicht mal geträumt und nach den Erfahrungen der Forumstour in Biel kaum zu hoffen gewagt
Mittlerweile motiviere ich mich ein wenig damit, dass ich mir vorstelle, an welcher Stelle meiner Laufrunde ich zu hause gerade wäre, noch 6km ich sehe Böhmsholz, noch 4km bei der Kreuzung auf dem Rückweg, usw. … und dann ist es wirklich nur noch 1km
und dann stehe ich wirklich oben, hochgefahren auf den Col de L'Iseran auf 2770m, dem Dach der Tour … unglaublich
Es ist kalt und windig, im Souvenirshop kaufe ich mir eine Cola und frage nach der Toilette und Wasser für meine Flasche. Die Cola verkauft man mir gerne, für den Rest verweist man mich an das Restaurant in der 1. Etage. Dort sieht man das komplett anders, da hätte ich schon meine Cola bitteschön hier kaufen müssen. Na ja, auf die Toilette darf ich schon, Wasser gibt es nicht!
Bald mache ich mich auf in die rasende Abfahrt und passiere die Grenze zum Parc National de la Vanoise
Mit jedem Meter tiefer wird es wärmer, den Bremsen ist es schon mehr als heiss, dann kommt auch endlich wieder die Sonne raus
Mir ist schon wieder hungrig und immer noch kalt, und so mache ich Pause in Bonneval-sur-Arc, auf der Terrasse eines Hotels finde ich ein sonniges Plätzchen und 2 Caffe au Lait und einem merkwürdigen "Etwas" (Mischung zwischen Softeis und Pudding) geht es mir etwas besser. Mein GPS-Uhr hatte sich mittlerweile wegen Akku leer abgeschaltet und ist dank PowerBank auch wieder startklar.
Weiter geht es die Arc entlang ...
Irgendwann fange ich doch schon an mich zu wundern, wieso es nicht einfach rollend bergab geht und ich zunehmend wieder in die Pedale treten muss … der eine oder ander Campingplatz wirkt verlockend, aber ich würde gerne mein geplantes Ziel Termignon erreichen. Als ich das Schild an der Straße sehe, muss ich doch lachen, irgendwie hatte ich in meiner Euphorie ganz übersehen, dass es da noch einen zweiten Pass gibt
Danach geht es doch deutlich entspannter über Lanslevillard und Lanslebourg dem Etappenziel entgegen
Der Campingplatz in Termignon ist gar nicht so leicht zu finden und die leichten Ansteige und Terrassierungen dort finde ich heute gar nicht mehr so lustig. Aber ich finde ein schönes Plätzchen auch weit genug von den Jugendgruppen entfernt und so breite ich im letzten Licht des Tages mein Zelt aus
Nach ein wenig Pause geht es dann noch unter die Dusche, für sehr viel mehr fehlt mir dann allerdings die Energie und so gibt es heute eine von meinen zwei mitgeführten Notrationen … lecker