Re: Einmal rund ums Haff - die 2-Länder-Tour

von: jfk

Re: Einmal rund ums Haff - die 2-Länder-Tour - 04.05.19 08:00

Donnerstag, 28.06.2018

Dargobadz – Swinemünde


So, heute sollte es nur eine kurze Tour werden – wir sind ja schließlich im Urlaub! Mal sehen, was draus wurde…
Frühstück im Motel – wir sind tatsächlich die einzigen Gäste. Der Betreiber erzählt uns noch, dass das Anwesen ein ehemaliger Reiterhof ist, den er vor kurzem übernommen hatte. Noch war vieles provisorisch und im Aufbau.
Von Dargobadz schlängelten wir uns über kleine, gemütliche Landstraßen nach Ladzin und Warnowo. Zum einen wollten wir nicht wieder auf der Europastraße fahren, zum andern reizte es mich, doch einmal am Wisentgehege auf der Insel Wollin vorbei zu schauen. Ab Warnowo ging es wieder durch den Wald (waren wir ja schon gewohnt), diesmal aber über recht gute Wege. Das Wisentgehege fanden wir auch – aber versteckt hinter hohen Holzzäunen, so dass wir keinen Blick auf die Tiere werfen konnten. Und rein wollten wir nicht unbedingt.
Also rollten wir weiter nach Miedzyzdroje (Misdroy), und erkundeten die Promenade dieses alten Seebades.
Unterwegs fanden wir Werbung für einen „Türkis-See“, den wir uns unbedingt ansehen wollten:

Dieser (ein alter Kreidebruch) befindet sich in Wapnica – womit wir dann fast die Runde bis Dargobadz zurück gefahren waren. Der See selber war sehr beeindruckend, die Fahrt dorthin am Haff entlang recht entspannend.


Deutsche Vergangenheit als Touristenattraktion - die Polen haben da scheinbar einen recht entspannten Umgang damit gefunden

Welchen Weg sollen wir weiter nach Swinemünde nehmen – mehr am Haff entlang, oder eher den auch als Ostseeküsten-Radweg ausgeschilderten Weg an der Ostseeküste? Wir entschieden uns für den küstennahen Weg.
Zunächst konnten wir noch gut fahren, tlw. Asphalt, manchmal Betonplatten oder fester Waldboden bildeten den Untergrund. Je näher wir jedoch dem Ziel kamen, desto sandiger und unpassierbarer wurde der Weg. Sand, Sand und noch mehr Sand! Schieben war angesagt! Ich bewunderte den Enthusiasmus der uns entgegenkommenden Familien mit Kindern auf Rädern, Kindern im Wagen, Räder mit Lastenanhängern, …

Impressionen vom Ostseeküstenradweg zwischen Misdroy und Swinemünde

Irgendwann hatte auch die Schieberei ein Ende, die ersten Industriebauten der Hafenstadt Swinemünde empfingen uns!

(PS: von manchen Orten schreibe ich einfach nur die deutschen Bezeichnungen, weil ich zu faul bin, die polnischen Namen ständig abzulesen und zu buchstabieren… Außerdem kann ich es sowieso kaum aussprechen…)
Dass die Fähren über die Swine kostenlos sind, wusste ich noch von einer vorherigen Überfahrt vor ein paar Jahren – also auf nach Swindemünde!
Hier tat sich nun das Problem auf, dass wir noch keine Unterkunft hatten… Was tun? Die Tourist-Info, die wir nach etlichen Irrfahrten gefunden hatten, hatte schon um 17.00 Uhr geschlossen (mittlerweile war es 19.00 Uhr), eine Anfrage bei einigen Hotels auf gut Glück brachte nichts – alles voll oder „leider ohne Haustiere!“ So durchsuchten wir dann doch die Weiten der Online-Buchungsmaschinen, fanden noch eine Unterkunft, fuhren hin: „Ja, wir haben noch ein Zimmer, aber sie müssen es erst online buchen.“ Ich setze mich also in die Hotellobby, logge mich ins W-Lan ein, buche unser Zimmer – und endlich können wir es beziehen!
Beim Abendspaziergang zum Abendessen auf der Seepromenade fällt uns auf, dass Bruno immer mehr humpelt, kaum noch laufen will – das gefällt uns gar nicht. Zudem leckt er ständig an seiner einen Pfote – ein deutliches Zeichen, dass dort etwas sein muss. Na gut, heute gehen wir erst einmal schlafen, morgen sehen wir weiter!

Gefahrene Kilometer: 56