Re: Tandemtour in Istrien und Umgebung 2018

von: veloträumer

Re: Tandemtour in Istrien und Umgebung 2018 - 08.01.19 13:29

In Antwort auf: Martina
In Antwort auf: velOlaf
In Antwort auf: natash
Aber wer Pizza im Friaul isst,der muss vielleicht auch schon mal mit Regen rechnen. Das ist nämlich mindestens so,als würde man Kässpätzle an der Nordsee verspeisen oder Cappuchino am Abend trinken. zwinker.


Naja, die Auswahl an Essen in dem Kaff war nicht gerade üppig


Eben. Wenn die Pizzeria oder der Pizza-zum-Mitnehmen-Verkäufer entweder die einzig vorhandene oder die einzige an allen Wochentagen geöffnete Möglichkeit ist, etwas zu essen zu bekommen (und das ist in nicht-touristischen kleinen Dörfern Norditaliens häufig der Fall), ist mir ziemlich egal, ob das typisch ist oder nicht. Die Einheimischen nehmen dieses Angebot übrigens auch gerne wahr und die Pizza war immer gut. U

Pizza ist auch oft der Notnagel, wenn sonst Küche geschlossen - daher auch z.B. in Frankreich sehr verbreitet und häufig besser als erwartet, weil natürlich nicht "typisch" französisch. Der Vergleich oben hinkt natürlich arg. Kässpätzle an der Nordsee ist gewiss schwierig, umgekehrt kann man aber nicht Meeresfisch generell im tieferen Binnenland ausschließen. Pizza ist zu international, in Italien ohnehin auch Nationalgericht. Friaul wurde ja teils auch entsiedelt, neue Italiener stoßen heute nach, man weiß dann nicht, wo die herkommen und welche Traditionen die mitbringen. In Deutschland leben wir ja überwiegend von integrierter Fremdküche, Pizza gehört auch dazu. Typische Regionalküche und noch gut gemacht ist ja selten zu finden und wird häufig auch von "Fremden" zubereitet. Das weiß man wiederum selten, wer dir Pfannen und Kochtöpfe jongliert.

Manchmal liegt vieles nebeneinander. Unmittelbar über die Grenze ist in Slowenien Pizza sehr beliebt und auch typisch. Gleichzeitig gibt es natürlich auch andere traditionelle Gerichte, teils aus K&K-Zeiten abgeleitet, oder in der Kobarid-Ecke Gourmetküche auf internationalem Niveau. Das ist dann auch typisch, wenngleich nicht tradtionell. Die Gefahr "typisch" ist immer einem Klischee nachzulaufen und Entwicklungen zu verkennen, evtl. ist es sogar schlechter zubereitet als die Alternative. Nicht immer ist die ital. "Mama" am Topf. Auf der Almhütte am Sella Carnizza gab es Hirschgulasch, Gnocchi und Polenta - alles typisch für die Region - aber doch sehr schlecht zubereitet. Anderseits ist "international" auch immer eine Gefahr, Einheitsküche zu liefern. Generell bin ich daher kein großer Freund von Pizza, wenn ich auf Reisen bin - ohne geht es aber selten. Im Übrigen glaube ich San-Daniele-Schinken bei vOlaf's Bildern gesehen zu haben - das ist ja z.B. typisch Friaul.