Es war mal wieder richtig Sommer Teil 4

von: iassu

Es war mal wieder richtig Sommer Teil 4 - 08.09.17 23:55

Übersicht

Teil 1 Tübingen-Zürich-Como-Bologna-Ancona-Igoumenitsa-Thessaloniki-Kavala
Teil 2 Limnos
Teil 3 Leswos
Teil 4 Samos
Teil 5 Paros-Naxos-Mykonos
Teil 6 Peloponnes-Italien-Schweiz-Tübingen


Die Nächste Insel, Samos, steht an. Die Überfahrt erfolgte, dem Zeitplan der "Nissos Rodos" entsprechend, diesmal über Tag, so Revolvernächte wie zu Jugendzeiten brauche ich auch nicht jedesmal. Hier bricht der Riese ins Land Liliput ein: die Fähre bei der Zwischenlandung in Chios:



Auch nach dem Verlassen dieser an sich harmlosen Insel werden wir noch lange von den Sicherheitsbehörden verfolgt:



Nurblau:



Die Hauptstadt von Samos heißt Vathí und liegt in einer großen Bucht:



Historische Hauptfigur und Art Schutzheiliger der Insel ist Pythagoras. Nach ihm heißt auch der zentrale Platz im Ort:



Hier, einen Tag später, sitze ich im Schatten, es ist ungefähr 17:00, das Leben beginnt wieder langsam, vor einem Café. Das Rad lehnt am Rande dieses großen Platzes, angeschlossen an eine Stange. Kommt eine Riesenkawasaki, pärchenbesetzt, den dort abgesenkten Bordstein hochgejuckelt und stellt sich, ungefähr 1000 m² freie Fläche vor sich habend, auf Tuchfühlung (!) neben mein Rad, Die Frau kann nicht absteigen, ohne sich an meinem Sattel abzustützen.

Der Mann will das gefühlt in 45° Schräglage geparkte Motorrad der 1000er Klasse, einfach so neben meinem Rad stehen lassen, meine Taschen berührend. Ich springe auf und fahre den Typen schon ziemlich unflätig an, ob er eigentlich völlig durchgeknallt sei. Ihm ist das peinlich, seine Freundin weiß nicht, was ich will. Er bietet an, seine Maschine abzurücken, ich sage ihm, daß er crazy und insane sei und nehme das Fahrrad weg. wirr verwirrt krank

Rathaus und Kathedrale:



Von meiner leicht außerhalb gelegenen Unterkunft mache ich eine erste kleine Rundfahrt, buchstäblich ins Grüne. Zuerst komme ich mal wieder an meinem Lieblingswucherunkraut vorbei:





Es stürmt bei wolkenlosem Himmel wie üblich aus Nord und läßt so keine Hitzegefühle aufkommen:







Ich kehre nach zweimaliger Begegnungen mit einem riesigen Fuchs, der sich über mich furchtbar erschrocken hat und wieder in der Macchia verschwand, wieder um. Die Sonne selber sieht man in Vathí nicht untergehen, ihre Färbung ist aber deutlich:



Am nächsten Tag unternehme ich eine kleine Rundfahrt. Nach einigen Hauptstraßenhöhenmetern zweigt es auf ruhigere Wege ab, will sagen: 1 Auto alle 10 Minuten. Das traute Zusammenwohnen dieser doch etwas gegensätzlichen Anschlußbemühungen an andere Welten fand ich schmunzelig:



Und ja, es kann gewaltig wuchern:



Auch wenn Samos noch immer mehr Wald hat als alle übrigen Kykladeninseln zusammen, muß es doch immer wieder schmerzliche Verluste hinnehmen:



Zu meinem großen Glück bin ich nur einmal, vor 10 Jahren, in der Nähe von Olympia mit Waldbränden in Fastberührung gekommen, damals flüchtete ich ans Meer, die Feuerwalze schon die Berge herunterkommen sehend und die Sonne in giftig gelbem Dunst über mir. Davon bedroht einen heute nichts.



Statt dessen wird heute, am zweithöchsten Feiertag der Griechen das auch getan: gefeiert:



Übersetzt: 15 des Augusts, das sommerliche Ostern der Griechen Mytilinis (dieser Ort heißt ebenfalls Mytilini) Herzlich Willkommen! Bürger-Vereinigung Mytilinis



Man sitzt diese Pflicht eben aus..... lach

Mich führt indes der Weg weiter



zuerst durch dieses Dorf:



und dann zum gehypten Städtchen Pythagório an der Südküste:



Wo es, gemütlichst in den Fauteuils der ufernahen Cafés herumlungernd, nicht nur leibhaftige Seebären zu bewundern gab:



sondern auch staatsodersonstwastragende Persönlichkeiten aus dem gehobenen Freizeitspaßsicherstellungsbeauftragtendienst:



Eine pflichtgemäße Kurzbefahrung der recht optimistisch angelegten Mole wurde absolviert



um dann, vorbei am Fuhrpark der örtlichen Finanzverwaltung



den Rundweg Richtung Ausgangspunkt weiterzuverfolgen:



messerscharf wiederum beobeachtet von undercover-Elementen:



Einem im tälernen Windschatten etwas schweißtreibenden Anstieg folgt die im Nordwind eiskalt zugewehte Aussicht auf die Stadt:





und ein kurzes Episödlein im Hafenbezirk:





Mit dieser Nußschale wollen die noch geschwind rüber in die Türkei. Wir zwei beide, mein Magen und ich, können uns angenehmere Unternehmungen vorstellen:



Der folgende Tag erwartet von mir die angenehme Übersiedelung zum anderen Hafenort an der Nordküste: Karlóvassi. Unterwegs kann man die schönsten Kombinationen von Meer, Land, Felsen, Kieferngrün und Sonnenlicht erleben:





Noch mehr Details:







Nicht alle notdürftig getarnten Ableger des Überwachungsapparates kann man ganz ernst nehmen:



Um auf der carellschen Rudi zurückzukommen: früher war hier weder mehr Land- oder Meerschaft, oder noch besserer Sommer. Einfach nur herrlich heute:





So langsam nähere ich mich dem Zielgebiet:





Wovor aber die Ernüchterung darüber zu verarbeiten ist, wie es aussieht, wenn Brüsselunterstützte Modernisierung erfolgreich Platz greift. Endlich kann man gescheit fahren:



Schnell vergessen aber bei solchen Anblicken:



Den Kameras entgeht NICHTS !:



Neuere Kirche in Nea Karlóvassi:



Uferpromendade auf dem Weg zum Hafen:



An sich müssen die Sheriffs ja garnicht su furchterregend aussehen, oder?



Die nun folgende Wartezeit, diesesmal auf die "Nissos Mykonos", einem kleineren, schnelleren und pünktlicheren Fährschiff, welches um 22:00 auf dem Plan steht und wodrin ich auf der kurzfristigen Überfahrt zurück nach Piräus sogar ein Kabinenbett gebucht habe, vertreibe ich mir mit den üblichen Sonnenuntergangsszenarien, bzw dem Beobachten derselben:





Ende Teil 4.