Re: Kuba 2012 - Erste Auslandsreise mit dem Rad

von: bikekiller39

Re: Kuba 2012 - Erste Auslandsreise mit dem Rad - 04.06.17 12:52

Tag 7, 22.02.2012, Vinales – Santo Tomas Höhlensystem - Vinales

Fahrzeit gesamt: 2 Stunden, 18 Minuten
Distanz: 41 Kilometer
Stundenschnitt: 17 Kilometer
Höhenmeter: 365

Draußen war es noch dunkel, als ich heute aufstand. Kurz nach 06:00 Uhr fuhr ich wieder zum Parkplatz des Hotel „Los Jazmines“, um von hier aus den Sonnenaufgang mit Blick ins Tal von Vinales zu erleben. Nebelschwaden hingen im gesamten Tal, teils konnte man nur den Rücken der Mogotes sehen. Der Himmel war leider leicht bewölkt. Dennoch war es ein Erlebnis, mit anzusehen, wie der Nebel sich verzog und die Sonne sich nach und nach den Weg ins Tal bahnte und die schimmernd rote Erde hell erleuchtete.









Nach knapp drei Stunden kehrte ich in die Casa zurück, wo der Frühstücktisch schon mit einem leckeren Omelett, Tomaten, Wurst, Käse, einem leckeren Teller mit frischem Obst, einem frisch gepreßten Orangensaft und frischem Kaffee gedeckt war.

Gut gestärkt machte ich mich nun auf den Weg, die Caverna de Santo Tomás, das mit 46 km Ausdehnung größte Höhlensystem Kubas, zu besichtigen, wobei jedoch nur ein kleiner Teil besichtigt werden kann. Die Höhle befindet sich am Rand des kleinen Dorfes El Moncada, ca. 17 km westlich des Valle de Viñales.



Die oberen drei der insgesamt sieben Etagen der Karsthöhle können in Begleitung eines Höhlenführers erkundet werden. Da keine weiteren Touristen da waren, bekam ich eine Einzelführung. Wir unterhielten uns auf englisch. Sehenswert sind insbesondere die Tropfsteinformationen. Ungewöhnlich waren für mich die hohen Temperaturen von über 25 Grad in der Höhle, wo ich eher kältere erwartet hätte.



Aufstieg zum Höhlensystem








Knapp über eine Stunde dauerte die Besichtigung der Höhle. Draußen herrschte zwischenzeitlich eine Temperatur von über 35 Grad, ich suchte mir ein schattiges Plätzchen, bevor ich weiterfuhr.




Der Rückweg führte mich durch das unglaublich schöne „ Valle de Viñales“.
Die Mogotes sehen aus wie wilde Heuhaufen, mit ihrer wild durcheinander wachsenden Vegetation, und stehen auf dieser roten Erde.
In einem Reisebericht habe ich gelesen, dass Mogotes bis zu 400 Meter hohe Erhebungen sind, die in flacher Landschaft stehen. Erhebung sei hier aber wohl das falsche Wort – eigentlich seien sie der Teil der Erde, der nicht abgesackt ist. Unter dem Viñales-Tal sei ein weitverzweigtes Netz von Höhlen und Grundwasser-Kanälen. Irgendwann seien ein paar dieser Höhlen zusammengestürzt, die Erde ist abgesackt, aber nicht komplett. Das, was nicht abgesackt ist, nennt man hier Mogotes.
Das Plateaus dieser Mogotes soll also früher das “Erdgeschoss-Level” gewesen sein.

1999 hat die UNESCO diese Region zum Weltkulturerbe erklärt. Zurecht. Nicht nur die Mogotes, sondern auch die Ranches und Campesitos sind geschützt.

Das zu den Ranches gehörende Land wird noch mit Ochsen bewirtschaftet, die Ackergeräte hinter sich herziehen und von den Farmern gelenkt werden.




Das Fahrrad stellt hier ein übliches Verkehrsmittel für den Transport von Waren dar.




Auf dem Weg zurück nach Vinales sah ich mir noch die Felsmalereien „Mural de la Prehistoria“ an, die dicht an dem Campismo „Dos Hermanas“ liegen. 2012 konnte ich als ausländischer Tourist nicht in diesem Campismo übernachten, zwischenzeitlich bestehen Buchungsmöglichkeiten über verschiedene Hotelportale.



Für den Abend hatte ich in der Casa einen leckeren Lopster bestellt, den ich zum Ausklang des Tages bei einem kühlen Bier genoss.



Nach dem Abendessen packte ich meine Sachen, wobei ich mich von etlichen Bekleidungsstücken wie Jeans und mehreren T-Shirts trennte, die das Gepäck unnötig schwer machten, die ich auf der weiteren Reise bestimmt nicht brauchen würde und über die sich die Betreiberin der Casa sehr freute.

Morgen wollte ich die Reise Richtung Pinar del Rio fortsetzen.


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