Re: Mit dem Rad entlang der ehem. dt. dt. Grenze

von: motion

Re: Mit dem Rad entlang der ehem. dt. dt. Grenze - 21.10.16 20:21

Tag 8
Arendsee – Witzeeze
Ca 135 km


So der letzte große Tag steht heute vor der Tür. Die letzte große Etappe. Das Wetter für heute ist wieder durchwachsen. Nach dem Werraradweg steht heute ein Stück des Elberadweges auf dem Programm.

Es geht am Arendsee los und weiter über Ziemendorf in Richtung Schnackenburg an der Elbe. Kurz zuvor komme ich noch an der Gedenkstätte des Dorfes Stresow vorbei. Dieses fiel wie so viele andere der Aktion Ungeziefer zum Opfer.





Am Grenzlandmuseum in Schnackenburg steht ein Patrouillenboot der NVA. Gleichzeitig ist es hier die erste von 3 Fährüberfahrten heute.





Fähre Richtung Norden.



Direkt nach der Ankunft ist schon wieder eine Gedenkstätte für Hans Georg Lemme. Wie kann man jemanden mutwillig mit dem Boot überfahren???

https://de.wikipedia.org/wiki/Hans-Georg_Lemme

Ich erinnere mich an einen Spruch bei der Reisepartnersuche im Radreiseforum auf meine Überlegung eine Tour in Dänemark einer Alpentour vorzuziehen: Der Wind sind die Berge des Nordens. Die Berge waren heute verdammt hoch. Wie man auf dem nachfolgenden Bild sehen biegen sich die Bäume schön in Richtung Süd Ost. Ich muss ja nur nach Nord West. Das heißt, den ganzen Tag verdammten Gegenwind. Oben auf dem Deich zu fahren ist chancenlos. Ich nehme den Weg dahinter um überhaupt vorwärtszukommen. Dazu kommen immer wieder Regenschauer. Mal mehr mal weniger. Aber nie so lange das es sich lohnt Regenklamotten anzuziehen. Da lieber nass werden.



Grenzturm Alter Lenzen



Von da geht es wieder mit Fähre zurück auf die andere Seite und gleich hoch auf einen kleinen Hügel nach Höhbeck. Hier folge ich dem falschen Weg und es werden 20 Minuten blödes Schieben durch unwegsames Gelände inklusive Fahrrad die Treppen hoch tragen etc.



Dafür gibt es was Nettes zu sehen



Endlich wieder auf der Straße geht es nach Gorleben. Ein Ort von dem ich schon viel gehört habe, aber von dem ich nur wusste das er irgendwo in Niedersachsen liegt. Bei der Durchfahrt durch dieses kleine Dörfchen kann man sich gar nicht vorstellen, das dies hier der Schauplatz für die alljährlichen Atommülltransporte und die Demos dazu ist.

Das Fotografieren bleibt heute ein bisschen auf der Strecke. Und so geht es weiter Richtung Dömitz vorbei an der alten zerstörten Eisenbahnbrücke.







Es geht weiter über Rüteberg nach Wehningen, Strachau nach Herrenhof. Dort nehme ich die Fähre nach Hitzacker um mir den Ort etwas näher anzuschauen.



Ein schöner kleiner Ort und nach der verspäteten Mittagspause fahre ich auf der Südseite anstatt der empfohlenen Nordseite der Elbe weiter. Es folgen einige bissige kleine Anstiege und sofortige Abfahrten und in Neu Darchau komme ich wieder auf die vorgeschlagene Route.

In Bleckede nehme ich das letzte Mal für heute die Fähre und fahre über Boizenburg nach Lauenburg. Endlich geht es weg von der Elbe. Nicht weil es nicht schön ist, sondern weil ich den verdammten Gegenwind satt hab. Man glaubt es kaum aber kurze Zeit später war wirklich Ruhe mit dem ganzen Wind und ich konnte gemütlich nach Witzeeze weiterfahren.



Der Elbe-Lübeck-Kanal

Bald darauf komme ich zum Campingplatz in Witzeeze gleich neben Büchen. Der Campingplatz hier ist der beste der gesamten Tour. Ich und noch ein Reiseradler bekommen die Galaplätze direkt am See. Traumhaft bei Sonnenuntergang.



Der einzige Nachteil ist, dass die Wiese verdammt tief und nass ist. Aber für was hat man eine Unterlage noch mit dabei. Die Ironie an der Geschichte ist, das ich morgen von hier nach Lübeck fahre, nur um dann für den ersten Umstieg mit dem Zug in Büchen wieder anzuhalten.