Re: Winterreise durch Israel

von: bikehaha

Re: Winterreise durch Israel - 29.01.16 17:38

Hallo,

leider ist der 1. Teil meines Berichtes nicht so ausgefallen, wie ich es mir gewünscht hätte. Zur Entschädigung kommt aber am Ende dann der Link auf die gesamte Fotostrecke. Ich hoffe, das versöhnt.

Jetzt aber geht die Tour weiter von Eilat nordwärts durch das Araba-Wadi Richtung Totes Meer. Von den russ. Radlern hatte ich von dem Timna-Park erfahren, der eine echte Sehenswürdigkeit sein sollte. Da er auf der Strecke lag, ca. 40 km von Eilat, beschloss ich, mir das anzuschauen. Konstantin aus Moskau begleitete mich dorthin. Die Gruppe der anderen Russen wollte wieder diese Strecke auf Pisten fahren. Ich hab sie nicht mehr gesehen. Später gaben sie mir Zugang zu ihrer Fotobank, wo ich mich davon überzeugen konnte, welch abenteuerliche Routen sie gefahren waren. Echt heftig!
Timna-Park nun ist ein weitläufiges Tal mit atemberaubender Erosionslandschaft. Hier waren schon die alten Ägypter aktiv gewesen, so dass man Bergwerksstollen durchkriechen, alte Verhüttungsplätze bestaunen oder Steinritzungen ansehen kann. Neben tollen Felsformationen gibt es auch einen See mit CP, der leider von einer Jugendgruppe belegt und geschlossen war. Ich hatte viel zu wenig Zeit, mir alles anzusehen.

















Da ich schon eine Unterkunft in Jerusalem gebucht hatte, musste ich schon am nächsten Tag weiter. Mit dem Bus, bei dem Fahrradmitnahme kein Problem war, fuhr ich bis Anfang des Toten Meeres. Die Strecke durch das Wadi Araba ist nicht besonders attraktiv. Dort stieg ich wieder aufs Rad um.





In Engedi, einer der wenigen Stellen, wo das Tote Meer zugänglich ist, stellte ich mein Zelt auf und Schaute mich um. Es war wieder nichts los von wegen Tourismus, worüber ich nicht traurig war. Hier gab es abends einen kleinen Schauer, was zur Folge hatte, dass nur knapp neben meinem Zelt plötzlich ein Bach plätscherte, der den gesammelten Niederschlag des ganzen Platzes abführte. Außerdem war eine der beiden Schluchten, die ins Hochland schneiden, zum Begehen am nächsten Tag gesperrt. Man befürchtete Wasserstürze aus dem Bergland. Das Tote Meer liegt ja ca. 400 m unter NN, und das Hochland geht bis gut 800 über NN hoch. Da kann schon einiges zusammenkommen.
So konnte ich am nächsten Tag nur eine der Schluchten, in die sich ja lt. AT schon David vor Saul geflüchtet hatte, bewandern.













Die Fahrt weiter am Toten Meer entlang war grandios. Es gab tolle Ausblicke, vor allem auch auf das jenseitige Hochland von Jordanien. Auf der Westseite kam man an Masada vorbei oder den Höhlen von Qumran. Das Meer lag tief unter einem.









Die Markierungen links oben auf den Felsen zeigen den Wasserstand von etwa 1905. Jetzt ist von hier aus das Wasser nicht zu sehen.





Den Anstieg nach Jerusalem machte ich, ich gebs zu, mit dem Bus. Ich hatte schon ein 1-Bett-Zimmer in einem Hostel in der Altstadt vorgebucht (ca. 30 €). Das war aber so klein, dass neben einem Bett nur noch ein Hocker darin Platz fand. Als ich meinen Kram untergebracht hatte, war der Fußraum schon belegt. Aber es war ok. Morgens konnte ich aufs Dach klettern und mit Blick über die Stadt frühstücken. Das war schon toll. Ich hatte nun 2 Tage Zeit, mir die Stadt anzusehen. Außerhalb der alten Stadtmauern besuchte ich nur den großen Markt, der echt beeindruckend ist. Die Altstadt ist sowieso sehenswert. Ich füge hier nur ein paar Fotos ein.

















Mit diesem Bild will ich Schluss machen. Abschließend möchte ich hinzufügen, dass kaum jemals eine so kurze Reise mir soviele tolle Eindrücke gebracht hat. Vor allem freute es mich, diese Tour überhaupt und zu dieser Jahreszeit gemacht zu haben, da es ja fast das ganze Jahr hindurch nahezu unmöglich ist, den Negev zu beradeln. Und jetzt noch der versprochene Link:

https://picasaweb.google.com/102429769703378948543/IsraelSpezial?authkey=Gv1sRgCKb28vrqxqOgzQE#

Viel Spaß beim Gucken Horst-H. (haha)