Re: Ein grüner Alien im Königreich Karantanien

von: veloträumer

Re: Ein grüner Alien im Königreich Karantanien - 13.12.15 19:53

KAPITEL VI
Der Wein, das Meer und ein Loch im Stein:
Mediterraner Genuss zwischen Triester Bucht, Collio & Colli Orientali


Di 7.7. Storje – Sezana – via Basovska cesta – Basovizza – Draga San Elia – via Ciclopedonale Giordano Cottur – Bottazzo – Cascata Ghiacciatta /Val Rosandra (Wanderung, 0,5 h, ohne Badezeit, ohne tiefere Talerkundung) – Bagnoli della Rosandra/Rifugio Mario Premuda – Dolina – Prebenico – Stramare/Rabuiese – Ankaran
W: bis ca. 30 °C, sonnig, am Meer abends tropisch schwül
Ü: C Ankaran 15,65 €
AE (dito): Pasta m. Oliven & Schinken, gem. frittierter Fisch, Pommes, Eis, Weißwein 27,90 € (**)
50 km | 12,2 km/h | 4:02 h | 605 Hm

Auf dem Camping lernte ich zum Frühstück zwei Reiseradler kennen, die zusammen unterwegs waren, weniger auf Welttour als mehr in ausgewählten europäischen Gebieten. Der eine ein Russe, aber wohl irgendwie in Israel lebt, der andere ein Israeli, aber irgendwie russische Verbindungen hat (beide sprachen miteinander russisch, mit mir Englisch, wobei der Russe kaum Englisch konnte). Namentlich kann ich mich nur noch an Michael aus Israel erinnern. Beim Tee tauschten wir ein paar Routenempfehlungen in der Umgebung aus, unterhielten uns aber auch über ein paar Mentalitäten von Erdenmenschen. Zu den Mentalitäten gehören auch dünn-brühige Teebeutel-Getränke, kaum anders, wenn kaffeeähnliche Getränke gereicht werden, wenn man mit irdischen Reiseradlern frühstückt.

Eigentlich sollte der Besuch von Sezana zum Reisehöhepunkt werden. Ich hatte Kontakt zu einem anderen, sich selbst bezeichnenden Alien aufgenommen, Roberto Magris, der sich erfolgreich auf dem Erdenball als Jazzpianist und karantanischer Geist aus der Triester Bucht kosmopolitisch in der Welt etablieren konnte. Seine Konzerte erreichten Hörer in den ehemaligen sozialistischen Abhörstaaten Jugoslawien oder Rumänien in konspirativen, nicht nur ungefährlichen Begegnungen ebenso wie im Andenhochland zu Huaraz in Peru auf 3500 m Höhe. Die Begegnungen mit Musikern führten ihn nach Germanien, Gabun, Kanton, Manila, Samarkand, Melbourne oder auch Israel, seine Label-Gründung mit J-Mood Records vollzog er in den USA, eine Art zweite Raumstation, und doch wohnt er meist im Habsburger Alpen-Adria-Raum grenzüberschreitend in Repen und Sezana. Die Begegnung kam auf unglückliche Weise nicht zustande, weil er zu meiner Reisezeit in der Triester Bucht selbst im Urlaub weilte. Die letzte Alternative eines Treffens mit gemeinsamen Essen zu Ende der Tour in Udine scheiterte an der Kollision mit seinem Gig beim Triester Jazzfestival, während ich zur selben Zeit die Vorbereitungen zur Abreise vom Erdenball zurück zur Green Devil einleiten musste. Wie er mir später gestand, schwitzte er leidlich beim Festivalauftritt auf den dort offenen Bühnen – ein offensichtlicher Hinweis auf die Ähnlichkeiten der mir bekannten Alienhautstruktur. Wie unter Aliens üblich sind solche Kontakte aber nur aufgeschoben, sodass ich wohl in absehbarer Zeit erneut bei Commander speichen-08/15-kracher um die Bewilligung von Forschungsmitteln für Reisen auf dem Erdenball betteln muss.

Sezana ist als slowenische, wirtschaftlich bedeutende Grenzstadt nicht unbedingt eine Schönheit, der Ort funktional und sehr geschäftig. Die Leute haben nur wenig von der Poesie des Hinterlandes der Karstweinstraße, die fast unmittelbar bei der Stadtgrenze beginnt. Umso mehr bin ich überrascht über an verschiedenen Plätzen festgekettete, regengesicherte Lektüren mit Gedichten von Srecko Kosovel, einem nur unweit in Tomaj geborenen, jung verstorbenen, aber dennoch grandiosen Poeten, der dem Karst eindrückliche Sprachbilder zuzuweisen wusste (vgl. auch letztes Kap. in der „Via Dinarica“).

Die Konkurrenz zur großen Adria-Metropole Triest und das Geld der Grenzgänger lässt in Sezana die Ansprüche groß und teuer werden und so erhalte ich hier an eher bescheiden wirkenden Marktstand eine der besten Tomaten, die ich jemals erworben habe. Ungeachtet der noch frühen Stunde herrscht bereits eine flirrende Hitze. Ich verlasse Sezana nach Basovizza im Süden über einen expliziten Rad- und Wanderweg durch ein Naturschutzgebiet (westlich der Lipica-Route) – allerdings von recht grobem Schotter geprägt, der zuweilen eine unzumutbare Körnung mit kantigen Rippen erreicht. Außer von Mountainbikern wird der steigungsarme Weg auch gerne von Fitnessläufern der privilegierten Region genutzt. Der Boden zeigt eigenwillige Karsterscheinungen, der Wald besteht überwiegend aus mediterranen Kiefern.

Die kleine Tortur endet in Basovizza, ein ebenfalls geschäftiger Grenzort ohne Besonderheiten. Zum Glück muss ich die recht dicht befahrene Straße nach Kozina nicht ausfahren, schon bald findet sich ein Abzweig direkt nach Draga San Elia mit Ausschilderung zum Bahntrassenradweg im Val Rosandra. Erreicht man Draga San Elia, ist der kleine Ort etwas unübersichtlich, die Durchfahrt zum Radweg muss man etwas suchen. Im Ort scheinen einige kauzige Bewohner zu leben wie ein Hühnerzüchter und ein Radfahrer mit einer etwas rätselhaften verklebten Vitae seiner velophilen Erlebnisse. Letzte Verpflegung hier bei der Locanda Mario, in einschlägigen Kreisen gelobt, von mir nicht getestet. Nicht auslassen sollte man den Brunnen, denn der Bahntrassenradweg bietet zumindest auf dem von mir beradelten Teil keine weitere Quelle, soweit man den Weg nicht verlassen will.

Das Val Rosandra ist mit diesem geschotterten Radweg eine aussichtsreiche Möglichkeit, sich Trieste durch den Karstabfall felsig zu nähern. Da ich die Route halbhoch verlassen habe, weiß ich nicht, wie die Stadteinführung nach Triest umgesetzt ist. Das Val Rosandra hat noch eine untere Ebene, die des Flusses mit zahlreichen Gumpen und einem Wasserfall. Zur oberen Kante des Wasserfalls kann man gelangen, wenn man etwa mittig des ersten Wegabschnittes eine Straße nach unten nimmt – besser gesagt, eine fast senkrechte Falllinie. Die kurze Strecke reicht um Bremsbeläge im Profil zu halbieren, das Schieben des Rades aufwärts verbraucht etwa eine Badewanne voll Frischwasser und ist nicht unter 7 Hechelzungen zu bewerten, auch wenn maximal nur 5 Zungen vergeben werden können. Zur Verwunderung gibt es unten (Bottazzo) ein Ristorante/Bar, bei dem tatsächlich Autos stehen. Wie die Autos den Berg hochkommen, bleibt ein Geheimnis der Motoreningenieure der Erdenbewohner, welches mir verborgen blieb.

Der Weg zur Wasserfallkante ist wurzelig unter tief hängenden Ästen, das Rad lässt sich bedingt ein Stück weit vorschieben, nicht aber bis zur Kante, wo sich zuvor einige Gumpen auftun. Den Wasserfall hat man so aber nicht im Blick, dazu führt ein Weg außen rum zur anderen Bergseite, an einer Kapelle vorbei, die vom Radweg gut sichtbar auf einem Fels ruht, und dann hinunter in das Flusstal – allerdings eher ein Rinnsal. Der Wasserstrahl ist also nicht üppig, zu späteren Sommerzeiten vielleicht gar vertrocknet. Das Rosandra-Tal lässt sich entsprechend auch von unten erwandern, die dort liegenden Gumpen sind aber um viele Italiener mehr bevölkert, weil längst nicht mehr geheim. Ich war zu späterer Stunde noch an der Basis dieses unteren Tales beim Rifugio Mario Premuda und dem Örtchen Bagnoli della Rosandra. Dort ist die Perspektive auch faszinierend, der Weg wird von vielen Badegästen angegangen und ist offiziell radfahrverboten, wenngleich hier der Italiener dem Verbot nicht immer Beachtung schenkt. Ratsam ist das Radeln aber auch nur mit geländetauglicher Ausstattung und dann eher zu frühen oder späten Zeiten.

Während ich morgens mehrere Radler, auch Rennradler, auf dem Rosandra-Radweg antraf, wurde der Weg in den heißen Nachmittagsstunde eher gemieden. Ausnahme war ein deutsches Radlerpaar (die germanische Härte), die ich an dem Kreuzungspunkt von Radweg und der Straße nach Bagnoli traf. Sie waren mit Tagestouren in der Umgebung Trieste unterwegs, mit Hotelunterkunft in der Stadt und suchten jetzt noch einen kleineren Tagesabschluss ohne größere Steigungen, sodass ich ihnen den Bahntrassenradweg schmackhaft machen konnte.

Der weitere Weg führte mich über teils nicht unerhebliche Rampen durch ein paar kleine Dörfer, mit Aussicht auf die Burg Socerb oder aber auf die Triester Bucht mit den vielen Öl- oder Gaslagerkesseln. Genau heißt es eher Golf von Triest im Allgemeinen und der von mir bezeichnete Ausschnitt „Triester Bucht“ eigentlich Bàia di Muggia. Über steile Nebenstraßen gelange ich schließlich in das unübersichtliche Straßennetz in der Ebene und finde kaum noch aus mehreren Kreisverkehren heraus. Der Radler ist nicht vorgesehen, er findet Fahrverbote ohne Alternative. Die Ausschilderung für die Halbinsel ist unzureichend, wenn man Ankaran und nicht Muggia sucht. Die Orientierung wird noch durch eine neue Brücke von der Koper-Route zur Ankaran-Route erschwert, die auf den meisten Karten noch nicht eingezeichnet sich.

Koper erscheint nun bereits in der Abenddämmerung am anderen Ufer mit seinen gleichwohl gewichtigen Hafenanlagen und dem charakteristischen venezianischen Kirchturm in der erhöhten Stadtmitte. In Ankaran hingegen herrscht großer Trubel in einem funktionalen Touristenort ohne Schönheiten. Der Camping ist eine Offenbarung in negativer Hinsicht – das einzige Mal, dass ich mich bei einer Übernachtung unwohl gefühlt habe. Wie Lemminge verteilen sich die Gäste im riesigen Campingpark, ein Trallalala von Regularien, Schlüsseln, Bändern, Mülltüten und Vorschriften-Zetteln. Ich fühle mich überfordert und bin schon wieder nahe dabei abzureisen. Meine Anmerkung „Ich möchte doch nur ein Zelt aufstellen“ stößt auf allgemeine Hilflosigkeit, weil derartige Bescheidenheit dem professionellen Hochleistungs-Camping unbekannt scheint.

Auch das Restaurant am See macht nur bedingt Freude, zuviel Klimbim und Trubel. Immerhin treibt etwas von der Nachtstille des Meeres auf die Terrasse und die Lichter aus Koper verbreiten eine zivile Ruhe, die mich glauben lassen, dass man drüben schönere Lokale finden würde. Der Höhepunkt aber für meine Saurier-Häute ist dann das – wenngleich kurze – Meeresbad in der dunklen Nacht, zu dem mehrere Stege einladen. Ich übermittle die Salzwasserperlen mit unserem Naturalsensorenscanner an die Green Devil, wo Sole-Anwendungen zu den absoluten Luxusgütern gehören. Die Nacht war von solcher Milde, dass es keines Zeltes bedurft hätte. Allerdings war dem Beleuchtungsterror auf dem Camping selbst mit Zeltwänden aus Antimaterie nicht beizukommen.

Mi 8.7. Ankaran – Lazzaretto – Muggia || Personenfähre (ca. 25 min.) || Trieste (Hafen) – Trieste (Universität) – Villa Opicina – Borgo Grotta Gigante (Besichtigung, ca. 1 h, mit Wartezeit ca. 2 h) – Sgonico – San Pelagio – Gorjansko (Weinprobe, ca. 1 h) – Komen – Skrbina – Zelezna vrata (445m?/345m?) – Dornberk – Zalosce
W: bis >30 °C, heiter, später bedeckt, abends/nachts schwere Gewitter
Ü: C VinaSaksida 10,63 €
AE (dito): Aufschnitt m. Schinken, Käse, Auberginen, Eis, Weißwein 13 € (*)
T: Personenfähre Muggia – Trieste 4,30 € (P) + 0,90 € (V)
B: Grotta Gigante 12 €
B: Weinprobe Strekelj, Gorjansko 0 € (Einkauf Flasche Likör 8 €)
64 km | 12,8 km/h | 4:55 h | 825 Hm

Wenig ist von dem Trubel am frühen Morgen zu merken. Alles horcht einer besonderen Stille, einem Morgengebet. Die Strecke zu Westkurve der Halbinsel wird nun schöner, über Weinreben hinweg und durch Spaliere von Zypressen bildet sich das fahle Morgenblau des Meeres im Auge, Frachtschiffe schieben sich in die Sehfenster. Sind es hier eher junge Menschen, die eine morgendliche Fitnessrunde laufen oder radeln, gesellen sich auf der italienischen Seite Pensionäre als Frühbader ins Gesundheitsprofil der Ertüchtigungsgesellschaft. Jeder Augenblick ist Augenweide. Das Meer irisiert, das Meer hypnotisiert, das Meer verführt zum Müßiggang. Es riecht nach Algen mehr als nach Salz, doch die Haut fühlt sich liebkost von seidiger Brise. Die Wellen spielen Melodien mit minimalistischer Wiederholung, die Segelmasten stoßen sich mit Triangelklängen im Wind. Das Meer eilt nicht, wie darf ich hier auf die Uhr schauen?

Die Anlegestelle der Personenfähre von Muggia nach Trieste ist selbst mit Hinweisen von Einheimischen kaum zu finden – kein Schild, keine Mole, die sich vorhebt, kein ausgehängter Fahrplan. Erst in einer Bar kann man mir weiterhelfen, auch die Abfahrtszeit erfahre ich so. Muggia, ein nettes Städtchen, mit mehreren lecker bestückten Bäckereien, liegt dann bald in meinem Rücken. Radtransport ist nicht wirklich vorgesehen, der Platz muss irgendwo geschaffen werden, das Rad brachte der Schiffsjunge per riskantem Kaisprung in Triest ans Ufer, weil man es sonst hochkant durch mehrere Türen hätte jonglieren müssen. Das Fahrgerät blieb fast wie bei einem Wunder unbeschadet. Sicherlich hat der Erdenmensch eine kräftigere Sprungmuskulatur als ein Alien.

Triest empfängt den Besucher zunächst mit seiner wechselhaften Geschichte. Das Denkmal von Bersaglieri feiert die Rückeroberung Triests durch Italien und lässt zwei Frauen die Tricolore nähen, während der Soldat das Ufer erstürmt. Heroik meets Klischee. Die Zeichen der Habsburger Alpen-Adria-Metropole folgen aber unweit später – mit großen Plätzen und geordneten Winkeln der majestätischen k.u.k.-Gebäuden. Hier warten bereits die ersten historischen Cafés auf internationale Gäste – ein wenig dominiert der Schick und Luxus gegenüber dem Charme der Tradition. Werden die Straßen enger, ändert sich auch das Ambiente mancher Cafés. Die Traditionshäuser stehen zunehmend in Konkurrenz zu modernen Cafés, mehr Fastfood-Bistros mit jugendlichem, lockerem Flair, mit vorgefertigten Snacks für den schnelleren Zeitgeist als die Muße, die die großen Literaten mitbrachten oder mitbringen, von dem irischen Fantasten James Joyce, über Claudio Magris, der sich der Habsburgerischen Tradition widmet und mit seiner Donau-Biografie eine geschichtsverbundene Brücke zur Gegenwart schlägt – eine Stück große Reiseliteratur, bis zu den lokalen Essayisten wie etwa Umberto Saba, der den Charakter von Menschen und Plätzen der Stadt poetisch zu porträtieren wusste oder den alemannischen Veit Heinischen, der dem modernen Triest eine Fiktion dunkler Verbrechen unterschiebt, aber auch ihre Gerüche und Geschmäcker in Sprachbilder übersetzt. Heinichen überlässt sein Porträt einem Zitat von Paul Parin: „Es ist eine italienische Stadt im slowenischen Land, mit österreichischer Geschichte und einer eigenen Kultur, die nicht slawisch, italienisch, österreichisch ist, sondern triestinisch, provinziell und eigenartig international… In dieser Stadt bestimmt die wechselvolle Geschichte das menschliche Leben unmittelbarer als anderswo.“ (in: Platzer/Wieser „Alpen Adria“, S. 84)

Die ehemaligen Literaten sind mit Skulpturen inmitten der Straßen gewürdigt – sie sind mitlaufende Zeitgenossen, ihr Geist wird quasi sehenden Schrittes lebendig gehalten, die noch lebenden Poeten muss man selbst suchen. Natürlich ist der Charme der Cafés nicht ganz verflogen – er wird wohl nur etwas überdeckt von den Massen schneller Durchzügler – so wie ich es als forschungsgebundener Alien tun muss. Viele Wege werden in Triest mit Handkarren erledigt – nicht nur bestehen Fahrverbote, auch ist der Hintereingang um viele Gassenecken so schneller gefunden als mit Auto. Beim Capuccino und den Straßenszenefotos, die ich versuche, setzt sich bald ein Dame an den Tisch, deren Absichten der Kellner wohl schneller erkannte als ich, die sich ungefragt zu Geldgeschenken andiente. Die Armut mischt sich hier teils recht elegant in die Szene – vielleicht sind es die prekären Ränder, die jetzt auf die gesellschaftliche Mitte übergreifen. Und der Schick wird als letztes abgelegt, solange man eben die Schamdecke über die arbeitslose Wirklichkeit wickeln kann.

Die größten Hürden in Triest sind die Straßen rein wie raus. Man mag im Gewirr Alternativen als Einheimischer kennen, aber an der ausgeschilderten Hauptader nach Opicina über die Universität dürfte kaum ein Weg vorbeiführen. Die Route ist bei der schwülen Hitze schon schwer genug, die ausgewiesenen 23 % einer Alternative, die oben an der Tram-Station am Obelisken ausgeschildert ist, dürfte Alienmuskeln überfordern. Der Verkehr ist natürlich unvermeidbar, aber ein bisschen weniger als ich befürchtete. Die Aussichtspunkte sind eher selten, die diesige Sicht nicht förderlich. Am Sattelpunkt am Obelisken wartet eine Rastpunkt mit frischem Brunnenwasser, dass ich kübelweise verschlucke. Die energiereichen Törtchen der Konditorei aus Triest finden jetzt keine Gnade mehr. Hier beginnt auch die Napoleon-Straße, auch Strada Vicentina genant, ein Panoramaweg, den man zu besseren Lichtverhältnissen begehen sollte – etwa zu Abend oder frühem Morgen. Ich testete auch die Radelbarkeit, die angesichts des leichten Schotters und flachen Profils gegeben erscheint – in der Praxis aber doch in eine Tortur ausarten könnte. Die Beschilderung besagt Gehweg, ein explizites Radverbotsschild ist aber nicht angebracht, sodass man vermuten kann, dass es zumindest keine brisante Kollisionstrecke ist und der italienische Rennradler ohnehin dort kaum sein Glück suchen wird.

Ich versäume durch den Ort Opicina zu fahren, was angenehmer und kürzer zur Grotta Gigante sein müsste. Ich landete gemäß Ausschilderung auf der autoreichen Umfahrung. Wer einen Radladen sucht, ist dennoch richtig, liegt dort ein Betrieb mit Werkstatt unmittelbar am Straßenrand. Die Grotta Gigante ist dann mit über ein kleines Spalier an Bistros und Souvenirläden zu erreichen, die strategisch vorgeschaltet sind und wo der Autofahrer frühzeitig parken soll. Die Grotte fällt mit einem modernem, nicht allzu großen Eingangsbau ins Auge – nichts deutet auf eine Höhle hin. Im Museumsbereich kann man alte Knochenfunde studieren, die theoretischen Grundlagen der Karsthöhlenbildung und auch eine kleine Fotoausstellung zu den Julischen Alpen genießen. Da die Führungen (nur mit solcher zu betreten) nur zur vollen Stunde angeboten werden, muss ich ein längere Zeit warten, da ich die Ankunft nicht austariert hatte.

Vom Eingangsbereich wird die Besuchergruppe dann über ein lange Treppe in das kühle Dunkel heruntergeführt – das aber gut beleuchtet wie ein Versammlungsort eines unterirdischen Königreiches wirkt. Trotzdem sind nicht alle Teile optimal ausgeleuchtet, fotografieren ist erlaubt – man muss aber mit dem forschen Gang der Führung mithalten. Die Erläuterungen werden ein wenig nach Gruppe sprachlich sortiert – in diesem Fall zweisprachig einmal in Englisch und einmal in Italienisch. Es ist die angeblich größte Einraumgrotte der Erde mit 300 m Länge und 107 m Höhe. Eine heller Doppelstrang führt vertikal durch die Mitte der Höhle – aus Kunststoff von Menschenhand gefertigt. Es ist jedoch weder ein Lichtinstallation noch eine künstlerische Darstellung, sondern das längste Messpendel der Welt. Sie sind so empfindlich, dass sie gar Erdbebenstöße im fernen Nepal erfassen können. Selbst für die Geomorphologen auf der Green Devil eine Sensation.

Die Höhle entfaltet ihren Reiz durch immer wieder neue Varianten von Tropfsteinbildung, säulige Stalagmiten, nicht selten mit stumpfen Oberflächen, einige gar wie eine phosphoreszierende Qualle geformt, andere wie Lampenschirme, und ausgehangen von Stalaktitgardinen, nicht immer zu unterscheiden, ob es versteinerte Abbilder oder echte Fledermäuse sind. Zunächst überraschen die Ensembles geordneter Tropfsteinsoldaten, die sich im Stile des Ehrensaluts dem Betrachter präsentieren, zur zweiten Hälfte dominieren einige mächtige Solisten, von der weißlichen Strauchblume, die auch ein Zeitungspapierkaktus sein könnte, bis zum fleischfarben marmorierten Phallussymbol.

Das Kühlintervall wird mit dem Gang zur Oberfläche jäh unterbrochen. Ich fahre nun über die liebliche italienische Teran-Straße – eine kleine parallele Variante zur slowenischen Karstweinstraße. Zu dieser wechsle ich via Gorjansko, wo ich zur Weinprobe absteige – wiederholt beim Alienfreund Strekelj und mit einem weiteren Kellerbesuch. Es gibt wieder feinen Karstschinken und Käse, von seiner Frau serviert. Wir gehen sie wieder durch, die Varianten der Rotweine, den leichten weißen Sommerwein. Das Thema ist vor allem die Tourismusstruktur in den verschiedenen Ländern Alt-Karantaniens – ich bemängle die großen Service-Lücken auf den slowenischen Weinstraßen – besonders der zwischen Vipava und Sezana. Strekeljs Pläne zu Restaurant und Zimmervermietung sind noch nicht weiter gediehen – das Weingeschäft nimmt viel Zeit in Anspruch. Und dann solche Gäste wie ein Alien, der schon wegen des Gepäckmanagements sich auf eine klein gehaltene Likörflasche beschränken muss. Das hatte wir auch schon mal – mit Aliens kann man Gespräche führen, aber keine Geschäfte machen. Trotzdem bin ich auch für das nächste Mal schon Willkommen – eben ein karantanischer Alienfreund.

Strekeljs Empfehlung über Komen bereits bekannte Route nach Branik zu nehmen, schlage ich in den Wind, denn ich sollte mal wieder die besseren Ortskenntnisse vorgeschnüffelt haben. Von Komen wähle ich also den mir neuen Übergang über den Zelezna vrata, weniger von mediterranen Kiefern gesäumt als der Parallelpass nach Branik, auch schlechter in den Panoramablicken nach Norden ins Vipava-Tal. Die Strecke ist aber wie erwartet durchgehend asphaltiert, die Bedenken von Strekelj unbegründet. Mehr Sorgen muss ich mir aber über die extrem dunkeln Wolken machen, die großes Unheil verkünden. Das Panorama zum Karstabbruch auf der Gegenseite versiegt in Tristesse.

Ich erreiche den Winzercamping mit Restaurant quasi just in time, denn beim Zeltaufbau trommelt es Melonen und Kürbisse aus den Himmelsschleusen. Ich muss den Aufbau abbrechen und finde Unterschlupf in dem großen überdachten, halboffen Picknickraum. Der Boden ist mit gefugten Steinplatten ausgelegt, eine Küchenecke eingerichtet und gar ein separater Weinflaschenkühlschrank vorhanden. Ich erfahre von bereits niedergelassenen Holländern, das die Weinflaschen eine Gästegabe des Winzers sind – also Besaufen bis zum Umkippen möglich. Natürlich lädt das Wetter zu solcher Völlerei ein, doch beschränke ich mich zunächst auf das Einladungsbier des Holländers. Das Restaurant ist leider mangels Gäste geschlossen und ich erhalte ersatzweise nur eine kalte Platte – also Ähnliches wie bereits bei Strekelj – Schinken, Käse, aufgebackene Brötchen und etwas warme Zucchini – und natürlich Hauswein – wieder ein erfrischender Sommerwein, mit Aromen von Orange, sehr edel ausbalanciert. Die Gaststube ist sehr einladend. Da ist es schade, dass die leckeren Gerichte einer gehoben Küche auf dem Internetbildschirm in der Picknickgarage schmackhaft gemacht werden, aber nur per Voranmeldung gekocht wird. Auch ist die Bewerbung des Kamps, immerhin mit Pool und noblen Mietchalets, äußerst schlecht, nur schwer die Ausschilderung zu finden. Gibt es keinen Service, gibt es auch kein Geschäft – hatte ich es nicht mit Strekelj diskutiert?

Ich sitze noch lange mit den Holländern zusammen, die Eltern sind mit Sohn und seiner Freundin dort. Der Sohn studiert und kann sehr gut Englisch, ist an vielen politischen Themen interessiert. Ich entscheide ob des andauernden Gewitters, den Hüttenschutz für die Nacht zu nutzen und lasse das Zelt in den Taschen. Die Nacht zeigt aber, dass das Dach den sintflutartigen Regengüssen nicht ganz gewachsen ist. An vielen Stellen tropft es runter, mehrmals muss ich den Schlafplatz wechseln und bald bilden sich auch Rinnsale auf dem Steinboden. Die Donner- und Blitzschläge waren aber so gewaltig, dass ich mich des Lebens am nächsten Morgen umso mehr erfreute – Sintflut hin oder her.

Do 9.7. Zalosce – Dornberk – Prvcina – Vogrsko – Jezero Vogrscek – Sempas – Ozeljan – Kromberk – Vratca (403 m) – Ravnica – Preval (336 m) – Solkan – Gorizia – Piuma – San Floriano – Hum – Kojsko – Gonjace – Mejnik (321 m) – Smartno – Dobrovo – Neblo
W: bis ca. 30 °C, sonnig, trocken-heiß, sehr windig
Ü: C wild 0 €
AE (Gostilnica Pr'noni): Meeresfrüchte, Roastbeef, Gemüse, Bratkart., Rotwein, Pfannkuchen m. Eis 43 € (****)
70 km | 11,1 km/h | 6:09 h | 1130 Hm

Der Wetterwechsel ist gravierend. Es ist morgens immer noch stark bewölkt und zudem stürmisch. Später, als die Sonne durchbricht, bleibt die Luft klar, die schwüle, diesige Luft wurde vertrieben. Ein lokaler Radweg führt über den Vogrsko-See von der Vipava zu den Randzonen des Karstabbruchs des Trnovski-Plateaus. Zunächst leiten die Schilder aber auf pfützenübersäte Schlammwege. So verpasse ich in Prvcina den kürzesten Überweg. Das schadet aber nicht, denn das Tal über den Ort Vogrsko zeigt sich recht lieblich. Die Staumauer des Sees besteht aus einem grünen Wiesenwall, zum Stauseepegel erfordert es eine kurze kräftigere Steigung. Der Stausee wird nur funktional als Wasserspeicher genutzt, keine Freizeiteinrichtung, kein Badeparadies. Zunächst ist die Fortführung des Radweges nicht zu erkennen, eine Gittersperre verhindert den Fortgang. Zufällig ist der Stauwärter vor Ort und schließt mir das Tor auf. Er sagt mir, dass es schon der offizielle Radweg sei, ich könne das Rad bei geschlossenem Tor auch außen rum führen. Ein Fußgänger hingegen kann sich durch die Sperre winden, wie einige Jogger hier. Mit dem Gepäckrad muss man bei geschlossenem Tor die Zweige schon kräftig wegbiegen. Das ist sicherlich noch verbesserungswürdig für eine offizielle Radroute.

Der Weg ist nun schottrig, teils auch recht grob, allerdings ohne nennenswerte Steigung oder Gefälle. Asphalt erreicht man wieder nach dem Laubwald mit den Weinreben. Auch hier wieder Jogger unterwegs – die Slowenen stets sportlich unterwegs – man erinnere sich der Renwanderer. Ich hingegen wollte mal eben ausruhen auf der Weinrebenbank. Einmal hinsetzen und zurücklehnen – Plumps! bricht die Rückenlehne weg und lässt mich zu Boden straucheln. Der Alien ist schockiert ob dieses Öchslescherzes.

Es folgt ein Dörferkette, die sich hügeliger am Rand oder flacher im Tal abradeln lässt. Der Camping in Ozeljan liegt dabei unten im Tal – auch ein Winzercamp. Sempas ehrt mit Skulpturen sowohl den Botaniker Franc Krasan, der sich, an verschiedenen Orten Karantaniens geschult, um die Erforschung der regionalen Flora verdient gemacht und den Partisanenkämpfer Mehdi Huseynzade „Mikhaylo“. Mikhaylo zeichnet als Aserbeidschaner einen dramatischen Lebenslauf. Erst widmete er sich den geistigen Wissenschaften, der Literatur und den Sprachen, um dann in den 1940er Jahren über die Infanterie als Agent und Gegenagent zwischen Deutschland und Russland zu jonglieren. Schließlich schlug er sich auf die antifaschistische Seite der jugoslawisch-italienischen Partisanen. Als ihm nach einer verloren Schlacht die Gefangennahme drohte, erschoss er sich mit seiner letzen Kugel. Mehdi Huseynzade wurde posthum zum Held der Sowjetunion erhoben, in Aserbeidschan zum Nationalhelden und das Fußballstadium Sumgait nach ihm benannt. Dokumentarfilm und Bücher beschäftigen sich intensiv mit seiner Geschichte.

Als ich den Weg zum Renaissance-Schloss Kromberk suche, bewege ich mich bereits auf einer Bergstraße, weil schon in den oberen Weinbergen gelegen. Ich entschließe mich die Tour zu variieren mit einer nochmaligen Auffahrt zum Trnovski-Plateau über den Karstabbruch, auch eine Militärstraße des Ersten Weltkrieges, zur Hintergrundversorgung der Habsburger Truppen gebaut, dem auch zwei opulente Brunnen zu verdanken. Die unteren Waldpassagen sind denn auch militärisch anspruchsvoll. Ich kehre zum „Ziegenpass“ mit dem Zweibrückenblick zurück (vgl. Kap. V). Unten ist die Verwirrung groß, ein Zugang zum Soca-Ufer schwierig. Eine Möglichkeit für ein kleines Bad ist beim Wassersportverein, wo sich die Paddler ins kräftig strömende Wasser kippen und in einem ausgehängtem Parcours üben können – die kleinsten Zwerge können kaum über die Bugkante des Kajaks hinausschauen, sind aber vollkommen unerschrocken und bereits behände am Paddelwerk wie die großen Meister.

Die Salcano-Brücke hier, die obere der beiden Brücken, gilt als größte Eisenbahnsteinbogenbrücke der Erde mit 85 m Spannweite – in jedem Fall ein schönes Bauwerk aus alter Kaiser-Franz-Josef-Zeit, als die Eisenbahn noch Triumphe feierte. Oberhalb der Straßenbrücke zur Westseite lockt ein Radweghinweis. Tatsächlich überquert die Straßenbrücke einen Radweg, der – jüngst erst ausgebaut – mindestens bis Plave führt – und zwar zur anderen Uferseite als die Straße, also zur rechten Uferseite. Übereifrige Kartenmacher haben den Weg schon weiter nach Italien gezeichnet, dem aber nicht so ist. Steinblöcke markieren das Ende, allenfalls lässt sich ein rumpeliger MTB-Trail weiterfahren.

Also wieder retour via Solkan, weitgehend am Zentrum Nova Gorica vorbei, auch Gorizia auslassend, findet sich die nächste Brücke über die Isonzo. Gleich mit Piuma beginnt die Steigung in das Collio, das italienisch-slowenische Weinanbaugebiet der Hügel Goriska Brda, wie es geografisch auch genannt wird. Einladend werden die Betriebe mit ihren Winzern und Gastgebern auf einer Tafel vorgestellt – hier aber zunächst nur die der Gemeinde San Floriano. Obwohl Grenzen auf der Weinroute durch das Collio keine Rolle spielen, gibt es dennoch keine binationale Info zu den Winzerbetrieben (der slowenische Teil ist größer als der italienische). In der Abendsonne wird die Hügelfahrt zu einem Gedicht des milden Lächelns. Immer wieder variieren die Grüntöne der Weinreben, erheben sich ins goldene Licht, ihre Anordnungen wie in halbrunden, übereinander gestaffelten Schlachtordnungen römischer Legionäre, die Hügelkuppen von Kirchlein und Dörfern gekrönt. Das Farbenspiel scheint keine Grenzen zu kennen, ich kann mich nicht sattsehen.

Die meisten Steigungen sind moderat, am schwierigsten noch zu Beginn. Kurz vor Smartno überwindet man so etwas wie den höchsten Punkt der Tour – aber das scheint unwesentlich. Staunen darf man auch über die dörfliche Idylle, romantische Restaurants und Zimmeranbieter locken mit den herrlichen Ausblicken und entschleunigter Ruhe – nur wenig Gäste lassen sich nieder. In Kojsko erinnern wieder Spuren des Friedensweges an vergangenes Leid, die italienische Armee hatte sich hier im Rahmen der Isonzo-Schlachten recht sicher zurückziehen können, während aber die Einwohner zu Flüchtlingen wurden. Die Schönheit der Gegenwart bricht aber das Dunkle der Vergangenheit. Die Speisekarte von Hisa Marica in Smartno treibt einem deliziöse Aromen in die Nase, fast möchte ich bleiben. Die Sinne schweben, die Gedanken dichten.

Ich radle noch nach Dobrovo, mit der vielleicht eindrucksvollsten Krönung aller Hügel mit einem quadratischen 4-Türme-Schloss, das Kutschen, Kunstmuseum und ein Restaurant beinhaltet. Auch hier keine Gäste, als würden die Perlen konsequent vom Meerestouristen verschmäht – oder haben die Menschen immer weniger Geld zum Kosten und Schmecken? Dobrovo ist im Ort weniger heimelig als Smartno mit den vielen Nischen und stillen Winkeln, doch lebte hier ein großer Poet, Alojz Gradnik, dessen Werk sich auf einem Dichterweg erfahren lässt (vgl. Eingangszitat). Die Poesie atmet aus den Toren des Schlosses, weht über die Hügel hinaus ins Land. Goldenes Licht, das sah hier Gradnik leuchten, die Bande zum Universum, den Galaxien – die Welt der Aliens – auch heute zeigt sich das goldene Leuchten – ein Omen? Noch einen Schwung nach unten, finden sich bessere Plätze, ein Zelt aufzustellen, so speise ich in Neblo – hier ist es gar brechend voll – italienische Grenzbesucher fast alle. Die Linie des Kochs ist Schokolade – sie taucht in verschiedenen Spielarten in allen Menüteilen auf – süß-herb, superb, der Tag mündet mal wieder als Gaumengedicht im Poetenland.

Fr 10.7. Neblo – Helevnik – Golo Brdo – Ponte Iudrio – Prepotischis – Castelmonte (618 m) – Cividale del Friuli – Ponte San Quirino – Pulfero – Stupizza – Robic (250 m) – Staro Selo – Borjana – Podbela – Napoleonov most – Breginj
W: bis ca. 27 °C, weitgehend sonnig, windig, abends kühl
Ü: C wild/privat 0 €
AE: Selbstversorgung + Bier 4 €
78 km | 10,6 km/h | 7:10 h | 1735 Hm

Bald laufen die Weinfelder aus, begleitet von leuchtend-blauen Kornblumen. Wald erobert die höheren Hügelbereiche, anspruchsvoll die Steigung nun. Es ergeben sich einige Ausblicke in Richtung der Ebene über die Colli Orientali hinweg, auch Zeichen der Industrie melden sich dort. Hier immer noch sporadisch Weinberg – oder Bienenhonig. Lässt man auch unten Prepotto links liegen, bewegt man sich durch das Gebiet ohne jede Einkehrmöglichkeit und in großer Einsamkeit. Ohne den Grenzfluss Idrija/Iudrio zu überschreiten, kann man einer urigen Schotterpiste am Ostufer folgen, an viel Fels vorbei und wild hängenden Laubbäumen oder Buschwerk. Auch nicht mehr als drei Häuser sind es dann an der nächsten Brücke, die auf die italienische asphaltierte Uferstraße führt.

Dort ist ein Radweg via Prepotischis angekündigt „dei Monti Sacri“. Vor dieser Wegführung sei aber gewarnt! Ich muss dem Namen Tribut zollen und mehrere Kreuze schlagen. Bis zum kleinen Ort ist noch Asphalt – bereits sehr steil. Danach geht die Straße in Piste über, die immer unwirklicher wird und in der Kombination mit der Steilheit definitiv nicht fahrbar ist (geht über die 5-Hechelzungengrenze hinaus), und das Schieben eine Tortur wird. Auch oben an der Straße zum Pilgerkloster Castelmonte ist diese Strecke als Radweg populistisch ausgewiesen als würde die Region sanften Tourismus fördern. Es ist sicher anzunehmen, dass kein Offizieller, der am Schilderaufstellen beteiligt war, überhaupt einen blassen Schimmer dieser Strecke hat (zuständig: Gemeinde Prepotto). Ein Wunder, dass es keine Prügelstrafen für Bürgermeister mehr gibt. Hier erlitt der Alien die Vorstufe eines terronalen Wutanfalls.

Überhaupt erschien mir die Gegend mindestens Alien-feindlich, fast sogar schon menschenfeindlich. In Castelmonte verwalten Talibanpilgerwächter ein Kloster, wo tatsächlich das Betreten der heiligen Räumlichkeiten in üblicher Sommerbekleidung verboten ist. Jesus wäre da an der katholischer Scharia auch gescheitert. Nun liegt mir weniger an Räucherstäbchen, Gebetslämpchen und Devotionalien, die sicherheitshalber im spiritistischen, aber weltlich zugänglichen Laden erhältlich sind. Die Abfahrt fliegt an den Bildstöcken des Kreuzweges vorbei, die aalglatte Strecke ist schnell absolviert und man findet sich flugs vor den Toren von Cividale del Friuli wieder – hier wieder ist man Mensch. Cividale ist ein pittoreskes Vorzeigestädtchen und es trägt die Last mit Würde und Charme. Die touristische Bedeutung des Ortes schlägt sich in reichlich Angeboten regionaler Spezialitäten nieder, allen voran der San-Daniele-Schinken, der seinem Verwandten aus Parma ebenbürtig sein soll. Gerne fordert der Händler gehobene Preise, Qualität gewiss, Nepp – vielleicht auch. Dem Gaumen sollte man aber ein paar Freuden zubilligen. Der Ort lebt von seinen verwinkelten Gassen und einigen netten Plätzen, vor allem aber von seiner speziellen Flusslage mit der Brücke, die das einprägsamste Ortsbild liefert.

Die Hitze des Mittags ist enorm. Zwar bietet die Natisone einige Bademöglichkeit, dazu muss man aber erst einige Kilometer weit rausfahren. Dortige Badestellen sind auch recht dicht belegt, einsame Plätze findet man schließlich weiter oben. Teils sind Gumpen vorhanden, mehr noch aber prägen die scheinbar einzeln verlegten Blocksteine das Fließbild. Die Talentwicklung ist mäßig, zur slowenischen Grenze hin drängen sich wieder verstärkt freie Bergflächen vor. Man hat ohne nennenswerte Steigung den fast unsichtbaren Sattel bald erreicht, der deutlich innerhalb Sloweniens liegt, bei schon befahrenem Ort Stara Selo mit dem Gourmetrestaurant Hisa Franko. Der Nadiza, wie sie hier zur slowenischen Seite heißt, kann man bei Robic einem Radweg folgen, der aber meiner Prognose nach mehr Aufwand bedeutet als der asphaltierte Umweg. Diese Straße fordert hingegen wieder Schweiß, weil sie nach Borjana ansteigt, wo man wiederum zur Nadiza herunterfährt, während die Straße geradewegs nach Breginj weiter ansteigt. Der Umweg bietet zudem noch bessere Ausblicke auf den gegenüberliegen majestätischen Matajur, in dessen Schatten das Natisone-Tal zuvor gelegen hat.

Die Nadiza ist auf slowenischer Seite noch mehr beliebtes Baderevier als zur italienischen Seite. Jenseits von Podbela findet sich denn auch ein kleines Zentrum wassergebundener Aktivitäten mit einem Camping und Pizza-Restaurant. Unbedingt noch vom Vortrieb besessen, schlage ich mal wieder den gemütlichen Abend aus. Geradezu höllisch entwickelt sich die Topografie mit gleich zwei weiteren hochkarätigen Rampen und einer weiteren Steigung mittlerer Qualität final nach Breginj. Die Hauptattraktion liegt bereits deutlich hinter dem Camping mit der Steinbogenbrücke „Napoleon“, an der sich sogar noch abends im Schatten etliche Badegäste aufhalten oder gegrillt wird. Eine zweite Attraktion ist über die nächste Senke erreichbar, die Schlucht, die die Nadiza zwischen der Napoleon-Brücke und dem Flussbadeplatz mit Parkmöglichkeiten für Autos hier bildet.

In Logje findet sich nochmal ein Ferienhaus, aber ohne Essgelegenheit. In Breginj ist nichts – fast nichts, eine alte Burg mit einer kleiner Trinkbar open air im Burghof. Hier treffen sich Einheimische – es gibt aber nicht mal eine Erdnuss zu knabbern. Ich muss mit ungenügend abgestimmtem Proviant und zwei kühlen Bier vorlieb nehmen. In der slowenischen Runde wird offenbar diskutiert, wie mir als Alien zu helfen sei. Schließlich erhalte ich von einem „Übersetzer“ (Tomas) den Hinweis, ich solle dem Auto des anderen Folgen. Man wolle mir Quartier bieten. Ich legte mich in den motorisierten Windschatten. Der Ort hat zum Glück nur eingeschränkte Radien, sodass ich die Spur halten konnte. Ich bekomme eine Couch zugewiesen, der junge Slowene kann tatsächlich kaum ein Wort Englisch, im Gegensatz zum Übersetzer, der besser Deutsch als Englisch spricht, weil er Wurzeln in der Steiermark hat. Die Alienfreunde begaben sich wieder zurück zur Burgbar um weiter zu feiern.

Auch noch nach der Dusche lag ein hässlicher Geruch in der Wohnung – er konnte nicht von mir sein. Ich vermutete Petroleum. Zwar war eine Garage ebenerdig anbei, nur locker von den Wohnräumen getrennt, doch da drang der Geruch nicht her. Ich nahm meine Matte und legte sie vor die Gartentür in die frische Luft. Kaum eingedämmert, kamen die Alienfreunde – nun drei – recht laut zurück, weckten mich, um weitere Trinkgelage zu zelebrieren. Der Wohnungsbesitzer fragte auch schließlich nach den Gründen meiner Flucht nach draußen. Es stellte sich raus, dass der Geruch tatsächlich von Petroleum kommt, mit dem er seine Holzmöbel gereinigt hatte. Petroleum, so meinte er, wäre besser als etwa klassische Öle, derer man ja fein duftende Speiseöle hätte verwenden können. Er meinte, diese würden einen ungünstigen Film bilden bzw. die Holzporen verschließen.

Ungeachtet des Petroleumduftes nahmen die prozentigen Feierlichkeiten die üblichen Formen minimaler Kommunikation ein, die bei alkoholisierten Konzentrationsformen sprachliche Besonderheiten nivellieren. Genauer: Der Wortschatz der Slowenen näherte sich meinem, zweifellos spärlichen Wortschatz der slowenischen Sprache an und wurde dann vor allem durch internationale Trinksalute wieder leicht angehoben. Neben Bierdosen kamen auch spezielle Getränke zum Einsatz, die in Eigenregie gebrannt worden waren. Über die alchemistischen Fähigkeiten des Wohnungsbesitzers bestand ja nach den fachmännisch erläuterten Kenntnissen in der Holzbehandlung kein Zweifel mehr. Schließlich steuerte ich noch meinen Strekelj-Likör bei, der mir zunehmend zur schweren Last an den steilen Bergen wurde. (Er ist wirklich gut gewesen, hat aber das Gewicht eines zweiten Schlafsacks. Mir wurden strafende Blicke auf der Green Devil zuteil, weil ich diese Forschungsprobe nicht mitgebracht hatte.) Dazu gab es fette Schwarzwürste, kaum mit weiteren Beilagen serviert, von leicht steiniger Konsistenz. Schließlich wurden mir noch Fischdosen und Würste als Proviant fürsorglich zugesteckt, da man meine frühe Morgenflucht fürchtete und ich weiter in entlegenen Gebieten unterwegs sein könnte. Die Feier mit den Alienfreunden endete unbestimmt, schlafen konnte ich immerhin noch – natürlich vor dem Haus.

Sa 11.7. Breginj – Ponte Vittorio Emanuel – Platischis – Sella San Antonio Na Privale (790 m) – Zore (766 m) – Zuffine (1003 m) – Subit – Attimis – Passo di Monte Croce (267 m) – Nimis – Torlano – Val Carnappo – Monteaperta – Villanova (690 m) – Tarcento – Artegna – Gemona
W: 16-28 °C, sonnig
Ü: C Gemona 0 € (k. P.)
AE (R Frank & Jo'): Risotto m. Pilzen & Spargel, Brancini, Bratkart., gegr. Tomaten, Pannacotta, Weißwein ? € (***)
84 km | 11,6 km/h | 7:09 h | 1570 Hm

Das Dorf der Alienfreunde verlasse ich bei milder Morgensonne, wie sie eher abends üblich ist –mit sanftem Goldschimmer. Es mag ein Zeichen des karantanischen Geistes gewesen sein, der mich an diesem Ort umgeben wollte. Ein erster Berg, mit Tautropfenromantik, führt hinunter zum noch schattigen Tal des Oberlaufs der Nadiza – hier auch Natisone, weil Grenzbrücke. Verschnaufen kann ich kaum, die nächste Ortschaft Platischis (andere Varianten denkbar, alle aber recht verwinkelt und kurvenreich, daher kaum kürzer) ist auch wieder nur mit einem weiteren Berg zu erklimmen – genauer: liegt hinter diesem in einer kleinen Bergmulde. Es gibt eine bescheidene Lokalität, natürlich auch das örtliche Café, die Bevölkerung sehr reserviert. Verschiedene Bergvölker innerhalb weniger Kilometer.

Blumenreich von einer kleinblütigen Variante der Margerite bekleidet die nächste Passhöhe und den hier auf italienischem Grund wieder fast unvermeidlichen Madonnenbildstock. Nach Norden bildet sich die mächtige, wenngleich weitgehend begrünte Bergkette der Gran Monte heraus. Auf seiner unteren Flanke hebt sich mit Terrassenblick Montemaggiore heraus, unterhalb – so ist später zu sehen – findet sich eine gewichtige Pferdesportanlage. Diese erreicht man über die nächste Zwischenmulde, erneut dann aufsteigend zu Hochpunktkehre mit der Azienda Agricola Zore, einen Bergbauerhof mit Käserei (Ziege!), deren Produkte für ein Proviantshopping unbedingt zu empfehlen sind – für den Fall der Fälle gibt es auch Wein. Eine eigene Verkaufsstelle findet sich auch im Val Torre an der Tanamea-Passstraße in Vendronza (vgl. letzter Reisetag). Die Aussicht hier fällt hinunter nach Taipana, dessen untere Talanfahrt durchs Val Carnappo am heutigen Nachmittag noch beradelt werden soll.

Der Umweg hier führt über durch einsamste Hinterwaldstraßen mit gelegentlichen Aussichtsfenstern, der Asphalt manchmal schon recht durchlöchert oder aufgelöst, durch manchen Bergurwaldtunnel, der sich lianenreich mal licht, mal zu fast nächtlicher Dichte sich verschließt. Als Ruhestörer tritt nur manchmal die Forstwirtschaft auf. Am höchsten Punkt der Strecke – mehr Tangentialpunkt des Berges als Passhöhe – sind Wald und Lichtung des Monte Zuffini fast schon parkähnlich geordnet. Diese Struktur wird aber wieder in den unteren Etagen zerrissen von wildem Gestrüpp, von Felsen, deren Spalten das Wasser unkontrolliert herausspeien, als wollten sie den Radler leibhaftig anfeuern. Ab dem Bergdorf Subit wird der Asphalt besser, hier mündet die andere Verzweigung, die man am Morgen von der Emanuel-Brücke an der Natisone hätte wählen können. Die Straße nun wird zum Kehrentorso, der struppige Wald, nun heller, immer noch an den steilen Hängen verwildert. Die zivilisierte Ordnung findet sich erst ganz unten in Attimis, der Bachlauf dort kanalisiert und funktionelle Reihenbesiedlung – das Eckige verdrängt das Wilde. Zur Belohnung für harte Hoch-Runter-Rotationen investiere ich in eine süße Köstlichkeit des heutigen Etappenziels. Dolce di Gemona enthält Hasel- und Mandelnoten auf Weizenbasis, mit kleinen Schokostückchen und einem Hauch Zimt verfeinert.

Gewaltiges scheint vor mir zu stehen, ein in allen Karten eingetragener Pass – Passo di Monte Croce – muss ich wieder Kreuze schlagen? Etwa 60 Höhenmeter für zwei Serpentinen aus Meisterhand, perfekte Modellarbeit – aber nur ein Steigungsfusel, selbst für Alienmuskeln ein lustiger Froschhüpfer. Nimis liegt bereits hübscher am Fuße der Weinberge der Colli Orientali als Attimis. (Generell ist der Süden der Colli Orientali flacher durch die ausladende Ebene und verfügt so über größere Anbauflächen, was allerdings auch mehr Massenweine befördert, sich aber nicht in deren Preisen widerspiegelt. So wird der südliche Picolit teurer gehandelt als der Ramandolo, obwohl er qualitativ dem Ramandolo unterlegen sein soll. Den Vergleich konnte ich nicht überprüfen, weil ich die südlichen Picolit-Gebiete nicht durchfuhr.) Weinvillen zeugen stadtauswärts von gehobenen Einkünften durch den Verkauf exquisiter Rebensäfte. Der DOCG-Wein Ramandolo füllt hier als goldfarbener Desertwein die Fässer, die Anbaufläche auf kleine, meist steile Regenhänge im Bereich des Bernardia-Berges beschränkt, dessen Hügellandschaft sich zwischen Nimis und Tarcento ausbreitet (weitere Weinroute dort am Schlusstag).

Eine lustvolle Entdeckung ist auch das Val Carnappo mit dem gumpenreichen Fluss mit vielen Riesenblocksteinen – mit mehr Nischen und urwüchsiger graviert als das Natisone-Tal. Das Mitteltal nördlich Torlano ist schmal in ein schluchtiges Tal eingelassen. Etwa beim Abzweig nach Taipana beginnt der Oberlauf mit einem sich öffnenden Bergpanorama auf die bereits schon am Morgen aufgefallene Bergkette gegen Norden. Das breitere Flussbett lässt am Ufer einige Blumen mehr wachsen und auch der letzte Teil zum Ort Carnappo wäre noch einen Umweg wert. Ich kürze aber den Weg ab und bezahle diesen mit einer heftigen Rampe nach Monteaperta, an dessen unteren Ortsrand ein schöne Staffel von Wasserbeckenkaskaden aus dem Berg sprudelt. Den nebenliegenden Brunnen entleere ich bis auf seine Grundadern im Gran Monte, was mir aber die gleichwohl durstige Familie am Brunnen offenbar nicht verübelt.

Für den Rest darf ich einfache Pedalarbeiten vermerken. Zunächst fährt man durch einen halblichten Laubwerkkanal, fast flach – es ist wie Promenadenradeln. Ich bin nicht sehr unglücklich darüber, dass die Höhle in Villanova schon geschlossen ist – innerlich war ich auf Exkursionen ohnehin nicht vorbereitet. Nebenbei bemerkt – wer mal hin will, findet ausreichend Futterstellen neben dem Kassenhäuschen. Nicht mehr ganz verdeckt, aber auch nur wenige Ausblicke ins Val Torre lässt die folgende Abfahrt zu.

Tarcento übertrifft die Villen-Eleganz von Nimis nochmal deutlich. Nicht ganz zu unrecht rühmte sich das Örtchen schon mal der Bezeichnung „Perle des Friauls“. Einen Dämpfer erfuhr die architektonische Erhabenheit durch ein Erdbeben vor nur 40 Jahren, wurde aber wieder weitgehend saniert. Die Krönung der Baukultur verkörpert die Villa Moretti, die sich mit den weißen Unteretagen und dem rot-braun verzierten, burgähnlichen Kopfbereich mit breiten, verschachtelten Hutdächern wie ein Wächter-Pilz auf den goldgrün leuchtenden Weinberg herunterschaut und sich dabei Gedanken macht, wie er den Hut ziehen kann, wenn mal ein Alien vorbei kommen sollte.

„Wo bist du, Gemona,
lachendes Mädchen, Augen wie Samt,
schwarze Haare unterm Akazienkranz,
Frühlingshauch?“

Amedeo Giacomini (in: Pier Paolo Pasolini u. a. „Wie eine Viole in Casarsa”, S. 147)

Am Bergrand vorbei passiert man mit Artegna noch einen weiteren hübschen Ort, die mittelalterlichen Burgreste Tarcentos sieht man noch zuvor zur Rechten weit oberhalb am Berg. Langsam treibt die Sonnenglut unter die Horizonte, noch eine Allee legt den Straßenteppich hin zu den Toren Gemonas, das mit einer Campanile in seinem auf einem Randfels aufgebauten historischen Stadtzentrum dem Besucher entgegen winkt. Da es an diesem Tag wieder zahlreiche funkelnde Goldtöne bis hinein in die Dunkelheit gab, belohnte mich Commander speichen-08/15-kracher mit einem üppigen Essen durch eine weitere Bonifikation in der begrenzten Bankomatenlizenz. Ich wählte ein besonders goldgelb leuchtendes Menü, u. a. einen karantanischen Wolfsbarsch auf einem funkelnden Silberteller gereicht.

Musik: Der Komponist und Jazzpianist Roberto Magris ist ein Kind des Triester Alpen-Adria-Raumes und gleichzeitig ein musikalischer Kosmopolit, der mit vielgestaltigen harmonischen Innovationen ein sehr produktives Œuvre mit eigener Handschrift aufgebaut hat und sich gerne als „an alien in a bebop planet“ bezeichnet: Roberto Magris/Big Band Ritmo Sinfonica Città di Verona/Marco Pasetto: „African Mood” (7:01 min.)

Bildergalerie Kap. VI (187 Bilder):



Fortsetzung folgt