Meine Mittelmeerschleife 2015

von: iassu

Meine Mittelmeerschleife 2015 - 10.10.15 10:38

Jedes Jahr hat seine eigene Signatur, auch wenn so manche Elemente gleich bleiben. Die Reise dieses Jahres könnte man auch bezeichnen als Ausweichmanöver vor dem mitteleuropäischen Hitzesommer - nach Südeuropa. Das wußte ich zwar vorher nicht, aber es brachte mir doch einige wunderschöne Erlebnisse und frustrierende Erfahrungen ein. Zum einen habe ich Italien und Griechenland, gerade auch ganz im Süden, noch nie so grün erlebt, zum anderen war vor allem die erste Hälfte mit viel Regen, Gewitter und schwülem Waschküchenwetter gesegnet. Die Superhitze blieb dagegen aus, die 40°-Rekorde fanden in meiner Abwesenheit zuhause statt. Vermißt habe ich sie aber nicht wirklich, die Grenzen, die mir 43° aufgezeigt hatten, waren mir noch vom letzten Jahr warnend in Erinnerung.

Der Beginn der Fahrt konfrontiert mich, absolut unvorhersehbar; mit zwei Besonderheiten. Einem Überschuß an Konditionsmangel und einem Mangel an Eigengewichtsüberschußreduktion. Die geplante erste Etappe über 145 km kann daher nur mit Fremdhilfe absolviert werden, wofür ich mir eine Zeitmißmanagementmotivation meinerseits zurechtbastele, etwas schmeichelhafter als die oben genannten Handicaps....

Wie man gleich sieht, begleitet mich das durchwachsene Wetter treu von Anfang an:



Etwas erfreulichere Assoziationen weckt die Begegnung mit diesem feierlich gekleideten Zeitgenossen:



Auch nach dem x-ten Mal kann man auf derselben Strecke neue Entdeckungen machen. Die österreichische Seite des Rheins bietet ungeahnte Naturschönheiten (und nebenbei durchgängig Asphalt, was sich die armen Schweizer nicht leisten können...):





Kirchenfensterartig ist der Bahnhof von Thusis ausgeleuchtet, für eine kurze Pause ganz angenehm:



Nicht sehr originell, aber immer wieder schaurig-schön, der Blick in die Via Mala:



Und auf das türkise Wasser des Bärental-Stausees:



Auf dem Weg nach oben begleiten einen diese süßen Kleiderhaken:



Soooo, da ist es wieder, das freundliche Duschen. Immerhin nach meiner Ankunft in Splügen, nicht davor:



Solide Schutzmauern bewahren mich vor Petrus´ Unbill:



Und weiter unten verlocken Entschädigungen, die den brüchigen Wolken einen klitzekleinen, in der Hosentasche verborgenen Stinkefinger zeigen könnten:



Der nächste Tag soll mich erstmalig über den San Bernardino bringen und der Blick aus dem Fenster verheißt Gutes:





Meine tiefsitzende Angst vor Wärme und Sonnenschein wurde zum Glück beruhigt, indem sich ab 1800 m Höhe stabile Bewölkung und eine frische Brise (12°) von vorn einstellte. Das Paßbild:



Pause weiter unten, schon fast in Afrika:



Ein Ruhetag in dem Metropolegebiet, das immer im Mai stattfindet:



Die verlassene Heimat (naja, stimmt ja nicht ganz) läßt grüßen:



Gleich drei highlights auf einem Bild: Selfiehype, asiatische Schönheiten und der Boden der Galleria:



Nur schlecht getarnte Mitglieder des Kuckuksclans sind auch unterwegs:



Andere Anblicke scheinen etwas lieblicher zu sein:



Versuch einer einigermaßen symmetrischen Darstellung am lauen Abend:



Stiller Beobachter:



Und ja, es gibt sie doch und immer häufiger: Radwege in Italien. Hier mit mustergültiger Informationsstruktur:



Ticino-Brücke in Pavía:



Allee vor Tortona:



Etablissement du Plaisir am Wegesrand:



Die Vormittage bieten immer Sonne: Aufstieg zum Passo Giove in lieblichem Tal:



Und Ankunft in Genua:









Das mit den kunstvollen Böden haben sie ja hierzuland schon drauf:





Nein, gesungen hat er nicht in sein Telefonino, auch wenn er in einem musikalischen Laden einkaufen war:



Duftend:



Anmachend:



Erleichternd:



Spielend platt:



Startende Fähre trifft landendes Flugzeug:



Ein letzter Blick auf den Hafen:



Fortsetzung demnächst in diesem Theater.