Re: Minsk- Tromsö / Teil 2: Helsinki und Russland

von: uwee

Re: Minsk- Tromsö / Teil 2: Helsinki und Russland - 26.08.15 22:37

Lieber Rudi,
danke für die Übersetzung.
Schlafen wir heute doch gleich besser...

Übrigens ist der Google Translator für solch eine Reise Gold wert.
Einen Satz ins Iphone eintippen und schon steht da die russische Übersetzung- oder wird sogar gleich angesagt.
Ebenso kurze Sätze ins Mikrofon und nach wenigen Sekunden folgt die Übersetzung.
Machte mitunter richtig Spaß. Uns und wohl noch mehr unseren "Gesprächs"- Partnern.
Und das Genialste war, dass wir die Speisekarten in kyrillischer Schrift einscannen konnten und dann bei zumindest der Hälfte der Gerichte wussten, was uns erwartet.

Haben das auch bei den Bärenschildern versucht.
Lag es am Regen, oder an der Sonne... hatte jedenfalls nicht geklappt.
Aber zum Glück haben wir jadas Radforum.

Der GPS Track war schon mal im ersten Teil Minsk- Helsinki.
Aber hier gerne noch einmal.

GPS Track Minsk- Tromsö

Es gibt in der Tat nur wenige Alternativstrecken.
Wenn Du diese wählst fährst Du doppelt so weit wie auf der Straße M18 St. Petersburg- Murmansk.
War uns aber egal.
Der Weg war das Ziel.
Und wenn die Zeit knapp wurde, oder die Wade zwickte, nahmen wir den (mehr oder weniger) parallel verlaufenden Zug, der mehrmals täglich verkehrt.
Die ersten Kilometer raus aus St. Petersburg würde ich die Bahn nehmen und erst dann westlich oder östlich um den Lagodasee herum fahren.
Die Landschaften sollen völlig unterschiedlich, aber zumindest die Straßen gleich schlecht sein, versicherte uns der Bike Experte aus SP.

Homepage "Peters Walking Tours" in St. Petersburg

Peter antwortet schnell und kompetent.

Die Strecke von Petrosavordsk nach Medvezhje Gorsk war unspektakulär, aber verkehrsarm und angenehm.
Am ersten Tag, 110 km, gab es genügend Einkaufsmöglichkeiten und sogar ein, zwei Restaurants.
Am zweiten Tag, 120km, gab es nichts!

Die M18 machte uns im strömenden Regen bei kräftigem Gegenwind keine große Freude.
Der Verkehr war nicht schlimmer und viel aufdringlicher als auf einer größeren deutschen Bundesstraße, aber auch nicht besser.
Das hält man einen halben Tag lang aus.
Aber zwei Wochen???

Es geht durchaus ohne Fatbike.

Manche Naturstraßen waren besser als geteerte Holperstrecken.
Dann schafften wir halt nicht 120 sondern nur 100 Kilometer.
Nur die letzte Strecke zur Grenze war heftig.
Es standen allenthalben Schilder, dass diese Strecke von Russland, Finnland und der EU ausgebaut würde.
Auch dieses Projekt liegt in diesen Zeiten wohl auf Eis.
Und wir mussten leiden und taten dies dann auf dem tiefen Schotter auch ausgiebig.

Vielleicht gibt es schönere und abwechslungsreichere Touren. Missen möchte ich diese aber nicht.
Die Ruhe, die Weite, das unverfälschte Russland, und die Russen, die oft so ablehnend schauen, Dir dann aber in der Not jede Hilfe anboten waren- mal wieder- eine tolle Erfahrung.

Viel Spaß bei der Planung für nächstes Jahr.

Uwe


... und Natash, freut mich, dass ich Dir angenehme Erinnerungen zurückholen konnte.