Re: Kleine Alpe-Adria: Villach-Grado-Triest-Koper

von: Hansflo

Re: Kleine Alpe-Adria: Villach-Grado-Triest-Koper - 18.05.15 19:18

Hallo,

ich liefere hier noch einen kleinen Nachtrag zum Reisebericht: meine Tour vom März hat vor wenigen Tagen bereits eine Wiederholung erfahren. Meine Frau und ich sind die Strecke von Villach über Grado nach Triest gleich noch einmal geradelt und ich stelle noch ein paar Bilder und Informationen ein.

Eigentlich hatten wir eine Tour durchs Salzkammergut in die Steiermark geplant, aber der schlechte Wetterbericht hat uns nach Süden ausweichen lassen. Hier die Einzelheiten:

- Erster Tag: mit dem Zug nach Villach, dort auf die Räder und auf dem Alpe-Adria-Radweg nach Süden. Bei Tarvis über die Grenze und auf der ausgebauten Pontebbana-Trasse bis Resiutta, danach wieder auf Nebenstraßen bis Gemona del Friuli. 112 km
- Zweiter Tag: in der Früh schüttet es, wir überbrücken daher die 30 Kilometer bis Udine mit dem Zug. Ab dort passt das Wetter halbwegs und wir kommen halbwegs trocken auf der Ciclovia Alpe Adria nach Grado. 60 km
- Dritter Tag: wir radeln der Küste entlang durch das Naturschutzgebiet Valle Cavanata nach Monfalcone und auf der strada costiera weiter nach Triest. 69 km. Von dort geht’s mit der Bahn und Umsteigen in Udine und Villach zurück ins Salzburger Land.


Auf dem Gailtalradweg nach Süden:




Auf der alten Bahntrasse vorbei an Tarvisio Centrale:


Bei Valbruna verlässt der Radweg für ein paar Kilometer die alte Bahntrasse (wird sich aber ändern):


Der alte Bahnhof von Ugovizza bietet Labung und Entspannung für die erschöpften Radler:


An der Fella:


Radweg kurz vor Pontebba:


Die schönsten Radweg-Kilometer beginnen:


Zwischen Pontebba und Dogna:






Am alten Bahnhof von Chiusaforte pausieren wir kurz (an einem Illy-Schild kommen wir schwer vorbei):


Bei Resiutta endet die Ausbaustrecke des Radweges:


Hinter Moggio Udinese beginnt der rauere Teil der Bahntrasse:


am zweiten Tag starten wir bei nachlassendem Regen in Udine:


Der Wind kommt natürlich von vorne:


Stimmungsvolle Bilder auch ohne Sonne:




Bei Aquileia:


die letzten Kilometer bis Grado:


Tagesziel erreicht, aber das Meer reizt uns heute nicht.


Der dritte Tag beginnt mit strahlendem Sonnenschein und kräftigem Wind aus Nordost. Die Kiter freut’s.


Am Rand des Naturschutzgebietes Valle Cavanata:


Und mitten drinnen:




I fiori di sambuco – der Duft ist herrlich




kurz vor Monfalcone:


Und noch die letzten Kilometer zwischen Monfalcone und Triest auf der strada costiera:








Miramare und Sonnenanbeter:


Triest, Piazza Unitá


Letztes Bild und nein, nicht für die Heimfahrt bestellt:



Die Rückreise beginnt wieder mit einem Regionale der FS nach Udine. Von Udine nach Villach nehmen wir wieder den Micotra. Das ist eine Gemeinschaftsprojekt von Land Kärnten und der Autonomen Region Friaul-Julisch-Venetien und die einzige grenzüberschreitende Bahnverbindung mit unkomplizierter Radmitnahme. Diese wird offensichtlich auch kräftig genutzt und scheint eine ideale Ergänzung zum CAAR-Radweg zu sein. In Venzone, Gemona und Carnia steigen ein paar Dutzend Radler zu und lassen sich nach Tarvis oder Arnoldstein oder Villach zurückbringen. Der Zug besteht zwar nur aus drei Waggons, aber einer ist ausschließlich für Räder und dort scheint es reichlich Platz zu geben.

Von Villach bringt uns ein Intercity zurück nach Salzburg. In Gastein erleben wir eine kurze großartige Forums-Begegnung (nicht ganz zufällig, aber letztlich doch überraschend): Dietmar aus Berlin und seine Frau Sigi sind seit zwei Tagen von Salzburg aus auf dem CAAR unterwegs in Richtung Süden und wir können am Bahnsteig immerhin drei Sätze wechseln, bevor uns der ungeduldige Schaffner wieder in den Zug pfeift.

@Dietmar: das nächste Mal läuft das aber anders und richtig! Bin auch schon gespannt auf euren Bericht.

Fazit der Tour: Auch dieses Mal kann ich sagen: eine sehr schöne kleine Radreise, Höhepunkt ist natürlich die Etappe auf der ausgebauten Pontebbana-Trasse mit den vielen Brücken und Tunnels: super angelegt und ausgebaut, fast durchgehend verkehrsfrei und herrliche Landschaft. Da sieht man auch gerne über den Wind hinweg, der in Italien IMMER von vorne kommt.
Und natürlich: zu zweit war die Reise deutlich genussreicher als die Single-Tour im März.

Hans