Re: Lappland im Winter 2012

von: Christian 2

Re: Lappland im Winter 2012 - 29.10.14 10:51

Hey Gereon,

also ich muss voraus sagen, dass ich zu der Zeit (April) noch nie oben war, von daher kann ich da nicht aus Erfahrung sprechen.

Aber: So hochwinterliche Verhältnisse wie Feb/März wirst du sicherlich nicht mehr haben, das steht fest.
Das bedeutet zum einen, dass die Ausrüstung sicherlich etwas zurückfahren kannst, für Temperaturen bis -30/40 Grad musst du nicht ausgerüstet sein denk ich. Insbesondere beim Schlafsack vereinfacht das die Sache natürlich!
Dafür geht, so stelle ich es mir zumindest vor, bestimmt dieser Reiz des Hochwinters verloren.

Wenn ich mir die Klimatabellen so anschaue denke ich, dass du viele Tage mit Tauwetter, selbst im Inland, dabei haben wirst. Das ist schon etwas unangenehm wenn noch Schnee liegt! Selbst wir hatten bei der 2. Tour im Februar, ausgerechnet am Inari-See wo es eigentlich am kältesten ist, mal 2 Tage leichtes Tauwetter. Und später in der Region um Tromsö auch, jeweils mit starkem Schneefall. Das ist viel anstrengender als wenn du trockene -30 Grad hast! Wenn dann noch Wind dazu kommt,.....Also auf solche Bedingungen würde ich mich zumindest innerlich einstellen!

Zu den Nordlichtern: Da wird es im April schon etwas schwieriger denk ich. Wenn du dir mal die Sonnenauf/untergangs-Zeiten anguckst dann sieht du das in Kiruna z.b Anfang April die Sonne um 19:42 untergeht und Mitte April schon 20:46. Wir waren jetzt im September nochmal oben (Sonnenuntergang 20 Uhr bis 18 Uhr) und wir haben schon auch Nordlichter gesehen. Meist so um ca 0 Uhr bis 2 Uhr morgens. Aber insbesondere Anfang September (Sonneuntergang ca 20 Uhr, im Vergleich 1. April 19:42) war es nicht wirklich optimal, da es sehr spät erst richtig dunkel war und kurz da drauf wurde es gefühlt schon wieder hell zwinker Der ganze Zeitraum von 19 Uhr bis 22 Uhr den du als potentiellen Beobachtungszeitraum (interessanterweise haben wir das meiste Nordlicht immer entweder um 20/21 Uhr oder um 23/0 Uhr gesehen) im Feb/März hast fällt natürlich komplett weg! Das heißt die Stunden wo es dunkel genug ist sind recht beschränkt. Also Fazit: Nordlichter Anfang April durchaus noch möglich, aber Zeitraum natürlich nicht optimal. Immer schön lange aufbleiben ist Pflicht! zwinker
Dann zu deiner Alternative Anfang Februar: -30/-40 Grad nachts musst du auf jeden Fall einkalkulieren im Inland und dementsprechend die Ausrüstung dabei haben! Sehr viel Dunkelheit, das heißt sehr gute Polarlichtchancen. Klar, fahren kannst du natürlich nicht viel, großartig Kilometer pro Tag kannst du nicht einkalkulieren. Viel schaffen wirst du an Strecke nicht! Wenn man alleine unterwegs ist kann es Abends natürlich schnell langweilig werden. Insbesondere Anfang Februar ist es natürlich schon sehr früh dunkel! Wenn man auf die Nordlichter wartet und die dann ggf auch noch fotografiert kann die Zeit Abends aber auch schnell vergehen. Zumindest war das mein Gefühl bei der ersten Tour, aber die war auch erst ab dem 20. Februar! Lagerfeuer machen würde ich mittlerweile immer empfehlen. Habe ich erst ab der 2. Tour immer gemacht. Das vorbereiten kostet auch noch mal eine Menge Zeit und so kann man es auch gut lange draussen aushalten.

Was ich dir rate? Schwer! Optimal ist beides nicht, aber bevor ich es gar nicht mache würde ich das in Kauf nehmen. Wenn Polarlichter und/oder das "Erleben" des Hochwinters für dich im Vordergrund stehen und du die hochwinterliche Ausrüstung hast, würde ich persönlich Anfang Februar fahren!

Grüße und halt mich über deine Pläne auf dem Laufenden!
Christian