Die Vennbahn

von: Mütze

Die Vennbahn - 03.09.14 17:14

Wenn ich in diesem Forum schon als Mütze auftauche, mußte ich auch die Vennbahn fahren, wo es gleich 2 nach mir benannte Orte gibt: Mützenich bei Bleialf und Mützenich in der Nähe von Monschau.

Das Pfingstwochenende mußte herhalten:
1. Tag, Donnerstag, 5. Juni 2014
Ankunft in Troisvierges, wo ich mit dem Auto eintreffe. In dem sehr zu empfehlenden Campingplatz „Walsenbongert“ in Troisvierges darf ich meinen Reisebus stehen lassen und radle los. Die Vennbahn beginnt am Bahnhof von Troisvierges. Die Strecke hat einen guten Belag, manchmal fährt man auch auf Schotterpiste.
Bei Goedange ist eine Umleitung wegen Arbeiten an einer Brücke und an dem Fledermaustunnel (die Strecke dürfte inzwischen wieder frei sein).
Bei Burg Reuland fährt man neben der alten Bahntrasse und kann die damalige Baukunst sehen und bewundern.
Bei Steinbrück Anschluß an die Radstrecke nach Prüm auf dem Eifel-Ardennen Radweg.
Tunnel bei Lommersweiler, wo die angenehm gedämmte Beleuchtung durch Sensoren angeht, sobald man den Tunnel betritt.
Übernachtung auf dem Campingplatz in Wiesenbach bei St Vith.
Tageskilometer: 40

2. Tag, Freitag 6. Juni 2014
Wunderbare Strecke langsam aber sicher hinauf auf die Hohe Venn. Man fährt durch ein ausgedehntes Naturschutzgebiet und ein Hochmoor. Bei Weywertz ist die Strecke zum Stausee von Bütgenbach noch nicht geöffnet (dürfte es aber inzwischen sein).
Ab Lammersdorf beginnt die lange sanfte gut 30 km lange Abfahrt Richtung Aachen.
Übernachtung im Campingplatz von Roetgen.
Tageskilometer: 79

3. Tag: Samstag, 7. Juni 2014
Weiterfahrt bis Aachen. Zum Wochenende hin bevölkert sich die Vennbahn beträchtlich.
Und die Stadteinfahrt nach Aachen rein ist jetzt landschaftlich nicht mehr ganz so schön, wenn auch interessant.
Ab irgendwann sind am Wegrand maßstabsgetreu die Abstände der Planeten zur Sonne dargestellt.
Ankunft am HBF Aachen nach 156 km
Wer die Stadt ansehen möchte: Direkt am HBF rechts kann man für einen Euro sein Rad einen ganzen Tag bei so einer Art Fahrraddienst unterstellen.
Bahnfahrt nach Spa Geronstere mit Umsteigen in Pepinster (inzwischen soll es angeblich eine Direktverbindung geben).
Bahnhofausgang, links kurz den Berg runter, direkt vor der Apotheke rechts, dann die nächste Straße wieder rechts und dann schräg links in den steil bergaufführenden Weg einbiegen. Dort beginnt der RAVEL 44 a.
Fahrt auf der RAVEL 44 a. Langer gleichmäßiger Anstieg bis kurz vor Francorchamps, wo jedes Jahr das Formel 1 Rennen von Belgien stattfindet.
Vor Stavelot geht es scharf rechts (geradeaus käme man nach Trois-Points) und dann gleich durch einen langen Tunnel.
Übernachtung auf dem Campingplatz in Malmédy (außerhalb der Stadt bei der Jugendherberge in Bévercé).
Tageskilometer: 76

4. Tag: Sonntag 8. Juni 2014
Rückfahrt bis Troisvierges.
Die RAVEL 44 a trifft bei Waimes wieder auf die Vennbahn.
Die Strecke, die man wegen den Bauarbeiten bei Geodange als Umleitung fährt, ist von Norden kommend wesentlich steiler als vom Süden kommend auf der Hinfahrt.
Tageskilometer: 66

Gesamtkilometer: 261


Kartenmaterial: Von dem Touristenbehörden Ost-Belgien zur Verfügung gestellte Karte mit einigen Informationen.

Gesamteindruck: Die Vennbahn ist keineswegs eben, die langen gleichmäßigen Anstiege (bzw. Abfahrten), über die die Züge früher langsam aber sicher das Hohe Venn erklommen, sind deutlich spürbar. Aber die Landschaft ist toll. Und überall wo früher ein Bahnhof stand, sind Informationstafeln zur lokalen Geschichte.

Ich finde es schade, daß nirgendwo auf einen Pannendienst für Radfahrer hingewiesen wird. Hier also eine Adresse:
Radgeschäft Burkhardt
Rue de la Station 29
4950 Sourbrodt
0032 (0)80 44 64 36

Und unter callac at mail.aachen.de kann man melden, wenn ein Schild fehlt oder sonstwas an der Strecke nicht stimmt.

Den ausführlichen Reisebericht mit Photos gibt’s wie immer auf meiner Webseite.
Macht's gut,
Mütze