Traversata d‘Italia - 1.900 km durch Italien

von: love2.bike

Traversata d‘Italia - 1.900 km durch Italien - 20.02.23 14:52

1.900 km quer durch Italien – 26.600 Höhenmeter auf teils bekannten und großteils unbekannten Straßen und Pisten. Eine Reise von Südtirol bis Kalabrien – durch lebendige Städte, über faszinierende Bergplateaus, entlang traumhafter Küsten. 24 Etappen und tausende Bilder.







Italien ist immer eine Reise wert. So abgedroschen das klingen mag, so überzeugt stehen wir dazu. In keinem anderen Land waren wir schon öfter für mehrere Tage mit unseren Rädern unterwegs und dennoch sind wir meilenweit davon entfernt „alles“ in Italien zu kennen. Von den 18 Festland-Regionen waren wir vor dieser Reise bereits in 15 radelnd unterwegs. Diesmal ging es auch einige Tage durch Kampanien und Kalabrien, sodass aktuell nur noch die Region Aostatal im äußersten Nordwesten des Landes für uns unentdeckt bleibt.







Berge und Meere sind die Eckpfeiler der landschaftlichen Reize Italiens. Im Norden trumpfen die Alpen mit eisbedeckten 4.000er Gipfeln und legendären Felswänden. Das alpine Herz schlägt aber weiter südlich im Apennin, der nicht umsonst der Halbinsel seinen Namen verleiht. Die weitläufigen Hochplateaus im Landesinneren, über die kilometerlange Traumstraßen und -pisten führen, erinnern uns eher an die schottischen Highlands oder an die Hochebenen im Kaukasus als an die steilen Alpen-Pässe mit ihrem stetigen Auf und Ab.








Wer „Italien und Meer“ auf die kilometerlangen, dichtbebauten Adria-Sandstrände reduziert, sollte ans Tyrrhenische Meer reisen. Zwischen der Amalfiküste und dem südlichsten Zipfel Kalabriens findet man hier zahlreiche Traumstrände mit einsamen Buchten und glasklar-türkisenem Wasser. Wer die Einsamkeit liebt, wird an der Costa di Maratea glücklich – hier versteht man auch, weshalb „azzurro“ die Farbe Italiens ist.







Architektur und Kunst, Geschmack und Genuss, Schönheit und Liebe … über alles ließe sich seitenweise schreiben und schwärmen. Italien ist ein ungemein reiches Land – nicht materiell gedacht. Die Stadt der Liebe mag Paris sein, das Land der Liebe ist jedenfalls Italien. Man entdeckt sie in einem charmanten Lächeln, man schmeckt sie in einer himmlischen Pasta, man beobachtet sie auf der geselligen Piazza, man trifft sie in einer gemütlichen Bar. Sie offenbart sich in der Sprache und manifestiert sich in der Musik. Italien senza l‘amore ist absolut undenkbar. Und allein deshalb verdient es dieses Land auch entdeckt und geliebt zu werden.

TdI 01 – Trentino-Südtirol und Venetien:
Eisack + Etsch, Verona, Ferrara


Wir starteten Mitte September von daheim weg unsere Traversata d‘Italia – mit 1 Tag Verspätung, da genau an diesem Wochenende bei uns der Winter seinen ersten Einzug hielt – mit Schneefall bis in mittlere Lagen. Nachdem wir so überhaupt keine Lust hatten, gleich am ersten Tag im Regen zu fahren und in der ersten Nacht unser Zelt in der nassen Kälte aufzustellen, planten wir unsere Route im letzten Augenblick um und legten die ersten Kilometer mit dem Zug zurück, um dann etwas weiter westwärts im Eisacktal unsere Reise so richtig zu starten, nachdem die Wetterprognose dort schon wieder deutlich freundlicher war als in den östlichen Dolomiten und dem Cadore-Tal.





Emilia-Romagna, Toskana, Marken und Umbrien:
Calanchi, Bivacco Castellaccio, Bivacco di Risecco, Gubbio


Die kommenden 4 Etappen werden weder strecken- noch wettermäßig richtige Highlights. Es geht durch einsame, untouristische Gegenden, die von der Landschaft her oft „unitalienisch“ wirken. Aber wir kommen auch durch viele lebendige Ortschaften, mit zahlreichen Bars, kleinen Geschäften, großartigen Bäckereien und sehenswerten Baumwerken. Die Natur scheint intakt zu sein und mit einigen Rifugios und Bivaccos an absolut ruhigen, naturnahen Plätzen gibt es eine wertvolle, nahezu philanthropische Infrastruktur für Wanderer und Reisende, wo man dann doch intensiv spürt, in einem anderen Land zu sein.







TdI 03 – Umbrien, Marken und Abruzzen:
Piani di Pao, Piano Grande, Pantani di Accumoli, Campo Imperatore


Es wird ernst. Auf den nächsten 4 Etappen wartet das Herzstück des Apennins auf uns: die Nationalparks Monti Sibillini und Gran Sasso/Monti della Laga zählen mit Sicherheit zu den lohnendsten Zielen für bergaffine Radfahrer/innen in Mitteleuropa. Über ausgedehnte Höhenrücken und Hochplateaus führen hier sensationelle Asphaltstraßen und Offroadpisten. Wenn das Wetter mitspielt, erfährt man hier garantiert ein Paradiso della Bici.







TdI 04 – Abruzzen, Molise und Kampanien:
Sulmona, Monte Pratello, Caiazzo, Neapel


Vom Nationalpark Gran Sasso und Monti della Laga wechseln wir in den Parco Nazionale D’Abruzzo Lazio e Molise. Noch einmal möchten wir das gute Wetter in den Bergen nutzen, um bei Vollmond irgendwo hoch oben über der Baumgrenze zu zelten. Danach wollen wir aber so richtig Neuland (für uns) entdecken und auch die Neue Stadt (nea-polis): Napoli – nicht nur die Hauptstadt Kampaniens, sondern unbestritten auch das kulturelle Zentrum Süditaliens.








TdI 05 – Kampanien und Basilikata:
Amalfiküste, Cilento, Costa di Maratea


Mit Neapel haben wir das Landesinnere und die hohen Bergregionen des Apennins verlassen. Die kommenden Etappen möchten wir uns der Küstenregion des Tyrrhenischen Meers widmen und – wenn wir schon mal da sind – auch an der weltbekannten Amalfiküste entlang radeln. Aber wie auf all unseren Reisen wird es uns auch hier nach ein paar Tagen direkt am Meer wieder verstärkt ins Landesinnere ziehen und so werden wir auch immer wieder den Ausläufern des Apennins abseits der Küste einen Besuch abstatten.







TdI 06 – Basilikata und Kalabrien:
Pollino, Monte Cocuzzo, Pizzo, Tropea


Das Finale unserer Traversata d‘Italia führt uns durch Kalabrien. Nach den erholsamen Tagen am Meer warten noch einmal ein paar höhenmeterlastige Etappen auf uns. Parallel zum Sila Nationalpark ziehen wir südwärts bis nach Tropea. Neben sehr naturnahen, einsamen Zeltplätzen finden wir auch unser kulinarisches Highlight der langen Reise im Slow Food Agriturismo „E Turre“.







Reisebericht und GPX-Files auf www.love2.bike
von: natash

Re: Traversata d‘Italia - 1.900 km durch Italien - 21.02.23 11:17

Merci, tolle Eindrücke.
Ich werde zwar eher keine Möglichkeit haben derart lange am Stück zu touren, aber das macht ja nichts. Ich finde vor allem den Appenin-Teil interessant, das ginge auch im Zeitrahmen von drei Wochen.
Da gibt's ja jetzt schon einmal schöne Anregungen.
Gruß

Nat
von: love2.bike

Re: Traversata d‘Italia - 1.900 km durch Italien - 22.02.23 07:29

Ja, für 3 Wochen gibt es bestimmt genügend lohnende Ziele im Apennin, auch abseits unserer Route schmunzel
von: Juergen

Re: Traversata d‘Italia - 1.900 km durch Italien - 22.02.23 08:41

Sodele, nun hab ich auch diesen Bericht, nachdem mich eure Spanien Durchquerung zu neuen Ufern gelockt hat, durchgeackert. lach
Hilfreich, lockend und zur Nachahmung empfohlen. Dank wunderbarer Bilder, gescheiter Schreibe, dem nötigen Humor und vielfältiger Empathie macht es große Freude eurem Track mit dem Finger auf dem Cursor zu folgen und eure Empfehlungen in unbekanntem Terrain zu finden. bravo
Meine Aufgabe besteht jetzt darin, eure zwei anderen Italien Touren ebenfalls durchzuackern und mit der bestehenden Planung meiner Italienreise zu verknüpfen.
Nicht, dass ihr jetzt auf die Idee kommt, ich sei so verrückt eure Strecke einfach nachzufahren, nein dazu fehlt mir die Kraft, die Ausdauer und der Wille, mich mit euch zu vergleichen. Aber eine für mich machbare Streckenführung zu realisieren wird mich nach meiner Spanienreise beschäftigen. wein

Sorgen bereitet mir allerdings die wiederkehrende Dürre in diesem Jahr und wie sehr sich die dramatische Situation auf das Verhalten der Bevölkerung auswirken könnte. Ich befürchte, dass im Herbst die Leute weniger freundlich werden. Dramatische Dürre in Italien
Vielleicht wäre es sinnvoller schon im April und dann in den Norden zu radeln?

LG
Jürgen
von: love2.bike

Re: Traversata d‘Italia - 1.900 km durch Italien - 22.02.23 15:37

Servus Jürgen,

vielen Dank für dein sehr nettes Feedback schmunzel

Die Dürre dürfte tatsächlich im Norden Italiens und v.a. in der Po-Ebene auch heuer wieder ein großes Problem werden. Interessant auf unserer Reise war, dass die Landwirte, die wir in Umbrien und v.a. Kalabrien gefragt hatten, ob sie im Sommer Probleme mit Trockenheit/Wasser hatten, alle antworteten, dass sie zum Glück bis jetzt keine Probleme hatten ... das hat uns doch ziemlich überrascht.

Wir wünschen dir eine schöne Spanien-Reise und viel Spaß beim Planen für Italien wein

LG, Hana & Peter
von: indomex

Re: Traversata d‘Italia - 1.900 km durch Italien - 22.02.23 15:55

Wirklich sehr schöne Bilder.
Vor über 30 Jahren war ich auch mal dort unterwegs, aber nachdem eure Bilder mir die Schönheit dieser Ecke erneut auf beeindruckende Weise vor Augen geführt haben, sollte ich mich vielleicht doch noch einmal mit Italien beschäftigen...
Vielen Dank für die tollen Eindrücke und Anregungen!
von: veloträumer

Re: Traversata d‘Italia - 1.900 km durch Italien - 22.02.23 20:13

Tolle Bilder, feine Route, besondere Farbstimmungen durch die Herbstfarben, offenbar auch vielfach klare Luft. bravo Ich habe da viele Regionen wesentlich grüner in Erinnerung, die Tour durch Italioen ging einst in juni/Juli und war erstaunt, dass der Apennin bis fast ganz in Süden (Aspromente) sehr gründ und wassrereich war.

In Antwort auf: love2.bike

Die Dürre dürfte tatsächlich im Norden Italiens und v.a. in der Po-Ebene auch heuer wieder ein großes Problem werden. Interessant auf unserer Reise war, dass die Landwirte, die wir in Umbrien und v.a. Kalabrien gefragt hatten, ob sie im Sommer Probleme mit Trockenheit/Wasser hatten, alle antworteten, dass sie zum Glück bis jetzt keine Probleme hatten ... das hat uns doch ziemlich überrascht.

So ganz wundert mich das nicht. Der Süden muss ja seit jeher mit größerer Hitze auskommen als der Norden. Die Dürre und Ausfälle im Norden sind dann größer als gewohnt, im Süden normal und der Winterregen am Apennin wird gerne unterschätzt. Auch hat man südlicher ggf. besser angepasste Pflanzen. Das ist mir sogar im letzten Jahr in Frankreich aufgefallen, obwohl ich eher nur eine kleine Nord-Südachse abgeradelt bin. Die frühherbstlichen Verwerfungen Ende Juli/Anfang August waren in Savoyen stärker zu beobachten als in den provencalisch angehauchten Regionen. Auch jetzt kann man die Strömingen ja sehen, wie z.B. Spanien, Itlaien, teils Griechenland usw. mit großen Niederschlagsmengen eingedeckt wurden, während sich die Tiefkreisel sich von dem erweiterten Alpenraum fernhalten (die bisher geringen Schneemengen z.B.). Klimawandel bedeutet ja nicht zuletzt, dass sich Klimazonen verschieben und da ist denkbar, dass der europ. Süden auch mehr Niederschlag bekommt als früher, genauso wie Skandinavien evtl. kälter werden könnte, wenn der Golfstrom sich nachhaltig verändert, gleichzeitg aber die Pole stärker schmelzen. Neben solchen Verschiebungen gibts ferner eine Zunahme der Extreme, also auf Flutsommer folgt Dürresommer usw.
von: Need5Speed

Re: Traversata d‘Italia - 1.900 km durch Italien - 23.02.23 06:39

Danke für den schönen Bericht und die wundervollen Bilder eurer Tour. Das weckt definitiv Sehnsüchte.

Darf ich mal fragen welche Kamera, Objektive, Nachbearbeitung ihr verwendet?

Danke vorab und weiterhin schöne Reisen.
von: Hansflo

Re: Traversata d‘Italia - 1.900 km durch Italien - 23.02.23 17:12

Schöne und beeindruckende Tour durch den ganzen Stiefel mit herrlichen Bildern - alle Achtung.
Macht Appetit, aber mit Kaiserschmarrn aus Kastanienmehl könnt' ich mich wahrscheinlich nicht anfreunden.

Hans
von: love2.bike

Re: Traversata d‘Italia - 1.900 km durch Italien - 23.02.23 19:06

Danke Peter! Ja, das Gute (oder auch Schöne) liegt oft so nah schmunzel
von: love2.bike

Re: Traversata d‘Italia - 1.900 km durch Italien - 23.02.23 19:10

Danke Matthias!

Ja, wir hatten uns v.a. Kalabrien vorab viel trockener und karger vorgestellt und waren über die Wienerwald-ähnlichen Buchenwälder doch ziemlich erstaunt.
von: love2.bike

Re: Traversata d‘Italia - 1.900 km durch Italien - 23.02.23 19:15

Danke Heinz!

Kamera haben wir die Olympus OM-D E-M1. Objektive: M.ZUIKO DIGITAL ED 12-40mm 1:2.8 PRO und M.ZUIKO DIGITAL ED 40-150mm 1:2.8 PRO

Ein paar Handy-Schnappschüsse sind dazwischen auch dabei schmunzel

Wenn wir nachbearbeiten, dann mit Photoshop (Ausschnitt, Tonwertkorrektur). Das meiste ist aber unbearbeitet.
von: love2.bike

Re: Traversata d‘Italia - 1.900 km durch Italien - 23.02.23 19:21

Danke Hans!

In Antwort auf: Hansflo
... aber mit Kaiserschmarrn aus Kastanienmehl könnt' ich mich wahrscheinlich nicht anfreunden.

... du ahnst nicht was dir da entgeht lach
von: veloträumer

Re: Traversata d‘Italia - 1.900 km durch Italien - 23.02.23 19:40

In Antwort auf: love2.bike
Danke Hans!

In Antwort auf: Hansflo
... aber mit Kaiserschmarrn aus Kastanienmehl könnt' ich mich wahrscheinlich nicht anfreunden.

... du ahnst nicht was dir da entgeht lach

Ich würde Hansflo's Anteil gerne übernehmen. lach Kastanienmehl ist köstlich, in Korsika quasi Grundnahrungsmittel für Kekse, Kuchen, Brote bis zu Bier -einst gegen den Hunger, heute Spezialität. Leckeres Gebäck/Brote bekam ich auch mal in Malonno (Alpenraum nördlich Iseosee), wo sich eine Bäckerei auf Kastanienmehl spezialisiert hat. Kaiserschmarrn mit Kastanienmehl kenne ich allerdings noch nicht.
von: Hansflo

Re: Traversata d‘Italia - 1.900 km durch Italien - 24.02.23 07:20

In Antwort auf: love2.bike

In Antwort auf: Hansflo
... aber mit Kaiserschmarrn aus Kastanienmehl könnt' ich mich wahrscheinlich nicht anfreunden.

... du ahnst nicht was dir da entgeht lach


Da hast du Recht und das darf auch so bleiben; die Weitergabe meiner Ration an Matthias sei hiermit gerne gestattet.

Hans

PS: bin kulinarisch ja durchaus aufgeschlossen, aber ein Kaiserschmarrn (ich gelte in meiner Umgebung als geschätzter Experte dafür) ist ein Kaiser- und kein Kastanienschmarrn.
von: Juergen

Re: Traversata d‘Italia - 1.900 km durch Italien - 24.02.23 07:36

Ich liebe dieses Forum und das, was bei einer Radreise (nicht nur in Bregenz) so alles ans Licht kommt. dafür
Maronengeschmack zum Zwetschgenröster kann mir dabei gestohlen bleiben. grins
von: Wendekreis

Re: Traversata d‘Italia - 1.900 km durch Italien - 24.02.23 07:36

Bleiben wir beim Kaiserschmarrn! Du hast Heimrecht. Er gehört auch zu meinen Lieblingsspeisen. Drei Mal die Woche wird er mein selbst gemachtes Abendessen mit Heidelbeer-Marmelade. Ich habe die Machart bei meiner Mutter abgeschaut, einer geborenen Staffler. Wir haben eine entfernte Verwandtschaft zu österreichischen Stafflers. Mit ihr war ich als Kind im Wald in unserer Nähe beim Heidelbeerpflücken für viele Gläser Heidelbeermarmelade für den Wintervorrat. Meine Mutter achtete darauf, dass mein Pflückertrag im Sammelkorb landete.
von: Margit

Re: Traversata d‘Italia - 1.900 km durch Italien - 24.02.23 07:55

Im Hotel Staffler in Burgstall hatte ich immer gerne übernachtet, jetzt ist es leider "dauerhaft geschlossen".

Im Alpengasthof Eng hatte ich stets nur übernachtet, weil es zum Nachtisch "Salzburger Nockerl" gab.
von: lutz_

Re: Traversata d‘Italia - 1.900 km durch Italien - 24.02.23 08:15

Hallo Hans!

In Antwort auf: Hansflo
PS: bin kulinarisch ja durchaus aufgeschlossen, aber ein Kaiserschmarrn (ich gelte in meiner Umgebung als geschätzter Experte dafür) ist ein Kaiser- und kein Kastanienschmarrn.


Magst Du als "geschätzter Experte" mir Unwissendem mit Deinem Lieblingsrezept aushelfen?

Ich habe bisher Kaiserschmarrn nach folgender Anleitung gemacht:

https://www.youtube.com/watch?v=fN1fMERjwas


Gruß LUTZ
von: Keine Ahnung

Re: Traversata d‘Italia - 1.900 km durch Italien - 24.02.23 08:51

Zunächst einmal an die "Reiseberichterstatter": Tolle Tour und schöne Bilder - man möchte am liebsten gleich losfahren zwinker

In Antwort auf: Hansflo

Macht Appetit, aber mit Kaiserschmarrn aus Kastanienmehl könnt' ich mich wahrscheinlich nicht anfreunden.


Hier würde mich zunächst einmal lediglich stören, dass man nicht einfach einen anderen Namen für das Gericht nimmt. Kaiserschmarrn ist auch für mich nicht etwas, was aus Kastanienmehl gefertigt wurde.

Allerdings würde ich der Variante "Kastanienschmarrn" durchaus einmal eine Chance geben. Dienstlich bin ich in vielen Ländern (China, Indien, Australien, Japan, ...) unterwegs. Würde ich da nicht "Experimentierfreudigkeit" besitzen, wäre mein Speiseplan zum Teil recht eingeschränkt. Gerade in China muss man hier durchaus auch einmal den Kopf ausschalten und zuerst die Geschmacksnerven sprechen lassen zwinker . Italien ist da doch äußerst "harmlos" schmunzel .
von: Hansflo

Re: Traversata d‘Italia - 1.900 km durch Italien - 24.02.23 09:23

In Antwort auf: lutz_
Hallo Hans!

Magst Du als "geschätzter Experte" mir Unwissendem mit Deinem Lieblingsrezept aushelfen?

Ich habe bisher Kaiserschmarrn nach folgender Anleitung gemacht:

https://www.youtube.com/watch?v=fN1fMERjwas


Hallo Lutz,

ich staune, der Koch Thomas könnte das Rezept direkt von mir abgeschaut haben. Ich habe im Video keine Mengenangaben gesehen, aber im Grunde mache ich meinen allseits geschätzten Kaiserschmarren so wie Thomas - mit folgenden kleinen Abweichungen:
- für den Teig verwende ich nicht Kristall-, sondern Staub- (in Deutschland wohl Puder-) zucker.
- die schlussendliche Bezuckerung folgt bei mir erst auf dem angerichteten Teller, also nicht bereits am Ende der Backphase mit Karamellisierung.

Hier noch meine Mengenangaben (für 4 Personen als abendliches Hauptgericht) für den Teig:
- 5 Eier XL oder 6 Eier L
- 50 g Staubzucker
- kräftige Prise Salz
- 160 g Mehl (glatt = W700)
- Milchmenge kann ich nicht sagen; der Teig soll so werden wie im Video

Für die Pfanne dann reichlich Butter, auf den Teller dann schön überzuckern, als Beilage am liebsten Zwetschken- oder Marillenröster, aber nach Gusto geht natürlich auch Heidelbeermarmelade, Apfelkompott oder ähnliches.

Wünsche guten Appetit, Hans
von: Hansflo

Re: Traversata d‘Italia - 1.900 km durch Italien - 24.02.23 09:40

In Antwort auf: Keine Ahnung
Würde ich da nicht "Experimentierfreudigkeit" besitzen, wäre mein Speiseplan zum Teil recht eingeschränkt. Gerade in China muss man hier durchaus auch einmal den Kopf ausschalten und zuerst die Geschmacksnerven sprechen lassen zwinker . Italien ist da doch äußerst "harmlos" schmunzel .


Hallo Arnulf,

wie es mir in China gehen würde, kann ich nicht sagen, aber in Europa und Mittelamerika koste ich mich tatsächlich ziemlich quer durch die Küchen. Wahrscheinlich bin ich aber ein wenig erfahrungsgeschädigt von Erlebnissen von Gerichten, die von "traditionell" auf "fortschrittlich" adaptiert wurden. Beispiele gefällig? Käsespätzle mit Vollkornmehl und Frischkäse anstatt Berg- bzw. Räßkäse, Tiramisu mit Apfelmus anstatt Mascarpone, Gulasch mit Tofu anstatt Fleisch, ...

Da halte ich mich lieber an die herkömmlichen Rezepte und bin glücklich damit, in Italien sowieso, und esse auch alles an Innereien und Meeresfrüchten (was bei mir jetzt alles andere als heimisch ist).

Hans
von: Muskatreibe

Re: Traversata d‘Italia - 1.900 km durch Italien - 24.02.23 09:49

Nicht der Kaiserschmarrn ist zu Schade, einmal mit Kastanienmehl variiert zu werden, sondern Maroni-Mehl ist zu Schade für Schmarrnvariationen:

Castagnaccio (alla toscana)!
von: Need5Speed

Re: Traversata d‘Italia - 1.900 km durch Italien - 24.02.23 10:00

Vielen Dank für die Infos. Es ist ja doch das "großes Besteck". Aber es lohnt sich anscheinend. Wirklich beeindruckende Bilder und ein gutes Auge.

Ich eiere immer noch so zwischen einer schweren DSLR-Ausrüstung und immer verfügbarem Handy herum und suche die eierlegende Wollmichsau. In dieser Saison versuche ich es mal mit der Outdoorkamera Nikon W300.
von: love2.bike

Re: Traversata d‘Italia - 1.900 km durch Italien - 26.02.23 14:43

In Antwort auf: Muskatreibe
Nicht der Kaiserschmarrn ist zu Schade, einmal mit Kastanienmehl variiert zu werden, sondern Maroni-Mehl ist zu Schade für Schmarrnvariationen:


Muskatreibe, das hast du sehr schön gesagt schmunzel

Zum Glück sind Geschmäcker verschieden. Aber auch ich würde einiges verwetten, dass der liebe Kaiser sich heute seinen Schmarrn eher mit feinem Kastanienmehl zubereiten und dem Fußvolk den billigen Weizen lassen würde grins

Wie dem auch sei, wir lieben auf unseren Reisen beim Zelten ein warmes Frühstück aus Ei- und Milchpulver, Wasser, Mehl und Zucker ... es schmeckt, wärmt und gibt lange Energie ... ob mit Gerstenmehl in Norwegen (Byggmehl) oder Kastanienmehl in Italien (wohlgemerkt 50%/50% Weizen) ... bei uns heißt es unterwegs immer "Kaiserschmarrn zum Frühstück". Wir nennen unser Camping-Gericht auch nicht "Original Wiener Kaiserschmarrn". Es gibt ebensowenig das eine Kaiserschmarrn-Rezept wie es das eine Palatschinken-Rezept gibt. Es gibt Köche die nehmen für ihren Schmarrn 4 Eier auf 250ml Milch und es gibt Köche die nehmen 8 Eier auf 250ml Milch (von den verschiedenen Weizenmehl-Typen ganz zu schweigen) - beide schreiben auf ihre Karte "Kaiserschmarrn", obwohl sie geschmacklich Welten trennen.

Konfuzius sagt: fühlt man sich beim Verzehr wie ein Kaiser, dann gebührt dem Schmarrn auch dieser Name.

Danke Matthias für den Malonno-Tipp - ist gespeichert (Salvetti 1885 Forneria?) bravo
von: love2.bike

Re: Traversata d‘Italia - 1.900 km durch Italien - 26.02.23 14:49

Danke Heinz schmunzel

Auch wenn Systemkameras + Objektive eine Spur leichter sind als das klassische DSLR-Setup ... "die eierlegende Wollmichsau" kennen wir leider auch nicht.
von: JoMo

Re: Traversata d‘Italia - 1.900 km durch Italien - 26.02.23 15:53

Saugeil! Es gibt tatsächlich auch im dicht bevölkertem Europa noch richtig abenteuerliche Routen.
von: irg

Re: Traversata d‘Italia - 1.900 km durch Italien - 27.02.23 07:22

Na sicher! Du musst nur die Augen offenhalten!

lg!
georg
von: Juergen

Re: Traversata d‘Italia - 1.900 km durch Italien - 01.03.23 12:25

Hi Peter,
ich muss nochmal nerven. Auf dem Bild konnte ich nicht erkennen, was das fürn Reifen ist. grins
Ich frage deshalb, weil ich seit gestern Reifen von Schwalbe drauf haben, die mich aber gefühlt 25% mehr Kraft kosten. Bin bis Dato immer Mondial oder Dureme gefahren.

Welche Reifen hattet ihr drauf?
von: love2.bike

Re: Traversata d‘Italia - 1.900 km durch Italien - 01.03.23 16:06

Servus Jürgen, wir fahren die Marathon Mondial Evolution Reifen. 25% mehr Kraftaufwand klingt nach Performance-Drahtreifen grins
von: Juergen

Re: Traversata d‘Italia - 1.900 km durch Italien - 01.03.23 16:17

https://www.schwalbe.com/Marathon-Plus-Tour-11159358
Ich probier den am WE nochmal. Die Reifen, die ich sonst noch hier habe, haben leider zu wenig Profil.
Dankeschön! Vorsichtshalber bestell ich mir den mal, sonst quäle ich mich nachher völlig umsonst durch Spanien. weinend
von: love2.bike

Re: Traversata d‘Italia - 1.900 km durch Italien - 01.03.23 16:24

Gerne! Wir fahren seit 2015 mit Schwalbe Marathon Mondial Evolution Reifen auf allen Reisen (mit unseren Velotraum-Bikes) und sind sehr happy sowohl auf Aspahlt als auch im (leichten) Gelände.
von: Fiora

Re: Traversata d‘Italia - 1.900 km durch Italien - 01.03.23 21:23

Vielen Dank für die tollen Bilder und Eindrücke, sowas hilft über das Fernweh in der kalten Jahreszeit ein bisschen hinweg! Das zweite Bild erinnert fast ein bisschen an isländisches Hochland, nur dass es da nicht so grün ist.
LG Fiora
von: love2.bike

Re: Traversata d‘Italia - 1.900 km durch Italien - 02.03.23 10:38

Danke Fiora! Ja, die Monti Sibillini (am Bild Piano Grande) erinnern uns auch immer wieder an den hohen Norden.