3x durch Frankreich

von: Grüne Peperoni

3x durch Frankreich - 26.01.14 22:17

25. Etappe Langogne - Barjac, 115km, 18.0km/h

Als wir am morgen erwachten war es bitterkalt. Dampfwolken bildeten sich vor unserem Mund beim Atmen. Doch strahlender Sonnenschein liess uns auf eine schöne Abschlussetappe hoffen. Zunächst fuhren wir auf einer der schönsten Strecken bisher, nämlich der Allier entlang an der Grenze zwischen den Departements Lozère und Ardèche.



Luc



Eselstrekking ist hier in der Gegend angesagt. Wir trafen schon in Langogne eine Familie, die mit dem Lasttier unterwegs waren. Grund ist ein gewisser Robert-Louis Stevenson, ein Schotte, der im 19. Jahrhundert per Esel hier durch kam und zur Legende wurde - obwohl wir uns doch fragten, ob die ganze Geschichte nicht eine Erfindung der Tourismusindustrie war, um den sanften Tourismus anzukurbeln.

La Bastide-Puylaurent



Schöne Berglandschaft



Wir verliessen die Allier nun endgültig. Zwei Pässe standen heute auf dem Programm.



Heute machte das Fahren sehr viel Spass.





Nach einer langen Abfahrt stiessen wir auf den nächsten Fluss, die Chassezac, die hier aufgestaut wird...



einfach schön



...und danach diese Schlucht bildet





derweil auf der anderen Seite der Strasse der Blick zum Lac de Villefort frei wird.



Unweit der Chassezac ist die Festung La Garde Guérin



Den Turm kann man besteigen und das Panaroma geniessen.





Da unten bin ich (nicht ganz schwindelfrei)



In der Festung ist ein Dorf integriert



Danach gab's eine tolle Abfahrt runter zum Lac de Villefort



Nach Villefort kam die zweite Passstrasse. Zuerst fuhren wir an der Quelle der Cèze vorbei, an dessen Ufer wir 50km weiter hin wollten.



Wilde Berglandschaft





Unser erster Grenzübertritt in die Gard, durch den wir nur ein paar Kilometer fuhren, danach wechselten wir gleich in die Ardèche



Pass geschafft



Ab hier ging's nur noch runter.





Die Abfahrt war ganze 15 Kilometer lang und ging durch zahlreiche Kurven. Machte wirklich viel Spass. Und nun hörten wir zum ersten Mal die Zikaden, welche alle Vollgas gaben. Sie waren so laut, man konnte seine eigenen Gedanken nicht mal im Ansatz hören. Kurz vor Les Vans wurde frisch geteert. So frisch, dass sich ein breites, klebriges Band voll Teer und Splitt auf unseren Reifen ansammelte. In einem Reifen hinterliess das ein gut 5mm breites Loch, das zum Glück nicht ganz durch reichte.

Die Chassezac bei Les Vans



Les Vans



Das besondere dieser Gegend sind die Kalksteinformationen, die bisweilen bizarre Formen annehmen. Die Erosion hinterliess treppenartige Hänge in den Tälern.

Die Chassezac



Am Morgen noch bergiggrün und bitterkalt, am Nachmittag schweisstreibend heiss und schon mediterran. Eine sehr abwechslungsreiche Etappe.



Am späten Nachmittag trafen wir in Barjac ein, assen Eiscreme und machten uns auf dem Weg zum Camping an der Cèze. Die Luft lag voll von Lavendelduft, wir kamen zur Erntezeit an.



Wir verbrachten die nächsten vier Wochen hier und unsere Tage vergingen hauptsächlich mit Faulenzen und Schwitzen in der Sonne.

Fortsetzung folgt.