Re: Werde zu schnell hungrig

von: veloträumer

Re: Werde zu schnell hungrig - 22.03.13 13:09

In Antwort auf: Nordisch
Gels
... Sportriegeln

Erschreckend finde ich es in Frankreich immer wieder, dass ausgerechnet im Land des guten Geschmacks solche Geltuben von Rennradfahrer viel konsumiert werden. Manchmal sind ländliche Straßen von den Abfällen ganz übersät, wenn größe Gruppen hergeradelt sind. böse In Korsika habe ich in einem Radladen erlebt, wie einer seinen Rucksack mit irgendwelchen Powerriegeln vollgestopft hat - weiß nicht mehr genau ob es knapp unter 40 Euro waren oder gar um die 60 Euro. bäh Man läuft grundsätzlich Gefahr, sich einseitige Nahrungsketten einzuverleiben, die dann keine geschlossene Kette von Verdauungspunkten erzeugen - selbst dann, wenn einzelne Produkte "gute" Testnoten bekommen. Das gelingt einfach mit abwechslungsreicher Normal-Nahrung besser, ohne dass man das kompliziert analysieren muss.

Soweit ich noch Übertragungen von Profiradrennen in Erinnerung habe, haben Rennfahrer immer relativ normale Dinge in den Verpflegungssäcken gehabt, die ihnen an den Verpflegungsstellen (nach den eigenen Vorlieben zusammengestellt) gereicht wurden: Bananen, oft Kuchen, Schokolade, einige sogar Äpfel - offenbar auch des Geschmacks wegen. Bei nicht abgesperrten Radsportveranstaltungen, wo ich an Verpflegung vorbei gekommen bin, habe ich auch nie Riegel oder Gels gesehen - stattdessen Obst, Nüsse o.ä. In Andorra durfte ich mich auf einer Passhöhe auch bedienen. schmunzel Auch kann nicht jeder gleich. Jan Ullrich hatte mal berichtet, dass sich die meisten Italiener schon morgens Berge von Nudeln in sich hineinschaufeln, er könne das nicht und begnügte sich weitgehend mit einem Müslifrühstück, Nudeln könne er erst abends verspeisen. Diese individuelle Ernährungsgewohnheit zu pflegen ist wichtiger als sich zu scheinbar "notwendigen" Fremdexzessen zu zwingen.

Ich glaube, dass heute in Amateurkreisen mehr künstliche Nahrungsprodukte verspeist werden als in den wirklich Topklassen des Sportes. Die haben heute alle Ernährungsplaner an der Seite, manchmal fahren die Köche sogar mit auf Tournee. Die Dopingmittel muss man auch nicht in Nahrungsergänzungsmitteln oder Zahnpasta mühsam verstecken, stattdessen hat man heute wissenschaftlich ausgetüftelte Blutkeulen. Bevor es aber so weit beim Reiseradeln kommt, würde ich mir doch mal überlegen, eine Freuquenz runterzuschalten. cool