Re: Ausdauersport wirkt antidepressiv

von: Anonym

Re: Ausdauersport wirkt antidepressiv - 16.02.10 12:16

Erstens fehlen mir in deinen Berichten diese Ersterhand berichte, zweitens ist die interessante Frage wie wertest Du das real berichtete im Zusammenhang mit der medialen Wirklichkeit. Um es an der Ritalingeschichte zu verdeutlichen. Bisher hatten in 15 Jahren zwei meiner Schüler in 15 Jahren eine ADS Diagnose und keiner bekam Ritalin. keiner meiner Kollegen hat ein Ritalinkind, aber ADS-Kinder in geringer Zahl.
Natürlich habe ich mich über dieses Thema informiert und kenne die entsprechenden These und Geschichten, überzogene Diagnose und Medikamentenverschreibung.
Alles sehr erschreckend. Aber wenn Du mal über andere Themen recherchierst, wirst Du ziemlich schnell feststellen, dass es dieses Problem überall gibt, dass es einen Bereich gibt, der nicht so gut funktioniert.
Die relevante Frage ist, ist dieser Bereich besonders groß.
Wahre Stories gibt es überall. Die Frage ist, wie ordnet man das ein?
Und wenn ich mir den medialen Hype um ADS ansehe und wie sehr er in meinem Unterrichtsalltag vorkommt, dann müssten andere Probleme ein wesentlich höheres mediales Echo haben.
Und das ist meine Kernthese, reale Relevanz entspricht nicht der medialen Relevanz, aber die mediale Relevanz bestimmt wie Du deine erlebte Wirklichkeit wertest und führt dazu, dass die Vorstellung über die Wirklichkeit eine stark verzerrte ist. Was dazu führt, man hat Angst vor seiner Vorstellung der Wirklichkeit und nicht vor der Wirklichkeit als solches.
Um jetzt advocatus diaboli zu spielen, vielleicht ist genau dieser Mechanismus schuld am Steigen der psychischen Erkrankungen. Nicht die böse Welt, sondern die Unfähigkeit die Informationen über die Welt einzuordnen.
Um auf dich zurückzukommen, wenn Du so viel erster Handgeschichten mit Drogenmissbrauch in deinem konkretem Umfeld hast, dann solltest Du dir mal eher überlegen, im was für Umfeld Du dich bewegst.

GS