Re: Radunfälle

von: veloträumer

Re: Radunfälle - 26.10.09 14:16

In Antwort auf: JB_Linnich
dann bliebe da also die Unfallursache "Leichtbau" schockiert

Materialermüdung ist kein Privileg des Leichtbaus. Vor allem dann nicht, wenn das offensichtlich "stärkere" Material auch entsprechend heftiger gefordert wird. Hinzu kommt, dass ein Mountainbiker, der über das vielleicht stabilste Material verfügt, nicht nur das Material stärker herausfordert als ein Luff-Rennradler, sondern sich auch anderen, wiederum "gefährlicheren" Situationen aussetzt (Geländedownhill).

Das ist so wie mit dem oben diskutierten "Weniger Unfälle durch Erfahrung". Abgesehen von den Zufällen, die jeden Treffen können, setze ich mich als erfahrener Radler vielleicht auch wieder einem höheren Risiko aus - eben weil ich glaube, Gefahrensituationen besser beherrschen zu können. Das gleicht sich dann aus oder kann sogar kontraproduktiv sein. Natürlich wird man als erfahrener Radler sich nicht von klingelnden Radlern in Unruhe versetzen lassen und nicht der Verführung verotteter Radwege erliegen. Das sagt aber noch nichts über die Unfallrisiken aus. Der erfahrene Radler gerät wieder in ganz andere Gefahrenlagen, die der Schwachradler erst gar nicht erleben wird. Einer, der keinen Berg hochkommt, wird auch nur selten Gelegenheit haben, eine lange Gefällstrecke mit den entsprechenden Risiken runterzurauschen. Der unerfahrene Radler geht ggf. dem Stadtverkehr aus dem Weg und fährt nur in "sicheren" Gebieten Rad (Waldpisten, touristische Radwege), während der erfahrene sich in jede Art von Verkehr hineinwagt - damit aber auch die Risiken des Verunfallens erhöht.

Ich habe mal einen Radler flüchtig gekannt, der zuweilen täglich 200 km die Oberrheinebene auf- und abwärts geradelt ist. Also wohl als erfahren anzunehmen. Dessen Meinung war es, wer sich beim Radeln noch nie die Knochen zerlegt hat, der ist kein wirklicher Radler. verwirrt unsicher