kälteempfindliche Rückenmuskulatur

von: loretta

kälteempfindliche Rückenmuskulatur - 09.06.08 09:43

Liebe Radlergemeinde,

ich schlage mich derzeit mit mittleren Rückenproblemen herum. Der Orthopäde sagt altersbedingte Degeneration der Wirbelsäulengelenke, OP nicht sinnvoll, Krankengymnastik zur Stärkumng der Rückenmuskulatur wäre gut.

Seit meine schon länger bekannten Rückenprobleme wieder schlechter wurden, stelle ich eine gewisse Überempfindlichkeit meiner Rückenmuskulatur gegenüber Kälte und Fahrtwind beim Radeln fest - vor allem wenn ich von den Höhen des Bayerischen Waldes wieder zurück in den Gäuboden fahre.

Ich hebe mir schon eine am Rücken etwas gefütterte Radlerhose von Löffler gekauf sowie eine Art Nierenwärmer von Gore-Bike-wear. Damit geht es schon etwas besser aber eine gute Lösung ist das noch nicht.

Eventuell hat jemand da draussen ähnliche Probleme und hat diese schon irgendwie gelöst und kann mir damit weiterhelfen.
Ich bin für jeden Hinweis dankbar.

Liebe Grüße aus Straubing

Loretta
von: Martina

Re: kälteempfindliche Rückenmuskulatur - 09.06.08 09:48

Hallo,

mir würden spontan Trägerhosen einfallen, deren Trägerteil zumindest hinten möglichst weit hochgeschnitten ist. Ich hab sowas für den Winter und finde es extrem angenehm, weil nichts verrutschen kann. Ist halt ein bisschen lästiger, wenn man mal muss....

Martina
von: jutta

Re: kälteempfindliche Rückenmuskulatur - 09.06.08 09:58

Zitat:
Ist halt ein bisschen lästiger, wenn man mal muss....

Ich hab noch von meiner Mutti eine Deckelhose aus Baumwollstoff, fein mit Spitze, hinten ein Deckel zum Aufknöpfen und Runterlassen zum K...
Das könnte man doch heute auch bei Trägerhosen so gestalten
von: Frank S.

Re: kälteempfindliche Rückenmuskulatur - 09.06.08 11:07

Ein Liegesitz hilft da ungemein! Den Einen stört der Schalensitz, wegen seiner schlechten Durchlüftung, aber bei Dir dürfte es doch genau das richtige sein. Nachteil: Du kannst ihn nur sehr schlecht auf einem Upright montieren, geschweige denn fahren. Eine Umstellung der momentanen Fahrposition um ca. 90° Grad nach hinten gekippt, wäre von Vorteil.

MfG
Frank
von: Anonym

Re: kälteempfindliche Rückenmuskulatur - 10.06.08 05:47

In Antwort auf: loretta

Eventuell hat jemand da draussen ähnliche Probleme und hat diese schon irgendwie gelöst und kann mir damit weiterhelfen.


Ich habe dasselbe Problem im Winter manchmal. Dann schmiere ich vor der Fahrt die Haut mit ABC-Salbe ein. Wenn man dann etwas ins Schwitzen kommt, setzt die chemische Reaktion so richtig ein und man hat das Gefühl, daß jemand mit einem Heizstrahler hinter einem herfährt. Richtig tolles Gefühl und die Rückenschmerzen sind wie weggeblasen :-)
Probiers mal aus - die Salbe kostet ja nicht viel.
von: Udo HH

Re: kälteempfindliche Rückenmuskulatur - 10.06.08 06:07

Hallo Loretta,

kenne den von Dir genannten Nierenwärmer nicht, aber ich fahre in der kalten Jahreszeit mit einem richtigen Nierengurt für Motorradfahrer, kombiniert mit Skiunterwäsche, wo das Oberteil relativ lang ausfällt. Ist natürlich nicht der Hit, wenn Du in der warmen Jahreszeit erstmal einen Berg hochkeuchen musst.

Und hast Du schon mal versucht, mit Rucksack zu fahren? Hätte ja einen ähnlichen Effekt wie der von Frank angesprochene Sessel vom Liegerad.

viele Grüße von Udo
von: wro

Re: kälteempfindliche Rückenmuskulatur - 10.06.08 07:53

Hallo Loretta,

Udo war schneller. Das mit dem Rucksack wollte ich auch vorschlagen. Ich fahre immer mit Rucksack, nicht wg. warmem Rücken, das ist ein netter Nebeneffekt in der kalten Jahreszeit, sondern weil alles Notwendige immer am Mann, bzw. Frau ist. Regenzeug, Geldbeutel etc. Ich muß nichts vom Fahrrad wegnehmen, wenn ich es mal abstelle. Und wenn's nur wegen der Wärme ist, brauchst Du ihn ja auch nicht so schwer machen.

Gruß

Wolfgang
von: otti

Re: kälteempfindliche Rückenmuskulatur - 10.06.08 20:25

Hallo Loretta!

Ich habe gute Erfahrungen mit Windstopperklamotten gemacht. Wir meinen oft, dass das Rückenproblem ein Kälteproblerm ist, in Wirklichkeit ist es aber eine Frage des Windes. Wind kühlt die Haut bis in tiefere Schichten aus. Selbst im Winter reichen mir 3 Schichten, Sportunterhemd, Polarstretchpolluver und Windstopperjacke. Seitdem habe ich keine Rückenprobleme mehr gehabt. Im Sommer trage ich über dem Radshirt eine dünne Windstopperweste. Nur ein Nierengurt reicht nicht. Der Bereich darüber sollte auch geschützt sein.
von: borstolone

Re: kälteempfindliche Rückenmuskulatur - 11.06.08 05:41

Hallo Reinhard,

ich habe dieses Gebrechen noch nicht. Ich könnte mir vorstellen, das Dein Phänomen dann auftritt, wenn Du schwitzt und gleichzeitig durch den Fahrtwind die Feuchtigkeit heruntergekühlt wird. Demnach müsstest Du über die Vermeidung von Schweissbildung nachdenken.

Ich laboriere im Winter mit ähnlichen Dingen herum, bin aber ncoh nicht auf den Stein der Weisen gestossen. Klar ist, daß der maximalen Atmungsfähigkeit und gut schweissaufsaugender Kleidung Aufmerksamkeit geschenkt werden muss. Vielleicht wäre da auch Merinowolle einen Versuch wert. Dabei bin ich von den ganz technischen Textilien noch überhaupt nicht so überzeugt wie andere, obwohl ich da inzwischen schon tausende ausgegeben habe.

Die oben im Faden erwähnte ABC-Salbe halte ich nicht für eine Dauerlösung, das kann man machen, wenn man einen eingeklemmten Nerv hat. Dann könnte man ja gleich den Rücken mit Cayennepfeffer einreiben, der sich in den letzten Jahren für solche Fälle als hilfreich erwiesen hat.

Gruss, Jakob
von: Lord Helmchen

Re: kälteempfindliche Rückenmuskulatur - 12.06.08 00:24

In Antwort auf: otti

Hallo Loretta!

Ich habe gute Erfahrungen mit Windstopperklamotten gemacht.


Dem schließe ich mich an. Eine winddichte, möglichst atmungsaktive Außenschicht setzt dem Grauen ein Ende, auch bei Minusgraden.
Im Hochsommer fahre ich mit einem atmungsaktiven Unterhemd und einem Trikot. Seitdem habe ich beim Fahren keine Probleme mehr - ganz im Gegensatz zu den Zeiten mit schweißdurchnässten, kühlenden Baumwollkleidern.

Die Ursache für die Kälteempfindlichkeit ist übrigens (zumindest bei mir), dass die Rückenmuskeln sich durch die Kälte verkrampfen/verspannen, und an den Problemstellen der Wirbelsäule herumzerren und drücken. Je besser diese Muskulatur in Schuss ist, desto weniger treten solche Probleme auf. Deshalb spielen Rückengymnastik, Muskelaufbautraining, Schwimmen oder Dehnübungen eine große Rolle bei der Bekämpfung der Überempfindlichkeit. Dadurch bin ich zeitweise sogar beschwerdefrei.

Noch ein Tip: Die Bauchmuskeln mit aller Kraft anspannen oder den Rücken dehnen. Das kann kurzzeitig Linderung verschaffen.
von: loretta

Re: kälteempfindliche Rückenmuskulatur - 13.06.08 13:51

Hallo Community,

vielen Dank für eure interessanten Diskussionsbeiträge ihr habt mich schon ein Stückchen weitergebracht durch eure Anregungen. Die hinweise mit dem Rucksack bringen mich nicht weiter, da meine Problem erst unterhalb des Rucksackes beginnen.Ich habe vergessen euch mitzuteilen, dass ich bereits eine Bandscheiben-OP l 4/5 hinter mit habe und in diesem bereich habe ich auch meine Muskulaturprobleme.
Durch eure Hinweise habe ich weiter in mich hineingehorcht und bin mir mittlerweile sicher dass es sich bei meinen Beschwerden um ein "Kälteproblem" bzw. "Verdunstungskälteproblem" handelt.
Damit beginnen aber erst die Probleme, da ich mit dem Radeln ohne Schweisentwicklung keine rechte Freude habe entwickelt sich hier der Teufelskreis: Wenn ich meine empfindlichen Stellen so isoliere/abdecke, dass kein Fahrtwind mehr kühlen kann, schwitze ich umso stärker.
Möglicherweise kann die restliche, freie Haut diese Kühlfunktion übernehmen. Ich werde mich jedenfalls in mein Radlgschäft begeben und nach einem Shirt oder Nierengurt oder einer Trägerhose aus Windstoppermaterial erkundigen. Dann gehts ab in die Apotheke um ABC-Pflaster zu besorgen. Möglicherweise hift mir eine Kombination dieser Hinweise weiter, dass ich bei längeren bzw. schwereren Touren zusätzlich zur Windstopperklamotte die Creme verwende.
Vielen Dank nochmal für eure Tips.

Liebe Grüße aus Straubing

Loretta
von: otti

Re: kälteempfindliche Rückenmuskulatur - 13.06.08 14:28

Aber genau das haben wir Dir ja versucht deutlich zu machen. Das Kälteproblem im Rückenbereich bekommst Du mit guter Sportunterwäsche, Fleesklamotten und v.a. Windstopperjacken oder -westen in den Griff. Die Nierenwärmerlösung und Mist. Wetten dass?
von: Redwine

Re: kälteempfindliche Rückenmuskulatur - 15.06.08 19:35

Hallo Reinhard,
nur zur Ergänzung: das Unterhemd aus Funktionsmaterial muss eng am Körper anliegen - vor allem da, wo Du am meisten schwitzt und auch da, wo die Schmerzen sitzen. Nur so klappt das mit dem Schweißtransport vom Körper weg und die zweite Lage.
Ich fahre auch im Sommer immer mit Unterhemd und ich fahre immer so, dass ich schwitze. Mit Unisex-Modellen erfriere ich und ich muss auf reine Damenmodelle zurückgreifen, damit es bei mir klappt.
Nachdem Du ein Mann bist, darfst Du die Hemden nur nicht zu groß kaufen.
Probiers einfach mal aus!
Monika
von: georg123

Re: kälteempfindliche Rückenmuskulatur - 21.06.08 23:29

In Antwort auf: loretta

Die hinweise mit dem Rucksack bringen mich nicht weiter, da meine Problem erst unterhalb des Rucksackes beginnen.

Hallo loretta,
die Sache mit dem Nierengut wurde ja schon erwähnt.

Eine andere Version ist, eine zusätzliche Jacke um die Hüfte zu binden (mittels der Jackenärmel) und sich quasi auf den Jackenrücken zu setzen. Der Jackenkragen spielt dann den Nierenwärmer. Diese Konstellation ziehe ich dem Neoprennierengut unter bestimmten Umständen vor.

Die Wahl zwischen Rückenschmerzen und einem nassgeschwitzten Ring um die Leibesmitte muss jeder alleine treffen.

Gruss
georg123, Besitzer von fast einem halben Dutzend Nierengurten/wärmern
von: Molle

Re: kälteempfindliche Rückenmuskulatur - 25.06.08 18:50

Hallo,

ich hatte ebenfalls über Jahre mit starken Rückenschmerzen zu kämpfen, die sich aber insgesamt dann gebessert haben.

Kalte Zugluft im Rücken hat bei mir auch öfters dazu geführt, das sich die Schmerzen akut verstärkten und ich ne Woche Auszeit brauchte. An Fahrrad fahren war dann für mindestens 2 bis 3 Wochen nicht zu denken.

Deswegen fahre ich heute wirklich fast ausschliesslich mit einem Motorrad-Nierengurt. Neben dem wärmenden Effekt ziehe ich ihn immer möglichst stramm, damit er auch mechanisch den Rücken stabilisiert. Schwitzen tut ich natürlich dann reichlich unter dem Ding.

Gruss
Uli