Re: Radreisen bei 40° ?

von: veloträumer

Re: Radreisen bei 40° ? - 26.08.21 19:16

In Antwort auf: Job
[Ich würde nie im Juli oder August ans Mittelmeer fahren. (mal ganz abgesehen von den zu der zeit dort üblichen Touristenströmen.)

Da unterliegst du wohl Klischeevorstellungen ohne eigene Erfahrungen. Am Mittelmeer gibt es oft eine Brise vom Meer, die auch das Radfahren erträglich gestaltet. Natürlich gibt es auch immer wieder Hitzepools, die in Meerbuchten hereinreichen können. Außergewöhnliche Hitzewellen sind nicht unbedingt der Durchschnitt (z.B. heiße Winde aus Afrika), sonder Sonderfälle. Hauptproblem sind wenig gut gelüfte Küsten- und Binnenzonen auf niedriger Meereshöhe. Diese Gebiete sind aber eigentlich bekannt und kann man entsprechend meiden. Es ist auch oft die Frage des Mikroklimas vor Ort (heiße Flächenversiegelung oder erfrischende Gärten, dicke Mauern als Hitzeschutz usw.). In Spanien bieten die Erfrischung oft die Orte selber durch ihre Bauweise, Gärten und Brunnenanlagen.

Ferner bieten sich in vielen Mittelmeerländern Aufstiege in die Küstengebirge an, wo sich zuweilen schnell Schatten findet durch Wälder oder auch durch die Höhe die Temperaturen sinken. Es macht daher auch oft Sinn, sich zu einer Bergfahrt zu überwinden, brutal sind dann oft nur die unteren Anfahrtskilometer, bis der erste Pinien- oder Kastanienwald kommt. Erfrischende Waldgebiete findest du selbst noch ganz südlich etwa in Andalusien oder in Kalabrien.

Was den Massentourismus angeht: Sicherlich werden die Plätze am Meer geringer, wo weniger Betrieb ist, aber die meisten Mittelmeeranrainerländer haben durchaus auch noch Strände, wo selbst in der Hochsaison nicht überlaufen sind. Ferner kann man ins Hinterland fahren, was ja auch viele Einheimische tun. Das Meer ist notfalls immer noch in Schlagweite.