Re: 1. Hilfe... können wir doch alle!

von: der tourist

Re: 1. Hilfe... können wir doch alle! - 30.12.04 11:25

Ein Versuch, wieder zurück zum Thema zu kommen:


In Antwort auf: 7schläferfahrrad


Gerade eben habe ich Werkstatt-Verbandskästen und 1. Hilfe-Material für schlappe 500€ ausgepackt, und dabei die Hoffnung, bei diesem ganzen Zeug das Ablaufen des Haltbarkeitsdatums -zu erleben! zwinker
Jetzt werde ich dann auch noch meine Urlaubs-Notfall-Ausstattung überprüfen, aber was muss da eigentlich alles drin sein?




Als Profi auf diesem Gebiet habe ich vor allem zwei Dinge dabei: Mein "Zauberspray" und ein grossflächiges Hydrokolloid- oder Alginatpflaster.

Mein Zauberspray ist ein Lokalanästhetikum(Mittel zur örtlichen Betäubung)-Spray (Handelsname Xylocain-Spray oder ähnlich Gingicain-Spray). Ist rezeptfrei in jeder Apotheke zu kaufen.

Es wird möglichst bald auf die offene Wunde gesprüht, kann zwar anfangs einige Sekunden brennen, das geht aber gleich weg. Danach können notwendige Reinigungen recht schmerzfrei durchgeführt werden. Das wird bei jeder Behandlung immer wieder gemacht. Vorteile: Schnell schmerzfrei, Wunde heilt viel schneller und besser, deutlich geringeres Infektionsrisiko. Hintergrund: Die Behandlung mit Lokalanästhetika ist Neuraltherapie, eine naturheilkundliche Behandlung.

Zum Hydrokolloidpflaster:
Nachdem die Wunde wie oben beschrieben vorbehandelt wurde wird gewartet, bis das Sekret eingetrocknet ist. Dann wird das Pflaster mit einem grosszügig bemessenen Rand aud die offenen Stellen geklebt. Dort nimmt es das entstehende Sekret auf und bewirkt so ein feuchtes Wundmilieu, in dem die Heilung am besten ablaufen kann. Die dabei entstehenden "Blasen" sind kein Eiter, sondern das hilfreiche gesammelte Wundsekret. Ist die Aufnehmekapazität des Hydrokolloids erschöpft, wird wie oben angegeben das Zauberspray angewandt und ein neues Pflaster aufgeklebt. Ist zwar nicht billig, aber das unbedingt Beste!

Auf diese Art behandele ich alle offenen Wunden, egal ob bei AOK- oder Privatpatient.

Mein Hintergrund