Re: Radfahren und Prostatakrebs

von: Keine Ahnung

Re: Radfahren und Prostatakrebs - 31.01.19 09:03

Ein Trike oder Liegerad wird mechanische Entlastung bringen. Ein normaler Sattel - selbst der Brooks B17 - wird immer einen gewissen Druck im Dammbereich ausüben, den man wohl nur minimieren kann, indem man den Mittelkanal frei lässt. Das ist seit meiner Prostataentzündung vor zwei Jahren mein Rezept. Seitdem habe ich vom Sattel her sicherlich verringerte mechanisch Belastung im Dammbereich, aber natürlich muss der Rest mehr Belastung aushalten, was aber ganz gut klappt. Dennoch wird es auch Trike- und Liegeradfahrer geben, die irgendwann Prostataprobleme bekommen (hier kann ich getrost das "*innen" weglassen zwinker ).

Es gibt verschiedene Punkte, die man zu der Studie sicherlich anmerken kann. So kann es z. B. durchaus sein, dass gerade Fahrradfahrer bei einer vergrößerten Prostata und einem Prostatakarzinom früher die Probleme bemerken und dadurch auch früher zum Arzt gehen, während andere die Diagnose erst später erhalten. So wurden in der Studie ja Leute, die bereits Krebs im fortgeschrittenen Stadium hatten und daher gar nicht mehr "mobil" waren, offensichtlich nicht befragt. Was genau eine mechanische Reizung bewirken kann, müsste geklärt werden. Dieser Punkt ist ja bislang nicht verstanden worden.

Ich hatte auch einmal einen Bericht gelesen, in dem davon die Rede war, dass generell sitzende Tätigkeiten Prostataentzündungen fördern könnten. Als Beispiel wurden Berufskraftfahrer genannt. Eine Kritik an dieser Studie brachte vor, dass Berufskraftfahrer aber auch überdurchschnittlich viel rauchen würden und dass Rauchen unter Verdacht stünde Prostatakrebs zu fördern.

Sollte man sich nun verrückt machen lassen? Ich würde sagen, nein! Alles, was übertrieben wird, ist sicherlich eher kritisch zu bewerten. Leider habe ich schon gar nicht die Zeit, Radfahren "zu übertreiben", wenn auch ich dennoch auf mehrere Stunden Fahrradfahren pro Woche komme. Wichtiger dürfte es sein, generell auf die Gesundheit zu achten.