Re: Wieveil Kalorien verbraucht man wirklich?

von: Behördenrad

Re: Wieveil Kalorien verbraucht man wirklich? - 18.08.18 09:39

Kreuzotter kann (logischerweise) nur mit Durchschnittswerten arbeiten. Also sind die Ergebnisse auch nur Näherungswerte, bezogen auf Deine individuellen körperlichen Bedingungen. Was Kreuzotter nicht berücksichtigen kann, sind eben genau diese persönlichen Effekte: Wirkungsgrad der Muskelarbeit, Stoffwechsel, Energieeffizienz, Ermüdungsschwelle, etc..

Wenn Du verlässlich wissen willst, wie sich Deine persönlichen Werte gegen Kreuzotter verhalten, musst Du diese erstmal ermitteln. Da nützen Dir letztlich auch kein wissenschaftlicher Artikel über Wirkungsgrade von Muskelarbeit etwas - da hilft dann nur eine komplette persönliche Leistungsdiagnostik.

Radfahren im normalen Freizeitmodus (nicht Leistungssport) ist keine Betätigung, die übermäßig hohe Energieraufwände erfordert, da fehlt z. B. schon mal ein großer Teil der "Tragearbeit" des eigenen Körpers, wie z. B. beim laufen. Auch übersieht man, dass, einmal in Schwung, der erforderliche Energieeinsatz, um sich am Rollen zu halten, relativ gering ist.

Um den errechneten Kalorienverbrauch einschätzen zu können, muss man auch seine persönlichen Werte aus Grundumsatz und Leistungsumsatz kennen. Beides kann nur über die Leistungsdiagnostik genau ermittelt werden. Die verschiedenen Berechnungsmodelle im Netz geben dort auch nur Näherungswerte wieder, die unter der Annahme ermittelt werden, dass jeder Körper auf gleiche Belastung gleich reagiert.

Und selbstverständlich spielen Alter, Tagesform, Witterungsbedingungen, gesamtkörperlicher Zustand, Tageszeit, etc. auch eine gewichtige Rolle, den jeweiligen Messwert/ Berechnungswert zu interpretieren. Aber auch das ist derart individuell, dass es unseriös wäre, hier konkrete Zu-/Abschlagswerte zur Grundberechnung zu definieren.

Ich habe mich "in früheren Jahren" aus sportlichen Leistungsgründen mal durch eine solche Diagnostik gequält (drei Stunden als Laborratte zw. Messgeräten und Schläuchen ist kein Vergnügen), so mit allen Messwerten, die interessant waren: Wattleistung, Puls, Blutdruck, Sauerstoffaufnahme, Schweiß-Analyse (auch spannend), allerlei Blutwerte, etc.. Damals lag ich bei Grund- und Leistungsumsatz deutlich neben den allgemeinen Berchnungswerten, die man damals so kannte. In so fern gebe ich auf die Kreuzotterberechnungen in dieser Hinsicht nichts. Gut sind nur die Ergebnisse in prozentualer Hinsicht, wie Geschwindigkeit, Wind, Steigungsprozente, etc. den Ernergiebedarf beeinflussen. Die tatsächliche Kalorienzahl, die Kreuzotter auswirft, kann stimmen - muss sie aber nicht. Genau so, wie alle sonst im Netz kursierenden Berechnungswerte, egal, wie wissenschaftlich diese daher kommen.

Matthias