Re: Von Mann zu Mann

von: grenzenlos

Re: Von Mann zu Mann - 20.05.17 07:10

Bei mir war es so: Ich wohne in Südthüringen. Mein Urologe hat seine Paxis in Nordfranken, also Bayern. Er gab mir eine Überweisung zur OP nach München (340 km), weil nach seiner Ansicht die OP zeitnah erfolgen sollte und auch von richtigen "Handwerkern". In Würzburg, wäre nicht weit gewesen, gibt es auch eine gute Klinik, doch da betrug die Wartezeit über 3 Monate. So lange sollte ich aber nicht warten. In München betrug die Wartezeit 4 Wochen.
Meine Krankenkasse wollte aber, dass ich in einer Klinik in Thüringen operiert werde. Dies wäre in Jena gewesen. Sind 120 km. Ich habe mir die Bewertungen der Klinik angeschaut. Die waren durchweg negativ was mein Problem anbelangt + weit wichtiger, die operieren nur ca. einen Fall pro Woche. In München waren die Bewertungen überaus positiv + über 600 Prostata-OPs erfolgen da jährlich.
Erst als ich schriftlich zusicherte, dass ich die Anfahrtskosten selbst übernehme, durfte ich nach München. Der KK ging es also nur um die Reisekosten böse
Den Ärger mit der KK habe ich aber nicht bereut, denn in der Münchner Klinik waren die Ärzte und das Pflegepersonal wirkliche Handwerker, einfach nur super.

Die Reha wird über die Rentenversicherung geregelt. Dies erfolgte bei mir durch den Sozialdienst in der Münchner Klinik. Auch hier war das Problem die Reisekosten. Ich habe mir schon vorher eine Klinik mit guten Bewertungen in Hessen ausgesucht (80 Prozent der Kurgäste mit Prostataentfernung + absolut guter Bewertungen). Die Sozialbearbeiterin sagte mir, meine Rentenkasse wird nur eine Kur in einer Thüringer Klinik genehmigen, außer ich übernehme selbst die Fahrtkosten. In Thüringen gibt es eine Rehaklinik für mein Problem. Allerings sind leider die Bewertungen sehr schlecht und in der Klinik sind nur um die 20% Männer mit Prostataentfernung. Also habe ich unterschrieben, dass ich die Fahrtkosten selbst übernehmen werde. Die Zustimmung der RV steht momentan noch aus. Bin gespannt.

Was mich ärgert ist diese Pfennigfuchserei. Man bezahlt ewig in die Kassen ein und dann geht es um einige Euros.

Mein Hausarzt, auch ein eingefleischter Radler, hat mir mindestens 3x gesagt, lasse dich nur von "Handwerkern" operieren und gehe nur zu "Handwerkern" in die Reha, denn bei einem technischen Problem mit dem Fahrrad, gehen wir ja auch nicht zum Bäckermeister.

Was mich aber weit mehr ärgert ist folgendes: Es gibt ja wirklich Leute, die wirklich die Fahrtkosten nicht selbst übernehmen können. Ihnen bleibt im Extremfall dann nur der Bäcker. Finde ich Schei... böse

PS: Danke für die persönlichen Nachrichten zwinker