Wie durchs Burgenland?

von: Toxxi

Wie durchs Burgenland? - 24.01.21 16:06

Das Burgenland ist so ziemlich die einzige Region Österreichs, die ich überhaupt nicht kenne. Ich würde gern im Sommer da durch fahren (ob Sommer 2021 oder im einem der nächsten, ist aus bekannten Gründen noch nicht abzusehen...). Da es im Moment dauernd regnet, ist die ideale Zeit zur Planung.

Vermutich wird die Tour von Salzburg oder Linz nach Triest gehen, dann durch Slowenien bis ungefähr Murska Sobota und von da nach Bratislava. Von dort kommt man gut per Zug nach Berlin.

Ich habe nach einiger Recherche eine Planungsgrundlage zusammengeklickt:

https://www.caminaro.com/tour/240316/Burgenland

Dazu ein paar Fragen:

1. Oberwart - klang interessant wegen der Geschichte. Lohnt es sich, eine Übernachtung dort einzuplanen oder eher nicht?

2. Über den Geschriebenstein ein Stück durch Ungarn - ich mag es, über Berge drüberwegzufahren. Leider führt da nur eine große Straße hoch. Ich habe versucht, einen nicht zu steilen und nicht zu buckeligen Waldweg zu finden. Hat jemand ggf. einen Alternativvorschlag?

3. Neusiedeler See - den würde ich gern mal sehen. Besser eher westlich (Raum Eisenstadt) oder die Abkürzung um Sopron herum und lieber östlich durch den Seewinkel?

4. Sonstige Vorschläge und Ideen? Oder grobe Schnitzer in meiner Strecke entdeckt?

Gruß
Thoralf
von: Uli

Re: Wie durchs Burgenland? - 24.01.21 16:43

Kann zu deiner Route insg. wenig sagen. Als ich da durch bin, habe ich mich an den ausgeschilderten Radrouten des Burgenlandes orientiert und bin immer recht nah entlang der Grenze zu Ungarn gefahren (Stichwort: Jubiläumsradweg). Es war wie fast überall in dem Korridor rechts und links des ex. Eisernen Vorhangs sehr ruhig. Auch auf der "großen Straße" über den Geschriebenstein (B56) war fast nix los. Vorteil der Straße: Abwärts kann man es gut rollen lassen. Landschaftlich und zum Radeln hat mir das dort sehr gut gefallen und ich möchte da auf jeden Fall irgendwann nochmal hin.
Gruß
Uli
von: Hansflo

Re: Wie durchs Burgenland? - 24.01.21 19:58

Hallo Thoralf,

das Burgenland ist nicht wirklich meine Radgegend, aber ein paar hundert Radkilometer war ich dort doch bereits unterwegs und wage folgende Ratschläge:

1. Oberwart ist meines Erachtens keine Extra-Übernachtung wert, die Hauptstadt Eisenstadt übrigens auch nicht. Aber wenn's gerade auf der Strecke liegt, ... Die Intensität deines geschichtlichen Interesses kenne ich allerdings nicht. Meinst du die jüdische Geschichte und den jüdischen Friedhof? Oder die besondere Roma-Vergangenheit?

2. Zum Geschriebenstein kann ich leider nichts sagen.

3. Neusiedler See: die Westseite bietet mehr (leichthügelige) Weinberge und wohl schönere Ausblicke auf den See, ich würde trotzdem die Ostseite durch den Seewinkel und den dortigen Nationalpark wählen. Die Pusztalandschaft hat einen besonderen Reiz und durch schöne Weingegenden kommst du ohnehin genug. Podersdorf ist der einzige Ort direkt am See und natürlich entsprechend touristisch, bei Neusiedl kommst du wieder auf deine ursprüngliche Strecke - und durch Weingärten. Du könntest also ab etwa Oberpullendorf gleich das ungarische Südufer des Sees anpeilen und bei Pamhagen wieder auf österreichischen Boden zurückkehren.

Alternativ würde sich auch die See-Fähre von Mörbisch nach Illmitz anbieten. So kommst du durch die schönen Gegenden am Westufer und nach einer kurzweiligen Bootsfahrt auch noch durch den Seewinkel.

Schöne Grüße, Hans
von: martinbp

Re: Wie durchs Burgenland? - 24.01.21 20:03

Hallo Thoralf,
statt über Mattersburg und Eisenstadt zu fahren (wobei des Eszterhazy-SChloss in Eisenstadt ganz nett ist), würde ich eher über Sopron- (Stadtbild)- Fertőrákos (Steinbruch in dem auch Konzerte veranstaltet werden- über die Stelle, wo 1989 das paneuropäische Picknick stattfand, bei dem die erste 600 DDR-Bürger über die Grenze kamen-Mörbisch (Strandbad)
Von Mörbisch mit der Radfähre nach Ilmitz am Ostufer(in Ilmitz und Podersdorf gibt es richtige längere Strandabschnitte)

Von Neusiedel nach Bratislava ist dann fast egal, gibt es die verschiedesten Möglichkeiten.

Günser Gebirge und Geschriebenenstein steht bei mir auch auf dem Plan, wenn es Corona erlaubt, im Frühjahr, als Sterntour ohne Gepäck. Kőszeg ist eine nette,schöne Kleinstadt.

Von Bad Radkersdorf über Ungarn (Őrség mit Bauernmuseum in Szalafő), dann immer direkt an der Grenze entlang nach Kőszeg wäre auch eine Alternative. Natürlich gibt es hier weniger so gut ausgeschilderte und ausgebaute Radweg, wie im Burgenland. Na gut, ich bin befangen, durch das Gebiet Őrség bin ich schon mehrfach gefahren, das Burgenland habe ich immer nur in Ost-West-Richtung gequert.

Vor einigen Tagen ist mir mal wieder ein Prospekt von der "Buckligen Welt" in die Hände gekommen, und hat den Wunsch geweckt, mal dorthin zu fahren.

VG aus Budapest
Martin
von: martinbp

Re: Wie durchs Burgenland? - 24.01.21 20:04

Du warst schneller mit Mörbisch-Illmitz schmunzel
von: veloträumer

Re: Wie durchs Burgenland? - 24.01.21 22:54

Ja, bin so was gefahren. Klassiker nach Ungarn ist halt Sopron und Köszeg. Über Geschriebenstein bin ich auch rüber. Erinnerung ist gerade was dünn, aber viel Verkehr war da nicht auf der Straße. An Lockenhaus erinnere mich noch besser, wegen Wirtin und Mücken. Aber wie immer, viel Bericht im Netz, bzw. im Forum: Ostalpen-Tour Salzburg-Wien-Maribor-Salzburg, Teil 3 mit Burgenland/Ungarn-Abstecher, Etappe Geschriebenenweg ist 5.7.

Neusiedler See war ich nur wenig und würde ich wegen der Mücken meiden - aber nicht nur den See. Das ganze Burgenland ist heikel, Donau dazu. Mein Tipp wäre, orientiere dich etwas in Richtung Bucklige Welt, ist ganz vergessene Gegend, ganz hübsch usw., Mücken waren da shcon weg.
von: irg

Re: Wie durchs Burgenland? - 25.01.21 07:30

Hallo Thoralf!

Hier mein Vorschlag für einen Teil deiner Route, ich finde ihn ausgesprochen nett zum Radeln:
nach Illmitz

Origineller weise lässt mich google nur als Fußgänger planen, aber was solls. Wir sind dort geradelt. Nur im Bereich um Fertöujlak herum weiß ich nicht genau, ob sich der Fußweg und der Radweg genau decken, aber das wird, wenn du dort bist, selbsterklärend sein. In Lutzmannsburg ist der Campingplatz übrigens wieder offen. Der Beginn bei Unterloisdorf ist Absicht, da die gerade Route zwischen Köszeg und Lutzmannsburg ausgesprochen unlukrativ zum Radeln ist, diese Alternative ist weit schöner.

Dieser Vorschlag bietet ländliches Leben abseits touristischen Gewühles und elektrisch geschobenen Radelns dicker Bäuche zum nächsten Wirten.

Der Weiterweg, der mir am besten gefällt, wäre über den See nach Mörbisch, und dann durch die Weinberge:
nach Purbach
Rust hat einen hübschen alten Ortskern.

Damit hättest du ein paar der schönsten Gegenden dort erlebt. Zwischen Mörbisch und Oggau unbedingt den Radweg durch die Weinberge oberhalb der Bundesstraße nehmen, der ist weit schöner! Umwege und spezielle Routen durch Weinberge & Co sind hier viele möglich und machen die Reise gleich noch einmal schöner. Ihr könntet auch die Wiese, wo das Paneuropa-Picknick mit den vielen geflüchteten Ostdeutschen statt gefunden hat, leicht mit einbauen.

Um den Seewinkel zu erleben würde ich empfehlen, auf der von mir gezeigten Route hin zu fahren (Campingplatz, wenn ihr einen wollt, gibt es in St. Andrä). Dann entweder einen Tagesausflug im Bereich der Langen Lacke zu machen, am schönsten über Andau mit der legendären Brücke über den Einser Kanal, oder über die Lange Lacke nach Illmitz zu radeln. Wenn ihr am Ostufer des Neusiedler Sees radelt, seht ihr vergleichsweise wenig von der Landschaft, da finde ich den Vorschlag von mir, der beide Ufer verbindet, besser.
Ungefähr so, oder am Südufer der Langen Lacke. Das Nordufer gefällt mir aber besser:
Lange Lacke

Das als Basis zum Überlegen.

lg!
georg
von: Frank DD

Re: Wie durchs Burgenland? - 25.01.21 11:15

Hallo Thoralf,

in der Südoststeiermark würde ich unbedingt noch Riegersburg mitnehmen.
Dort gibt es eine weithin sichtbare und markante Höhenburg inmitten von Weinreben zu besichtigen. In einem anderen Ortsteil von Riegesburg lockt die Bioschokoladenmanufaktur Zotter. Das ganze ist nur ca. 10 km westlich Deiner geplanten Route.
Grüsse
Frank
von: Frank DD

Re: Wie durchs Burgenland? - 25.01.21 11:49

...sehe gerade noch, dass die Burg Forchtenstein auch noch in Deinem Programm fehlt.
Nähe Mattersburg, Burgenland. Nur ca. 5 km-Schlenker von Deiner Route.

Grüsse
Frank
von: Juergen

Re: Wie durchs Burgenland? - 25.01.21 13:20

In Antwort auf: Frank DD
In einem anderen Ortsteil von Riegesburg lockt die Bioschokoladenmanufaktur Zotter.
Lecker verliebt
von: Toxxi

Re: Wie durchs Burgenland? - 25.01.21 14:24

Wow, so viele interessante Gedanken und Vorschläge. party Da habe ich Material zum Recherchieren und Basteln. Vielen Dank!

Mit Schokoladenmanufakturen kann man mich nicht unbedingt ködern. Dann schon eher mit Höhenburgen und Weinbergen. wein

Gruß
Thoralf
von: Michael B.

Re: Wie durchs Burgenland? - 25.01.21 16:18

In Antwort auf: Toxxi

...Mit Schokoladenmanufakturen kann man mich nicht unbedingt ködern. ...


den Abschnitt würde ich dann übernehmen grins
von: Frank DD

Re: Wie durchs Burgenland? - 25.01.21 16:48

Zum Appetit anregen:


Riegersburg


Burg Forchtenstein


Schloss Eszterhazy in Eisenstadt - zwar keine Höhenburg, aber mit Taverne!


Burg Güssing im südlichen Burgenland, östlich der geplanten Route

Grüsse
Frank
von: veloträumer

Re: Wie durchs Burgenland? - 26.01.21 13:55

In Antwort auf: Toxxi
Mit Schokoladenmanufakturen kann man mich nicht unbedingt ködern.

Die Gegend ist auch für seine Vulkanwurst bekannt. schmunzel



Tipp zum Essen und Übernachten, fahrradfreundlicher Betrieb, Kunst, Gourmet und viel mehr: H/R Malerwinkel, Hatzendorf
von: Juergen

Re: Wie durchs Burgenland? - 26.01.21 15:11

In Antwort auf: veloträumer
Tipp zum Essen und Übernachten, fahrradfreundlicher Betrieb, Kunst, Gourmet und viel mehr: H/R Malerwinkel, Hatzendorf
Das ist jetzt ungerecht, weil zu weit weg. weinend weinend
von: irg

Re: Wie durchs Burgenland? - 26.01.21 17:01

Dann gibt es dort ums Eck noch in Apace (das ist dort, wo der Winnetou her kommt, oder habe ich das falsch verstanden?) einen Wirten mit großen Portionen um kleines Geld, während in Jeruzalem, wieder nicht weit weiter, der Wein gut schmeckt.

Zwischen Sladki Vrh und Weitersfeld fährt noch die letzte Murfähre zwischen Slowenien und Österreich. Sie hat sogar die kommunistische Zeit überlebt, weil die Äcker der slowenischen Bauern in Österreich wertvoller waren als die Grundstücke der österreichischen auf der slowenischen Seite. Wie sie nach dem Kommunismus die Fähre einstellen wollten, hat der Radtourismus am Murradweg spürbar begonnen, und sie haben die Fähre behalten, um möglichst auch ein Stückerl am Rad-Boom mit naschen zu können.

Die Schiffsmühle bei Mureck ist schön und ein seltenes Stück, das die alten zeiten wieder in Erinnerung ruft, das Wirtshaus, zu dem sie gehört, abschreckend. Aber Anschauen lohnt sich!

lg!
georg
von: Friedrich

Re: Wie durchs Burgenland? - 26.01.21 19:51

Esterházy-Land ist faszinierende Natur, deftige Brettljausen, gute Weine, Strudelvariationen, Buschenschenken, erlesene Fischgerichte, Uhudler, Paradeiser, Kukuruz, burgenländische Gastfreundschaft, Seefestspiele, österreichische Gemütlichkeit - das alles im charmantesten Hinterhof der Alpenrepublik.

Was aktuell vor lauter Orbanbashing vergessen wird ist die Tatsache daß in dieser Gegend das paneuropäische Picknick stattfand, der erste Stein aus der Mauer herausgebrochen und das Ende des ominösen kommunistischen Experiments des vorigen Jahrhunderts eingeläutet wurde bravo .
von: Toxxi

Re: Wie durchs Burgenland? - 26.01.21 22:46

In Antwort auf: Friedrich
Uhudler

krank

Der einzige Wein, den ich jemals in den Ausguss geschüttet habe. böse Der hat nicht mal zum Kochen getaugt (wozu ich semitolle Weine sonst verwende).
von: Hansflo

Re: Wie durchs Burgenland? - 27.01.21 05:02

In Antwort auf: Friedrich
Esterházy-Land ...

Servus Friedrich,

vielen Dank für die schöne zusammenfassende Beschreibung dieses abseitigen Landstriches. Beim Uhudler muss ich Thoralf allerdings Recht geben: es gibt Menschen, die ihn regelmäßig und ohne Vergiftungserscheinungen trinken, Genuss ist das aber keiner.

Hans
von: irg

Re: Wie durchs Burgenland? - 27.01.21 06:59

In Antwort auf: Toxxi
In Antwort auf: Friedrich
Uhudler

krank

Der einzige Wein, den ich jemals in den Ausguss geschüttet habe. böse Der hat nicht mal zum Kochen getaugt (wozu ich semitolle Weine sonst verwende).


Der arme Ausguss! Dabei ist der Uhudler, der im Handel ist, gar kein echter Uhudler mehr. Der hatte nämlich zu viel Methanol drin und hieß nicht ohne Grund "Heckenklescher", meinte also wohl einen Wein, der Konsumenten in die Hecken klescht (wirft).

Wenn schon spezielle Weine, dann welche aus dem Sausal, der "steirischen Toscana". Dort gibt es eine Menge Spitzenweine, ohne Heckenklescher und toscanisch anmutende Landschaft dazu!

lg!
georg
von: gerold

Re: Wie durchs Burgenland? - 27.01.21 08:39

Burgenland ist auch ein von mir bevorzugtes (Renn)Radrevier, hat so ziemlich die beste Straßenqualität in Österreich und von ein paar Hauptverbindungen abgesehen kaum Verkehr. Klimatisch begünstigt ist es sowieso - vom Ödenburger Gebirge (bei Sieggraben) südwärts ist meist auch viel weniger Wind. Schön zu fahren ist insbesondere der Anstieg auf den Geschriebenstein von der Nordseite.

Allerdings ist so ziemlich jede Forststraße (ein paar Alibi-Ausnahmen gibt es) in gut österreichischer Manier mit Radverbotstafeln versehen - rächt sich dass man Esterhazy & Co nicht (wie in Ungarn) enteignet hat. Dort hat man mit dem Bike seine Ruhe - nur fehlen etwas die Mountains...
von: Toxxi

Re: Wie durchs Burgenland? - 27.01.21 19:53

In Antwort auf: Hansflo
Beim Uhudler muss ich Thoralf allerdings Recht geben: es gibt Menschen, die ihn regelmäßig und ohne Vergiftungserscheinungen trinken, Genuss ist das aber keiner.

Ich vergaß zu erwähnen: Auch das Essen, das ich probeweise mit dem Uhudler gekocht habe (geschmorte Zwiebeln mit Wein abgelöscht zwecks Erhalt einer Zwiebelsoße), wanderte leider in die Mülltonne.

Weine aus Niederösterreich kenne ich ganz gut und mag sie, sie sind aber nicht jedermanns Geschmack. Die mährischen auf der anderen Seite der Thaya sind für meinen Geschmack ziemlich ähnlich.

Aus dem Burgenland hatte ich schon ganz hervorragende Weine, in Berlin sind die aber nicht so einfach zu bekommen.

Da es vorher auch schon durch Weingegenden geht (Italien Udine-Triest, und einmal längs durch Slowenien) wird sich das Burgenland daran messen müssen.

Falls noch Zeit ist, würde ich auch gern noch durch die Kleinen Karpten östlich von Bratislava. Da wollte ich schon mehrmals hin, aber irgendwie was immer am Ende der Tour die Zeit zu knapp, um das noch einzubauen.

Gruß
Thoralf
von: Toxxi

Re: Wie durchs Burgenland? - 27.01.21 19:56

In Antwort auf: irg
Wenn schon spezielle Weine, dann welche aus dem Sausal, der "steirischen Toscana". Dort gibt es eine Menge Spitzenweine ...

Steirischer Wein ist mir völlig unbekannt. Lediglich das Kürbiskernöl hat sich bis zu uns in den Hohen Norden verirrt. lach Bei Käferbohnen hat es hier schon arge Schwierigkeiten, welche zu bekommen...

Wie sind denn die steirischen Weine aus dem Sausal? Sind die mit den slowenischen an der Mur vergleichbar?

Gruß
Thoralf
von: Toxxi

Re: Wie durchs Burgenland? - 27.01.21 20:04

In Antwort auf: gerold
Allerdings ist so ziemlich jede Forststraße (ein paar Alibi-Ausnahmen gibt es) in gut österreichischer Manier mit Radverbotstafeln versehen ...

Eine wichtige Info, danke! Gilt das speziell nur für das Burgenland oder generell in Österreich? verwirrt

Aus Süddeutschland kenne ich sowas vom Hörensagen. Weiter nördlich habe ich sowas noch nicht gesehen, schon gar nicht in meiner Hausgegend Brandenburg (und Westpolen).

Gruß
Thoralf
von: Cruising

Re: Wie durchs Burgenland? - 27.01.21 20:48

In Antwort auf: Toxxi
In Antwort auf: Friedrich
Uhudler

krank Der einzige Wein, den ich jemals in den Ausguss geschüttet habe.

Dann magst du vielleicht auch keinen Schilcher. Das ist der, von dem weiland Papst Pius VI sagte: Sie setzten uns einen hellroten Essig vor, den sie Schilcher nannten omm

Aber beim Uhudler muss ich dir absolut Recht geben. Unser Schwager (ein Kärntner) setzte uns den einmal vor, zum Glück mit entsprechendem Warnhinweis. Ich bin eigentlich ein absoluter Rotweinfan wein Aber den ließ ich auch zurückgehen... Im Gegensatz zum Schilcher.

Gruß Thomas
www.bikeamerica.de
von: veloträumer

Re: Wie durchs Burgenland? - 27.01.21 21:08

In Antwort auf: Toxxi
In Antwort auf: gerold
Allerdings ist so ziemlich jede Forststraße (ein paar Alibi-Ausnahmen gibt es) in gut österreichischer Manier mit Radverbotstafeln versehen ...

Eine wichtige Info, danke! Gilt das speziell nur für das Burgenland oder generell in Österreich? verwirrt

Aus Süddeutschland kenne ich sowas vom Hörensagen.

Süddeutschland: Habe ich bisher nur zum Wildschutz für bestimmte Sperrzeiten (Uhrzeiten) gesehen und das in Bayern. Sowas findet man auch in Österreich, dort mir auch bekannt jahreszeitliche Sperrungen wegen Naturschutz. Das sind aber nicht die o.a. generellen Radfahrverbote, die i.d.R. mit Haftungsfragen begründet werden.

Österreich: Generelle Radfahrverbote auf Forst- und Almstraßen findet man je nach Bundesland stark unterschiedlich. Am stärksten betroffen habe ich bisher Kärnten wahrgenommen. In Tirol ist hingegen eher das Gegenteil, versucht sich auch MTB-Land zu etablieren. Vorarlberg ist grundsätzlich auch "liberal", aber es gibt ein bedeutendes Alpental, das ganz gesperrt ist und nur im lokalen Busshuttle regulär befahren werden darf. Auch im Land Salzburg kann ich mich an keiner solche gesperrten Pisten erinnern. Im Osten von Österreich war ich jetzt zu selten und auf Pisten unterwegs, dass ich da Wertungen abgeben kann.
von: Frank DD

Re: Wie durchs Burgenland? - 27.01.21 21:25

Burgenland ist allerdings nicht immer gleich Weinland....



Auch amerikanische RebKlebsorten haben sich bereits in den Tälern eingenistet. grins

Kennst Du schon die Burg von Devin über der Marchmündung, am südlichen Ende der Kleinen Karpaten? Diese ist nur wenig Kilometer von der Stadtmitte Bratislava entfernt.



Von dort aus vielleicht die kleinen Karpaten von West nach Ost queren und in einem der Weinstädtchen wie Sväty Jur oder Pezinok die Tour in einem der Weinlokale enden lassen. Per guter Zuganbindung dann nach Bratislava zurück. (die direkte Strecke von Bratislava entlang der slowak. Weinstraße fand ich nicht so prickelnd, da es eine dicht bebaute Gegend ist.


Pezinok


Grüsse
Frank
von: Toxxi

Re: Wie durchs Burgenland? - 27.01.21 21:29

Hab mich gerade bei Wikipedia wegen Schilcher belesen. Das klingt gar nicht so übel. schmunzel Obs meine Lieblingwein wird, weiß ich nicht. Aber versuchen würde ich ihn definitiv, wenn er mir über den Weg läuft. wein

Bloß mit Sturm kann ich nichts anfangen. Ebensowenig wie mit Federweißer, Neue Woi oder wie immer man das ganze unausgegorene Zeug auch nennen mag.
von: Toxxi

Re: Wie durchs Burgenland? - 27.01.21 22:05

Devin und Bratislava kenne ich noch gar nicht. Das Bild sieht toll aus. schmunzel

Sväty Jur und/oder Pezinok stehen schon länger auf der to-do Liste. Danke für den Tipp mit der direkten Strecke (bzw. sie nicht zu benutzen). Ggf. würde ich auch weiterfahren über die Weißen Karpaten. Die Veľká Javorina wollte ich vor Jahren schon beradeln und musste das wegen Wetters spontan abblasen.

Nach Hause dann z.B. von Uherské Hradiště, nur einmal Umsteigen bis Berlin.

Ob so lange Touren überhaupt dieses Jahr möglich sind - warten wir es ab. omm

Gruß
Thoralf
von: gerold

Re: Wie durchs Burgenland? - 28.01.21 06:19

In Antwort auf: Toxxi
Eine wichtige Info, danke! Gilt das speziell nur für das Burgenland oder generell in Österreich?


Gilt in ganz Österreich - mit Ost/West-Gefälle (je nach Druck der Fremdenverkehrswirtschaft auf die eine gesetzliche Änderung blockierenden Parteikollegen) und zusätzlich hängt es noch davon ab wem der Grund gehört. So ist es nach meiner Erfahrung den Leuten der Bundesforste oder dem Forstamt der Stadt Wien eher egal, wenn man illegal fährt (sind halt im öffentlichen Dienst, da macht man sich keine zusätzlichen Probleme wenn man nicht muss - weiß ich aus eigener Erfahrung...). Eine andere Nummer sind Möchtegern-Sheriffs angestellt bei Gro0grundbesitzern (wie im Burgenland) oder von den kirchlichen Gutsverwaltungen (!).
Kurz und gut ich rate niemanden einen MTB-Urlaub ausgerechnet in Ö. zu verbringen - auch ich fahre zum Biken in die Nachbarländer (abgesehen von Hausrunden im Wienerwald).

Zu den kleinen Karpaten : nördlich von Bratislava sind die Hügel sehr gut auch zum Biken geeignet, zusätzlich zum Bikepark am Kamzik (so etwas interessiert mich als Tourenfahrer nicht) wurden kilometerlange Singletracks angelegt bzw. vorhandene Wege verbunden. Ich bin schon vor Jahren von Bratislava immer dem Hauptkamm der Karpaten folgend offroad in die Mittelslowakei geradelt, sehr zu empfehlen.

Will man auf Asphalt bleiben, bietet sich die Fahrt über den "Sedlo Baba" an - einen kleinen Pass mit Gasthaus oben, auch bei den einheimischen Radlern und leider auch Motorradfahrern sehr beliebt. Statt der Weinstraße würde ich überhaupt raten, nördlich der Hügel über Pernek/Rohoznik/Jablonika zu fahren - weniger Verkehr und auch ganz nett. für eine allf. Weiterfahrt Richtung Waagtal hätte ich auch noch eine Streckenempfehlung, aber da entfernen wir uns immer mehr vom Thema Burgenland...

Gruß Gerold
von: Friedrich

Re: Wie durchs Burgenland? - 28.01.21 06:23

@Toxxi
@Hansflo
@Irg
@Cruising

Den Freunden des guten Geschmackes und edlen Tropfens danke ich für die Hinweise und Meinungen zum Thema Uhudler. Mir war lediglich bekannt daß das "Gesöff" als etwas Südburgenländisches gilt, vielleicht sogar ein Stück südburgenländische Identität darstellt - manche sprechen von Kultstatus. Jetzt bin ich richtig neugierig geworden und möchte es bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit verkosten. Ob "semitoll" oder als MagenDarmEntleerungsbeschleuniger, Heckenklescher, Zwiebelsoßenkiller und Ausgussreiniger geeignet - ich werde berichten.

Lassen wir derweil Ortskundige und Involvierte zu Worte kommen.
- Aus dem österreichischen Gourmet-Portal:
https://www.gutekueche.at/uhudler-rein-unverfaelscht-uralt-artikel-1081
- Ein paar Stimmen zu der wirtschaftlichen Bedeutung des Uhudlers:
https://youtu.be/trHRpGHMyYs
von: irg

Re: Wie durchs Burgenland? - 28.01.21 07:10

Hallo Thoralf!

In Antwort auf: Toxxi

Steirischer Wein ist mir völlig unbekannt. Lediglich das Kürbiskernöl hat sich bis zu uns in den Hohen Norden verirrt. lach Bei Käferbohnen hat es hier schon arge Schwierigkeiten, welche zu bekommen...

Wie sind denn die steirischen Weine aus dem Sausal? Sind die mit den slowenischen an der Mur vergleichbar?

Gruß
Thoralf


Vor inzwischen eher langer Zeit haben junge Wilde unter den Winzern die Weinwelt auf den Kopf gestellt und auf Qualität gesetzt. Die sind unter Insidern (zu denen ich nicht gehöre) bekannt geworden. Meistens keltern sie Weißweine, zunehmend aber auch Rotwein.

In Slowenien gibt es inzwischen auch gar nicht so wenige Winzer, die den Massenpfad verlassen haben und Spezielles keltern. Es hat sogar einmal einen Streit gegeben, weil slowenische Winzer als Herkunftsbezeichnung "Steiermark" angegeben haben. Was natürlich jede Landkarte widerlegt. Andererseits war ein großer Teil Sloweniens früher die alten Untersteiermark, also ein Strudel ein Teig, wie es bei uns heißt.
Dieser Streit ist mir wirtschaftlich verständlich, menschlich gar nicht. Ich bin froh, dass diese blöde Nationalstaaterei langsam auf geweicht wird.

Ich denke, im gleichen Qualitätssegment werden die untersteirischen und die steirischen Weine schon vergleichbar sein.

Unlängst habe ich gelesen, dass der Klimawandel den Winzern teilweise stark zusetzt. Manche Lagen sind kaum mehr brauchbar, weil sie zu trocken und zu sonnig geworden sind. Deshalb weichen Winzer zunehmend auf flachere und weniger der Sonne aus gesetzte Flächen aus. Das hätte ich mir nie gedacht!

Deine Slowenien-Pläne werden wohl eine eigenes Thema werden, außer, du hast schon deine Route fest gelegt. Da gibt es viele Gegenden und Themen abseits des Weines, die interessant sein könnten!

lg!
georg
von: veloträumer

Re: Wie durchs Burgenland? - 28.01.21 15:37

In Antwort auf: irg
Deine Slowenien-Pläne werden wohl eine eigenes Thema werden, außer, du hast schon deine Route fest gelegt. Da gibt es viele Gegenden und Themen abseits des Weines, die interessant sein könnten!

Damit hier keine Missverständnisse aufkommen: Die Weinregionen Slowneniens liegen nicht nur im Osten des Landes an der Grenze zur Steiermark, sondern nicht weniger bedeutend auch im Westen in der Nähe der Adria bzw. grenznah zu Italien. Insbesondere die Rotweinfreunde, aber nicht nur, werden da eher fündig. Dort gibt es drei gewichtige Weinstraßen, die ich insgesamt auch landschaftlich spannender finde als die Ostweingebiete. Die Weinbauregion Save ist mir hingegen selber noch weitgehend unbekannt.
von: Toxxi

Re: Wie durchs Burgenland? - 22.05.22 07:05

In Antwort auf: veloträumer
Die Weinregionen Slowneniens liegen nicht nur im Osten des Landes an der Grenze zur Steiermark, sondern nicht weniger bedeutend auch im Westen in der Nähe der Adria bzw. grenznah zu Italien. Insbesondere die Rotweinfreunde, aber nicht nur, werden da eher fündig. Dort gibt es drei gewichtige Weinstraßen...

Der Weinführer Slowenien gibt sogar vier im Küstengebiet an. wein

Ich würde dieses Jahr endlich versuchen, das in Angriff zu nehmen. Zu Slowenien tauchen meinerseits bestimmt noch mehr Fragen auf.

Gruß
Thoralf
von: Toxxi

Re: Wie durchs Burgenland? - 02.06.22 11:06

In Antwort auf: Hansflo
Alternativ würde sich auch die See-Fähre von Mörbisch nach Illmitz anbieten. So kommst du durch die schönen Gegenden am Westufer und nach einer kurzweiligen Bootsfahrt auch noch durch den Seewinkel.

Boah... 8 €. verärgert Okay, es ist eine touristische Fähre. Na gut, sehe ich ein. Die üblichen Flussquerungen per Verkehrsfähre sind aber deutlich billiger.

Ich werde die Runde durchs Burgenland jetzt doch andersrum fahren, also von Bratislava nach Maribor (und dann über Triest und Villach weiter im Nebenfaden über die Alpen).

Gruß
Thoralf
von: Toxxi

Re: Wie durchs Burgenland? - 02.06.22 11:49

In Antwort auf: Cruising
Sie setzten uns einen hellroten Essig vor, den sie Schilcher nannten omm

Wo gibt es den denn in der Steiermark? wein Ist der quasi überall verfügbar, auch außerhalb des Anbaugebietes, oder muss ich den direkt suchen und die Fahrt dahin einplanen? verwirrt

Die Roséweine meiner ursprünglichen Heimatregion (Saale-Unstrut) sind vermutlich ebensolcher Essig. grins

Gruß
Thoralf
von: Andreas aus Graz

Re: Wie durchs Burgenland? - 03.06.22 09:00

In steirischen Gasthäusern mit Weinkarte sollte ein Schilcher zu finden sein. In Dorfbeisln eher nicht.
In der Südweststeiermark praktisch überall (SW von Graz)

Es gibt da auch einen Schilcherradweg > https://www.bikemap.net/de/o/38072/#9.35/46.8312/15.385

Prost!

Im Burgenland wäre als Direktträger eher der Uhudler daheim

Liebe Grüße
Andreas
von: Cruising

Re: Wie durchs Burgenland? - 03.06.22 10:58

In Antwort auf: Toxxi
In Antwort auf: Cruising
Sie setzten uns einen hellroten Essig vor, den sie Schilcher nannten omm

Wo gibt es den denn in der Steiermark? wein Ist der quasi überall verfügbar, auch außerhalb des Anbaugebietes, oder muss ich den direkt suchen und die Fahrt dahin einplanen? verwirrt

Hi Thoralf,

der Schilcher sollte eigentlich in der Steiermark häufig verbreitet sein. Ist ein guter, leichter Sommerwein - unser Schwager, der Kärntner ist und gerne in der Steiermark Urlaub macht, bringt ihn immer von dort mit, wahrscheinlich aus einem der vielen Buschenschank-Anlaufstellen (sowas wie Besen- oder Straußwirtschaften).

Der Papst mit seinem genannten Zitat hatte mit Verlaub keine Ahnung - wahrscheinlich war er "himmlisches Moseltröpfchen" oder ein ähnliches Gesöff gewohnt wein

Gruß Thomas
www.bikeamerica.de
von: Toxxi

Re: Wie durchs Burgenland? - 06.06.22 09:36

In Antwort auf: Juergen
In Antwort auf: veloträumer
Tipp zum Essen und Übernachten, fahrradfreundlicher Betrieb, Kunst, Gourmet und viel mehr: H/R Malerwinkel, Hatzendorf
Das ist jetzt ungerecht, weil zu weit weg. weinend weinend

Das klang erst mal interessant. Aber wenn ich mir die Webseite ansehe, dann glaube ich nicht, dass die überhaupt Gäste wollen, und Radfahrer schon gar nicht... omm

https://www.malerwinkl.com/Kontakt/Lage-und-Anreise/

Auf der Seite Anreise steht auf den ersten Blick nicht mal eine Adresse (ganz unten irgendwo versteckt), sondern nur Beschreibungen, welche Autobahn man zu nehmen hat, und Links, um einen Flug nach Graz oder einen Zug nach Hatzendorf zu buchen. entsetzt böse

Ehrlich gesagt: Betriebe, die so eine aufgeblasene Anfahrtsseite mit nahezu keiner verwertbaren Information haben, sind mir irgendwie suspekt.

Irgendwie schade... was bewegt solche Vermieter? Oder was nicht? verwirrt
von: Juergen

Re: Wie durchs Burgenland? - 06.06.22 10:23

Warum fragst Du mich?
Auf jeden Fall ist auf der ersten Seite ne Landkarte und es gibt ne Menge Radtouren, von denen Mannheimer nur träumen können. grins
https://www.malerwinkl.com/Kunsthotel/Preise-Pauschalen/Kulinarik-Pakete/Radurlaub/
von: Frank DD

Re: Wie durchs Burgenland? - 06.06.22 16:48

Suchst Du etwa noch eine Unterkunft in Hatzendorf?
Ich habe dort erst vor 2 Monaten im Gasthof Kraxner für unter 50,- Euro im EZ mit ÜF übernachtet. Sehr schöner familiärer Landgasthof. Nicht über booking, sondern nur direkt buchbar.
Grüsse
Frank
von: Toxxi

Re: Wie durchs Burgenland? - 06.06.22 17:20

Die entscheide ich unterwegs. schmunzel Üblicherweise buche ich nur für die erste Nacht was, damit ich nach der Anreise nicht noch suchen muss.

Oka, es gibt natürlich irgendwelche Eckpunkte, die ich definitiv sehen möchte. Einer liegt vorm Burgendland (Pezinok oder Sväty Jur), und einer ganz weit dahinter (Triest). Alles dazwischen entscheide ich nach Lust und Laune. Mit Archies Camping und Booking.com ist das mittlerweile einfach geworden. Vor Ort direkt zu gucken steht mir ja jederzeit auch noch frei.

Troztdem finde ich es gut, die eine oder andere wenigstens ungefähre Idee zu haben. Und Hatzendorf oder Riegersburg wären schon nett, ebenso wie der Neusiedler See. schmunzel