Alpentour

von: Gina

Alpentour - 06.01.21 17:43

Hallo, ich habe mir für den Sommer eine Alpentour ausgedacht und sie
hier hingelegt.
Ich würde mich freuen, wenn da mal jemand drauschaut, ob das so gut machbar ist. Ich werde mit einem normalen Reiserad und Zeltausrüstung fahren. Höhenmeter dürfen sein, bloß nich zu viele. Schätze mal mit 1000 hm auf 100km komme ich zurecht.
Liebe Grüße und Danke für das Anschauhen
Gina
von: wattkopfradler

Re: Alpentour - 06.01.21 18:33

Hallo Gina, ein entscheidender Punkt ist der, wie viel Zeit du dafür einplanst.
Ich kenne die Strecke vom Arlberg an St. Anton vorbei, über Landeck, Rechenpass bis Bozen.
Besonders gefallen hat es mir ab Landeck am Reschensee rechts vorbei auf dem Radweg bis Bozen.
von: amati111

Re: Alpentour - 06.01.21 19:13

Hallo,
um Höhenmeter zu meiden, kannst du bis Spittal an der Drau fahren und da Zug nehmen bis Mallnitz- Obevellach.
LG Michael
von: Gina

Re: Alpentour - 06.01.21 19:45

Hallo Michael, danke dass merke ich mir für den Fall, dass mich unterwegs die Kräfte verlassen sollten
von: Tom@NOeGS

Re: Alpentour - 06.01.21 20:24

Hallo Gina,

einen Großteil der Strecke bin ich auch schon gefahren, ist aus meiner Sicht machbar.

Klasse ist die Abfahrt vom Reschen nach Meran. Durchs Pustertal hat mir auch gut gefallen.

Die Strecke von Lienz über Winklern kenne ich nicht, bin über Steinfeld und Möllbrücke gefahren.

Von Obervellach nach Mallnitz bin ich über eine Nebenstrecke gefahren. Klick
War im Anstieg schon anstrengend, aber auf der Straße war kein Verkehr und sie geht durch einen Wald, was mir bei dem sehr heißen Wetter gefallen hat. Am Ende der Serpentinen ist man auf einer alten Bahntrasse, die kurz vor Mallnitz vor einem Tunnel endet. Dann kam ein kurzes Schiebestück, weil der Weg vor 2 Jahren sehr schlecht war, sind aber nur ein paar Meter.

Von Toblach lohnt auch ein Abstecher in die Dolomiten: Der lange Weg der Dolomiten.

Bin damals von Saalfelden über Lofer nach Bad Reichenhall gefahren, war schön.

Am Start könntest du ja auch über die Bieler Höhe fahren und durchs Paznauntal nach Landeck.

Gruß
Tom
von: veloträumer

Re: Alpentour - 07.01.21 00:14

Drei Anmerkungen:

Der Kirchturm im Wasser am Reschenpass steht mehr am Ostufer. Wenn du Radweg Westseite fährst, brauchst du ein gutes Tele. Du verpasst auch nichts, wenn du statt Radweg Straße nimmst, nach dem See kannst du wieder wechseln.

Meran - Bozen geht auf Radweg öde duch Apfelplantagen. Das ist nur zur Apfelblüte ein Vergnügen, sonst langweilig, Aussicht ist quasi auch keine. Ich würde versuchen, eine leicht hügelige Randroute im Westen zu fahren, wenn du nicht weitere Pässe reinlegen willst.

Bei Kufstein würde ich dir empfehlen über Thiersee, Ursprungpass und Schliersee zu fahren. Sind keine großen Berge, Ursprungpass ist ganz leicht, Auffahrt von Kufstein etwas anspruchsvoller. Bei Thiersee kann man zwei Varianten fahren, über Hinterthiersee ist mit einer kürzeren steilen Rampe versehen, aber dafür grandiose Aussicht. Talroute wäre einfach.
von: doppeluli

Re: Alpentour - 07.01.21 09:34

Hallo Gina,
wenn ich deinen Link anklicke sehe ich nur die Karte und keinen Track, bei Tom klappt es.
Am Reschensee sollte man auf jeden Fall das Ostufer nutzen. Der Ort und die Kirchturmspitze lohnen sich.
von: Gina

Re: Alpentour - 07.01.21 09:40

Ich arbeite dran und habe dabei aus Versehen die Ursprungsdatei gelöscht. Aber Reschensee Ostseite ist gebongt.
Danke
von: Gina

Re: Alpentour - 07.01.21 10:00

So, 2 Änderungen eingearbeitet und 2 Ausweichrouten zum Entscheiden vor Ort abgespeichert. Meran Bozen ergibt 725hm mehr und Obervellach Mallnitz. Obwohl ich letztgenannte Nebenstrecke auf keiner mir zur Verfügung stehenden Karte finden kann.
Jetzt hier
Vielen Dank an das weltbeste Forum seit Erfindung des Fahrrades
Liebe Grüsse
Gina
von: Wendekreis

Re: Alpentour - 07.01.21 10:03

Die Via Claudia verläuft am Ostufer, dem Seeufer und der Autostraße entlang. Die Kirchturmspitze im See habe ich bemerkt, fasziniert hat sie mich nicht. Ich kenne noch zwei weitere Stauseen mit Kirchturm im Wasser. Eine Fahrt auf Feldwegen am Westufer durch einen reizvollen Wald habe ich noch nie gewagt. Du hast dir mit der geplanten Route Gewaltiges vorgenommen.
von: Wendekreis

Re: Alpentour - 07.01.21 10:32

Da du ein Zelt am Rad hast: Nach der Abfahrt vom Reschenpass habe ich immer den "Badlerhof" in Laas angefahren. Im Sommer dürfte er randvoll sein und Voranmeldung erfordern. Meine erfolgreiche Devise: Platz für ein kleines Zelt gibt es immer.
von: Anonym

Re: Alpentour - 07.01.21 16:24

Hallo Gina,
ich beziehe mich als Vorarlberger auf die Strecke Schruns-Landeck (obwohl ich den Rest auch gut kenne). Die Variante über die Bieler Höhe (Pass: 2000m) würden ca. 200 Höhenmeter mehr als über den Arlberg bedeuten. (Du fährst von Schruns nach Bludenz etwas abwärts.) Trotzdem würde ich das klar empfehlen, wenn es die Kraft erlaubt. Zum einen ist dieser Pass einer der schönsten im Alpenraum und die Anfahrt verhältnismäßig angenehm/gleichmäßig, ohne besonders steile Rampen. (Vergleichbar mit dem Großglockner, nur weniger Höhe. Aber hinauf musst du schon!) Zum anderen ist es eine Mautstraße (Du zahlst natürlich nichts!), der Verkehr ist definitiv weniger. Den Arlbergpass fahren alle, die die Maut des Tunnels umgehen wollen, und er ist auch nicht so attraktiv. Stellenweise ist er sogar steiler, aber das sind nur kurze Abschnitte = 200-300m.

Gutes Gelingen.
von: natash

Re: Alpentour - 07.01.21 18:29

Bei der Variante über die Bieler Höhe ist zu sagen, dass man den Sonntag tunlichst meiden sollte. Vor allem in Jahren, wie dem letzten, in denen die Leute vor allen in der näheren Umgebung Urlaub machen.
Ich war da letzten September an einem Sonntag und es war ähnlich viel Betrieb wie an einem sonnigen Winterwochende an der Schwarzwaldhochstraße. Ich bin da nicht besonders empfindlich, aber wenn Herrschaften tiefergelegten, getunten Sportwägen in großeren Gruppen mehmals in Folge immer wieder die gleiche Strecke hoch und runter fahren und dabei den Motor schön aufheulen lassen, hört bei mir der Spaß auf. Das mit der Mautstraße hat aber den Vorteil, das zwischendrin Ruhe ist, wenn die Leute zum zahlen anstehen oder wenn man am Kassenhäusle der Ansicht ist, es seien da nun genug unterwegs (ich weiß aber nicht ob da wirklich die Anzahl der Fahrzeuge wissentlich begrenzt wird).
Lohnen tut sich die Strecke aber wirklich, sie ist wunderbar. Und bei der Abfahrt nach Tirol wirds ruhiger.
Zu schauen, dass man fühmorgens bereits auf der Mautstrecke ist, wird sicherlich auch zur Verkehrsarmut beitragen. Wenn zb aber in Bludenz losfährt, muss man dann schon arg früh aufstehen. Weiter hinten wäre also besser.
Außerdem möchte ich den Camping in Landeck (direkt an der Sanna) wärmstens empfehlen.
Gruß
Nat
von: Tom@NOeGS

Re: Alpentour - 07.01.21 19:44

In Antwort auf: Gina
und Obervellach Mallnitz. Obwohl ich letztgenannte Nebenstrecke auf keiner mir zur Verfügung stehenden Karte finden kann.

Ich habe den Tip vor Ort von einem Einheimischen bekommen. Er soll als Nebenstrecke in einem Bikeline stehen.

Gruß
Tom
von: Wendekreis

Re: Alpentour - 07.01.21 20:21

Ich heiße Sepp und nicht Gina. Mein zweiter Vorname ist Maria. Deiner Empfehlung für die Bieler Höhe möchte ich mich anschließen. Die Tage und Nächte sind geeignet für Träumereien und Reminiszenzen.

Bieler Höhe im Radreise Wiki auf der Silvrettastraße

Zum Bravourstück wird die Abkürzung auf der Zeinisstraße über das Zeinisjoch. An der Mautstelle der Silvrettastraße von Partenen auf die Zeinisstraße nach Galtür abbiegen. Das spart etwa 10 Kilometer Silvrettastraße. Seit 2010 ist die autofreie Straße asphaltiert. Mit einer durchschnittlichen Steigung von 10 Prozent und Abschnitten mit 15 Prozent übersteigt sie mein derzeitiges Leistungsvermögen. Ich müsste mir ein berggeeignetes Ebike von Conway kaufen, das ich schon länger ins Auge gefasst habe.

Am Zeinissee auf 2000 m Höhe liegt ein Campingplatz, von der dortigen Gaststätte betrieben. Dort habe ich vor Jahren eine Zeltstange abgebrochen, als ich mich aus lauter Müdigkeit an ihr festhielt
von: Gina

Re: Alpentour - 07.01.21 20:21

Danke Natascha und Michael, ich habe den Track dann noch mal geändert, und fahre jetzt über die Bielerhöhe. Ich starte in Schrus. Somit hat der erste Tag 80km Länge und 2244hm. Wenn ich das schaffe schaffe ich den Rest mit Leichtigkeit.
Liebe Grüße Gina
von: Wendekreis

Re: Alpentour - 07.01.21 20:40

Gute Entscheidung. Gute Wahl ist auch der leichte Pass von Martina nach Nauders.
von: Gina

Re: Alpentour - 07.01.21 20:47

Hat caminaro für mich ausgewählt. schmunzel
von: Wendekreis

Re: Alpentour - 07.01.21 21:49

Wie ich deinem frischen Track entnehme, startest du in Schruns und willst am ersten Reisetag bis nach Landeck kommen. Das hätte ich mir auch in meinen stärkeren Jahren nicht zugetraut. Eine Radfahrerin aus Gukow am Hofsee in Mecklenburg schafft das schon. Dein Track geht nicht auf der Silvrettastraße über die Bieler Höhe am Silvretta-Stausee sondern zum Kopssee am Zeinisjoch mit dem vorhin von mir beschriebenem Pass. Dieser würde mit durchnittlich 10 Prozent Steigung und 600 Höhenmetern auf 6 Kilometern mein derzeitiges Leistungsvermögen übersteigen. Die GPX-Datei meines selbst gefahrenen Tracks habe ich an deine Email geschickt. Aber du bis einige Jahre jünger als ich, kannst vielleicht einen Motor zuschalten.
von: Gina

Re: Alpentour - 07.01.21 22:37

Hallo Sepp, was hat Selbstüberschätzung mit meinem Wohnort zu tun, und warum machst du ihn hier öffentlich?

Nach dem Kopssee geht es nur noch Bergab, wenn dann werde ich vorher einen Zeltplatz brauchen. Zur Not zelte ich auch ohne Zeltplatz.
Nein, einen Motor kann ich nicht zuschalten.
Freundliche Grüße aus Mecklenburg
Gina
von: veloträumer

Re: Alpentour - 08.01.21 00:02

In Antwort auf: Gina
Nach dem Kopssee geht es nur noch Bergab

Unmittelbar glaube ich nicht, ein paar Meter gehts noch mal bergauf, aber sehr leicht. Nach Landeck gehts in der Tat flott (wenn du Straße fährst, auf den Nebenwegen ist mindestens teils Piste), du musst aber schon treten, die Abfahrt ist nicht gerade steil, zumindest spätestens ab Galtür nicht mehr. Dein neuer Track führt am Kopssee ans Südufer und dann auf eine mir unbekannte Piste, die höher hinaus geht als die Straße. Ist das Absicht? Die Straße geht am Nordufer vorbei.
von: veloträumer

Re: Alpentour - 08.01.21 00:28

In Antwort auf: Wendekreis
Die Via Claudia verläuft am Ostufer, dem Seeufer und der Autostraße entlang... Eine Fahrt auf Feldwegen am Westufer durch einen reizvollen Wald habe ich noch nie gewagt.

Da gibts nichts zu wagen, der Radweg am Westufer ist ebenso asphaltiert wie eine weitere Straße etwas seeferner, wo es Anwohner gibt. Ich bin da schon 2006 her, vermutlich war der Radweg damals noch recht neu. Es war allerdings ziemlich wellig im Profil und eng, gewisse Gefahren, wenn Radler entgegenkommen. Bin auch deswegen nach dem See zurück zur Straße und dort nach Mals runtergefahren. Insofern gibts am Ostufer nicht nur den Kirchturm, sondern es ist auch einfacher zu radeln.
von: irg

Re: Alpentour - 08.01.21 07:04

Hallo Sepp!

In Antwort auf: Wendekreis
Wie ich deinem frischen Track entnehme, startest du in Schruns und willst am ersten Reisetag bis nach Landeck kommen. Das hätte ich mir auch in meinen stärkeren Jahren nicht zugetraut. Eine Radfahrerin aus Gukow am Hofsee in Mecklenburg schafft das schon. Dein Track geht nicht auf der Silvrettastraße über die Bieler Höhe am Silvretta-Stausee sondern zum Kopssee am Zeinisjoch mit dem vorhin von mir beschriebenem Pass. Dieser würde mit durchnittlich 10 Prozent Steigung und 600 Höhenmetern auf 6 Kilometern mein derzeitiges Leistungsvermögen übersteigen. Die GPX-Datei meines selbst gefahrenen Tracks habe ich an deine Email geschickt. Aber du bis einige Jahre jünger als ich, kannst vielleicht einen Motor zuschalten.


Ich verstehe da etwas nicht: Was ist an 600 Höhenmetern auf 10 Kilometern so schrecklich? Du hast Beine, du hast Arme, du kannst leicht schieben. Das Schieben braucht kaum mehr Zeit als Radeln im niedrigsten Gang. Den Ehrgeiz, alles zu treten, was da kommt (oder eigentlich die Neugier, was ich schaffe), habe ich schon lange hinter mir. Inzwischen schaffe ich nicht mehr viel und komme doch weiter.

Nur, weil manches sportlich nicht mehr so geht wie vor 30 Jahren, oder weil ich es sportlich nie so drauf hatte, lasse ich mich sicher nicht daran hindern, die schönsten Ecken zu beradeln, die ich unterwegs einbauen kann.

An Gina: Radle ruhig auch fordernde Pässe hinauf und mach dir keinen Kopf deswegen. Günstig ist es, dabei genug zu trinken und zum Essen mit zu haben (wobei Wasser in der von dir gewählten Gegenden leicht zu finden ist, das ist eher ein Thema im Süden), starte nahe genug am Pass, damit du keinen Druck hast, dann klappt das schon. Falls du sehen solltest, dass du die geplante Etappe nicht durchziehen kannst oder willst (es gibt viele gute Gründe dafür, wie auch nette Abstecher zu besonderen Orten), kannst du Einheimische fragen, ob du hinter ihrem Hof zelten darfst. Das klappt meistens gut.

lg!
georg
von: Cruising

Re: Alpentour - 08.01.21 07:39

In Antwort auf: Gina
Danke Natascha und Michael, ich habe den Track dann noch mal geändert, und fahre jetzt über die Bielerhöhe.

Hi Gina,

nein, dein Track führt nicht über die Bielerhöhe, sindern er führt über das zur Silvrettastraße parallele Zeinisjoch, und das ist hammerhart mit Steigungen bis 20%. Ich bin es drei oder viermal aus dieser Richtung gefahren (andersrum weit öfter grins ) und jedes Mal ohne Gepäck. Alle nicht Motorisierten, die ich dort jemals beladen gesehen habe, haben mindestens im oberen Drittel geschoben...

Da hast du von der Silvrettastraße mehr. Sie ist außerdem sehr schön angelegt mit ihren Kehren (viel schöner als das landschaftlich nicht so tolle Ganifer) und hat öfter auch relativ niedrige Steigungsprozente von 5-7.

Ich glaube, diese Fakten hast du noch nicht realisiert schmunzel Falls du das Zeinisjoch mit Gepäck und ohne Absteigen schaffen solltest ziehe ich den Hut vor dir lach

Gruß Thomas
www.bikeamerica.de
von: albinkessel

Re: Alpentour - 08.01.21 16:00

Hallo Gina,
eine Traumtour, die Du Dir vorgenommen hast! Ein paar kleine Anmerkungen:
- Bei der Abfahrt vom Reschen fahr besser westlich vom Haidersee und dann über Alsack-Ulten. Der Radweg an der Etsch ist sehr steil (länger über 10%: Dauerbremsen) und durchgehend im Wald. Auf der anderen Seite geht es über offene Wiesen mit phantastischem Blick.
- Zwischen Glurns und Spondinig weicht Dein Track von der Via Claudia im Tal (durch Prad) ab und führt ein Stück hinauf über eine zweifelhafte Piste durch den Wald am Sonnberg (die für Reiseräder wohl als Sackgasse endet, vgl. mal die Open Topo Map). Das lohnt sich m.E. nicht. Wenn schon Sonnberg, solltest Du die obere Straße über Gschneir und Tanas nehmen. Wenn es nicht garde Mittags ist, ist das wunderschön und aussichtsreich.
- Auch in der "Töll" (Steilstufe zwischen Töll und Meran) funktioniert Dein Track nicht, dort solltest Du Dich an die Radfahrer-Serpentinen der VCA halten.
- Zwischen Meran und Bozen folgt Dein Track der Etsch und der Autobahn, was m.E. langweilig und hässlich ist. Viel schöner ist es, von Meran bis Lana südseitig "über die (hübschcen)Dörfer" zu fahren (außerorts auf kleinen Straßen parallel zur SS238) und dann entlang der VCA durch die gar nicht so tristen Apfelplantagen rechts der Etsch.
- Bei Toblach könnte sich, wenn Du dann noch Zeit übrig hast, der Abstecher nach Schluderbach und vielleicht sogar Cortina lohnen, auf Bahntrasse mit 3-Zinnen-Blick.
Viel Spaß bei der weiteren Planung!
Michael
von: Anonym

Re: Alpentour - 08.01.21 19:33

Hallo Gina,

ich bsetätige die vorherigen Poster: Das Zeinisjoch ist definitiv steiler (bin ich schon auch als Schitour gestiegen) und für mich auch unattraktiver. (By the way: Als Schitour geht die Silvrettastraße im Winter nicht, da Lawinengefahr. Dafür gibt es eine abenteuerliche Zubringerfahrt durch alte Stollen auf den Pass. Von dort geht es dann im Winter herrlich weiter nach oben grins ) Was den Verkehr angeht: Ja, das hängt von der Saison, Wetter, Tageszeit ab. Aber ich denke, an einem bestimmten Reisetag ist es halt so oder so. Morgens (ab Schruns) ist es besser, je später, um so mehr (am Wochenende).
von: veloträumer

Re: Alpentour - 09.01.21 00:17

Ich bestätige diesen dramatischen Unterschied zwischen Bielerhöhe und Zeinisjoch der Vorschreiber nicht. Auch die Silvrettastraße ist recht anspruchsvoll. Bei Wahl des leichtesten Anstiegs müsste man in der Tat den Arlbergpass fahren (jeweils für Westseite gesprochen). Landschaftlich hat die Silvrettastraße die größten Vorzüge, aber ich würde es auch nicht zu hoch hängen. Das Zeinisjoch hat zu Westseite weniger Aussicht, aber die Szenerie am Kopssee kann durchaus mit der am Silvrettasee aufnehmen. Silvretta ist gleichmäßiger, Zeinisjoch hat nebst der Rampe auch Erholungspassagen. Die Rampen sind etwas steiler, aber nicht unbezwingbar (bin anschließend u.a. Silzer Sattel, Kühtai und Seefelder Sattel gefahren - das ist alles hefitger).

Hier meine Beschreibung Bielerhöhe aus dem Jahre 2005 (Frühsommer), abends gefahren (oben im Gasthof übernachtet, gestartet in Lindau):

"... Der bisher sanfte Anstieg wird nunmehr durch ein paar steilere Stellen Richtung Gaschurn alpiner. Bei Gaschurn fahre ich über offene Wiesenhügel, der Boden wölbt sich Richtung Berge. Noch kann ich ein ordentliches Tempo halten, schwitze aber auch erheblich. ... Gaschurn – vor nicht allzu langer Zeit Tatort eines Fernsehkrimis um den Kreuztod bei einem Mysterienspiel (was wohl auch das dortige Sporthotel „Nova“ bekannter gemacht haben dürfte wie auch das Badezentrum „Mountain Beach“) – erstreckt sich über mehrere Teilorte und der Ortskern ist vom Radweg aus nicht auszumachen...

Kurz nach dem Ortsteil Partenen beginnt mit der Mautstelle die Silvretta-Hochalpenstraße. Es geht gleich steil bergan. Die 8-10% lassen mich nun mit der Steigung kämpfen, es ist mir eher zu kalt. Es geht durch dicht bewaldete Stücke ebenso wie an von Schmelzwasser überflossenem Steingeröll vorbei, entlang halboffener Blumenhänge und durch helleren Mischwald in Kurven nach oben. Zunehmend setzt lichter Lärchenwald den Blick auf alpine Felswände frei. Die Bäume werden knorrig und kurzstämmig. Im schweren Tritt stoße ich in die Einsamkeit des Hochmontafon vor, nur wenige Autos und Motorräder brechen die Stille, die Mautstraße wird ohnehin nachts geschlossen. Lediglich zwei Rennradler passieren mich noch auf der gesamten Strecke.

Die einzige Erholungsphase folgt nach einer steilen Rampe (ca. 13%) am Vermunt-Stausee. Ich vernehme Murmeltiere ohne sie zu sehen. Erste eigentümliche Bergpflanzen prägen eine offene Gebirgslandschaft, die auf der gegenüberliegenden Seite in steilen Geröllhängen emporwächst. Schneereste verraten den späten Sommerbeginn dieses Jahres. Nach dem Stausee steigt die Straße wieder bekannt steil weiter an. An einem Aussichtspunkt Richtung Montafontal bleibt der Blick bereits in schlechter Sicht stecken. Hoch am Berg entlang verläuft eine voluminöse, grüne Wasserleitung, die wie ein endloses ET-Wesen den Berg erwandert..."


Die Beschreibung Zeinisjoch (in St. Gallenkirch gestartet) aus dem Jahre 2011 (Frühherbst) liest sich bei mir so:

"... Nach Partenen muss man erst die Mautstelle der Silvrettastraße passieren, bevor etwa eine Kurve weiter der Abzweig zum Zeinisjoch folgt. Die Straße ist nicht allgemein freigegeben – nur Lieferanten, Service, Anwohner und Radfahrer dürfen die sehr schmale Westroute befahren. Die Ostroute hingegen ist für den Verkehr vollkommen freigegeben – so darf man sich nicht wundern, oben auch Busse vorzufinden – etwa zwecks Besichtigung des imposanten Staudamms. Die Route ist zunächst bewaldet und mehrere Panoramapunkte geben den Blick frei auf Gaschurn/Partenen im Tal, die Silvrettagruppe oder auch die Serpentinen der Silvrettastraße. Durch die rötliche Herbstfärbung der Gräser und Sträucher haben die Berge wieder einen ganz anderen Reiz als in den grünen Sommermonaten.

Es folgt eine flachere Bergweidelandschaft auf gleicher Höhe zum Bergbach. Am Ende der Wiesen hebt sich der Staudamm fast unscheinbar als Teil der Bergwelt empor. Die Staumauerhöhe bewältigt man wiederum steil und kehrenreich nördlich der Staumauer, zunächst im Wald, dann in freier Berglandschaft."
von: Anonym

Re: Alpentour - 09.01.21 08:16

Ja, die Silvretta-Hochalpenstraße ist anspruchsvoll, das bleibt sie auch in den Vergleichen zu den Varianten. Ich finde, sie ist den Aufwand wert wegen der Aussichten und - verhältnismäßig - gut bewältigbar, weil eben: meist gleichmäßige Steigung.

Noch eine kleine Geschichte zur Umgebung: In den letzten Jahren wurde der Silvrettastausee zu einem Pumpspeicherkraftwerk umgebaut. D.h. man hat am Zwischenstausee Obervermunt (1743m) ein Kraftwerk in den Berg gebaut, das Wasser bei Stromüberschuss im Netz wieder nach oben pumpen kann. Dazu gibt es einen neuen, unterirdischen Stollen. Kosten; € 500 Mio.
Für Besucher sind die grünen, 100 Jahre alten Druckrohrleitungen nun weg. Im kommenden Frühjahr werden die letzten "Scheiben" mit ca. 3m Durchmesser weggeschweißt und abtransportiert. Das ganze wird renaturiert.
Für Wintersportler (Schitourengeher in der Silvretta: wunderbare Übernachtungsmöglichkeiten auf dem Pass - Silvrettahaus, Piz Buin; auch im Sommer für Radfahrer) ist die Überquerung des Sees nun nicht mehr möglich. Weil: Früher hat sich der Seespiegel nur gesenkt, jetzt hebt und senkt er sich, was ein stabiles Zufrieren verhindert. Schade, hat bei Schitouren (z.B. zu Vorarlbergs höchstem Berg, Piz Buin 3312m) Zeit gespart.

Dazu: schönen Winter cool
von: natash

Re: Alpentour - 09.01.21 10:11

Servus Gina,
lass Dich durch die Kommentare bezüglich Schwierigkeit der Strecke usw nicht schrecken. Bergauffahren ist wesentlich angenehmer als in den Ebenen des Nordens gegen den Wind zu kämpfen. Du darfst nur nicht den Fehler machen zu schnell in den Berg hineinzufahren. Am besten legst Du einen kleinen Gang ein und genießt das Auffahren. Wenn Du meinst ein Päusle zu brauchen, erfreust Du Dich einfach an der Aussicht und isst eine Kleinigkeit (einen Hungerast kannst Du nämlich nicht gebrauchen). Und wenn Du genug hast, suchst Du spontan eine Bleibe für die Nacht, Du bist in einem touristisch voll erschlossenen Gebiet.
Berge verlieren auch für ungeübte ihren Schrecken, wenn sie in Ruhe und ohne Hast angegangen werden, sie machen möglicherweise sogar ausgesprochen süchtig.
Schau einfach, dass Du vorher schon ein paar km in den Beinen hast (und Höhenmeter nach Möglichkeit auch), dann ist der Spaßfaktor höher.
Und bleibe einfach flexibel in der Planung, auch das Wetter kann umschlagen und das ist, wenn man grad in der Höhe ist, weniger schön.
Gruß
Nat
von: Gina

Re: Alpentour - 09.01.21 15:09

Hallo Natascha, ich denke auch, dass ich die Tour gut fahren kann. Meine Tour im September 2019 von Bilbao nach Santiago de Compostela hatte mehr hm. Womit ich arge Probleme habe ist halt das Orientierungsvermögen. Aber da hat mir das Forum jetzt sehr geholfen. Ich glaube, das wird eine Supertour.
Liebe Grüße, aus einem verregneten , dunkelgrauem Mecklenburg
Gina
von: Anonym

Re: Alpentour - 09.01.21 16:38

Toll Gina,
wenn die Gespräche im Forum geholfen haben, deine Entscheidungen zu finden. Viel Spass und viel Erfolg bei deiner geplanten Tour. Du schaffst sicher, was du dir vornimmst! bravo
von: Toxxi

Re: Alpentour - 10.01.21 07:59

In Antwort auf: veloträumer
Ich bestätige diesen dramatischen Unterschied zwischen Bielerhöhe und Zeinisjoch der Vorschreiber nicht.

Lieber Matthias,

eigentlich wollte ich hier keine Grundsatzdiskussion führen. Aber was du da schreibst, kann einfach nicht stimmen. Die Silvrettastraße nimmt auf 13 km ca. 850 HM, das ist eine Durchschnittssteigung von 6,5%. Zum Zeinsjoch sind es 7 km mit 700 HM, das ist eine Durchschnittssteigung von 10,0%.

Das IST ein dramatischer Unterschied, der sich nicht weg- oder schönreden lässt.

Gruß
Thoralf
von: Gina

Re: Alpentour - 10.01.21 08:25

"Dramatisch" ist es nur , wenn ich die 6,5 Prozent fahren kann und die 10 Prozent schieben muss. Meine Meinung
von: Cruising

Re: Alpentour - 10.01.21 08:50

In Antwort auf: Toxxi
Aber was du da schreibst, kann einfach nicht stimmen. Die Silvrettastraße nimmt auf 13 km ca. 850 HM, das ist eine Durchschnittssteigung von 6,5%. Zum Zeinsjoch sind es 7 km mit 700 HM, das ist eine Durchschnittssteigung von 10,0%.

Das IST ein dramatischer Unterschied, der sich nicht weg- oder schönreden lässt.

Hi Thoralf,

du sagst es schmunzel Ich habe dieselbe Diskussion schon mal anderweitig geführt und es mir deshalb verkniffen. Dazu kommt auf der Quäldich-Seite das unterschiedliche Steigungsprofil von Silvrettastraße und Zeinisjoch. 15% Spitzensteigung und 20% sind schon eine andere Hausnummer...

Gruß Thomas
www.bikeamerica.de
von: Juergen

Re: Alpentour - 10.01.21 10:33

Das schöne an der Variante übers Zeinisjoch ist doch, dass Gina zurückrollen und über die Bieler Höhe kurven kann, wenns Schieben oder Treten übers Joch nicht funzt. grins

@Gina: Der Track ist wieder weg.
von: Gina

Re: Alpentour - 10.01.21 11:46

Ach, du meine Güte! da ist er wieder
von: irg

Re: Alpentour - 10.01.21 18:34

In Antwort auf: Gina
"Dramatisch" ist es nur , wenn ich die 6,5 Prozent fahren kann und die 10 Prozent schieben muss. Meine Meinung


Nicht einmal dann! Mit dem Schieben bist du schneller fertig, wenn es steiler ist.
Also: Mach dir keinen Kopf wegen der paar Steigungen. Die tun nur so, als wenn sie dir was tun könnten! schmunzel Im Ernst, ich denke, die meisten Schwierigkeiten beim Bergfahren bestehen im Kopf: Druck, diesen schrecklichen Berg rauf zu müssen. Zweifel, das zu schaffen. Dabei sind auch lange Steigungen nicht schlimm, nur manchmal etwas mühsam.

Vor ein paar Jahren habe ich als Liegerad-Anfänger den Anstieg den Velebit hinauf durch getreten, weil ich heraus finden wollte, ob ich das kann. Nun, ich konnte, gerade noch. Das waren vielleicht 7-800 Höhenmeter, in weiten Bereichen werden es um die 10% gewesen sein. Am nächsten Tag haben meine Knie bergauf zu streiken begonnen, wie sie es immer tun, wenn sie überlastet werden. Leider waren noch weitere Pässe übrig. Diese habe ich halt großteils geschoben. Auf die Tagesetappen hat sich weder das Treten noch das Schieben aus gewirkt. Also: Take it easy!

lg!
georg
von: Cruising

Re: Alpentour - 10.01.21 20:56

In Antwort auf: Gina
Ach, du meine Güte! da ist er wieder
Und er geht jetzt tatsächlich über die Bielerhöhe omm Das war vorher nicht der Fall...

Egal, wie du dich jetzt entscheidest - Bergerfahrung hast du ja, wie ich noch von deinem Teneriffa-Faden vor einem Jahr weiß. Mach' das also, wie du es für richtig hälst. Ich bin bestimmt auch kein Weichei und weit über 100 Alpenpässe geradelt, dazu noch etliche in den Pyrenäen, Vogesen und ein paar in den Anden... Doch mit Gepäck über das Zeinisjoch, das könnte ich definitiv nicht und hätte es auch in meinen besten Zeiten nicht gepackt. Eins muss ich hier noch anmerken: Gerade in diesem Forum (dem ich jetzt schon viele Jahre sehr gerne angehöre) kommt eigentlich bei fast jedem Berg-Thema so eine Art Helden-Mentalität einiger weniger zum Tragen. Das erinnert mich manchmal daran, als ich vor über 40 Jahren mal in einem Stuttgarter Radgeschäft (gibt's heute nicht mehr) ein um zwei Zähne größeres Ritzel für meine Torpedo-Dreigang-Nabe bestellt hatte. Der Chef meinte dann, als dieses geliefert wurde: "Damit fährst du aber jetzt eine Kiste Bier das Timmelsjoch hoch!" Wobei ich bei dem schon rein optisch das Gefühl hatte, dem wären seine Bierkisten wesentlich sympathischer als das Timmelsjoch grins

Viel Glück also, und berichte hinterher auch mal über deine Tour, wie du jetzt wirklich gefahren bist schmunzel

Gruß Thomas
www.bikeamerica.de
von: Biotom

Re: Alpentour - 10.01.21 21:25

100% Zustimmung zu Natash. Ausser wegen dem Wetter: ich bin seit vielen Jahren in den Bergen unterwegs, und im Wetterbericht nicht erwähnte Wetterumbrüche sind extrem selten.
Vielleicht das wichtigste: wenn man nicht mehr mag, kann man einfach umkehren und es rollen lassen zwinker
Ach ja, und nicht vergessen: die Abfahrten sind meistens der HAMMER verliebt verliebt verliebt
von: Wendekreis

Re: Alpentour - 11.01.21 00:45

In Antwort auf: Gina
Hallo Sepp, was hat Selbstüberschätzung mit meinem Wohnort zu tun, und warum machst du ihn hier öffentlich?

In diesem Thread warst du noch nicht so zimperlich.
Tourplanung Ostsee-Montafon
Du offenbarst:
http://www.kreativ-am-hofsee.de/galerie/auf-tour/auf-tour/montafon-gubkow-2017-1-295.html
von: Anonym

Re: Alpentour - 11.01.21 06:46

Übrigens, Gina,
wenn du möchtest, es meine Zeit und das Wetter erlaubt, kann ich dich gerne die erste Etappe bis Landeck als "Fremdenführer" begleiten und die Zeit mit ein paar Infos über die Täler Montafon und Paznaun und deren Geschichte bis nach Landeck füllen. (Dort würde ich zum Arlberg abzweigen und zurückfahren.)

Zweites "Übrigens":
Es gibt auch Dinge zu sehen wenn du es so planst: Von der Mautstelle Galtür zum Kops-Stausee sind es vielleicht 20 Minuten leichte Steigung (Zeinisjoch). Ein Kraftwerk von innen ist eventuell möglich (In der "Höhle" hat fast der Kölner Dom Platz.) Ein Spaziergang auf der Staumauer des Silvretta-Stausees kostet auch gleich eine Stunde. In Galtür gibt es ein Museum zur Lawinenkatastrophe 1999...

Falls dich eine Hilfe interessiert, gib mir eine PN.
von: veloträumer

Re: Alpentour - 11.01.21 11:58

In Antwort auf: Toxxi
In Antwort auf: veloträumer
Ich bestätige diesen dramatischen Unterschied zwischen Bielerhöhe und Zeinisjoch der Vorschreiber nicht.

Lieber Matthias,

eigentlich wollte ich hier keine Grundsatzdiskussion führen. Aber was du da schreibst, kann einfach nicht stimmen. Die Silvrettastraße nimmt auf 13 km ca. 850 HM, das ist eine Durchschnittssteigung von 6,5%. Zum Zeinsjoch sind es 7 km mit 700 HM, das ist eine Durchschnittssteigung von 10,0%.

Das IST ein dramatischer Unterschied, der sich nicht weg- oder schönreden lässt.

Wie dramatisch, wird immer ncoh weitgehend deiner Empfindung entsprechen. In meinem Spektrum an Pässen liegt Zeinisjoch und Silvretta ind er selben Gruppe. Zahlen sind geduldig, oft verzerrend, denn: Bielerhöhe hat noch deutlich mehr Höhenmeter (fast 200), daraus folgt eine höhere Langezeitbelastung, das schlägt sich im Körper nieder. Bielerhöhe hat eher etwas flacheren Schlussteil und einen langen Stausee dazwischen (Vermuntstausee), entsprechend dort ziemlich flach. Das gibt dann im Schnitt niedrigere Werte, weil Zeinisjoch kompakter ist, täuscht aber ein bisschen, das es auch lange anstrengende Passagen zur Bielerhöhe gibt.
von: veloträumer

Re: Alpentour - 11.01.21 12:39

In Antwort auf: Cruising
In Antwort auf: Toxxi
Aber was du da schreibst, kann einfach nicht stimmen. Die Silvrettastraße nimmt auf 13 km ca. 850 HM, das ist eine Durchschnittssteigung von 6,5%. Zum Zeinsjoch sind es 7 km mit 700 HM, das ist eine Durchschnittssteigung von 10,0%.

Das IST ein dramatischer Unterschied, der sich nicht weg- oder schönreden lässt.

Hi Thoralf,

du sagst es schmunzel Ich habe dieselbe Diskussion schon mal anderweitig geführt und es mir deshalb verkniffen. Dazu kommt auf der Quäldich-Seite das unterschiedliche Steigungsprofil von Silvrettastraße und Zeinisjoch. 15% Spitzensteigung und 20% sind schon eine andere Hausnummer...

Thomas, wer sagt eigentlich, dass quaeldich.de eine wissenschaftliche und sogar fehlerfreie Instanz ist? Das sind Radler wie du und ich, die sich Zeit nehmen, mit Tacho oder ähnlichem Gerät ein Höhenprofil zu erstellen und den Pass in Wort und Bild möglichst genau zu dokumentieren. Das machen die Autoren unterschiedlich gut, ebenso wie bekannt ist, dass derartige Steigungsmessungen arg fehlerbehaftet sind. Einige Autoren diskutieren die Ausreißer im Höhenprofil weg, weil sie wissen, dass es nicht stimmt, andere tun es nicht. Ich könnte sogar selber unter den Autoren sein, denn wie du meinem ersten Selbstzitat lesen kannst, geht das in die Richtung und ich hatte mir in der Zeit durchaus überlegt, bei quaeldich.de mitzumachen, habe mich dann aber doch für das Radreiseforum entschieden - vielleicht zum Fluch mancher hier. grins (Ich bin zwar mittlerweile in der Facebook-Grupe von quaeldich.de, das ist aber im Nivaeau ein paar Stufen unter dem der Website.)

Über die Missdeutungen und Irrungen Wirrungen um Steigungen kann ich dir seitenfüllende Texte schreibe (habe ich sogar, möchte ihn aber nicht publizieren, weil mir noch bestimmte Auskünft von offiziellen Bauvermessern fehlen). Soviel sei nochmal wiederholt, damit du das einordnen kannst: Ich habe oben bereits einige Referenzpässe auf selbiger Tour mit Zeinisjoch angegeben. Das waren also unmittelbar vergleichbare Erfahrungen innerhalb von 2 Tagen. Weder Seefelder Sattel noch Kühtai haben offizielle Steigungsangaben, die 15 % bzw. 16 % übersteigen. Selbst in den Berichten von Quaeldich-Autoren werden diese Werte nicht höher im Text angegeben (Silzer Sattel dito), auch wenn es Ausschläge im Profil gibt. Wenn du die Pässe kennst, ist es nicht möglich, zu behaupten, das Zeinisjoch hat Spitzen, die 5 Prozentpunkte höher liegen.

Es geht hier auch nicht ein um Heldenepos, sondern ein halbwegs korrekte Einordnung. Du wirst von mir irgendwo einen Beitrag finden, in dem ich dafür plädiere, Steigungsprozente nicht mehr als Zahlwert anzugeben, sondern nur sprachlich abgewogene Begriffe, wie "steil, sehr steil, sausteil". Mit Blick auf den Autor kann man das dann einigermaßen einordnen. Die Zahlen täuschen nämlich ein Wissen und eine Objektivität vor, das bzw. die meist nicht vorhanden ist.
von: Gepäcktour

Re: Alpentour - 11.01.21 17:09

Hallo Gina,
ich finde, Nat hat das mögliche Vorgehen beim bergauffahren sehr treffend beschrieben und ich stimme ihr da voll zu. Wenn jemand genug Körner, Erfahrung und Training hat, wird er es bestimmt anders angehen und hat dann immer noch Reserven, falls er sich doch verschätzt hat.
Ich hatte innerhalb meiner Alpen"karriere" eine lange Pause, nämlich 22 Jahre. Da konnte ich nicht einschätzen, ob ich so lange Auffahrten mit großen Höhenunterschieden noch schaffen kann. Ich bin es dann mit viel Respekt und eher defensiv angegangen und habe mich langsam herangetastet. So hast du es anscheinend auch vor, das finde ich richtig.
Übrigens ist die Orientierung in den Bergen recht einfach, so lange du dich auf den beschilderten Passstraßen bewegst. Hast du den Einstieg gefunden, kannst du dich eigentlich nicht mehr verfahren...
Ich schaue mir immer vorher auf Quäldich.de die Pässe an und schreibe mir die Daten heraus.
Viel Freude bei deiner Tour!
Thomas
von: Gina

Re: Alpentour - 11.01.21 18:51

Hallo Thomas, ich habe auch keine Angst mehr vor hm bin mir auch nicht zu schade fürs Schieben. Sicher bin ich langsam, wie eine Schnecke, aber wie eine Schnecke auch, trage ich ja mein Haus mit mir rum und kann rasten, übernachten, wo immer ich Kräfte sammeln muss.
Sich in den Bergen verfahren kann ungleich grössere Konsequenzen nach sich ziehen als in der Ebene. Ich bin mal beim Skifahren den falschen Abhang runter. Leider zu der Zeit als die letzten Lifte fuhren, ich hatte kein Geld bei mir, und der Handyaccu gab auch schon auf. Irgendwie bin ich ins Quartier gekommen und in den Armen meiner Familie wieder aufgetaut. Aber seit dem, und eigentlich schon vorher, habe ich Respekt vor den Bergen.
Liebe Grüße von der Ostseeküste, wo die Berge als Wind daher kommen
Gina
von: Cruising

Re: Alpentour - 11.01.21 21:36

In Antwort auf: veloträumer
Es geht hier auch nicht ein um Heldenepos, sondern ein halbwegs korrekte Einordnung. Du wirst von mir irgendwo einen Beitrag finden, in dem ich dafür plädiere, Steigungsprozente nicht mehr als Zahlwert anzugeben, sondern nur sprachlich abgewogene Begriffe, wie "steil, sehr steil, sausteil". Mit Blick auf den Autor kann man das dann einigermaßen einordnen. Die Zahlen täuschen nämlich ein Wissen und eine Objektivität vor, das bzw. die meist nicht vorhanden ist.

Matthias, ich bin dir dankbar für viele guten Tipps, die wir schon von dir ehalten haben, will mich jetzt wirklich nicht mit dir rumstreiten und bin eh nicht der Typ für end- und fruchtlose Diskussionen. Aber ich bin überzeugt davon, dass mit moderner Elektronik und entsprechenden Kenntnissen in Sachen Steigungsproflle schon mehr geht als du glaubst (obwohl ich solche Technik nicht einsetze). Die Community bei Quäldich und anderen solchen Seiten sind keine Scharlatane mit Schätzeisen, und wenn dort einer was grob Falsches gepostet hätte, dann hätten andere das bestimmt irgendwann korrigiert. Oder die Seite Outdooractive.com, die wir zum Wandern hin und wieder benützen… Schau mal bei Tante Google etwa unter „Steigungsprofil erstellen“ o.ä., dort findest du etwa https://www.grosses-ritzel.de/downloadbereich.php oder http://geotrekking.de/howto/hoehenprofil-erstellen.html und andere mehr.

Ich verlasse mich lieber auf solche gemessenen Angaben und denke mal, dass eher „sauviele“ als „sauwenige“ da ähnlich denken lach Damit bin ich raus aus dieser Debatte…

Gruß Thomas
www.bikeamerica.de
von: iassu

Re: Alpentour - 12.01.21 00:42

In Antwort auf: veloträumer
Es geht hier auch nicht ein um Heldenepos, sondern ein halbwegs korrekte Einordnung. Du wirst von mir irgendwo einen Beitrag finden, in dem ich dafür plädiere, Steigungsprozente nicht mehr als Zahlwert anzugeben, sondern nur sprachlich abgewogene Begriffe, wie "steil, sehr steil, sausteil". Mit Blick auf den Autor kann man das dann einigermaßen einordnen. Die Zahlen täuschen nämlich ein Wissen und eine Objektivität vor, das bzw. die meist nicht vorhanden ist.
Wenn, wie ich ebenfalls vermute, Zahlenangaben oftmals fehlerhaft sind, sehe ich dennoch keinen Erkenntnisgewinn, wenn statt dessen auf subjektive Beschreibungen ausgewichen wird.

Ich bin immer sehr für die Ergänzung des Quantitativen durch das Qualitative, ja, ich sehe oft in letzterem sogar eher die Realität. Aber in diesem Falle wohl kaum.

Wenn ich allein vergleiche, wie verschieden ich die vielleicht 4-malige Erklimmung des Splügen Südseite erlebt habe, kann ich nur sagen, irgendwelche Berichte wie es mir ergangen ist, können nur einigermaßen wertlos für andere sein.
von: natash

Re: Alpentour - 30.01.21 17:13

Hallo Gina,
ich habe einen bescheidenen Bericht zu unserer kleinen Herbsttour in die von Dir anvisierte Alpenregion eingestellt.
Vielleicht kann er Dir als Eindruck vorab ein wenig dienlich sein.
Du findest ihn HIER
Gruß
Nat
von: Gina

Re: Alpentour - 31.01.21 16:49

Danke Natash, habe ich eben gerade verschlungen. Die Bilder machen die Vorfreude glatt noch größer.
Gruß
Gina
von: Gina

Re: Alpentour - 26.08.21 08:21

Hallo, ich bin zurück von meiner schönen Tour.
In Schruns gestartet war meine erste Übernachtung tatsächlich in Landeck. Ich muss abergestehen, dass ich dabei zum Schummeln verleitet worden war. Ungefähr bei 3/4 der Höhe der Bieler Höhe sprach mich eine Frau an, sie hätten mich schon beim Hochfahren gesehen und da sie mich beim runterfahren immer noch schieben gesehen hatten, boten sie mir an, mich nach oben zu fahren. Nach kurzem Kampf mit mir selbst, nahm ich das Angebot dankend an. Ansonsten hätte ich irgendwo am Berg mein Zelt aufgestellt. Wäre sicher besser gewesen, denn so war ich einen Tag zu früh in München.
Kurzes Resümee zum Zelten: Der teuerste Platz 29,80 Euro, für meine Bedürfnisse echt nicht schön, mit Kinderbelustigung und Lautsprecherdurchsagen. Der preiswerteste 11,50 Euro, wobei der Eintritt ins nahe gelegene Freibad dann frei war. Echt schön am Rande eines Weinberges. Und auf dem letzten Zeltplatz, direkt in München hat mir jemand meine Powerbank geklaut.
Also, dank eurer Hilfe war es eine wirklich schöne Tour.
Liebe Grüße
Gina
von: Cruising

Re: Alpentour - 27.08.21 07:45

Hi Gina,

das klingt doch sehr nach einer guten Reise! Auch wenn nicht alles so läuft wie vorgenommen - Hauptsache, es bleibt am Ende ein Gefühl der Zufriedenheit zurück schmunzel Wir haben auch bei unserer diesjährigen Sommer-Tour durch Vogesen, Schwarzwald und über die Alb den 19%-Anstieg von Kirchzarten nach Hinterzarten mit der S-Bahn überbrückt. Das ist nicht geschummelt, sondern hat halt so besser ins Konzept gepasst zwinker

Also, danke für dein Feedback! Frage noch: Wie ging's denn ab Landeck weiter? Gerade in Tirol gibt es so einiges an Bergstraßen, das wir noch nicht kennen...

Die Silvretta-Straße steht für dieses Jahr auch noch auf meiner Wunschliste. Dieses Mal allerdings vom Paznauntal her, wahrscheinlich Mitte September. Die kenne ich allerdings ziemlich gut lach

Gruß Thomas
www.bikeamerica.de
von: Gina

Re: Alpentour - 27.08.21 08:16

Hallo Thomas, nach Landeck ging es die Via Claudia Augusta über den Reschenpass bis Bozen, dort verließ ich den VCA Richtung NNO. Es foĺgten das Hochpustertal, der Iselsberg, der Tauertunnel, der Klammtunnel, der Filzer Sattel und der Ursprungspass, mit dem ich wieder in Deutschland war.
Siehe auch hier

Liebe Grüße
Gina
von: joese

Re: Alpentour - 27.08.21 10:31

In Antwort auf: Gina

... Ich muss abergestehen, dass ich dabei zum Schummeln verleitet worden war. Ungefähr bei 3/4 der Höhe der Bieler Höhe sprach mich eine Frau an, sie hätten mich schon beim Hochfahren gesehen und da sie mich beim runterfahren immer noch schieben gesehen hatten, boten sie mir an, mich nach oben zu fahren.


Sie hatte Dich beim Runterfahren Schieben gesehen und bot Dir deshalb an, Dich hochzufahren? Hä? verwirrt
von: natash

Re: Alpentour - 27.08.21 10:58

Danke für die Rückmeldung. Prima, dass es Dir gefallen hat. Welcher Platz Dir den unverschämten Preis von 29 ungrad Teuro abgeknöpft hat, wüßte ich schon gerne.

@joese: Das Paar im Auto war sicherlich bei den Abfahrenden gemeint, Gina schob vermutlich noch hoch.
Ich selbst gehöre übrigens zu den Menschen, die eher bergab als bergauf schieben (vor allem bei unbefestigten Strecken), sowas kommt also schon auch mal vor.

Gruß
Nat
von: Gina

Re: Alpentour - 27.08.21 11:25

Na, sie fuhren mit dem Auto wieder runter, ich schob immer noch hoch.
von: Gina

Re: Alpentour - 27.08.21 11:36

Hallo Natasch
Das war hier

Manchmal schiebe ich auch bergab, bevor ich stürze...
von: veloträumer

Re: Alpentour - 27.08.21 12:43

In Antwort auf: Gina

Das war hier

Preise und Atmosphäre ahnt man beim ersten Blick auf die Website. Nicht an dieser Strecke, sondern Großglcknerstraße, aber nicht weit weg in Fusch, hättest du die untere Grenze gegen 11 € geschrammt: Lampenhäusl, und kein Tamtam, netter Gasthof anbei. Ist schon erstaunlich, wie krass die Unterschiede sind, aber typisch dort. Der Wirt vom Lampenhäusl hat mir erzählt, dass er von dem ganzen Glocknerstraßentourismus mit Ferraris und Motorrädern kaum profitiert, weil die von Zell am See hin- und zurückfahren und dort ihre Feste abhalten. In Zell am See können die Einheimischen kaum noch die Miet- und Bodenpreise zahlen, wenige Kilometer weiter ist hingegen schon fast ärmliches Berglandösterreich. In Bruck bist du einfach zu nah dran an dem Luxusgürtel.