Grenzübergang Ukraine Russland

von: michel87

Grenzübergang Ukraine Russland - 11.03.20 18:17

Hallo Fahrradgemeinde,

meine Frau und ich planen Ende Juli 2020 von der Ukraine aus nach Russland mit dem Rad einzureisen. Der Plan ist von Kiew aus nach Norden (An Tschernobyl vorbei - hat da jemand Erfahrungen, wie nah kann man da dran durch bzw. wie nah sollte man nur dran vorbeikommen, habe mir diesbezüglich noch nie Gedanken gemacht..) und dann nach Russland rein und schnurgerade nach Moskau.

Hat jemand einen Vorschlag für einen Grenzposten in der Ecke? Hat jemand aktuelle Erfahrungen mit der Einreise von der Ukraine aus? Sollten wir eventuell lieber über die Baltischen Staaten einreisen weil die Grenzbeamten dort vielleicht entspannter drauf sind?

Danke fürs Mitlesen,
Michi
von: Bernie

Re: Grenzübergang Ukraine Russland - 12.03.20 07:15

Hallo Michi!

Um das zerstörte Kraftwerk herum ist eine Sperrzone eingerichtet. Waren das 30 km? Da bin ich mir nicht sicher. In diese kommt man nur mit Sondergenehmigung. Diese erhält man, wenn man beispielsweise an einer Führung durch Pripjat teilnimmt. Auf Youtube finden sich viele private Berichte von solchen Führungen, aber auch Fernsehdokumentationen. Darin wird auch die Sperrzone erwähnt.

Du solltest in der weiteren Umgebung möglichst auf wild zelten verzichten. Es hat unregelmäßig verteilt immer wieder Hotspots, an denen die Strahlung stärker ist als anderswo. Wo diese sind, kann man aber nur mit Geigerzähler feststellen.

Es grüßt
Bernie
von: derSammy

Re: Grenzübergang Ukraine Russland - 12.03.20 07:39

Direkt von Tschernobyl weg ist die radioaktive Wolke eher gen Norden gezogen, ich würde daher erwarten, dass die Sperrzone ich auch eher in diese Richtung ausdehnt.
Wikipedia weiß einiges mehr.
von: sugu

Re: Grenzübergang Ukraine Russland - 12.03.20 08:59

In Antwort auf: michel87
(An Tschernobyl vorbei - hat da jemand Erfahrungen, wie nah kann man da dran durch bzw. wie nah sollte man nur dran vorbeikommen, habe mir diesbezüglich noch nie Gedanken gemacht..)

Das eine ist die Sperrzone, in der man sich nur kurz aufhalten kann oder nicht auf Dauer leben sollte. Das andere ist die kurzzeitige Belastung, wenn man durch- bzw. vorbeifährt. Da wird es noch einen großen Unterschied machen, ob es trockenes, windiges Wetter gibt, bei dem der radioaktive Staub aufgewirbelt wird, oder regnet und der Staub am Boden bleibt. Die niedrigste Belastung ist wohl im Winter, wenn Schnee legt, aber das darf man wohl für Juli ausschließen.
von: Frank DD

Re: Grenzübergang Ukraine Russland - 12.03.20 10:23

Hallo Michi,

wenn Du von Kijev im weiten Desna-Tal über Oster und Chernihiv nach Norden fährst, könntest Du den Grenzübergang am Dreiländereck nehmen. Ich bin diese Strecke schon andersherum gefahren: Sehr wenig Verkehr, topfeben im Desna-Tal und auch kein Sperrgebiet und auch keine erhöhte Strahlenbelastung (wenn man den örtlichen Angaben glauben darf). Die Strahlenwarnschilder gab es dann nur in der weissrussischen Region Gomel.

Grüsse
Frank
von: michel87

Re: Grenzübergang Ukraine Russland - 12.03.20 14:50

Vielen Dank für die Infos! Hab mir das Sperrgebiet mal auf Wikipedia angeschaut. Denke das sollte gehen. Wollen von Kiew aus sowieso schnell nach Russland rein (2-3 Tage durchradeln).

@Frank: Denke wir werden bis Tschernihiw fahren (danke für den Tipp), dann aber nach Osten rüber (Richtung Bachivs'k), also nicht übers Dreiländereck. Merkt man den Grenzern den anhaltenden Konflikt zwischen den beiden Ländern an? Oder ist das egal wenn man als Tourist da ankommt?
von: Toxxi

Re: Grenzübergang Ukraine Russland - 12.03.20 15:57

In Antwort auf: michel87
Hat jemand einen Vorschlag für einen Grenzposten in der Ecke? Hat jemand aktuelle Erfahrungen mit der Einreise von der Ukraine aus?

Beim ukrainischen Grenzschutz gibt es eine Auflistung:
https://dpsu.gov.ua/en/AT-THE-BORDER-WITH-RUSSIAN-FEDERATION/

Nach allen Erfahrungen im Radforum darf man NUR die Übergänge mit dem Rad nutzen, die als "pedestrian" gekennzeichnet sind. Wenn nur "automobile" steht, dann muss das Rad in einem Auto transportiert werden. Habe ich auch so gemacht (allerdings von Polen in die Ukraine).

Gruß
Thoralf
von: Frank DD

Re: Grenzübergang Ukraine Russland - 12.03.20 23:59

Hallo Michi,

kann ich Dir leider nicht sagen, da ich dort 2013 war - also noch vor dem Krieg - und zudem nur die weißrussisch-ukrainische Grenze überfahren hatte.

Grüsse Frank
von: bk1

Re: Grenzübergang Ukraine Russland - 14.03.20 23:29

Ich habe gemäß
https://dpsu.gov.ua/en/-AT-THE-BORDER-WITH-REPUBLIC-OF-MOLDOVA-/
den als "automobile" gekennzeichneten Grenzübergang Mohyliv-Podilskyi zur Einreise
und gemäß
https://dpsu.gov.ua/en/AT-THE-BORDER-WITH-REPUBLIC-OF-POLAND/
den ebenfalls als "automobile" gekennzeichneten Grenzübergang Yahodyn zur Ausreise benutzt und das ging völlig problemlos.
von: Frank DD

Re: Grenzübergang Ukraine Russland - 15.03.20 11:37

...ging mir genauso. Ich bin auch problemlos bei Senkivka von Weißrußland in die Ukraine geradelt, was laut Tabelle nur "automobile" sein soll.

Grüsse Frank
von: kia62

Re: Grenzübergang Ukraine Russland - 16.03.20 15:01

Hallo und Guten Tag. In die Ukraine kannst Du problemlos Reisen. In die Sicherheitszone in Tschernobyl kommst Du nicht. Kann Dir aber eine Tagestour von Kiew aus in die Zone empfehlen, es ist sehr interessant und Du kommst bis auf etwa 100 Meter an den Reaktor heran. War im letzten Mai dort.
Viele Grüße Lutz