Re: Unruhen in Xinjiang/China

von: HyS

Re: Unruhen in Xinjiang/China - 20.07.13 10:07

Fakt ist, du hast die Sache einseitig dargestellt, wirfst das aber gleichzeitig anderen vor. China ist nicht so schlecht, wie das hier im Westen immer behauptet wird. (ich war übrigens selbst zwei mal jeweils über 3 Monate dort und habe schon einiges direkt mitbekommen)
Ob man ein oder mehrere Kinder haben darf, das ist ein wirklich ganz erheblicher Eingriff ins Leben, den man einfach (Einzelfälle hin oder her) nicht kleinreden kann und da haben nur die Minderheiten einen Vorteil. 2-sprachige Ortstafeln, über die man in Kärnten noch immer streitet gibt es dort schon lange und natürlich dürfen Tibeter reisen, das sie es nicht dürften ist schlichtweg falsch. Sie betreiben inzwischen auch im Hauptchina religiöse Bildung und manche Mönche reisen auch in den Westen und wieder zurück. (habe persönlich mit solchen Leuten gesprochen, die sprechen dann nämlich meist auch englisch) Das was du beschreibst betrifft Menschen, die sich im Widerstand organisieren, die trifft die volle Härte. Wer einfach seinen Geschäften nachgeht, der kann heute in Tibet besser leben als vor 50 Jahren.
Übrigens, vergleiche mal die Lage der Ureinwohner in den USA mit denen in China. Ich würde sagen denen in China geht es ganz erheblich besser, trotzdem steht China ständig am Pranger, die USA nicht.

Ich will übrigens keineswegs behaupten, das die Lage für die tibetische Kultur gut steht, aber hier wird auch vieles romantisch verklärt und einseitig dargestellt. Vieles, was als speziell gegen die Minderheiten wahrgenommen wird, gilt in China ganz allgemein und auch für Han-Chinesen, so wird z.B. auch die Falun-Gong-Religionsgemeinschaft mehr überwacht, verboten und bedrängt wie tibetische Religionsgemeinschaften.

Zitat:
Letztlich sind die Menschen z.B. in Tibet fast alle so arm, dass sie alleine zur Altersversorgung auf die Kinder angewiesen sind.
Die sesshaften Tibeter habe ich 2003 und 2004 oft als deutlich wohlhabender wahrgenommen, als viele Chinesen. Insbesondere im östlichen Tibet und den östlichen tibetischen Gebieten in Sichuan und Yunnan sind die Dörfer sichtbar deutlich wohlhabender, als die in vielen Teilen Restchinas. Mich haben diese Dörfer wirklich beeindruckt, die Häuser sind groß, hochwertig und reich geschmückt, kein Vergleich mit den zusammengequetschten Menschenmassen in chinesischen Großstädten. Wirklich arm ist eher das dünn besiedelte, trockene Westtibet. Das liegt aber nicht an den Chinesen und die Chinesen die dort leben sind oft noch ärmer.