Alpen horizontal

von: Nilz

Alpen horizontal - 09.05.19 12:59

Hallo.

Nachdem ich euch hier schon wegen Plänen für eine Durchquerung der Pyrenäen Löcher in den Bauch gefragt hab, muss ich euch noch mal nerven. zwinker

Leider ist die Pyrenäen Idee doch gestorben und ich und meine Begleitung möchten jetzt durch die Alpen von Ost nach West oder umgekehrt. Wir sind aus Köln und wollen eine nicht zuuuu weite Anreise. Tirol und Südtirol inkluive einiger Pässe sind uns bekannt, aber auch da gäbe es ja noch viele Varianten die wir nicht kennen. Da wir aber in der geplanten Zeit das ganze nicht komplett schaffen, zerbrechen wir uns gerade unsere Hirne was Einstieg und Ausstieg angeht.
Nun wären ein paar Tipps gern gesehen. Sowohl perönlich von euch als auch was Literatur, Möglichkieten online zu stöbern oder direkt Tracks angeht.
Wir sind normal fit, wollen eher so mittelschwere Pässe mit evtl ein paar schweren fahren.

Vielleicht hat ja jemand Lust zu helfen.

Liebe Grüße
Nils
von: zaher ahmad

Re: Alpen horizontal - 09.05.19 13:19

Von Köln aus ist die Schweiz mit der Bahn gut erreichbar.
Als Idee könnte man z.B. in Landquart starten und dann über Flüelapass ins Engadin. Livigno - Berninapass - St. Moritz - Maloja - Chiavenna - Splügenpass - Hinterrhein - S. Bernardinopass - Roveredo - Biasca - Airolo - Nufenen bzw. Gotthard/Furka - Rhonetal abwärts über Brig und Sion nach Martigny, Salvan-Finhaut zum Col des Montets - Chamonix - St. Gervais - Col des Aravis nach Genf. Von da sollte man mit der Bahn wieder ordentlich zurückkommen.
Variationsmöglichkeiten und Abkürzungen / Verlängerungen nahezu beliebig möglich.

Grüße

zaher
von: Uli

Re: Alpen horizontal - 09.05.19 13:27

Übliche Gegenfragen: Dauer / Datum, maximale / durchschnittliche Länge Tagesetappen, ....?
Gruß
Uli
von: Nilz

Re: Alpen horizontal - 09.05.19 13:31

Mitte/Ende Juni für 2-2,5 Wochen, max 70-100km abhängig von HM.

von: Nilz

Re: Alpen horizontal - 09.05.19 14:10

In Antwort auf: zaher ahmad
Von Köln aus ist die Schweiz mit der Bahn gut erreichbar.
Als Idee könnte man z.B. in Landquart starten und dann über Flüelapass ins Engadin. Livigno - Berninapass - St. Moritz - Maloja - Chiavenna - Splügenpass - Hinterrhein - S. Bernardinopass - Roveredo - Biasca - Airolo - Nufenen bzw. Gotthard/Furka - Rhonetal abwärts über Brig und Sion nach Martigny, Salvan-Finhaut zum Col des Montets - Chamonix - St. Gervais - Col des Aravis nach Genf. Von da sollte man mit der Bahn wieder ordentlich zurückkommen.
Variationsmöglichkeiten und Abkürzungen / Verlängerungen nahezu beliebig möglich.

Grüße

zaher


Wow, vielen Dank. Da ich mich da nicht auskenne muss ich das erstmal auf der KArte zusammen bauen schmunzel
von: salbedo

Re: Alpen horizontal - 09.05.19 14:44

ein kurzer Blick hierdrauf lohnt sich immer. Heuer werden einige Pässe eher spät aufgehen, es hat viel Schnee in der Höhe. Vielleicht ist der eine oder andere erst Mitte Juni dran. (Furka wäre so ein Kandidat...)
Einfach dass ihr nicht vor der Barriere steht ;-)
von: Holger

Re: Alpen horizontal - 09.05.19 15:50

In Antwort auf: zaher ahmad
Von Köln aus ist die Schweiz mit der Bahn gut erreichbar.
Als Idee könnte man z.B. in Landquart starten und dann über Flüelapass ins Engadin. Livigno - Berninapass - St. Moritz - Maloja - Chiavenna - Splügenpass - Hinterrhein - S. Bernardinopass - Roveredo - Biasca - Airolo - Nufenen bzw. Gotthard/Furka - Rhonetal abwärts über Brig und Sion nach Martigny, Salvan-Finhaut zum Col des Montets - Chamonix - St. Gervais - Col des Aravis nach Genf. Von da sollte man mit der Bahn wieder ordentlich zurückkommen.
Variationsmöglichkeiten und Abkürzungen / Verlängerungen nahezu beliebig möglich.

Grüße

zaher

Das wäre auch ungefähr mein Vorschlag. Langweilig finde ich nur das Rhonetal. Die Strecke dürfte auch ungefähr mit 50-100 km Etappen in 2,5 Wochen zu schaffen sein.

Das einzige Problem: Preise in der Schweiz. Aber alles andere (Österreich, Italien, Frankreich) ist eher weiter weg in Sachen Anreise.
von: amati111

Re: Alpen horizontal - 09.05.19 15:58

Hallo Nils,

schau mein Tour Alpen TOP 2017
Anfang : Lindau am Boden See ; Ende : Salzburg.
Wir haben damals mit dem Kumpel für 11 Tagen gemütlich geschafft .
In Programm hast du fast alles:
Malbun 1599m
Schplugenpass 2116m
Ofenpass2149m
Umbrail 2503-Stelvio 2757m
-Jaufenpass2094m
Grossglockner2504-Torlkopf2455m

LG Michael
von: Holger

Re: Alpen horizontal - 09.05.19 16:01

In Antwort auf: salbedo
ein kurzer Blick hierdrauf lohnt sich immer. Heuer werden einige Pässe eher spät aufgehen, es hat viel Schnee in der Höhe. Vielleicht ist der eine oder andere erst Mitte Juni dran. (Furka wäre so ein Kandidat...)
Einfach dass ihr nicht vor der Barriere steht ;-)


Der Furka war seit dem Jahr 2000 spätestens am 6. Juni offen (https://www.ur.ch/_docn/155392/Passoeffnungszeiten_in_den_Vorjahren.pdf). Susten ist im Kanton Uri der PAss, der in der Regel am längsten geschlossen ist. Und auch der war Mitte Juni meist offen. Von daher denke ich, dass die Chance recht gut ist, Mitte Juni über die Pässe zu kommen.

Viele Grüße,
Holger
von: veloträumer

Re: Alpen horizontal - 09.05.19 19:03

Du müsstest schon den Alpenraum aus deiner Sicht eingrenzen. Der gesamte Alpenraum umfasst kein echte West-Ost-Achse, sondern einen Südwest-Ost-Bogen - ganz grob von Nizza nach Wien, wobei Nizza nicht der westlichste Punkt ist, sondern die Drôme-Alpen, im Südwesten das Ventoux-Masiv. Nizza und Wien sind streng genommen nach Alpenkonvention keine Alpenstädte, aber unmittelbar dran.

Man kann eine Ost-West-Achse bilden, indem man die südwestlichen Teile ausklammert. Zudem kann man sich auf die Hochalpenpässe beschränken, wodurch viele Teile der östlichen Ostalpen entfallen. Dabei wird häufig übersehen, dass ein gewichtiger Hochalpenteil in einer recht südöstlichen Ecke liegt, nämlisch den Julischen Alpen, wo es sogar noch ein Straße gibt, die auf über 2000 m führt. Im Westen reichen die Hochalpen mit den Seealpen und Ligurischen Alpen bis fast ans Meer.

Eine Hochalpenpass-Route auf dem Alpenkammboogen war meine Große Alpentour der 2000er mit Start in der Mitte: Lindau – Cadore/Misurina (östlicher Umkehrpunkt) – Var-Tal (südwestlicher Umkehrpunkt – Lausanne. Abwandlung denkbar: ohne Süden den Genfer See als Westende nehmen, statt Bodensee Orte auf der Strecke Salzburg – Villach als östlichen Ausgangsort wählen (gute Erreichbarkeit).

Einen größeren Bogen bin ich mit meinem Großen Alpen-Südbogen zwei Jahre später gefahren: Cúneo (Südwesteinstieg) – Logorska Dolina/Paulitschsattel (östlichste Tangente) – Salzburg. Zumindest damals war Cúneo noch recht gut erreichbar per Bahn. Als Variante gibt es über Mailand auch Anfahrtsmöglichkeiten nach Venitmiglia.

Etliche Varianten in den Westalpen findest du in meiner Westalpen-Tour, Ausgangs- und Endpunkt waren dort nahe beieinander mit Hochrhein und Bodensee. Der südwestliche Umkehrpunkt lag an der Côte d'Azur. Zur Erweiterung nach Osten (Salzburg, bis Wien, Burgenland, Maribor in meiner Ostalpentour. Auch diese Tour war ein Rundkurs - in dem Fall ab Salzburg. Forumskollege José Maria ist auch mal einen sehr weiten Alpenbogen gefahren: Alpenüberquerung von West nach Ost.

Sicherlich werden dir das zu schwierige Routen mit zu vielen Pässen sein. Du solltest dich entsprechend über Karten und Atlanten setzen, wo es lange Ost-West-Täler gibt, sodass sich leichter weite Strecken überbrücken lassen. Stichworte sind Rhone-Rhein-Wasserscheide, Comer See - Val di Sole, Inn - Salzach mit dem Tauernradweg, Verlängerung Enns - Mur - Mürz - Semmering, aber auch aus Südtirol raus Pustertal - Drautal, wenn südöstlicher sein soll. Für eine einfache Querung Südwest - Mitte Süd lohnt ein Blick auf die Route Durance - Susa-Tal. Über Turin und Biellese findet man Anschluss an die Rheinroute oder südlicher ins Val die Sole. Auch das Engadiner Hochtal bietet mit dem Etschtal zusammen eine recht einfache, raumgreifende West-Ost-Achse, sofern man die Variante vom Comer See anstrebt.
von: zaher ahmad

Re: Alpen horizontal - 09.05.19 21:14

In Antwort auf: Holger
Langweilig finde ich nur das Rhonetal.


Der erste Teil (Goms) ist eigentlich ganz hübsch, erst ab Brig wird's tatsächlich ein bisschen fad. Aber mal einen Tag lang flach fahren kann zur Abwechslung auch ganz nett sein.

Sonst kann man das Rhonetal auch weglassen und stattdessen über den Grimselpass ins Berner Oberland. Dorthin alternativ auch vom Gotthard über Göschenen und Sustenpass. Dann wahlweise in westlicher Richtung zum Genfersee rüber (dazu gabs vor nicht allzulanger Zeit mal eine sehr detaillierte Diskussion) oder nach Bern. Oder wieder östlich Richtung Luzern.

Sich mal vor eine Karte setzen und die vielen Varianten mit den eigenen Bedürfnissen abgleichen kann dem TE niemand abnehmen.
Möglichkeiten gibt es unzählige, da ist sicher für jeden Geschmack was dabei.

Grüße

zaher
von: zaher ahmad

Re: Alpen horizontal - 09.05.19 21:28

In Antwort auf: veloträumer
Du solltest dich entsprechend über Karten und Atlanten setzen, wo es lange Ost-West-Täler gibt, sodass sich leichter weite Strecken überbrücken lassen.

Dieser Hinweis ist sehr berechtigt und hilfreich, falls größere Distanzen überbrückt werden sollen.
Für mich persönlich sind diese großen inneralpinen Längstäler bei einer Alpentour aber eher die zu vermeidenden Abschnitte, da oft landschaftlich wenig abwechslungsreich, (zu) dicht besiedelt, (zu) viel Verkehr, im Sommer (zu) heiß. Es fehlt das Höhenerlebnis mit dem Wechsel von Vegetation, Landschaft und Klima, die relative Ruhe und Einsamkeit von Hochstrecken, spektakuläre Aussichtspunkte und Verkehrsführungen etc. All das zusammen ist *für mich* der Hauptgrund in den Alpen radzufahren. Vielleicht wäre das anders, wenn ich irgendwo ankommen wollte und ein Ziel hätte. Aber gerade das liegt mir in den Alpen fern. Spannend sind doch gerade Kombinationen wie Susten-Grimsel-Furka-Gotthard-Nufenen, auch wenn man viel einfacher vom Reusstal ins Wallis kommen kann lach

Grüße

zaher
von: sugu

Re: Alpen horizontal - 10.05.19 10:26

Die Erreichbarkeit mit der Bahn war schon Thema: Von Köln gibt es einen durchgehenden Eurocity bis Zürich, ab dann z.B. nach Brig. Mit DB-Auslandssparpreisen ist das sogar relativ preiswert. Auch Chur, Genf oder Lausanne sind so günstig erreichbar.
Von Brig ist der Simplon, das obere Rhonetal und das Gotthard-Gebiet nahe. Eine klassische Runde wäre Nufenen - Gotthard - Furka oder Furka - Susten - Grimsel und weiter Richtung Westen (Tessin oder Inntal). Wenn auf der Furka noch Schnee liegt, kann man durch den Tunnel, Nufenen könnte noch ein Schnee-Problem haben.

Wenn es weiter östlich sein soll: Von Köln umsteigefrei bis nach Kärnten (Klagenfurt, Villach oder vorher in Schwarzach-St.Veit). Ab da sind die Dolomiten oder der Alpenhauptkamm Richtung Westen (Großglocknerstraße) nahe. Falls auf den hohen Pässen noch zu viel Schnee ist: An den Tauern entlang Richtung Wien, ab dort wieder umsteigefreie Bahnverbindung nach Köln.

Da es nur noch 6 Wochen mit Mitte Juni sind: Die Fahrradplätze in den Fernzügen sind begrenzt und vermutlich bald ausgebucht. Ansonsten: Anreise mit dem Auto und eine Rundreise oder Rückfahrt zum Auto mit dem Zug, was aber innerhalb der Alpen schon mal große Umwege erfordert.

Der Internet-Klassiker für (Alpen-)Pässe ist Quäldich.de
von: Nilz

Re: Alpen horizontal - 15.05.19 08:09

Vielen lieben Dank für die ausführlichen Tipps. Das hilft uns schon enorm.

Wir haben gerade recht gute Zugverbindungen nach Salzburg angeboten bekommen und haben die Idee von da aus einen Schlenker ins Salzkammergut zu machen. Danach dann die ersten Pässe anszugehen.

Ist das eine empfehlenswerte Idee? Und wenn ja, welche Richtung würdet ihr danach einschlagen?
von: Nilz

Re: Alpen horizontal - 17.05.19 10:39

Habt ihr evtl nen Tipp mit was für Karten man dort vor Ort am besten planen und arbeiten kann?
von: sugu

Re: Alpen horizontal - 17.05.19 15:56

Wenn ihr auf Straßen bleiben wollt: Für den Überblick sollte ein Generalkarte (1:100.000) reichen.

Im Salzkammergut war ich noch nicht, dazu gibt es aber hier im Forum einige schöne Reiseberichte.

Wie es weiter gehen soll, hängt von der Hauptentscheidung ab, ob ihr dem Hauptkamm Richtung Wien oder Innsbruck folgen wollt oder auf der Südseite der Alpen eine Schleife dreht und nach Salzburg zurück kommt. Salzkammergut ist ja eher Richtung Wien.

Wenn der Alpenhauptkamm dabei sein soll (bei einer Pässefahrt muss das eigentlich sein), ist die Großglockner- Hochalpenstraße schon sehr beeindruckend und wäre geeignet als Highlight auf der Rückfahrt, wenn ihr schon etwas Kondition aufgebaut habt. Die Straße ist schon geöffnet und wird vermutlich Ende Juni noch üppig Schnee links und rechs der Straße haben. Wenn die Stichstraßen bis dahin frei sind, ist eine Oben-Übernachtung an der Franzjosefshöhe oder Edelweißspitze möglich.
Sollte die Straße kurzfristig noch mal gesperrt werden, gibt es die Rückfallebene Tauerntunnel (Eisenbahn mit Radtransport im Autozug durch den Tunnel) und Felbertauerntunnel mit Bus-Shuttle.
von: natash

Re: Alpen horizontal - 17.05.19 17:18

Ich würde von Salzburg aus Richtung Steiermark weiter ins Gesäuse. Von der Steiermark dann nach Kärnten, dort könnt ihr die Nockalm Straße fahren (sehr schön wenn die Alpenrosen blühen und nicht so stark befahren wie der Großglockner) und dann weiter zb nach Slowenien. Dann Italien oder wieder nach Kärnten und doch noch übern Glockner.
Es gibt wirklich sehr viele Möglichkeiten, die ich gar nicht zu stark vorplanen würde. Je nach Wetter fahrt ihr ganz anders.
Mir langt für den Alpenraum eine Übersichtskarte von Freytag u Bernd zuzüglich des vorhandenen Garmins. Touristenkarten mit Radrouten hats vor Ort.
Gruß
Nat
ps: Wir sind vor ein paar Jahren mal SO gefahren
von: Nilz

Re: Alpen horizontal - 21.06.19 10:49

Danke noch mal für eure Tipps. Wir werden es einfach spontan halten. Eure Erfahrungen werden aber bestimmt hier und da ausschlaggebend sein. Nockalm Strasse und Großglockner hören sich natürlich schon sehr verlockend an.

Eine Frage an die Expteren, wir fahren ja nächste Woche los und dann so 2-4 Wochen. Denkt ihr es macht Sinn Themro Unterwäsche mitzunhemen für die hochgelegenen Regionen? Wir werden schon oft campen. Oder ist das übertrieben?
von: blue

Re: Alpen horizontal - 21.06.19 11:45

Würde ich mitnehmen. Kann schon frisch werden. Auch was warmes für obenrum (Daune, Fleece in Kombi mit Regenjacke z.B. und Handschuhe).
von: Kubikus

Re: Alpen horizontal - 22.06.19 05:13

In Antwort auf: natash
Ich würde von Salzburg aus Richtung Steiermark weiter ins Gesäuse. Von der Steiermark dann nach Kärnten, dort könnt ihr die Nockalm Straße fahren

Einen Teil der Strecke war ich im letzten Jahr gefahren und dieses Jahr geht es auch von Salzburg in Richtung Steiermark. In Mühlen gibt es einen schönen Campingplatz mit Badessee und die Gegend dort bietet bis zu drei geführte Wanderungen in der Woche (die im Preis des Campings oder jeglicher Unterkunft) enthalten sind. An Ausrüstung (bis auf Klamotten und Schuhe) wäre vorhanden und kann ausgeliehen werden. Ich versuche dieses Jahr die Wanderung auf den Zierbitzkogel erneut in Anspruch zu nehmen. Die Steiermark ist an sich sehr sehenswert und die Menschen sehr freundlich. Dort kann man 1-2 Tage Pause einlegen und unvergessliche Momente und Aussichten über die Alpen erhalten, wenn man die Wanderung (ein Wanderbus holt die Leute ab, die sich vorher über die Betreiber der Unterkunft anmelden). Die Strecke zum Wörtersee und bis Villach ist ebenfalls sehenswert. Ich fahre von da aus in Richtung Merano und den Bodensee. Bin also auch horizontal in den Alpen unterwegs.

P.S. Thermowäsche würde ich mitnehmen, da es kalte Nächte geben kann und auch Vormittage, wo eine kurze Hose und T-Shirt definitiv zu wenig wäre.

Ich wünsche eine schöne Reise!:)
von: Nilz

Re: Alpen horizontal - 11.07.19 16:48

Hallo zusammen.

So, ich bin jetzt zwei Wochen unterwegs und begeistert. Danke für eure Tipps. In Salzburg gestartet ging es dann ins Salzkammergut, weiter in die Steiermark und nach Kärnten. Die Nockalmstrasse war der Wahnsinn, dann durchs Drautal rüber nach Toblach und über Cortina ab in die Dolomiten. Dort war es wirklich atemberaubend.
Nun geht es über Bozen und Sterzing nach Innsbruck wo meine Begleitung den Zug nehmen muss.

Ich allerdings habe noch 2-3 Wochen Zeit. schmunzel

Nun meine Frage an die Experten hier: Welche route wäre empfehlenswert? Ich würde gern gen Westen. Evtl. durch die Schweiz nach Frankreich. Oder auch südlich Richtung Frankreich. Bin da ziemlich planlos und für Vorschläge sehr dankbar.

Pässe dürfen es gern sein. Aber nicht diem mega harten Dinger. Zwischendrin ne flache Etappe ist aber auch gern gesehen. Ansonsten bin ich mit Zelt unterwegs aber hab auch nix gegen ein Zimmer und das Essen darf gern gut sein. zwinker

Ach ja, gegen eine Zugfahrt oder zwei hab ich auch nix um etwas zu überbrücken. zwinker

Ich würde mich sehr über Vorschläge freuen. Auch wenn es nur um die grobe Richtung geht. Aber auch gerne detaillierter. schmunzel
von: Juergen

Re: Alpen horizontal - 11.07.19 17:38

Weiß nicht wie ich von Innsbruck zur Zugspitze fahren würde, aber von dort könntest Du nach Bregenz aufbrechen.
Grainau . Plansee . Heiterwang . Bichlberg . Berwang . Rinnen . Rieden . Weißenbach . alter Gaichtpass . Tannheim . Oberjoch . Sonthofen . Tiefenbach . Rohrmoos . Hirschgund . Hubenwald . Bilgeri CP . Iferalpe . Iferwies . Schönenbach . Bizau . Reuthe . Egg . Bregenzer Ache . Bozenau . Langen . Bregenz grins
Bayern lockt…...... VI Grainau . Bregenz (Reiseberichte)
von: mgabri

Re: Alpen horizontal - 11.07.19 18:25

Arlbergpass -> Feldkirch. Der Radweg ab Innsbruck ist erstmal recht blöd, da an der Hauptstraße und teilweise nicht asfaltiert, wird aber im Verlauf besser. Ab Imst kann man auf die Straße, der Hauptverkehr geht durch den Tunnel.
Feldkirch-> Walensee: Durchs Rheinral in ein Seitental. Der Walensee ist schön.
Glarus -> Altdorf: Übern Klausenpass rüber. Ist net besonders hoch und Steil, nur mäßig befahren. Lohnt auch Landschaftlich.
Altdorf -> Interlaken: Entweder an den Seen lang, da gibts Radwege oder übern Susten. Bei gutem Wetter ne Empfehlung, ist aber recht hoch.
Interlaken -> Fribourg: Entweder übern Jaunpass, gut fahrbar oder halt über Bern. Dürfte mehr Verkehr sein.
Fribourg -> Frankreich: Zwischen Genfer und Neusiedler See durchmogeln und das Jura hoch.
von: Wulfram

Re: Alpen horizontal - 11.07.19 19:06

Köln - Basel hat eine Direktverbindung.

Um in der Schweiz zu starten gäbe es viele Optionen und eigentlich ist alles sehr gut mit dem Zug erreichbar. Die Zugbillette sind ohne Halbtax Abo halt wirklich sehr teuer für die kurzen Strecken.

Im Westen z.B. Genf oder Lausanne. Oder Berner Oberland (Spiez, Interlaken, ...).
Im Osten z.B. Chur oder Sargans.

Oder halt in Bern, Luzern oder Zürich starten dann ist man eigentlich nach ein paar Stunden Radfahren auch in den Alpen.

Achtung: Intercity (IC) benötigt eine Fahrradreservierung. Interregio (IR) benötigt keine Fahrradreservierung und hat dementspechend auch keine Zugbindung (ausser man kauft online ein Sparticket).
von: veloträumer

Re: Alpen horizontal - 11.07.19 21:11

Zu viele Möglichkeiten! Südliche Varianten: Von Innsbruck über Inntal ins Oberengadin, eher leichterer Aufstieg, Maloja ab nach Comer, Richtung Lago Maggiore, Val Centiovalli, Valle Vigezzo (alternativ ab Lago Maggiore via Val Cannabino erreichbar), dann über Simplon-Pass ins Rhonetal, evtl. Genfer See dirket oder weiter in die frz. Alpen in Martigny Richtung Chamonix, Albertville oder ins Aoste-Tal über Großen/Klein St. Bernhard, evtl. noch Cormet de Roselend/Beaufort ebenfalls nach Alberville, über Lac Annecy zum Genfer See. Wohl geht in der Zeit noch mehr - dazu könnte man den Bogen in die frz. Alpen nach Süden ausdehnen (Iseran, Mont Cenis, Lautaret etc.)
von: Kubikus

Re: Alpen horizontal - 12.07.19 04:11

In Antwort auf: Nilz
Hallo zusammen.

So, ich bin jetzt zwei Wochen unterwegs und begeistert. Danke für eure Tipps. In Salzburg gestartet ging es dann ins Salzkammergut, weiter in die Steiermark und nach Kärnten. Die Nockalmstrasse war der Wahnsinn, dann durchs Drautal rüber nach Toblach und über Cortina ab in die Dolomiten. Dort war es wirklich atemberaubend.

Moin! Das wird in zwei Wochen auch ein Teil meiner Strecke, da ich ebenfalls horizontal in den Alpen unterwegs sein werde, daher klingt das schon sehr toll und ich bin mal sehr gespannt. Mein Endziel ist in Lindau am Bodensee.


Bin gespannt, wie es bei Dir weitergeht, und kann Dir nichts empfehlen, da ich in der nördlichen Ecke der Alpen bisher nicht war.

Bist Du in der Steiermark zufällig in Mühlen vorbei gekommen? Dort gibt es ja diesen schönen Campingplatz mit einem Alpensee.

Ich wünsche Dir weiterhin viel Spaß auf deiner Reise und gute Fahrt!
von: sugu

Re: Alpen horizontal - 12.07.19 08:50

Wenn dir die Nockalmstraße gefallen hat, sollte das Timmelsjoch möglich sein. Ein Stück im Inntal am Fluß entlang oder im Zug bis zum Abzweig ins Ötztal.Das zieht sich erst mal mit einigen Anstiegen und Flachstücken Richtung Süden. Übernachtung im Raum Sölden und am nächsten Tag in aller Ruhe über das Joch und runter nach Meran. Im Etschtal gibt es dann viele Apfelplantagen.

Von dort über den Reschenpass ins Inntal oder, wenn dir die Pässe bis dahin gefallen haben, das richtig dicke Ding: Das Stilfser Joch mit ähnlicher Taktik: Im Tal dicht ranfahren (z.B. Prad) und dann einen Tag für den Pass. Oben kann man übernachten und die Ruhe am Abend ist ein Kontrapunkt zur Quirligkeit über Tag). Von dort bekommst du die Abfahrt über den Umbrail in die Schweiz geschenkt und kannst über den Ofenpass ins Engadin.

Im Engadin hast du viele Möglichkeiten, weiter zu kommen und alle haben den Vorteil, dass du schon weit oben bist: Den Bernina mit der langen Abfahrt nach Süden (und mit dem Zug wieder zurück oder weiter Richtung Comer See), den Albula nach Norden ins Rheintal, den Malojapass nach Westen und dann zum Rhein.

An der "Rheinquelle" am Oberalppass beginnt das Schweizer Pässeparadies: Gotthard, Furka, Nufenen, Grimsel, Susten liegen dicht beieinander und einige davon lassen sich als Tages-Rundtour (ohne Gepäck!) verbinden. Falls dir Andermatt als Quartier nicht zusagt, könntest du z.B.auch schon ins Goms (Wallis) durchfahren und dort dein Zelt aufschlagen. Nufenen - Gotthard - Furka wäre eine Runde, oder Furka - Susten - Grimsel. Wegen des Verkehrs auf der Gotthardstraße würde ich auch die Runden in der Richtung fahren.


Zur Wahl der Strecke wirf auch einen Blick auf das Wetter. Der Alpenhauptkamm ist häufig auch Wetterscheide. Heute wäre es auf der Nordseite ungemütlich.
von: Nilz

Re: Alpen horizontal - 17.07.19 07:10

Entschuldigt die späte Antwort, ich war mit fahren beschäftigt. Vielen Dank für die tollen Tipps. Das hilft mir wirklich sehr. Hab jetzt in zwei Etappen das Timmelsjoch über Sölden gemacht. Das Stilfser reizt mich zwar, aber wird evtl etwas viel jetzt direkt danach. Daher überlege ich den Ofenpass entspannt in zwei Teilen zu machen.
Dann Richtung Maloja und Comer und Maggiore. Oder gen Norden falls es mir doch reichen sollte.
von: sugu

Re: Alpen horizontal - 17.07.19 09:04

Das Stilfser Joch wirst du auch schaffen, eventuell hilft ein Ruhetag. Oder wenn du Zeit hast: Übernachte im Münstertal am Fuß des Umbrail (zwei Nächte) und fahr die Runde Sta. Maria - Umbrail-Stilfser - Sta. Maria ohne Gepäck: Es sind 60 km und die Passhöhe des Umbrail mündet praktisch ohne Höhenverlust auf 2.500 m in die Südrampe des Stilfser Jochs.
von: sugu

Re: Alpen horizontal - 17.07.19 09:24

Wenn du auch abseits des Asphalts unterwegs sein willst: Umbrail - Bormio - Torre die Fraele - Lago di Cancano - Alpisella - Livigno - Forcola und runter Richtung Comer See. Gerade die Strecke an den Seen Cancano / Fraele und über den Alpisella fand ich den schönsten Teil der Reise. Je nach Kondition wirst du das erste Stück vom See hoch in Richtung Alpisella schieben müssen (bis zu 10% Steigung auf Schotter für 2 km, dann wird es flacher).
von: Nilz

Re: Alpen horizontal - 17.07.19 19:26

Danke vielmals für die tollen Tipps. Ich hab das Stilfser Joch jetzt abgeschrieben und bin heute Richtung Ofenpass in die Schweiz. Den werde ich morgen dann locker weg machen. Blauäugig wie ich bin hauen mich die Preise hier gerade etwas um. Würde gern 3-4 Tage Schweiz machen aber vom Budget her überlege ich doch schneller Richtung Frankreich zu kommen. Oder macht das keinen Unterschied? Habt ihr Tipps wie man recht zügig und nicht zu anstrengend rüber nach Frankreich kommt? Eventuell wieder über Italien? Ansonsten wäre auch ne Zugfahrt ne Option. Bin weiterhin über jeden Tipp sehr dankbar. Sorry wenn ich übrigens nicht auf alles reagieren kann, aber ich bin halt viel mit fahren beschäftigt zwinker
von: Nilz

Re: Alpen horizontal - 17.07.19 19:29

Ach so, nicht zu heftige Schotterpisten fahre ich auch gerne. Hab ein relativ geländegängiges Gravel Reiserad dabei (wie man das heute so nennt) zwinker
von: Kubikus

Re: Alpen horizontal - 18.07.19 04:04

Guten Morgen!
Kannst Du mir bitte ein paar Beispiele nennen, was so besonders teuer ist? Die Übernachtungen oder der Campingplatz? Die Lebensmittel? Kann mir schwer vorstellen, das die Schweiz so teuer ist, obwohl ich dieses Land bisher aus eben diesem Grund eher gemieden habe. lach
von: Holger

Re: Alpen horizontal - 18.07.19 06:28

Grundsätzlich ist alles mindestens ein bisschen teurer als bei uns. Lebensmittel sind etwas bis ziemlich viel teurer. Da kannst Du ja beispielsweise auf migros.ch mal schauen. Richtig teuer sind in meiner Erinnerung Wurst und Fleisch, und ich rede hier vom Supermarkt, nicht von einer Metzgerei. Bei Campingplätzen kannst Du ja auch ein paar Websiten besuchen, um einen Eindruck zu bekommen. Ganz günstige habe ich nicht erlebt, aber ansonsten auch eher etwas teurer als bei uns. Aber nicht exorbitant. Das kommt dann auf die Ausstattung an - aber das ist beispielsweise in Frankreich ähnlich. Da kann man auch schonmal 25 EUR zahlen, mit etwas Pech. Schon deutlicher teurer sind feste Unterkünfte, auch wieder meine Erfahrung. Es gibt Jugendherbergen und Hostels in den Städten, die sind bezahlbar. Und richtig, richtig teuer ist essen gehen. Wenn die Pizzas in normalen Pizzerien bei 15 Franken anfangen... Ich hatte mal auf der Rückreise von Frankreich in Genf über Mittag einen längeren Aufenthalt und wollte unbedingt etwas warmes essen. Falscher Ort für dieses Bedürfnis - zugegeben, jetzt ist Genf auch innerhalb der Schweiz eher am oberen Ende der Preise. Letztlich landete ich dann, ich gestehe, im McDonalds. Der Rest war einfach so grotesk teuer. Und auch beim McDonalds kostete ein einfaches Menü 14 Franken...

Aber als Selbstverpfleger auf Campingplätzen fand ich die Schweiz zwar sicher nicht günstig, aber auch nicht exorbitant teuer.
von: Kubikus

Re: Alpen horizontal - 18.07.19 07:20

In Antwort auf: Holger
Grundsätzlich ist alles mindestens ein bisschen teurer als bei uns. Lebensmittel sind etwas bis ziemlich viel teurer. Da kannst Du ja beispielsweise auf migros.ch mal schauen. Richtig teuer sind in meiner Erinnerung Wurst und Fleisch, und ich rede hier vom Supermarkt, nicht von einer Metzgerei. Bei Campingplätzen kannst Du ja auch ein paar Websiten besuchen, um einen Eindruck zu bekommen. Ganz günstige habe ich nicht erlebt, aber ansonsten auch eher etwas teurer als bei uns. Aber nicht exorbitant. Das kommt dann auf die Ausstattung an - aber das ist beispielsweise in Frankreich ähnlich. Da kann man auch schonmal 25 EUR zahlen, mit etwas Pech. Schon deutlicher teurer sind feste Unterkünfte, auch wieder meine Erfahrung.

Hallo Holger,
danke Dir für deine Einschätzung und hilfreiche Infos. Die 25 Euro ist schon überdurchschnittlich teuer für ein Campingplatz und war bei mir auf letzter Europareise eher die Ausnahme. Nur der Campingplatz in Nürnberg kostete die Summe, die ich nicht nachvollziehen konnte, da keine gehobene Ausstattung war. Wie auch immer, ist man also als Selbstversorger und Camper durchaus bezahlbar in der Schweiz und Frankreich unterwegs - gut zu wissen. Danke Dir sehr!
von: Holger

Re: Alpen horizontal - 18.07.19 07:25

Gerne. Schweiz und Frankreich würde ich aber nicht in einen Topf werfen. Frankreich ist auf unserem Preisniveau oder sogar günstiger. Ich hatte schon Campingplätze für unter 5 Euro, Camping Municipals. Die haben keine großartige Ausstattung, Wiese und sanitäre Anlagen. Für eine Nacht ist das ja genau das, was man braucht. Teuer wird es bei "Luxus"-Campingplätzen und eben in sehr touristischen Regionen, an der Mittelmeerküste beispielsweise. In den Alpen habe ich solche Preise noch nicht erlebt.
von: Uli

Re: Alpen horizontal - 18.07.19 08:30

Ich bin regelmäßig in der Schweiz. Wie Holger schon schrub: Lebensmittel sind in der Schweiz deutlich teurer, wenn man nicht ausschliesslich Sonderangebote beim Discounter nimmt. Beim Essengehen sollte man mit den doppelten Preisen wie hierzulande rechnen, auch in Pizzerien, Imbissbuden und ähnlichen Fastfood-Tempeln. 5 Fränkli für 0,3l Bier in einer Wirtschaft sind absolut üblich. Bei Übernachtungen fällt (mir) auf, dass das Angebot im unteren Preissegment im Vergleich zu anderen Ländern sehr, sehr klein ist. Ab ca. 100 SFr pro Nacht kann man in der Schweiz schneller mal ins Klo greifen als hierzulande. Man bekommt dafür aber auch problemlos Zimmer zur gleichen Qualität, wie sie hier für diesen Preis angeboten werden. Eine m.E. gute Übersicht zum Preisgefüge findet sich unter http://hikersbay.com/prices/switzerland?lang=de

Wenn der blauäugige Nilz weiter Richtung Italien fährt, kommt er durch eine der teuersten Ecken der Schweiz (Oberengadin). Wenn er den Preisen schnell entkommen will, sollte er nach Landeck fahren und sich in die Bahn Richtung Frankreich setzen .... was aber auch alles andere als billig ist.

Gruß
Uli
von: sugu

Re: Alpen horizontal - 18.07.19 08:47

Frankreich und Italien sind günstiger als die Schweiz.

Bis Frankreich zieht es sich noch etwas und Bahnfahren innerhalb der Schweiz ist auch teuer. Auf deiner Strecke gibt es natürlich den Glacier-Express (St. Moritz-Brig), aber parallel dazu fahren auch "normale" Züge. Die sind auch nicht ganz billig: Fahrrad-Tageskarte 14 CHF, dazu die Zugfahrt je nach Streckenlänge: Z.B. Zernez - Martigny (über Zürich) 62,00 CHF.

Italien ist näher: Aus dem Münstertal wie erwähnt über den Umbrail und dann runter nach Bormio oder durch den Tunnel (Bustransfer!) nach Livigno und von dort über die Forcola runter. Beide Strecken führen ins Puschlav (Tirano= und weiter zum Comer See. In Tirano ist der erste italienische Bahnhof. Wenn du dort weiter in Richtung Alpenhauptkamm fahren möchtest, musst du aber wahrscheinlich erst nach Süden über Mailand.

Wenn es in den Alpen weiter gehen soll, wird es schwierig, weil das Tessin weit nach Süden reicht. Auf der Straße musst auch runter zum Comer See, kannst dann aber kurz die Schweiz am Luganer See und Lago Maggiore queren und kommst ins italienische Domodossola.

Ab dort kann man noch mal über den Simplon in die Schweiz. Dort solltest du mit einer Übernachtung im Rhonetal auskommen und dann über den Großen St. Bernhard ins Aostatal und den Kleinen St. Bernhard nach Frankreich. Alternativ aus dem Rhonetal direkt nach Frankreich (Chamonix).
von: Biotom

Re: Alpen horizontal - 18.07.19 20:07

Ciao,
Für die Tourplanung in der Schweiz finde ich die Karte von SchweizMobil nützlich: https://map.schweizmobil.ch
Gute Reise!
von: CarstenR

Re: Alpen horizontal - 18.07.19 21:42

In den letzte Tagen habe ich die Schweiz von Nord nach Süd durchquert und dabei ausschließlich in festen Unterkünften genächtigt. In vielen Gegenden gibt es einfache Hotels, in denen eine Übernachtung im Einzelzimmer inklusive Frühstück für ca. 80 Franken zu haben ist. Das gilt allerdings nicht für das Gebiet um den Vierwaldstättersee und hier besonders für den Großraum Luzern. Dort herrscht gerade Hochsaison, und da sind die einfachen Unterkünfte schnell einmal ausgebucht. So musste ich in Merlischachen am Nordufer des Vierwaldstättersees notgedrungen ein 4-Sterne-Hotel für 180 Franken nehmen, und auch in Altdorf war ich noch mit 140 Franken dabei.
von: Falk

Re: Alpen horizontal - 19.07.19 14:59

Zitat:
Die sind auch nicht ganz billig: Fahrrad-Tageskarte 14 CHF, dazu die Zugfahrt je nach Streckenlänge: Z.B. Zernez - Martigny (über Zürich) 62,00 CHF.

Sag aber dazu, dass sich bei mehreren Fahrten ein Halbtaxabo recht schnell rentiert. Ich habe nach 2010 nicht lange überlegen müssen und es zweimal gleich für je drei Jahre gemacht. Im Gegensatz zur DB geht man keine längeren Verpflichtungen ein und muss nicht kündigen. Dazu gilt diese Ermäßigungskarte bei allen öffentlichen Verkehrsmitteln in der Schweiz.
von: veloträumer

Re: Alpen horizontal - 19.07.19 17:51

Vielleicht noch ein paar Anmerkungen zu den Preisen Schweiz/Vergleich Nachbarländer:

Campings: Gibt es auch einige noch sehr günstige. In St-Ursanne zahlte ich 2017 15 SFR (ca. 13,50 €). Meistens muss man aber 20 € aufwärts rechnen (Tessin ist wohl am teursten insgesamt). Wie häufig hängt es natürlich auch Saisonzeiten und ob mehr Person oder nur der Platz abgerechnet wird (teuer für Einzel-P., günstiger für Paare oder Familien). 25 € als Orientierung sind geeignet. In Frankreich (insbes. Atlantik, ggf. aber auch anderswo, auch im Binneland), Spanien (Costa Brava) oder Italien (Küste) werden aber auch mal zu Hauptsaisonzeiten 30-40 € für einen Einzelzelter verlangt. Mit 20-25 € muss man dann in jedem Fall rechnen. In Frankreich findet sich oft noch eine preiswerte Alternative auch küstennah (oder gar am Meer), in Italien seltener (nur tiefer in den Bergen), in Spanien kann es auch recht rapide günstiger werden Richtung Binnenland.

Hotels/Gasthöfe: Sind auch in der Schweiz noch für 40-50 € im Einzelzimmer zu finden - aber hängt von Region usw. ab. Preisgünstig etwa das Toggenburg (jüngst dort gewesen und recherchiert, aber nicht genutzt, weil doch im Zelt). Dort geben aber Hotels auch schon mal an, dass sie 0 Sterne haben (Interieur oft sehr veraltet). Viele Gasthöfe - soweit es etwas bergig wird - haben auch Massenlager (Schlafsäle), in denen sich für gut 30 € übernachten lässt, manchmal sogar noch knapp drunter und i.d.R. mit Frühstück. Andere Alternativen wie Schlafen im Stroh usw. sind auch noch preisgünstige Varianten, aber nicht unbedingt überall naheliegend. Bed&Breackfast/Airbnb sind auch in der Schweiz populär (und kritisch) geworden, was insbes. in Städten neue Alternativen eröffnet.

Essen im Restaurant: Sparen kann man eigentlich nur, indem man konsequent auf Fleisch und Wein verzichtet. Der Unterschied zwischen Wein und Bier ist deutlicher als bei uns (auch weil Wein meist ab 1 dcl angeboten wird). Sparen ist natürlich relativ. Oft ist die Pizza oder Pasta dennoch doppelt so teuer wie bei uns. Ganz einfache Qualität und manchmal schon mittlere Qualität kosten nicht selten ähnlich viel, sodass die ganz billigen Gasthöfe kaum lohnen. Meine Abendessen lagen heuer (bei 6 Abenden) zwischen 34 und 50 €, je nachdem, meistens mit Bier, Nachtisch und Espresso (auch recht teuer). Drei der besten Essen (auch mit Nachtisch) waren eher die günstigsten, die beiden teursten waren einmal auch sehr gut und einmal eher unterdurchschnittlich (dafür sehr freundlicher Wirt). Im Jura (2016/17) lag ich auch mal gegen 35 €, aber auch gegen 60 €. Dabei waren bei 30-35 € die französischen Vergleichsessen nicht selten doppelt so umfangreich und eine Klasse besser. Auch das Ambiente war in Frankreich geschmackvoller, kreativer, moderner. Unterschiede also nicht nur in den Preisen.
von: Kubikus

Re: Alpen horizontal - 20.07.19 07:45

Ich gehe auf Radreisen selten auswärts essen, also nur dann, wenn ich Hunger auf eine warme Mahlzeit bekomme. Ansonsten genügt frisches Obst, Gemüse, Bohnen, Erbsen und Sonstiges aus Glas als Eiweissquelle und natürlich Haferflocken als Lieferant jeglicher Nährstoffe sowie Kohlenhydraten für Energie. Bei mir kommen tierische Produkte eh nicht auf den Tisch, daher fällt es mir einfacher und außerdem braucht man in der Regel nicht so viel essen - liegt weniger auf dem Magen - ist man etwas leichter / entspannter unterwegs. schmunzel
von: veloträumer

Re: Alpen horizontal - 21.07.19 22:10

In Antwort auf: Kubikus
Bei mir kommen tierische Produkte eh nicht auf den Tisch, daher fällt es mir einfacher und außerdem braucht man in der Regel nicht so viel essen - liegt weniger auf dem Magen - ist man etwas leichter / entspannter unterwegs. schmunzel

Das kann man auch anders sehen. Aber Ernährungs- und Verdauungsdiskussion will ich hier keine führen. Obst und Gemüse ist natürlich im Laden in der Schweiz auch nicht direkt billig. Erdbeeren z.B. solltest grundsätzlich mit dem doppelten Preis rechnen. Wegen Anbaugebieten etwa im Rhonetal sind Aprikosen oft noch günstig. Brot, Gebäck, Käse - alles recht teuer - manchmal aber unausschlagbar lecker und nur dort zu bekommen. Leider sind auch meine seit früheren Zeiten her beliebten Migros-Schokoladen stark im Preis aufgeschlagen. Milch- und Bauernprodukte gibt es oft auch an Automaten in Dörfern, wo sonst kaum ein Laden ist. Joghurts usw. fand ich da noch passabel im Preis, da gehobene Qualitätsstufe. Statt Kompletteigenversorgung lohnt es manchmal, fertige Sandwiches zu kaufen, die werden manchmal noch relativ preiswert in einigen Bistros oder Bäckereien angeboten (selbst zusammengestellt, wird es zuweilen teurer). Tief ländlich halt weniger praktikabel.
von: sugu

Re: Alpen horizontal - 22.07.19 09:56

Ich fahr halt leider nur einmal bzw. beim zweiten Mal mit einem deutschen Euro-Sparpreis mit Bahhcard (unter 50 €) und das Fahrrad kostet auf der in Deutschland gekauften internationalen Radkarte nur 12 €.
von: Kubikus

Re: Alpen horizontal - 22.07.19 10:07

In Antwort auf: veloträumer
In Antwort auf: Kubikus
Bei mir kommen tierische Produkte eh nicht auf den Tisch, daher fällt es mir einfacher und außerdem braucht man in der Regel nicht so viel essen - liegt weniger auf dem Magen - ist man etwas leichter / entspannter unterwegs. schmunzel

Das kann man auch anders sehen. Aber Ernährungs- und Verdauungsdiskussion will ich hier keine führen.

Auch ich möchte es nicht, daher mag ich da nicht weiter in die Details gehen. schmunzel
Wie gesagt, Obst und Gemüse kann auch gerne etwas kosten und bei Bio sowieso.
von: Holger

Re: Alpen horizontal - 22.07.19 11:30

In Antwort auf: veloträumer
Vielleicht noch ein paar Anmerkungen zu den Preisen Schweiz/Vergleich Nachbarländer:

Campings: Gibt es auch einige noch sehr günstige. In St-Ursanne zahlte ich 2017 15 SFR (ca. 13,50 €). […]


Das würde ich aber ehrlichgesagt nicht mehr als "sehr" günstig bezeichnen. Insbesondere da ich im Nachbarland Frankreich schon häufiger für unter 10 EUR gezeltet habe. Keine 15 km weiter von St. Ursanne, gerade nochmal nachgeschaut, beispielsweise für 6,20 EUR.
von: Holger

Re: Alpen horizontal - 22.07.19 13:25

DA wollte ich noch den Link anhängen. Lustig ist der der deutschsprachigen Seite: http://www.camping-glere.fr/de/1405-Tarif_&_Brochure.htm

auf französisch sieht man aber die günstigen Tarife: http://www.camping-glere.fr/fr/1405-Tarif_&_Brochure.htm
von: veloträumer

Re: Alpen horizontal - 22.07.19 17:04

In Antwort auf: Holger
In Antwort auf: veloträumer
Vielleicht noch ein paar Anmerkungen zu den Preisen Schweiz/Vergleich Nachbarländer:

Campings: Gibt es auch einige noch sehr günstige. In St-Ursanne zahlte ich 2017 15 SFR (ca. 13,50 €). […]


Das würde ich aber ehrlichgesagt nicht mehr als "sehr" günstig bezeichnen. Insbesondere da ich im Nachbarland Frankreich schon häufiger für unter 10 EUR gezeltet habe. Keine 15 km weiter von St. Ursanne, gerade nochmal nachgeschaut, beispielsweise für 6,20 EUR.

Einerseits richtig, anderseits ist das eher "billig gedrückt" durch die massive Subvention in Frankreich und ein nicht ganz geeigneter Maßstab. Viele Camping Municipal verlangen heutzutage auch schonmal 10-15 €, unabhängige Campings ohnehin. In Deutschland sollte man heute 13,50 € als Standard für eher einfache Plätze ansehen, mittlerweile wird 15 € häufig geknackt, weil die meisten Campings in den letzten 3-4 Jahren eine kräftige Preisrunde geworfen haben. Ich habe hier im entsprechenden Reisebericht zur Alb z.B. den Camping Pfählhof in Bad Urach erwähnt, der mittlerweile bei 14 € liegt (Einzel-P./Zelt) und nur wenige Jahre zurück noch nur gegen 7-8 € verlangte. Im eher unbedeutenden Kraichgau (Hilsbachtal) zahle ich trotz jahrelanger Preisstabilität auch 13,50 € (mit Duschmarke). Nimmt man Bezug zu halbwegs vergleichbaren Ländern in Europa und zudem noch zum Schweizer Lohn- und Preisniveau, folgt daraus recht unzweifelhaft, dass der Camping in St-Ursanne definitv sehr günstig ist.
von: veloträumer

Re: Alpen horizontal - 22.07.19 17:12

In Antwort auf: Holger
DA wollte ich noch den Link anhängen. Lustig ist der der deutschsprachigen Seite: http://www.camping-glere.fr/de/1405-Tarif_&_Brochure.htm

Sieht nach Lorem-ipsum-Text aus, quasi Platzhalter für noch zu schreibende Webseiten. Normalerweise würde man es nicht online stellen. Wahrscheinlich warten sie auf eine Mitarbeiter mit Deutschkenntnissen, um das Französische zu übersetzen.
von: Holger

Re: Alpen horizontal - 22.07.19 18:11

Also sehr günstig für Schweizer Verhältnisse. Das mag stimmen. Es ging aber oben um den Vergleich Schweiz/Nachbarländer. Und wenn 13,50 in Deutschland Standard ist, dann kann doch dieselbe Summe in diesem Vergleich nicht sehr günstig sein? So sehr ich dafür bin, die jeweiligen Verhältnisse in den Ländern zu berücksichtigen - für die hier diskutierte Frage des unterschiedlichen Preisniveaus ist zwischen 13,50 und 6,20 ein ziemlich großer Unterschied, finde ich.
von: Holger

Re: Alpen horizontal - 22.07.19 18:14

In Antwort auf: veloträumer
In Antwort auf: Holger
DA wollte ich noch den Link anhängen. Lustig ist der der deutschsprachigen Seite: http://www.camping-glere.fr/de/1405-Tarif_&_Brochure.htm

Sieht nach Lorem-ipsum-Text aus, quasi Platzhalter für noch zu schreibende Webseiten. Normalerweise würde man es nicht online stellen. Wahrscheinlich warten sie auf eine Mitarbeiter mit Deutschkenntnissen, um das Französische zu übersetzen.

Ich nutze ja gerne mal andere Lorem-ipsum-Texte, gibt schöne Generatoren, da kann man Kafka nehmen, oder Trappatoni etc. Ansonsten warten die schon arg lange grins Copyright 2013, keine mobilfähige Seite.
von: Holger

Re: Alpen horizontal - 22.07.19 18:41

okay, vielleicht ist es inzwischen auch etwas teurer geworden grins
von: Juergen

Re: Alpen horizontal - 22.07.19 19:13

Die Anfahrt von Brémoncourt ist aber alles andere als lustig grins
Dann lieber direkt nach Saint-Hippolyte
von: Nilz

Re: Alpen horizontal - 23.07.19 18:01

Guten Abend zusammen.
Ich hab es nun dank eurer Tipps bis Domodossola geschafft. Und ich hab echt sehr sehr schöne Strecken gemacht und tolle Dinge gesehen. Mein Plan ist weiterhin Richtung Frankreich zu kommen und möglichst wenig in der Schweiz übernachten zu müssen. schmunzel
Von hier aus bietet sich natürlich der Simplonpass an, wobei mir der für einen Tag eigentlich zu viel ist. Es ist hier gerade sehr sehr heiss! Gibt es evtl Tipps von euch für schöne Alternativen die nicht große Umwege bedeuten?
Würde mich weiterhin über eure Ratschläge freuen!
von: veloträumer

Re: Alpen horizontal - 23.07.19 23:21

Von Domodossola gibt es nach Norden hin über Riale und Griespass eine Möglichkeit (wohl in zwei Varianten) zur Nufenenstraße bzw. in Goms zu gelangen. Ab Riale bzw. Morasco-See ist das aber Schotter und sicherlich weit schwerer zu fahren als Simplonpass. Du kannst ggf. auch den Zug neben durch den Simplon. Im oberen Rhonetal hatte ich schon mehrfach heftigen Wind aus Westen talauwärts. Das kann dann von Brig nach Martigny unangenehm werden weil Kanalwirkung. Aktuelle Omega-Wetterlage könnte aber auch Ostwind bringen. Im französischsprachigen Rhonetal ist die Hochburg der Aprikose in der Schweiz. Entsprechend leckere Aprikosenkuchen zu bekommen. In Brig findest du einen recht heimelig/familiär geführten Camping (Geschina) noch oberhalb der Stadt, auch wohl noch recht günstig. In der Stadt empfehlenswerte Lokalitäten.
von: Holger

Re: Alpen horizontal - 24.07.19 04:03

Das wird schwierig. Ich würde trotzdem den Simplon nehmen. Früh losfahren. Problem: er ist etwas verkehrsreicher. An einigen Passagen kannst Du auf die alte napoleonische Straße ausweichen, z. B. durch Simplon-Dorf, bei der Ganterbrücke und beim letzten Stück der Abfahrt nach Brig. In Simplon-Dorf finden sich vielleicht auch feste Unterkünfte. Sehenswert ist der Ort auf jeden Fall.
Und der ganze Pass ist historisch interessant. Drei Generationen Pass sind zu sehen, der Stockalperweg, ein Säumerweg, erbaut von Kaspar Stockalper, der in Brig im 17. Jahrhundert ein wirtschaftliches Handelsimperium aufgebaut hat unterbanderem dank des Handels über den Simplon. Der Weg ist jetzt ein schöner Wanderweg.
Dann die Straße von Napoleon, erbaut, um die Kanonen über die Alpen zu bekommen. Da gibt es noch einige Gebäude zu sehen, z. B. das Zeughaus (?) kurz hinter Gondo. Dort ist ein kostenloses Museum zur Geschichte des Passes eingerichtet. Sehenswert. Außerdem ist es drinnen kühl und es gibt eine Toilette.
Und dann die moderne Straße, die - leider - bis auf wenige Ausnahmen dem Verlauf der napoleonischen Straße folgt.

Im Rhonetal kannst Du Pech mit dem Wind haben, wie Matthias schreibt. Da kannst Du aber auch in den Zug umsteigen. Mir gefällt das Rhonetal ab Brig abwärts nicht so gut, ziemlich zersiedelt, auch mit einiger Industrie.
von: velOlaf

Re: Alpen horizontal - 24.07.19 05:59

Domodossola - Lago di Orta - Biella - Ivrea - Venaria Reale - Susa - Briancon
ca. 300 km
von: sugu

Re: Alpen horizontal - 24.07.19 08:33

In Antwort auf: velOlaf
Domodossola - Lago di Orta - Biella - Ivrea -
Aosta-Tal - Kl. St. Bernhard - Route des Grande Alpes - Mittelmeer.
Ist etwas länger und das Aosta-Tal ist ähnlich "hübsch" wie das Tal der Rhone im Wallis,
entschädigt aber nachher die mit den französischen Pässen.

Solltest du viel Zeit haben: Vom Aosta-Tal über den Großen St. Bernhard nach Martigny und den Mont Blanc nördlich umrunden (Chamonix - Bourg St. Maurice)

Ein Erlebnis, aber eine Katastrophe für die Kasse: Simplon - Brig - Zermatt. Von dort mit der Seilbahn zum Trockenen Steg und die letzten 4 km über den Gletscher zum Theodulpass auf 3.130 m. Anschließend Abfahrt ins Aosta-Tal. Es geht auch ohne Seilbahn aber der Weg zum Trockenen Steg ist lang und es kommt dann mindestens eine schweizer Übernachtung dazu.
von: velOlaf

Re: Alpen horizontal - 24.07.19 08:40

Du meintest sicherlich Nilz, den TE zwinker Ich kenne das alles schon und habe ihm eine Strecke dargelegt, die nicht gerade die ganz hohen Pässe beinhaltet
von: sugu

Re: Alpen horizontal - 24.07.19 08:56

Ich war so frei, den Anfang deines Vorschlages zu plündern. Nilz liest hier schon noch mit.
von: Nilz

Re: Alpen horizontal - 24.07.19 19:35

So. Ich hab mich per Bahn vorm Simplon gedrückt. Es ist einfach viel zu heiss für mich gerade. Bin dann die knapp 100km durchs Tal bis Martigny. Ich gebe euch recht, zum Teil schon nicht wirklich sehr ansehnlich wenn man das mit den Eindrücken der letzten Wochen vergleicht. Hinten raus aber wieder schöner. Der Gegenwind hielt sich auch in Grenzen. Nun bin ich weiterhin am überlegen. Rüber nach Chamonix? Großer St Bernhard in zwei Teilen? Oder ganz easy erstmal hoch zum genfer See. Bei den Pässen hier schreckt mich nach einiger Internet Recherche ab dass es wohl gerade jetzt verkehrstechnisch sehr heftig sein kann. Das gepaart mit der Hitze klingt für mich gerade stressig.
von: Nilz

Re: Alpen horizontal - 24.07.19 19:42

Könnte mir evtl auch noch nen Schlenker über genfer See nach Frankreich mit ein paar netten Pässen Richtung Norden vorstellen. Oder gibt es da nix? Ich denke so ne gute Woche hab ich noch maximal. Aber alle anderen Vorschläge sind auch gern gesehen. Ich brauch halt irgendwann nen Bahnhof von dem ich nach Hause komme schmunzel
von: Thomas1976

Re: Alpen horizontal - 24.07.19 19:51

http://www.quaeldich.de/ kennst Du??
von: Holger

Re: Alpen horizontal - 24.07.19 21:00

Nach Chamonix kann es etwas verkehrsreicher sein. Aber ab da wird es schön, wenn Du Dich langsam in Richtung Genf bewegst. Das Chablais, die Region südlich des Genfer Sees, ist eine noch relativ ruhige Gegend mit Voralpencharakter - obwohl quasi direkt vor dem Mont Blanc. Viele kleine Straßen und Pässe. Genf wäre dann ein Bahnhof. Oder du schlägst Dich von Genf durch das Jura in Richtung Basel.
von: sugu

Re: Alpen horizontal - 24.07.19 21:28

Was ist die grobe Richtung? Noch Richtung Süden oder schon Richtung Deutschland?

Rhone abwärts bedeutet Genfer See: am Nordufer die teure Schweiz, am Südufer Frankreich.
Richtung Chamonix bedeutet am schnellsten, in Frankreich zu sein und dort sind die Pässe Richtung Genfer See nicht sehr hoch, aber schön (der Link zu Quäldich kam ja schon).

Der Große St. Bernhard ist von der schweizer See unangenehm, da man bis zum Autotunnel viel Verkehr hat. Auf der italienischen Seite ist die alte Straße weitgehend getrennt von der Hauptstraße. Von Martigny gibt es auch einen Bustransfer nach Aosta, der vorgebucht werden muß. Ich meine, die Busse starten dort am Bahnhof und dort gab es auch Auskunft.
Über den Kleinen St. Bernhard nach Bourg St. Maurice und über den Cormet de Roselend (sehr schön) und die Grande Route des Alpes bis Thonon (F) oder Genf (Ch). Von Thonon und Evian gibt es Fähren nach Lausanne.

Genf und Lausanne sind gute Bahnhöfe, um mit einem deutschen(!) Sparpreis und verpflichtender(!) Radreservierung nach Hause zu kommen. Die Reservierung geht aber nur am Schalter oder per Telefon. In Martigny kannst du natürlich auch die Rückfahrt (auch von einem anderen Bahnhof) buchen, aber das wird vermutlich teurer.

Noch eine Bemerkung zu den Pässen auf der Grand Route des Alpes bis zum Genfer See: Die Pässe sind lang, aber nicht sehr steil, auf jeden Fall ist das Maximum dort unter 10% Steigung, denn die Straßen sind vor über 100 Jahren für Pferdewurke bzw. die damaligen Autos geplant worden.
von: veloträumer

Re: Alpen horizontal - 25.07.19 00:22

Eine weniger befahrene Strecke führt vom Rhone-Tal bei Monthey über Troistorrents, den Pas de Morgins und Abondance ggf. nach Thonon-les-Bains am Genfer See. Du hast aber auch Möglichkeit, im Hinterland des südlichen Seeufers eine Riehe von weniger bekannten Pässen abzuradeln. Ein Highlight ist dabei etwas südlicher der Fahrt über den Col de Joux Plane vomn Morzine aus (allerdings auch eher schwer). Vor allem etwas westlicher finden sich eine Reihe eher einfacherer Pässe. Soltest du bis Cluses vorstoßen, bnietet sich auhc noch ein kleiner Südbogen über den Col de la Colombière zum Lac Annecy an (ausbaufähig über Flumet und Ugine).

Routen durchs Jura hier zu listen ist mir jetzt zu aufwändig, da auch einschlägige Reisebericht vorliegen. Der Gebirgsverlauf ist so, dass da immer zu viele Varianten denkbar sind. Eher direkt von Genf gelangst du über Gex und den Col de la Faucille auf das Jura-Plateau. Etwas ruhigere Anstiege liegen weiter nördlich, alternativ nach Les Rousses z.B. über St-Cerque oder noch empfehlenswerter zum Lac de Joux der Col de Marchairuz, für den man ggf. von Nyon (sehenswert) mit einer längeren Anfahrt starten würde.
von: Falk

Re: Alpen horizontal - 25.07.19 04:56

Such Dir einfach was aus. Die Welt ist groß, Du bist im Urlaub und auf jedem Schiff gibt es nur einen Kapitän. So, und jetzt schmeiß ein Brikett drauf!
von: Nilz

Re: Alpen horizontal - 25.07.19 06:20

Wow, danke für die super Anregungen. Da werde ich mir was schönes zusammen basteln. Viel südlicher soll es eigentlich nicht gehen. Aber ein Schlenker ist immer drin.

Nochmal eine Frage zu den Bahn Tickets. Ich hab schon gesehen dass es über die Desktop Version der DB möglich ist gezielt nach Verbindungen mit Fahrradmitnahme aus der Schweiz zu suchen und das da dann über meinen Bahn Account zu buchen. Wie man allerdings die Fahrradplatzreservierung bekommt raffe ich irgendwie nicht. Geht das überhaupt?
von: sugu

Re: Alpen horizontal - 25.07.19 08:17

Deutsche Bahn reserviert "Auslandsräder" nur am Schalter oder per Telefon-Hotline
Eine Alternativ wäre, du kaufst zwei Fahrradkarten: Eine bis Basel SBB (bei der SBB am Schalter, da gibt es von Genf auch einige für Räder reservierungsplfichtige Züge) und die andere ab Basel Bad Bf (DB im Internet) und fährst mit dem Rad die 4 km von schweizer zum badischen Bahnhof.
von: Nilz

Re: Alpen horizontal - 25.07.19 09:23

Den Hinweis auf die Hotline hab ich auch schon bekommen. Allerdings scheint es mir da um postalischen Verstand eines Stellplatz Tickets zu gehen, richtig? Das würde mir nicht viel bringen.
Die andere Variante scheint mir auch am praktikabelsten zu sein.
von: sugu

Re: Alpen horizontal - 25.07.19 09:58

Besuch den Bahnhof in Martigny. Die Schweizer kennen sowohl Sparpreise als auch die deutsche Bahncard (für den DB-Anteil) und können reservieren.
von: Nilz

Re: Alpen horizontal - 25.07.19 13:26

Das wäre natürlich optimal. Meinst du die können auch nur eine Reservierung fürs Rad machen und ich buche die Fahrt an sich online?
von: sugu

Re: Alpen horizontal - 25.07.19 13:49

Das wird dir nur einer beantworten können: Der Mann oder die Frau am Schalter, die die Reservierung durchführt
von: GeorgR

Re: Alpen horizontal - 26.07.19 09:10

In Antwort auf: Wulfram

Achtung: Intercity (IC) benötigt eine Fahrradreservierung. Interregio (IR) benötigt keine Fahrradreservierung und hat dementspechend auch keine Zugbindung (ausser man kauft online ein Sparticket).


Das mit der Reservation stimmt so pauschal nicht: https://www.sbb.ch/de/bahnhof-services/a...-mit-ihnen.html https://www.sbb.ch/de/bahnhof-services/a...-mit-ihnen.html

Nur vom 21.03. bis 31.10. in IC5/IC51 (Jura-Südfuss-Linie) und in IC2/IC21 (Gotthard-Basistunnel) ist eine Reservation nötig (geht einfach und spontan auch in der SBB-Mobile-App). Ansonsten kannst Du so gut wie überall einsteigen und mit dem Velo im Zug mitfahren, auch in den IC. Velokarte bzw. -tageskarte brauchst Du natürlich.

Georg.
von: Nilz

Re: Alpen horizontal - 30.07.19 14:48

Hallo zusammen.

Ich hab es am Ende dann tatsächlich bis nach Frankreich geschafft. Auch hier wieder dank eurer Tipps. Es war wirklich sehr sehr schön. Leider musste ich dann aber am Samstag spontan meine Reise abbrechen, da ich in Köln ein paar Dinge regeln muss. Das ging in zwei Etappen mit Regionalbahnen sogar ganz passabel.

Nun hab ich aber die Möglichkeit nächste Woche nochmal für 14-18 Tage weg zu fahren. Am liebsten würde ich ja direkt wieder runter nach Genf und von da aus weiter mach Frankreich rein. Allerdings gibt es laut Bahn keine fahrradstellplätze mehr, was wieder eine sehr lange Fahrt mit Bimmelzügen bedeuten würde.

Nun meine Frage an euch: Habt ihr Ideen was man von Köln aus erreichbar machen könnte. Es sollte schon durchaus etwas anspruchsvoller sein. Vielleicht etwas von Basel aus. Oder über Vogesen oder Jura hab ich schon nachgedacht. Ideen sind sehr willkommen. zwinker
von: lutz_

Re: Alpen horizontal - 30.07.19 15:30

Hallo Nilz!


In Antwort auf: Nilz
Nun hab ich aber die Möglichkeit nächste Woche nochmal für 14-18 Tage weg zu fahren. Am liebsten würde ich ja direkt wieder runter nach Genf und von da aus weiter mach Frankreich rein. Allerdings gibt es laut Bahn keine fahrradstellplätze mehr, was wieder eine sehr lange Fahrt mit Bimmelzügen bedeuten würde.

Nun meine Frage an euch: Habt ihr Ideen was man von Köln aus erreichbar machen könnte. Es sollte schon durchaus etwas anspruchsvoller sein.


Hast du schon mal nach dem FlixBus von Köln nach Genf geschaut?


Gruß LUTZ
von: sugu

Re: Alpen horizontal - 30.07.19 15:40

Im Flachen schaffst du jetzt locker 140 km, dann bist du in 4 Tagen an der schweizer Grenze :-)

Wenn du in zwei Etappen fährst (Deutscher IC bis Basel Badischer Bf und schweizer Züge ab Basel SBB über die SBB gebucht) mag es noch etwas geben, eventuell mit dem Nachtzug täglich 23:50 ab Köln HBF. Zumindest gibt es da noch günstige Sparpreise, was meist ein Zeichen ist, dass der Zug nur schwach nachgefragt ist.

Ansonsten ist das Elsass von Basel gut zu erreichen und in 14 Tagen kommst du anspruchsvoll bis nach Hause: Route des Cretes, Pfälzer Wald+Bergland, Hunsrück, Eifel.

Oder du fährst nach München und holst den Glockner und die Karawanken nach und dann von Wien zurück.
von: Holger

Re: Alpen horizontal - 31.07.19 07:58

In Antwort auf: Nilz
[…]Nun meine Frage an euch: Habt ihr Ideen was man von Köln aus erreichbar machen könnte. Es sollte schon durchaus etwas anspruchsvoller sein. Vielleicht etwas von Basel aus. Oder über Vogesen oder Jura hab ich schon nachgedacht. Ideen sind sehr willkommen. zwinker


Vogesen wäre natürlich einfach zu erreichen und sind ein schönes Ziel. Vielleicht kommst Du da mit der Bahn über Trier-Luxemburg-Metz gut hin, das ist aber nur eine Vermutung. Von Metz bist Du in einem Tag in den Nordvogesen mit dem Rad. Dann durch die Vogesen nach Süden und anschließend durch den Jura in RIchtung Genf. Beides sehr schöne Mittelgebirge, beides lohnenswert. Zum Jura gibt es hier schon einige Reiseberichte, von Jürgen beispielsweise oder von Matthias (veloträumer).
von: Nilz

Re: Alpen horizontal - 31.07.19 09:03

Bis nach Basel bzw in die Richtung zu kommen ist mit Regio Bahnen machbar. Von da aus sollte man ja Richtung Vogesen bzw. Jura kommen. Evtl bekomm ich beides hin. Bis nach Genf zu mit der Bahn sieht wohl schlecht aus.
Vielleicht nach basel durchs Jura und dann zum Abschluss noch ein bisschen Hochgebirge und dann irgendwie von Gent zurück nach Köln mit den Bimmelbahnen. Die Strecke Genf Basel ist ja easy mit dem Rad in der Bahn.
von: Nilz

Re: Alpen horizontal - 31.07.19 09:04

Wie ist es eigentlich in Frankreich mit der Radmitnahme im Zug geregelt? Gibts da Erfahrungen?
von: Wuppi

Re: Alpen horizontal - 31.07.19 09:13

In Antwort auf: Nilz
Wie ist es eigentlich in Frankreich mit der Radmitnahme im Zug geregelt? Gibts da Erfahrungen?
da hätte ich was zum lesen ...... Link zum Wiki
von: Holger

Re: Alpen horizontal - 31.07.19 09:19

Sehr, sehr viele Erfahrungen. Ganz kurz zusammengefasst:
Fernverkehr möglich mit Reservierung, aber es werden eher weniger als mehr TGV-Strecken, auf denen die Mitnahme möglich ist
Im Nahverkehr kann das Rad grundsätzlich kostenlos mitgenommen werden. Manchmal gibt es Einschränkungen für die Berufsverkehrszeiten. Das steht auf den jeweiligen Seiten der TERs, also ggf. nach "TER Grand Est" googeln oder ähnlichem.
von: sugu

Re: Alpen horizontal - 31.07.19 09:31

Wenn die Strecken mit dem Nahverkehr nicht zu lang sind, geht es.
Wenn du Richtung Norden (z.B. Maas oder Ardennen) fährst, versuch, bis nach Belgien zu kommen.
von: sugu

Re: Alpen horizontal - 31.07.19 09:32

In Antwort auf: Nilz
Die Strecke Genf Basel ist ja easy mit dem Rad in der Bahn.

Von Genf bis Olten besteht in den schnellen Neigezügen eine Reservierungspflicht für Räder, aber das sollte nach der Hauptferienzeit kein Problem mehr sein.
von: Nilz

Re: Alpen horizontal - 31.07.19 12:50

Okay. So wie ich das einschätze ist mein Plan mit Regio Bahnen Richtung Basel wohl die entspannteste Alternative.
von: Holger

Re: Alpen horizontal - 31.07.19 15:30

Ich werfe nochmal meinen Vorschlag von oben in den Raum. Wenn Du die Vogesen befahren willst, dann kannst Du auch in den Nordvogesen anfangen. Bis Metz kommst Du von Köln mit drei Regionalzügen, also zweimal umsteigen (Koblenz und Luxembourg). Metz - Vogesen längs - Basel - Jura - Genf dürften maximal 800 bis 900 km sein, also eher etwas wenig für 14 bis 18 Tage. Von BAsel aus wäre es noch weniger. Da wäre dann noch ein Schlenker durch die französischen Alpen eine Möglichkeit
von: Cruising

Re: Alpen horizontal - 31.07.19 17:25

In Antwort auf: Holger
Ich werfe nochmal meinen Vorschlag von oben in den Raum. Wenn Du die Vogesen befahren willst, dann kannst Du auch in den Nordvogesen anfangen.

Dem Vorschlag schließe ich mich an. Dafür wäre auch Karlsruhe ein guter Startpunkt, dann über die Route des Crêtes, ein Stück entlang dem Doubs, durch den franz. Jura und zum Abschluss noch der Vercors - von dort ist es auch nicht allzuweit nach Genf. Super Radtour für zwei Wochen lach

@Nilz: Wir sind 2016 in Teilen ähnlich geradelt auf unserer Fahrt von Stuttgart nach Teneriffa. Ein bisschen kannst du dich vielleicht von dem Bericht auf unserer Homepage inspirieren lassen (Weitere Touren / Halbwegs nach Amerika, ziemlich am Anfang), mit selbst gebastelter Google Map. Und natürlich von den ziemlich umfangreichen Jura- und Vercors-Berichten hier im Forum.

Viel Spaß schmunzel Gruß Thomas
www.bikeamerica.de
von: natash

Re: Alpen horizontal - 31.07.19 19:43

In Antwort auf: Cruising
In Antwort auf: Holger
Ich werfe nochmal meinen Vorschlag von oben in den Raum. Wenn Du die Vogesen befahren willst, dann kannst Du auch in den Nordvogesen anfangen.

Dem Vorschlag schließe ich mich an. Dafür wäre auch Karlsruhe ein guter Startpunkt, dann über die Route des Crêtes, ein Stück entlang dem Doubs, durch den franz. Jura und zum Abschluss noch der Vercors - von dort ist es auch nicht allzuweit nach Genf. Super Radtour für zwei Wochen lach

@Nilz: Wir sind 2016 in Teilen ähnlich geradelt auf unserer Fahrt von Stuttgart nach Teneriffa. Ein bisschen kannst du dich vielleicht von dem Bericht auf unserer Homepage inspirieren lassen (Weitere Touren / Halbwegs nach Amerika, ziemlich am Anfang), mit selbst gebastelter Google Map. Und natürlich von den ziemlich umfangreichen Jura- und Vercors-Berichten hier im Forum.


Den Tipp mit den Nordvogesen kann ich nur unterstreichen. Das kennt außerhalb der Region kaum wer, ist aber (zusammen mit dem Pfälzer Wald, man merkt eh keinen Übergang) sehr hübsch.
Wenn man in Karlsruhe starten möchte kann man in 2 Wochen auch erheblich mehr Alpen mitnehmen.
Wir sind gerade von einer solchen Tour zurück (Elsass, jedoch ohne Vogesen, aber da war ich ja schon oft), Jura, hinter der Aine bei Chambery in die Alpen , Galibier, Izoard, über den Agnello nach Italien, Poebene (ist nich toll, dauert aber max 1 Tag oder man nimmt den Zug nach Novara), Lago Maggiore, St. Bernardino und vom Hinterrhein zum Bodensee. In Konstanz in die Schwarzwaldbahn (deren Strecke auch im Zug hübsch ist, fährt aber bis 8.9. erst ab Donaueschingen).
Man könnte auch vom Hinterrhein an den Walensee abbiegen und dann ggf noch Klausen und Susten fahren. Oder man bleibt in Frankreich und fährt bis Basel oder Genf.
Basel haben wir früher gerne als Ausgangspunkt für Juratouren genommen. Man hügelt sich ein wenig durch den Sundgau und in den Jura hinein.
Oderman fährt direkt die Veloroute 7. Vom Jura kommt man auch schön in die Gegend von Grenoble.
Da gibts xxx Möglichkeiten.
Ich würde einfach mal eine grz Karte nehmen und schauen was es auf dem Weg alles so nettes gibt und wie Du das in die Route bekommst.
Inspirationen findest Du z.b. hier da und dort
Gruß
Nat
von: Nilz

Re: Alpen horizontal - 01.08.19 08:44

Also dann wird es wohl ein Teil der Vogesen und übers Jura in die Alpen. Das klingt alles sehr überzeugend. Was ist denn eine grz Karte?
Das wäre noch meine Frage, könnt ihr für diese Region eine Karte empfehlen?
von: Cruising

Re: Alpen horizontal - 01.08.19 10:31

In Antwort auf: Nilz
Was ist denn eine grz Karte?

Das weiß ich jetzt auch nicht - wir waren immer gerne mit den Michelin 1:200.000 unterwegs, die früher gelb waren und heute, mit anderem (und m.E. nicht mehr so gutem) Blattschnitt, in Orange auftreten. Für detailliertere Betrachtungen: IGN 1:100.000. Die französischen Landkarten sind ziemlich gut schmunzel Die Michelins zumindest kriegst du sicher noch auf die Schnelle in einer guten Buchhandlung daheim.

Gruß Thomas
www.bikeamerica.de
von: natash

Re: Alpen horizontal - 01.08.19 11:26

Sorry vertippt, ich meine eine normale Straßenkarte
Gruß
Nat
von: Nilz

Re: Alpen horizontal - 05.08.19 18:05

So, bin heute mit der Bahn Richtung Süden und dann noch ein paar km bis Lahr gefahren. Morgen dann Richtung Vogesen. Habt ihr vielleicht Tipps welchen Einstieg bzw weg rein in die Vogesen man von hier aus am besten nimmt?
von: veloträumer

Re: Alpen horizontal - 05.08.19 18:31

Also, ich habe die Vogesen nicht vorgeschlagen, weil ich nicht weiß, worauf das hinauslaufen soll. Wo soll es hingehen? Schnelle Wege gibt es wenige in den Nordvogesen, das sind recht verzweigte oder gezackte Routen. Von Lahr Bahnhof bist du immerhin schon nahe am Rhein. Überganng bei Nonnenweier, dann erstes Ziel Erstein. Je nachdem fährst du über Bischoffsheim oder Niedernai. Einstieg über die schöne WEinorte Boersch oder Rosheim. Von Boersch kommt man z.B. nach Grendelbruch und du könntest viea Schirmeck die Donon-Route fahren.

Willst du östlicher bleiben, kommt man von Mollkirch via Nieder-/Oberhaslach auf die Nideck-Route (sehenswerter Wasserfall auf der Strecke, aber man muss absitzen und ein Stück runterlaufen). Über Dabo nach Pahslbourg, so auch man über die Donon-Route dorthin gelangen kann. Direkter nach Norden auch eine Variante nach Saverne.

Auch ganz reizvoll ist eine Radroute, wo du noch mehr Weinorte mitnimmst. Dazu über Molsheim, Westhoffen, Wasselone, Romanswiller, Marmoutier nach Saverne.
von: natash

Re: Alpen horizontal - 05.08.19 18:36

Fahr doch einfach los. Zb. Obernai, Ottrott auf den Odilienberg und von da rüber zum Champ du feu. Dann bist Du mittendrin.
Gruß
Nat
von: Nilz

Re: Alpen horizontal - 05.08.19 19:03

Das klingt doch schon wieder sehr interessant. Schaue ich mir gleich mal an. Der Plan ist ja einfach los zu fahren. Aber eure Tipps hier sind zT einfach Gold wert wenn man sich nicht so auskennt.

Allgemein ist der Plan von hier aus in Frankreich Richtung Süden zu fahren. Vogesen, Jura und vielleicht noch ein bisschen die Alpen.
von: veloträumer

Re: Alpen horizontal - 05.08.19 19:12

Okay, ich dachte, du wolltest nach Norden. Insofern ist der Übergang bei Nonnenweier eher ungünstig. Fähre Kappel/Rhinau wäre dann sinnvoller. Aber nun gut, mehr kann ich aktuell nicht schreiben.
von: Nilz

Re: Alpen horizontal - 05.08.19 19:31

Danke. Das ist doch schon mal ein guter Tipp.