Re: Slowenien entlang der Soca bis ans Meer

von: irg

Re: Slowenien entlang der Soca bis ans Meer - 19.02.13 13:48

Hallo!

Wieso immer noch das gesamte Soca-Tal als Radroute beworben wird, ist mir nicht ganz klar. Schön ists nämlich im unteren Bereich verkehrsmäßig gar nicht. Aber die Geschmäcker sind halt verschieden.

Zu deiner Route: Im oberen Bereich bis Tolmin ist sie interessant und gut zu fahren (noch deutlich schöner über den Vrsic statt über den Predil, das nebenbei), solange du, wo es möglich ist, die ruhige Nebenstraße an der anderen Talseite wählst. (Das ist zwischen Bovec und Tolmin rmeistens möglich.
Weiter unten hast du mehrere Möglichkeiten: Ganz im Westen kannst du mit wenigen Höhenmetern über Cividale ausweichen und auf ruhigen Nebenstraßerln nach Slowenien zurück kehren.
Wenn du zum Cerknisko jezero willst, bietet sich die Straße von Tolmin über Idrija nach Logatec an, die ist, zumindestens im ersten Teil, lästig stark befahren, aber halbwegs erträglich. Dabei kannst du zwischen Dolenja Trebusa und Spodjna Idrija über den Oblakov Vrh fahren, das ist ein ganz, ganz ruhiger, kleiner Pass in einem netten Nebental. Das bedeutet halt auch mehr Höhenmeter. (Andere Varianten gäbe es noch zu Hauf, die sind dann aber schon umständlicher.)
Ich würde direkt nach Logatec hinein fahren und die kleine Nebenstraße entlang der Autobahn nach Rakek und Cerknica benützen, die ist deutlich lukrativer als die alte Überlandstraße. (Glaub aber nicht, dass sie autobahnmäßig eben dahin zieht.)
In Cerknica biegst du zum periodischen See ab und radelst über Otok zum anderen Ufer.

Ab jetzt wirds ein bisserl kniffliger, weil sich keine der möglichen Routen von selbst anbietet:

Variante 1: Ab in den Wald wie falk gefahren ist: Saubere Navigation ist nötig, um sich nicht ernsthaft zu verfahren. Und diese Wälder sind keine deutschen Zellstoff- und Energielieferanten, die sind wirkliche, große Wälder. Da hupfen auch Bären drin herum, und die sind weniger scheu, als man allgemein erwarten würde. Da solltest du schon ein bisserl eine Ahnung haben, was du im Wald tust und was besser nicht.
Aus dem Wald würdest du je nach Route irgendwo zwischen Pivka und Zabice ganz im Süden heraus kommen, dadurch würdest du die Grenze südl. von Illirska Bistrica überqueren, um Istrien zu erreichen. (Der Weiterweg wäre ein eigenes Thema.) Diese Variante ist spannend, aber nicht ganz ohne.

Variante 2: Vom Cerknisko jezero am Südufer entlang und über einen kleinen Sattel nach Stari Trg. Weiter nach Südosten und über die Grenze, über Gerovo und Crni Lug zur Einmündung in die alte Hauptstraße nahe der Autobahn. Mit einem bisschen Hirnschmalz lässt sich ab dieser Kreuzung recht gut auf Nebenstraßen nach Rijeka hinein kommen. Der Weiterweg nach Istrien hinein wäre auch hier, wie oben, ein eigenes Thema mit mehreren Lösungen.

Variante 3: Vom See zurück nach Rakek und (anfangs wieder der Autobahn entlang) über Postojna in die Nordwestecke Istriens, mehrere Varianten sind dabei möglich, manche stark, manche schwach befahren. Dabei gilt auch hier, wie fast überall in Slowenien "je schöner, umso bergiger".

Zwischen Monfalcone und Triest würde ich definitiv nicht die Küstenstraße benützen, es gibt auch genügend Alternativen durchs Hinterland.

Soviel einmal fürs erste.

lg! georg