Warnung Vorort Verona!

von: Grimbol

Warnung Vorort Verona! - 29.03.16 20:37

Eine Warnung an alle Reiseradler im Großraum Verona!

Wir sind am Ostersonntag Opfer von Trickdieben geworden. Aus Richtung Soave kommend waren wir kurz vor der Stadtgrenze Veronas als von hingen ein Rennradler kam und uns in ein Gespräch verwickelt hat: woher, wohin, wieviele Kilometer... Blabla... Normaler Smalltalk. Dann wollte er uns seine Visitenkarte geben, er hätte nen Radladn in der Nähe... Falls wir mal wider da sind und was brauchen... Er wohne gleich um die Ecke (20 m in ne Nebenstraße rein). Wir haben angehalten, er hat an (s)einer Wohnung geklingelt und seine Frau gebeten die Karte runter zu bringen. Dann kamen zwei weiter Männer in Rennraddress aber ohn Räder um die Ecke und haben uns und den Anderen gegrüßt... Waren Freunde von dem Ersten... gleicher Smalltalk plus Bewunderung wie wir mit den schweren Rädern fahren könnten... ... da die Frau nicht kam wollte der erste dann kurz zu seinem Laden fahren um die Ecke, wir können ja warten, er sei gleich wieder da. Die anderen fragten dann, wie schwer die Räder sind und ob sie sie mal anheben dürften... Wir haben ja gesagt und sind abgestiegen... Dann wollten sie zwei, drei Meter Probefahren... Sind parallel auf unsere Räser gestiegen, haben uns umkreist und sein weggefahren... Wir standen dann ohne alles da, perplex und dann irgendwann ist uns klar geworden was passiert ist... Dann zur Polizei, nen warmen Pullover gekauft und frustriert mit ganz leichtem Gepäck zurück... Letztendlich hätten wir nur noch das Tshirt, die kurze Hose und die Schuhe an den Füßen. Glücklicherweise war mein Üortemonait in meiner Hoese, das meiner Frau in der Lenkertasche

Heute dann ein Anruf aus Italien: ein paar Dinge wurden wohl gefunden, aber Ausweis, Kreditkarte, Fotoaparat etc ist wohl alles weg plus ne Menge an Ärger. Va müssen wir wieder runter das Gefundene abholen. Vielleicht sind ein paar Kleidungsstücke mit Erinnerungswert gefunden worden...

Das ganze war ziemlich professionell, die könnten ein wenig Deutsch und Englisch, wir etwas Italienisch. Die sehen aus wie Rennradfahrer , einer war wohl Spanier. Vermutlich wurden wir vorher schon ausgespäht. Da es Mittags um 2 Uhr war war wohl auch alles organisiert. Vermutlich waren wir nicht die ersten Opfer...

--> passt auf. Bei einer hoffentlich nächsten Radtour werden wir nur Radlern im direkten Gegentausch die Räder zum Probeheben geben... Schön doof waren wir wohl.

Update vom 03.04.:

Wir haben einen Anruf von der italienischen Polizei erhalten. Eine ältere Frau hat zwei Räder in nem Industriegebiet gefunden inkl Packtaschen und ein paar Frauenklamotten (zwei Tage nach der Tat). Daraufhin haben wir uns ein Auto geliehen und sind wieder runter. Die Räder sind oberflächlich in Ordnung (werden vom Fachmann nächste Woche gecheckt), die Sachen meiner Frau sind zu 90% wieder da. Diese standen in ner Plastiktüte in der Nähe. Von mir ist bis auf das Regenzeugs und ne Jacke alles weg. Vermutlich hatten es die Diebe "nur" auf die Elektronik abgesehen... ist immer noch ein großer Schaden, aber unsere rollenden "Herzstücke" sind wieder zu Hause - Glück gehabt.

--> wir werden uns das Radeln und den Kontakt mit Menschen nicht vermiesen lassen (hoffentlich, bis auf die Gruppe der Gewichtheber:)). Die aufmerksamme Dame hat nen Blumenstrauß von uns bekommen. Die italienische Polizei war auch super und hilfsbereit - muß auch mal gesagt werden.

Letztendlich ist es jetzt ein Schaden wie ne größere ungeplante Autoreparatur und dann auch noch die Waschmaschine.... Alles Materielle lässt sich früher oder später ersetzen. Der psychische Kratzer wird dann hoffentlich auf der nächsten Tour im Fahrt(gegen)wind heilen...
von: Pedaltiger

Re: Warnung Vorort Verona! - 29.03.16 20:48

Schwierige Situation, da kommt es wohl auf das momentane Feeling an. möcht ich nicht haben ;-(
viel Glück bei euren Klamotten.
von: derSammy

Re: Warnung Vorort Verona! - 29.03.16 23:34

Ziemlich dreist. Ist im Nachhinein gut reden, aber ich glaube ich würde niemand fremden mit meinem Rad Probefahren lassen. Trotzdem ist man natürlich nicht davor gefeit Opfer von sowas zu werden. Im letzten Frankreichurlaub wurde uns am Strand das Portemonaie entwendet, aber wir hatten einen guten Dieb, der sich nur des Bargeldes bemächtigt hat und das Portemonaie mit dem Restinhalt (Plastekarten!) an einem Parkplatz weggeworfen hat, wo es zum Glück gefunden und der Polizei gegeben wurde.
von: iassu

Re: Warnung Vorort Verona! - 30.03.16 00:10

Ganz schön übel! Ihr habt mein Mitgefühl! Schlimmer wäre dann ja wohl nur noch Unfall oder Raubüberfall.

Danke auch für den Tip, ich bin ja oft genug in diesen Gegenden unterwegs. Wobei ich mich da eher Sammy anschließe, ich in da ziemlich restriktiv. Aber das sagt sich leicht vom grünen Tisch aus.
von: panta-rhei

Re: Warnung Vorort Verona! - 30.03.16 02:40

Hallo Grimbol

In Antwort auf: Grimbol
Eine Warnung an alle Reiseradler im Großraum Verona!

Wir sind am Ostersonntag Opfer von Trickdieben geworden.


Erstmal mein Mitgefühl, was für ein blödes Erlebnis!
Und ich muss sagen, hätte mir auch passieren können, vertraue so Bekanntschaften on the road ebenfalls eher schnell...

Danke, dass ihr uns warnt!
von: Mütze

Re: Warnung Vorort Verona! - 30.03.16 05:28

So was von fies !!! Ich könnte die Gauner ... (zensiert) ...
Ich wünsch' Euch viel Glück.
von: irg

Re: Warnung Vorort Verona! - 30.03.16 05:56

Hallo!

Da hattet ihr ja riesiges Pech! Ich hätte nicht damit gerechnet, dass jemand so etwas macht.
Mein Tourenradl borge ich selbst nicht her, auch nicht für kleine Runden, aber das hat seinen Grund darin, dass ich es nicht mitsamt dem Ausborger im Graben finden möchte. Manche überschätzen ihr Können. An einen so frechen Diebstahl hätte ich nie gedacht. Die Situation wäre ja wirklich typisch italienisch gewesen, bis auf das Stehlen. Dort finden sich viele Radfreaks, und sie reden einen auch oft und leicht an.

Schade! Nicht einmal Radtourenfahrer, die sichtlich nicht besonders viel zum Stehlen haben, werden in Ruhe gelassen!

lg!
georg
von: Martina

Re: Warnung Vorort Verona! - 30.03.16 06:07

In Antwort auf: derSammy
Trotzdem ist man natürlich nicht davor gefeit Opfer von sowas zu werden. Im letzten Frankreichurlaub wurde uns am Strand das Portemonaie entwendet, aber wir hatten einen guten Dieb, der sich nur des Bargeldes bemächtigt hat und das Portemonaie mit dem Restinhalt (Plastekarten!) an einem Parkplatz weggeworfen hat, wo es zum Glück gefunden und der Polizei gegeben wurde.


Das exakt gleiche ist mir vor zwei Wochen ca. 600 m von meiner Wohnung entfernt passiert (Geldbeutel wurde mir aus der Hand gerissen), abgesehen davon, dass ich den Geldbeutel vom Finder direkt wiederbekommen habe. Muss man natürlich nicht haben, kann aber leider passieren. Bei mir ist es übrigens auf einem sehr belebten Platz passiert, bis dato hatte ich immer geglaubt, die vielen potenziellen Zeugen würden die Wahrscheinlichkeit für einen solchen offensichtlichen Diebstahl drastisch senken...

Dass jemand ein Tourenrad klaut und dazu einen gar nicht unbeträchtlichen Aufwand betreibt hätte ich ehrlich gesagt nicht erwartet, ich hatte immer angenommen, dass die Attraktivität solcher Räder dazu nicht groß genug ist und dass sie wenn überhaupt eher von Gelegenheitsdieben mitgenommen werden. Hilft aber auch nicht weiter, ist passiert.

Martina
von: Hansflo

Re: Warnung Vorort Verona! - 30.03.16 06:51

auch mein "Beileid" zu dem fiesen Vorfall.
Könnt Ihr noch weitere Angaben zu den Tätern machen? Alter, Sprache, Nationalität?

Hans
von: Anonym

Re: Warnung Vorort Verona! - 30.03.16 06:55

In Antwort auf: Martina


Dass jemand ein Tourenrad klaut und dazu einen gar nicht unbeträchtlichen Aufwand betreibt hätte ich ehrlich gesagt nicht erwartet, ich hatte immer angenommen, dass die Attraktivität solcher Räder dazu nicht groß genug ist und dass sie wenn überhaupt eher von Gelegenheitsdieben mitgenommen werden.

Das ist fast dasselbe, was mir durch den Kopf gegangen ist. Aber etwas anders. Auf den Rädern sind genügend teure Sachen (Kamera + GPS +/vSmartphone + Funktionsklamotten[ob die sinnvoll zu klauen sind, ist ein anderes Thema]+ Ortliebs + mit Glück Kreditkarte, vielleicht Tablet+ Zelt + Schlafsack > 1500 Euro?) die sich lohnen und die Räder dürften in der Tendenz eher höherwertig sein. Aber die Häufigkeit dieser Räder ist zu selten, außer an den Hauptrouten, dass es sich lohnen würde.

Deswegen steht die Frage im Raum, ob da jemand sozusagen die Nische im Trickdiebstahlgewerbe erkannt hat und dieses Ereignis eine Art Vorbote ist.
von: KUHmax

Re: Warnung Vorort Verona! - 30.03.16 07:25

O Mann, was ist das denn für ein Pech.

Da kann ich ja nur froh sein, dass ich selbst im Bekanntenkreis sehr restriktiv bin, wer meine Wanderdohle fahren darf.

Aber auch für mich gilt: Vor dem Rechner ist leicht schwadronieren: Ich hätte nicht.
von: Martina

Re: Warnung Vorort Verona! - 30.03.16 07:30

In Antwort auf: JSchro
Aber etwas anders. Auf den Rädern sind genügend teure Sachen (Kamera + GPS +/vSmartphone + Funktionsklamotten[ob die sinnvoll zu klauen sind, ist ein anderes Thema]+ Ortliebs + mit Glück Kreditkarte, vielleicht Tablet+ Zelt + Schlafsack > 1500 Euro?) die sich lohnen und die Räder dürften in der Tendenz eher höherwertig sein.


Naja, ob der Tascheninhalt eines vorbeikommenden Reiseradlers wirklich aus teurer Ausrüstung oder hauptsächlich aus dreckiger Wäsche besteht ist von außen nicht wirklich zu erkennen. Es sei denn, man hätte ihn irgendwie ausspioniert, was den Aufwand aber nochmals erhöht.

Martina
von: Wuppi

Re: Warnung Vorort Verona! - 30.03.16 07:54

mir stellt sich hierbei noch eine andere Frage: Was wäre passiert, wenn ihr die Diebe hättet nicht fahren lassen?
Sie hatten sich ja im Vorfeld bereits eine erhebliche Mühe gemacht, um dich aus zu kundschaften. Dieser Aufwand wäre dann ja ganz umsonst gewesen.
Sie hätten dann ggf. auch noch gewalttätig das Rad entwenden können. böse.

Gruß Rolf
von: Juergen

Re: Warnung Vorort Verona! - 30.03.16 08:09

Ich hoffe für euch, dass die Dreckskerle gefunden werden!

Vielleicht ist es hilfreich, dass ihr den genauen Ort des Diebstahls hier als Link veröffentlicht.
Zusätzlich wären Bilder der Räder ganz nützlich, denn von uns fahren ja doch immer wieder Leute nach Verona.

Seid froh, dass ihr nur materiellen Schaden erlitten habt.
Jürgen
von: Anonym

Re: Warnung Vorort Verona! - 30.03.16 08:18

In Antwort auf: Martina
In Antwort auf: JSchro
Aber etwas anders. Auf den Rädern sind genügend teure Sachen (Kamera + GPS +/vSmartphone + Funktionsklamotten[ob die sinnvoll zu klauen sind, ist ein anderes Thema]+ Ortliebs + mit Glück Kreditkarte, vielleicht Tablet+ Zelt + Schlafsack > 1500 Euro?) die sich lohnen und die Räder dürften in der Tendenz eher höherwertig sein.


Naja, ob der Tascheninhalt eines vorbeikommenden Reiseradlers wirklich aus teurer Ausrüstung oder hauptsächlich aus dreckiger Wäsche besteht ist von außen nicht wirklich zu erkennen. Es sei denn, man hätte ihn irgendwie ausspioniert, was den Aufwand aber nochmals erhöht.

Martina

Andersherum, ich würde von einer hohen Wahrscheinlichkeit ausgehen, dass Wertgegenstände auf dem Rad sind und deswegen ausspionieren unnotwendig.
von: kawa9999

Re: Warnung Vorort Verona! - 30.03.16 08:19

Es gibt auch ein paar italienische Rad-foren wo man die Bilder und Beschreibung verbreiten könnte. Wenn du Bilder und Info hier verlinkst, kann ich es auch dort (falls von dir erwünscht ist) weiterlinken.
Wenn so bitte gib mir kurz bescheid.

P.S: Was ist mit der Frau/Wohnung? Wusste nichts davon?
von: Axurit

Re: Warnung Vorort Verona! - 30.03.16 08:19

Hätte ich diese Geschichte anderswo als hier im Radforum gelesen, hätte ich sie als erfunden abgehakt. Reiseradler abzupassen und sie mit erheblichem personellen Aufwand zu beklauen, ist keine besonders intelligente Masche. Wenn man die Wahrscheinlichkeit, dass da Reiseradler vorbeikommen, mit der Wahrscheinlichkeit, dass die sich auf den Stopp wegen der Visitenkarte einlassen, und dass sie die Räder aus der Hand geben, multipliziert, dann ist die Aussicht auf Erfolg, selbst am Ostersonntag bei schönem Wetter, nahe Null. Und die Beute muss man sich noch durch drei teilen. Dass ihr nur Kollateralopfer einer auf Rennradler ausgelegten Masche geworden seid, ist auch unwahrscheinlich, da einheimische Rennradler wohl kaum wegen der Visitenkarte einen Zwischenstopp einlegen würden.
von: Holger

Re: Warnung Vorort Verona! - 30.03.16 08:31

In Antwort auf: Martina
In Antwort auf: JSchro
Aber etwas anders. Auf den Rädern sind genügend teure Sachen (Kamera + GPS +/vSmartphone + Funktionsklamotten[ob die sinnvoll zu klauen sind, ist ein anderes Thema]+ Ortliebs + mit Glück Kreditkarte, vielleicht Tablet+ Zelt + Schlafsack > 1500 Euro?) die sich lohnen und die Räder dürften in der Tendenz eher höherwertig sein.


Naja, ob der Tascheninhalt eines vorbeikommenden Reiseradlers wirklich aus teurer Ausrüstung oder hauptsächlich aus dreckiger Wäsche besteht ist von außen nicht wirklich zu erkennen. Es sei denn, man hätte ihn irgendwie ausspioniert, was den Aufwand aber nochmals erhöht.

Martina


Ich glaube inzwischen, dass die Wahrscheinlichkeit, teure elektronische Geräte im Gepäck zu finden, recht hoch ist. Und wenn dann noch das Fahrrad an sich kein billiges ist, dann erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass auch sonst noch teure Ausrüstung dabei ist. Wenn man erkennt, dass ein Rad wertvoll ist, dann muss man an beliebten Radreiserouten nicht lange ausspionieren, sondern einfach nur warten.
von: Holger

Re: Warnung Vorort Verona! - 30.03.16 08:34

In Antwort auf: kawa9999
[…]P.S: Was ist mit der Frau/Wohnung? Wusste nichts davon?

Nu ja, wenn wirklich die Frau dort war und es wirklich die Wohnung war ... dann wäre es ja für die Polizei nicht sonderlich schwer, einen der Übeltäter zu finden. So dumm sind die wohl nicht, bei einer solchen doch einigermaßen aufwändigen Tat.
von: Holger

Re: Warnung Vorort Verona! - 30.03.16 08:37

Ziemlich üble Geschichte!

In Antwort auf: Grimbol
[…] Schön doof waren wir wohl.


Ich weiß nicht. Wenn ich von anderen Radfahrern angesprochen werde, auch wenn es Rennradfahrer sind, genießen die bei mir erstmal einen Vertrauensvorschuss. Ob das nun sinnvoll ist oder nicht. Ich wäre wahrscheinlich etwas kritischer, aber das ist eine Persönlichkeitsfrage. Visitenkarten von Radläden einer Region, durch die ich nur durchreise, interessieren mich nicht. Wenn aber man recht offen ist und gerne auf Leute zugeht, dann halte ich Euer Verhalten nicht für "schön doof", sondern nachvollziehbar - im Nachhinein ist man natürlich schlauer.

Gut, dass Du das gepostet hast, denn eine solche Masche hätte ich mir auch nicht vorstellen können...
von: Anonym

Re: Warnung Vorort Verona! - 30.03.16 09:01

In Antwort auf: Holger
Ziemlich üble Geschichte!

In Antwort auf: Grimbol
[…] Schön doof waren wir wohl.


Ich weiß nicht. Wenn ich von anderen Radfahrern angesprochen werde,


Wobei mir noch nie passiert ist, dass man mein Rad zur Probe fahren wollte. Wie ist das bei euch?
von: Holger

Re: Warnung Vorort Verona! - 30.03.16 09:18

Mir auch nicht - und wahrscheinlich hätte ich auch Manschetten, das zuzulassen.

Aber von Rennradfahrern wurde ich schon häufiger - ungläubig - auf das Gewicht angesprochen, und hochheben wollte es einer auch schon mal. Hab' ich ihm erlaubt - da stand ich aber daneben und er hätte mit seinen Look-Pedalplatten auch nicht so richtig gut wegfahren können, wenn er denn versucht hätte, aufzusteigen und wegzufahren... (daran haben in der Situation aber weder er noch ich gedacht, glaube ich).
von: Keine Ahnung

Re: Warnung Vorort Verona! - 30.03.16 09:52

Danke für die Warnung. Eigentlich könnte ich mir nicht vorstellen, dass ich mein Rad jemandem zur "Probefahrt" leihen würde. Aber das ist leicht gesagt, wenn man nicht gerade in so einer Situation ist. Ich würde eher davor Angst haben, dass ich am Ende von einer Gruppe umringt bin und dann gezwungen werde, mein Rad oder zumindest Geld usw. herauszurücken.

Tatsache ist, dass größere Städte und insbesondere Touristenmagneten die am wenigsten sicheren Orte sind. Viele Leute haben mich gefragt, ob ich bei meiner Radtour alleine durch Albanien nicht Angst gehabt hätte. Ich muss sagen, dass ich mich dort nie unsicher gefühlt habe, was ich z. B. über Neapel, Paris usw. nicht sagen könnte. Dort habe ich mein Fahrrad nie aus den Augen gelassen.

Ich hoffe, dass sich von Euren Sachen doch einige Dinge wieder einfinden werden. Extrem ärgerlich ist die ganze Angelegenheit aber auf jeden Fall.
von: Grimbol

Re: Warnung Vorort Verona! - 30.03.16 09:53

Danke für die Anteilname.

Der genaue Ort ist San Martino Boun Albergo. Vermutlich hat der "Spion" auf dem Rennrad (schwarzes Trikot mit weißen Applikationen) gesehen, wie wir nen Ort früher auf dem Ipad nach dem Weg geschaut haben. Er sprach ein spanisch klingendes Italienisch, er meinte auch das er der Arbeit nach Italien gezogen sei --> Spanier.
Im Ort selbst, als wir dann standen und warteten habe ich (dummerweise) auch auf dem Ipad geschaut, wie wir dann weiterfahren wenn wir die Karte bekommen haben --> die anderen Ganoven haben das auch gesehen. Diese waren Italiener, einer im Caisse d'Epargne Trikot, der zweite in nem lokalen Rot-Schwarzen Trikot - name hab ich vergessen. Sie sahen auch so aus, als würden sie zumindest gelegentlich radeln (leicht gebräunte Haut etc) Als wir geschnallt haben was gerade passiert, waren sie schon zu weit weg um hinterhersprinten zu können.
Vom Alter her schätzen wir die drei zwischen 25 und 35. Der erste hatte ne typische Rennradlerfigur, die anderen beiden eher wie Hobbyradler die im Winter 2 Bier zuviel getrunken hatten;). Der erste hatte nen dunklen Teint, dunkle Haare. Von den zwei anderen hatte einer eher rotbraune Haare, Sommersprossen und ne große runde Sonnenbrille, der andere sah "normal" aus, dunkle Haare... alle um die 170-175 cm groß.

ja, wir waren wohl etwas gutgläubig. Allerdings weiß ich nicht, was passiert wäre wenn wir selbst hätten wegfahren wollen...
Im Ort selbst (wenn man aus Richtung Soave / Colognola ai Colli kommt) wird die Einfahrtstraße nach ca 500m zur Einbahnstraße, da muss man dann rechts abbiegen. D.h. dort muss man sich dann kurz orientieren wie es weitergeht als Ortsfremder. Von dort sinds dann noch 20m zu der vermeintlichen Wohnung und dort ists dann passiert, direkt an der Straße. Ob der Typ da wirklich geklingelt hat oder nur so getan können wir im Nachhinein nicht sagen, da waren 20 Klingeln und er stand direkt davor... so genau hab ich da natürlich nicht hingeschaut sonder die spontane Pause erstmal zum Durstlöschen verwendet.

ob es wieder genau dort passiert, keine Ahnung, Die Strategie wird sicher auch anderswo in der Gegend probiert. ich würde auch sagen, dass wir nicht die ersten Opfer waren, dafür war das Timing etc zu gut. Alles nicht zu lang, nicht zu kurz... Vertrauen aufbauen, der "richtige" Smalltalk so dass man dann eben nicht mehr einfach sagt: "hey, dont care about your business" sondern ok, jetzt haben wir schon 5 Minuten geredet, jetzt kommts auf 2 Minuten mehr auch nicht an. Dann dauerts doch 3, dann kommen die Freunde, die Smalltalk-Uhr wird "zurückgestellt" und dann geht alles in 4-5 Minuten über die Bühne... (die Zeitangaben sind jetzt Schätzungen)

Letztendlich sind wir gesund, das zählt. Vielleicht bekommen wir was wieder - mal schaun. Sonst war das das erste schlechte Etwas auf vielen Tausend Kilometern - mehr als 99% aller Unterwegskontakte sind weiterhin normal bis sehr nett, hilfsbereit und freundlich. Das möchetn wir nicht missen und wollen uns eigentlich auch nicht von 3 Idioten vermiesen lassen.
von: hopi

Re: Warnung Vorort Verona! - 30.03.16 10:07

In Antwort auf: Hansflo

Könnt Ihr noch weitere Angaben zu den Tätern machen? Alter, Sprache, Nationalität?
na ja, ob "ethnic profiling" wirklich hilfreich ist?
Natürlich ist der vorgefallene Diebstahl insbesondere für die Betroffenen mehr als ärgerlich, aber ich sehe nicht, welche konkreten Schlussfolgerungen ich für meine eigenen Reiseplanungen hieraus ziehen sollte. Schließlich möchte ich mich auch zukünftig nicht voller Misstrauen gegenüber mir unbekannten Menschen durch die Gegend bewegen. Ein recht ausgeprägtes Grundvertrauen möchte ich mir auch weiterhin bewahren. Diese Einstellung hat sich für mich über Jahrzehnte bewährt. Warum sollte ich das jetzt ändern? Doch nicht wegen eines einzelnen berichteten negativen Ereignisses!
von: iassu

Re: Warnung Vorort Verona! - 30.03.16 10:07

In Antwort auf: Grimbol
Der genaue Ort ist San Martino Boun Albergo.

In Antwort auf: Grimbol
Dann wollte er uns seine Visitenkarte geben, er hätte nen Radladn in der Nähe... Falls wir mal wider da sind und was brauchen...

Den Laden kenne ich. Da war ich letzten Sommer auf der Rückreise drin, bin genau eure Strecke gefahren und wollte dort meine Reifen nachpumpen, was die mir geben konnten, war aber insuffizient.

Ich frage mich, ob die Masche mit euch nicht vielleicht eine Mischung war aus Zufall und Spontaneität.

Kannst du dich erinnern, ob die "Rennradler" Radschuhe anhatten? Mit Straßenschuhen wäre die Nummer nämlich echt unglaubwürdig.
von: Hansflo

Re: Warnung Vorort Verona! - 30.03.16 10:14


Ich selber war mit dem Rad schon mindestens fünf Mal in Verona und werde wegen dieses Vorfalls keineswegs meine nächsten Reisepläne ändern, aber ich bedanke mich beim Fadenersteller für die Warnung und werde (nicht nur in Verona) etwas sensibler sein und im Einzelfall auf mein Rad und meine Ausrüstung etwas besser aufpassen. Dazu sind weitere Informationen durchaus hilfreich.

Wie DU mit der Situation umgehst und welche Schlussfolgerungen du aus den Informationen hier ziehst, sei dir völlig unbenommen.

Hans
von: BeBor

Re: Warnung Vorort Verona! - 30.03.16 10:24

In Antwort auf: Grimbol
Eine Warnung an alle Reiseradler im Großraum Verona!

Der Streifen zwischen Alpensüdrand und Poebene war vor vierzig Jahren schon ein beliebter Tummelplatz für Lümmel und Spitzbuben aller Art. Auf Autobahnparkplätzen wurden Autos aufgebrochen, an Tankstellen gabs den ausgeprägten Liter-Lire-Nepp, "Tankwarte" zerschnitten beim Ölwechsel Keilriemen, Abschleppmafiosi erledigten den Rest der Reisekasse, Mopedgangster klauten Handtaschen und blitzschnell entwendete Kofferrauminhalte, Rolex-Fachhändler im Trenchcoat waren kaum abzuschütteln und so weiter.

Vielleicht glaubt man in den "Fachkreisen", dass der Nordmensch nach dem Alpenübertritt von der Anmut des Südens so überwältigt ist, das man ihn dort besonders schnell und problemlos seiner Habseligkeiten entledigen kann.

Bernd
von: iassu

Re: Warnung Vorort Verona! - 30.03.16 10:31

Tja und plötzlich findet der sich auf der tatsächlichen Po-Ebene sitzend. böse

Man weiß auch nie, wieweit da etwaige mafiöse Strukturen gediehen sind und auch die Rennleitung mitspielt. Die armen Teufel verdienen ja nix.
von: BeBor

Re: Warnung Vorort Verona! - 30.03.16 10:55

In Antwort auf: iassu
Tja und plötzlich findet der sich auf der tatsächlichen Po-Ebene sitzend. böse

Dieses schöne Lied soll Trost sein, keinesfalls Häme ausdrücken.

Bernd
von: Mütze

Re: Warnung Vorort Verona! - 30.03.16 11:13

Was hat die Polizei eigentlich gesagt ? So Reiseräder müssen doch auffallen ...
von: Holger

Re: Warnung Vorort Verona! - 30.03.16 11:29

In Antwort auf: Mütze
Was hat die Polizei eigentlich gesagt ? So Reiseräder müssen doch auffallen ...

Glaube ich nicht, wenn sie schnell genug verschwinden. Die werden ja nicht selbst damit auf Reise gegangen sein.
von: Martina

Re: Warnung Vorort Verona! - 30.03.16 11:51

In Antwort auf: JSchro

Wobei mir noch nie passiert ist, dass man mein Rad zur Probe fahren wollte. Wie ist das bei euch?


Unterwegs noch nie, zu Hause schon. Allerdings ging es dabei nicht um eine spontane Probefahrt, sondern um leihen für einen Nachmittag.

Umgekehrt wurde mir schon unaufgefordert von einer mir völlig fremden Person eine Probefahrt angeboten, nachdem ich an der Verpflegungsstelle einer RTF ihr Rad bewundert hatte. Mich hat das damals sehr gewundert und ich habe das Angebot auch sofort abgelehnt. Natürlich hätte ich das Rad nicht geklaut (was die Person nicht unbedingt wissen kann...), aber schon das Risiko, dass ich irgendwas kaputtmache oder jemand über den Haufen fahre war mir zu groß.

Martina
von: iassu

Re: Warnung Vorort Verona! - 30.03.16 12:14

In Antwort auf: Holger
In Antwort auf: Mütze
Was hat die Polizei eigentlich gesagt ? So Reiseräder müssen doch auffallen ...

Glaube ich nicht, wenn sie schnell genug verschwinden. Die werden ja nicht selbst damit auf Reise gegangen sein.

Nee, aber als grundnaiver Normalbürger könnte man ja erwarten, daß sich gewisse investigative Aktivitäten in Richtung der Fahrradläden in der Umgebung ereignen würden. Wo ja ein angeblicher Besitzer eines solchen und überdies auch noch einer Visitenkarte bei dem ganzen Zauber mitgemischt hat. Man könnte auch erwarten, daß sich die unbeirrbare Kripo nicht mit Ausreden wie von den drei Affen abspeisen lassen würde. Aber wenn ich da so meine Zweifel habe, bin ich ja womöglich gleich wieder hämisch....
von: aighes

Re: Warnung Vorort Verona! - 30.03.16 13:00

Kam bei mir schon durchaus mal vor, dass jemand mein Reiserad probefahren wollte. Vorallem aber in Regionen, wo das eine Seltenheit ist, dass da ein bepacktes Rad lang kommt. Bspw. im Oman. Aber da weiß man auch, dass er das nicht kann und selbst wenn reicht ein Sprint um hinterher zu sein. Aber in Arabien sind die Strafen für Diebstahl auch etwas anders als hier. Hand ab ist dann halt doch etwas anderes als Bewährungsstrafe.
In der Türkei wollte mal der Restaurantbesitzer, wo wir zu Abend aßen das unbepackte Rad testen. Auch ihm habe ich es gestattet. Auch da war aber abzusehen, dass er sich gerade so auf dem Rad halten kann.
In Radfahrländern würde ich es aber nur bekannten gestatten, schon gar nicht von fremden Radfahrern. Die sollten wissen, wie sich ein Rad fährt. zwinker
von: lufi47

Re: Warnung Vorort Verona! - 30.03.16 13:17

Tja, wenn Du ein bekanntes Rad fährst. Ich habe seit einigen Jahren ein Rad mit Riemen.... ich sage Euch, wieviele wildfremde Leute auf der Strasse oder in der Bahn einfach auf den Riemen fassen und drücken ist sensationell. Und wieviele unwirsch reagieren, wenn man es untersagt, Ihr glaubt es nicht.
Davon abgesehen lasse ich keine Dritten gerne mein Rad anfassen, geschweige denn fahren. Ausnahmen sind nur Mitradler aus dem Forum. Und da haben schon Einige mein Rad zur Probe gefahren.

Gruß
Lutz
von: Anonym

Re: Warnung Vorort Verona! - 30.03.16 13:35

In Antwort auf: lufi47
Und wieviele unwirsch reagieren, wenn man es untersagt, Ihr glaubt es nicht.

Ich glaube es schon.

Das Untersagen teilt auch wenn nicht ausgesprochen: "Du überschreitest meine Grenzen." mit und damit wenn auch nicht gemeint: "Du Lümmel".

Als ich über die Geschichte reflektiert habe, wie würde ich mich aus der Frage raus winden, war die Sorge vor der Aggressivität bei Verneinung eine meiner größten Sorge. Weil "Nein" heißt, dem Gegenüber mitzuteilen, man sieht dem Gegenüber an der Nasenspitze an, dass man ihm nicht trauen sollte.

Der Mechanismus ist, weil Du die angenommenen Rechte deines Gegenüber verneinst, wertest Du ihn stark ab. Und das funktioniert bei ziemlich vielen Leuten mehr oder weniger ausgeprägt. Wahrscheinlich sogar bei dir.

von: Friedrich

Re: Warnung Vorort Verona! - 30.03.16 14:58

In Antwort auf: Hansflo
Könnt Ihr noch weitere Angaben zu den Tätern machen? Alter, Sprache, Nationalität? Hans

Die Frage nach Sprache und Nationalität würde ich mir ersparen - du bist schneller in der xenophoben Ecke (beim xenophoben Süppchen kochen wurde mir von berufener Seite vorgehalten) wie du überhaupt strampeln kannst.

P.S. Selbst die deutsche Polizei hält es nicht für relevant Angaben zur Ethnie von Tätern zu machen (man könnte ja auf den Gedanken kommen ... das tumbe Volk Sachen interpretieren ...)
von: KUHmax

Re: Warnung Vorort Verona! - 30.03.16 15:06

Hallo Lutz,

In Antwort auf: lufi47
ich sage Euch, wieviele wildfremde Leute auf der Strasse oder in der Bahn einfach auf den Riemen fassen und drücken ist sensationell. Und wieviele unwirsch reagieren, wenn man es untersagt, Ihr glaubt es nicht.

doch, ich glaube es schon.

Als ich meine Tochter vor 36 Jahren in einem Tragehöschen à la Manduca spazieren trug, glaubten vor allem ältere Damen, diesem Kind könne man ungefragt auf der Straße ins Gesicht fassen.

Und sie waren beleidigt, als ich mir dies verbat. (Bei Kindern im Kinderwagen habe ich keinen Fremden rumgrabschen gesehen. Gut, ich war da nicht immer dabei, und meine wurde nur getragen).
von: Anonym

Re: Warnung Vorort Verona! - 30.03.16 15:44

In Antwort auf: hopi
In Antwort auf: Hansflo

Könnt Ihr noch weitere Angaben zu den Tätern machen? Alter, Sprache, Nationalität?
na ja, ob "ethnic profiling" wirklich hilfreich ist?

Es ist die Frage, ob es "ethnic profiling" ist. Die Befürchtung oder Logik, wenn man demnächst in die Gegend kommt, sogar wieder auf dieselben Leute stoßen zu können, kann ich nachvollziehen. Obwohl ich es für unwahrscheinlich halte.
von: Hansflo

Re: Warnung Vorort Verona! - 30.03.16 15:53

In Antwort auf: Friedrich
Die Frage nach Sprache und Nationalität würde ich mir ersparen ...


Hallo Friedrich,

ich habe eine recht simple Frage gestellt und der Fadenersteller war so freundlich, sie einfach und ohne Getöse zu beantworten.

Ich weiß, dass solche Fragen auch hier im Forum rasch als anstößig empfunden werden können, aber weder bin ich Polizist, der einen entsprechenden Erlass zu befolgen hätte, noch sehe ich einen Anlass für einen vorauseilenden Kotau in dieser Angelegenheit. Im Übrigen ist mir Fremdenfeindlichkeit ebenso zutiefst zuwider wie der Reflex, hinter jeder Frage oder Aussage Fremdenfeindlichkeit zu vermuten und mit der großen Keule draufhauen zu müssen.

So habe ich es auch vor kurzem in einem Faden zu deiner Person erlebt.

Hans
von: Ulli Gue

Re: Warnung Vorort Verona! - 30.03.16 16:04

In Antwort auf: Grimbol
... auf dem Ipad nach dem Weg geschaut haben.

Wenn die dein Telefon oder IPad haben, kann man das doch orten bzw. jedenfalls versuchen.
Gruß Ulli
von: Friedrich

Re: Warnung Vorort Verona! - 30.03.16 16:31

In Antwort auf: Hansflo
Im Übrigen ist mir Fremdenfeindlichkeit ebenso zutiefst zuwider wie der Reflex, hinter jeder Frage oder Aussage Fremdenfeindlichkeit zu vermuten und mit der großen Keule draufhauen zu müssen.

So habe ich es auch vor kurzem in einem Faden zu deiner Person erlebt.

Hans


Danke - ohne Getöse (das beherrschen andere besser) zwinker
von: Anonym

Re: Warnung Vorort Verona! - 30.03.16 16:32

In Antwort auf: Hansflo

Ich weiß, dass solche Fragen auch hier im Forum rasch als anstößig empfunden werden können, aber weder bin ich Polizist, der einen entsprechenden Erlass zu befolgen hätte, noch sehe ich einen Anlass für einen vorauseilenden Kotau in dieser Angelegenheit. Im Übrigen ist mir Fremdenfeindlichkeit ebenso zutiefst zuwider wie der Reflex, hinter jeder Frage oder Aussage Fremdenfeindlichkeit zu vermuten und mit der großen Keule draufhauen zu müssen.

So habe ich es auch vor kurzem in einem Faden zu deiner Person erlebt.


Bei dem reflexhaften Phrasenwiederkäung von Friedrich, die jede Spannung aus einem AfD mit Tendenz zur Pegida Bullshitbingo nimmt, ist Fremdenfeindlichkeit dafür die freundlichere Erklärung. Die unfreundliche wäre meinerseits aber nicht Nazi.
von: veloträumer

Re: Warnung Vorort Verona! - 30.03.16 17:07

In Antwort auf: aighes
In Radfahrländern würde ich es aber nur bekannten gestatten, schon gar nicht von fremden Radfahrern. Die sollten wissen, wie sich ein Rad fährt. zwinker

Sicherlich nicht. Wie sich ein Reiserad fährt mit dem Gepäck, habe ich lange Zeit - bis zum 37. (!) Lebensjahr aufgeschoben - ich hatte immer Angst davor, dass das nicht gut beherrschbar ist, dass man das Gewicht nicht ins Rollen bringen kann usw. Geradelt bin ich aber schon zu Schulzeiten und auch danach mit Rennrädern (auch Tagestouren über 100 km). Radlerfahrung hatte ich also einige, Reiserad war trotzdem eine Unbekannte. Auf einer Radtour habe ich das Rad mal mit einem anderen Reiseradler getauscht, der hatte ein Carbon-Rad, 7 Kilo mit Minirucksack hinter dem Sattel. Der wollte auch wissen, wie sich mein Rad mit vier Packtaschen fährt und hat es dann recht schnell freiwillig wieder in meine Hände zurückgegeben (etwa sinngemmäß mit den Worten "ein völlig anderes Fahrgefühl, viel zu schwer"). schmunzel

Allerdings war hier die Situation weit vertrauter - ich war bereits einen Tag mit ihm geradelt und war sogar die Nacht mit ihm im selben Hotelzimmer. Die Situation also nicht zu vergleichen mit der vom TE - Flucht auch ausgeschlossen, da ich auf seinem Rennrad schneller gewesen wäre. Ansonsten wurde ich noch nie nach einer Fahrprobe gefragt, häufiger aber nach dem Gewicht bzw. das Rad mal anheben zu dürfen. Bei Reiseradlern ist das eine beliebte Fitnessübung - bei dem Rad durfte auch jeder mal ran (ohne Ausweiskontrolle!), der freiwillig wollte - Fluchtgefahr rein radspezifisch aber sehr gering, wenn man auch neidische Blicke im Hintergrund erkennt: grins



Diese Situation ließe sich für schlitzohrige Diebe oder Räuber dennoch ausnutzen. Meistens kommt der eigene Reinfall aber anders und zweitens als man denkt. Radklauversuch hatte ich mal in einem Riviera-Nobelvorort bei Genua, hatte ich hier schon öfter beschrieben. Das Rad stand dabei nicht abgeschlossen vor Supermarkt, Täter Einzelgänger, minderjährig, schwächlich und auch eher dumm - also ungeeignet zum schnellen Diebstahl. Man denke auch an Situationen, wo man das Rad zur Sicherheit jemand in legere Obhut gibt (z.B. an Kassenhäuschen "Bitte werfen Sie hin und wieder mal einen Blick auf das Rad..." usw.) Könnte auch mal jemand ausnutzen. Je nachdem ist auch Hotelpersonal nicht immer astrein, evtl. sogar der Gastgeber. Auf Radreisen in meinem Wirkungskreis eher selten die Frage (Zweifel an der Vertrauenswürdigkeit hatte ich mal bei einem Gastgeber in Cetinje, Montenegro), im klassischen Hotelurlaub vergangener Kindheitstage durchaus ein Thema. Ich kenne sogar noch das Problem von Diebstahl von länger dienenden Hausangestellten - wie sich zeigte, meistens aber auch eher ein Hirngespinst (falsche Verdächtigungen, Klischees usw.).

Nationalität kann durchaus eine Rolle spielen, weil traditioneller Respekt vor dem Radfahrer über Immigranten nicht unbedingt übernommen wird. Der traditionelle Respekt gegenüber dem Heiligtum "Rennrad" fiel in Italien vor etlichen Jahren, als erstmals Rennräder beim Giro aus einem Rennstall geklaut wurden. Dieser Verfall einer spezifischen "Ethik" hat wiederum mit dem Aufweichen tradtioneller Sozialstrukturen und Werte zu tun (manchmal auch nur indirekt von außen reingetragen). Im obigen Fall bei Genua war es auch ein Balkanstämmiger.

Ich habe aber auch schon einen Albaner in Italien kennengelernt, der um seine Ware (Obst/Gemüse) selbst besorgt war, als ich selbst nachts um den Stand schlich (auf der Suche nach Wildcampingplatz). Typisch für diesen Typus war eher das Gegenteil: Möglichst nicht auffallen bei der Polizei, weil illegal, aber geduldet im Land. Diebstahl könnte er gar nicht melden. Evtl. kann also der Immigrant auch "sicherer" sein als der Ureinwohner, der alle Finten, Fluchtwege, Helfer und Sicherheitslücken der Exekutive kennt.) Hängt also davon ab, ob jemand was zu verlieren hat oder eher nicht. Für den aktuellen Fall vom TE hilft das aber nicht weiter. Spanier in Italien als Krimineller ist ohnehin schon recht "spanisch" und sehr speziell (könnte ich weiter ausführen, lasse ich aber).

Ich gehe davon aus, dass ich das Rad wie der TE nach soviel Vorlauf auch aus der Hand gegegeben hätte, halte es aber für unwahrscheinlich, dass ich auf den Exkurs insgesamt eingegangen wäre. Im Gegensatz zum Otto-Normal-Menschen, der das Rad nicht beherrschen könnte, hätte ich ja bei einem trainierten Rennradler weniger Misstrauen in seine Fähigkeiten gehabt. Anders sieht es bei Einladungen etwa zum Übernachten aus. Im Zweifel kann man da auch auf die Nase fallen. Theoretisch ist da viel denkbar, aber ich würde auch eher weiter einem gesunden Grundvertrauen "vertrauen". Wenn das komplett wegfällt und das Misstrauen bei allen Begegnungen im Kopf wabert, wird die Welt erst recht unsicherer. Vertrauen lebt immer auch vom Vertrauensvorschuss - irgendjemand muss damit anfangen. Ich bin auch noch in Läden und Hotels gewesen, wo alle Kassen offen und frei zugänglich waren, aber die Türen alle offen. Das sind Orte, wo ich mich besonders sicher fühle.
von: Friedrich

Re: Warnung Vorort Verona! - 30.03.16 18:04

In Antwort auf: veloträumer

Der "Heber" kommt mir sehr bekannt vor (obwohl ich ihn vor 15 Jahren zum letzten mal sah grins)

Zitat:
Nationalität kann durchaus eine Rolle spielen, [...] Im obigen Fall bei Genua war es auch ein Balkanstämmiger.

Du traust dir was - ich bin gespannt auf die Reaktionen grins.
von: :-)

Re: Warnung Vorort Verona! - 30.03.16 18:35

In Antwort auf: Martina
[
Naja, ob der Tascheninhalt eines vorbeikommenden Reiseradlers wirklich aus teurer Ausrüstung oder hauptsächlich aus dreckiger Wäsche besteht ist von außen nicht wirklich zu erkennen. Es sei denn, man hätte ihn irgendwie ausspioniert, was den Aufwand aber nochmals erhöht.



Da machen die Diebe sich heutzutage kaum noch einen Kopf drum ich bin in jüngster Zeit(die letzten zwei Jahre) dreimal Opfer gewesen, allerdings Radreiseunabhängig. Und ich bin kein lohnendes Ziel.

Einmal wurde über den Balkon eingestiegen und dabei eine stabile Glastür ausdem Rahmen gebrochen. Das Glas ist bei gesprungen. Großer Schaden... Beute war ein Blutdruckmessgerät für ca. 35,- Euro.

Einmal über die Haustür in den Keller, sämtliche Kellertüren aufgebrochen, also meine und die der Nachbarn... Beute bei mir: ein Bügeleisen, bei einem Nachbarn hatten sie das Baumarkt-Rad mitgenommen. Der Schaden hielt sich in Grenzen, ich musste mir halt ein neues Vorhängeschloss kaufen.

Und auf einem Parkplatz in Holland, Auto geknackt und meinen "Aldi"-Rucksack geklaut. Um den Inhalt tat es mir echt leid, eine Flasche Wasser, ein paar hartgekochte Eier, Kartoffelsalat und belegte Brote.

Ach und viertens, dürfte aber schon drei oder vier Jahre her sein, auf dem Bahnhof in Bielefeld- Umsteigen mit Fahrrad und Gepäck. Ich musste das Bahnhofsklo besuchen, zum Glück nur ganz kurz, Also ich bewusst superschnell. Als ich zurückkam zu meinem Rad stand schon einer da und hatte ne Packtasche aufgemacht. Das Rad war abgeschlossen und ich kann von Glück reden, dass ich so schnell zurück war, sonst wär was weggewesen.

Gruß
Jörg
von: extraherb

Re: Warnung Vorort Verona! - 30.03.16 18:54

Mein Gott, wenn ich das lese, wird mir echt schlecht krank

Ich bin in meinen über 35 Jahren auf Ferntouren nur ein einziges Mal beklaut worden. Im kommunistischen Rumänien haben wir unsere Räder in einer Herberge verstaut um einen Berg zu ersteigen. Als wir wiederkamen fehlten die Fotofilme (fast alle schon belichtet), sonst nichts.

Ebenfalls in Rumänien ist mir mal eine Jacke vom Rad gerutscht. Da kam ein Halbwüchsiger mit einem Moped hinterher und hat sie mir gebracht.

Ich habe mich inzwischen so daran gewöhnt, dass nichts passiert, dass ich das Rad oft gar nicht anschließe, wenn ich in einen Laden gehe. Das Schloss, das ich bei Reisen dabei habe, ist eh nur ein kleines leichtes Kabelschloss. Nur meine Lenkertasche, die nehm ich immer mit.

Natürlich bin ich in größeren Städten auch aufmerksamer und vorsichtiger. Aber bis jetzt bin ich immer davon ausgegangen, dass Reiseradler für arme Schweine gehalten werden, die sich kein Auto leisten können. Vll. hat sich aber langsam rumgesprochen, dass Rad und Ausrüstung vieler Radtouristen zusammen mehrere tausend Euro Wert sind.

Werde in Zukunft besser aufpassen!

Gruß, Uwe
von: Oldmarty

Re: Warnung Vorort Verona! - 30.03.16 20:03

glaub eher das die nicht am Rad und andere Campingzeugs aus sind. Da muss man immer einen Käufer finden. Geht meistens um den elektronischen Kram und Kreditkarten usw.

Vielleicht werden da in diesem Fall was vom Rad abgeschraubt, Rest wird sicher irgendwo in die Büsche geworfen
von: Mütze

Re: Warnung Vorort Verona! - 31.03.16 05:39

Danke für die Warnung und daß Du das hier erzählst. Ich habe nie darüber nachgedacht, ob ich jemanden mein Rad zum Probefahren überlassen würde. Zu einer Person in Radklamotten hätte ich auch spontan Vertrauen. Dank Deinem Bericht werde ich das nie tun.
von: asfriendsrust

Re: Warnung Vorort Verona! - 31.03.16 07:22

In Antwort auf: Mütze
Danke für die Warnung und daß Du das hier erzählst. Ich habe nie darüber nachgedacht, ob ich jemanden mein Rad zum Probefahren überlassen würde. Zu einer Person in Radklamotten hätte ich auch spontan Vertrauen. Dank Deinem Bericht werde ich das nie tun.

Machst du das jetzt anhand eines einzigen Berichts fest?
Die Welt ist groß, beherbergt zwischen 5 und 10 Milliarden Menschen. Da passiert so ziemlich alles was man sich vorstellen kann zumindest in Einzelfällen. Daraus allgemeine Handlungsanweisungen abzuleiten halte ich für ziemlich unglücklich. Da gibt's andere Risiken über die man sich einen Kopf machen sollte.

Ich hätte wahrscheinlich ähnlich gehandelt und das Rad ohne weiteres Überlegen zur Probefahrt freigegeben. Bei einer Fünfminutenbekanntschaft vielleicht aber auch nur mit dem Gedanken im Hinterkopf, im Zweifelsfall sehr schnell rennen zu können.
von: Fricka

Re: Warnung Vorort Verona! - 31.03.16 08:15

Tatsächlich sind solche Anfragen nicht selten. Die Leute wollen angucken, anfassen, ihren Freunden die merkwürdigen Räder zeigen, sich damit fotografieren lassen und natürlich auch ausprobieren.

Das meiste davon lasse ich zu, solange sich die Leute halbwegs angemessen benehmen. Ausprobieren allerdings nicht. Ich hänge an meinem Rad.
von: Holger

Re: Warnung Vorort Verona! - 31.03.16 08:20

In Antwort auf: Fricka
Tatsächlich sind solche Anfragen nicht selten. Die Leute wollen angucken, anfassen, ihren Freunden die merkwürdigen Räder zeigen, sich damit fotografieren lassen und natürlich auch ausprobieren.

Das meiste davon lasse ich zu, solange sich die Leute halbwegs angemessen benehmen. Ausprobieren allerdings nicht. Ich hänge an meinem Rad.


Auch in Italien? Ich kann mir das für "exotischere" Länder gut vorstellen, wo man ein solches Fahrrad nur selten sieht.

Ich habe Ähnliches - bis auf das eine Mal, als ein Rennradfahrer mein Rad mal hochheben wollte - noch nicht erlebt, bin aber auch nur in Westeuropa unterwegs.
von: Juergen

Re: Warnung Vorort Verona! - 31.03.16 08:27

In Antwort auf: Holger
Ich habe Ähnliches - bis auf das eine Mal, als ein Rennradfahrer mein Rad mal hochheben wollte - noch nicht erlebt, bin aber auch nur in Westeuropa unterwegs.
1x in Portugal
1x in der Eifel
2x in Frankreich
1x in der Schweiz
2x in Italien

Wie sagte Rudi Assauer: " nur anheben, nicht fahren!" bier
von: asfriendsrust

Re: Warnung Vorort Verona! - 31.03.16 08:27

Ich meinte damit eher das subjektive Über-/Unterschätzen von Gefahren. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass einem das gleiche wie dem Threadersteller passiert? Wie hoch sind damit verglichen die Gefahren eines Unfalls?

Das beste Beispiel dieses subjektiven Überbewertens von Geschehnissen sind doch die aktuellen Terroranschläge. Wenn ich davor Angst habe darf ich auf der anderen Seite aber auch keinen PKW mehr fahren.
Wird aber arg Off-Topic, müssen wir nicht ausdiskutieren, zumindest ich belasse es mit diesem Post dabei.
von: Holger

Re: Warnung Vorort Verona! - 31.03.16 08:31

In Antwort auf: asfriendsrust
Ich meinte damit eher das subjektive Über-/Unterschätzen von Gefahren. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass einem das gleiche wie dem Threadersteller passiert? Wie hoch sind damit verglichen die Gefahren eines Unfalls?[…]


Das sehe ich genauso, daher würde ich auch keine solch absolute Aussage treffen wie sie in dem Thread, auf den Du geantwortet hattest, getroffen wurde.
Eine gewisse Sensibilisierung halte ich aber für nicht schlecht.
von: Holger

Re: Warnung Vorort Verona! - 31.03.16 08:38

In Antwort auf: Juergen
In Antwort auf: Holger
Ich habe Ähnliches - bis auf das eine Mal, als ein Rennradfahrer mein Rad mal hochheben wollte - noch nicht erlebt, bin aber auch nur in Westeuropa unterwegs.
1x in Portugal
1x in der Eifel
2x in Frankreich
1x in der Schweiz
2x in Italien

Wie sagte Rudi Assauer: " nur anheben, nicht fahren!" bier

Die wollten wirklich alle Probefahren?

Vielleicht ist mein Rad "zu normal" - wenn es iassu mit Tante Ju öfter geschehen würde, könnte ich das verstehen, das sieht nun wirklich außergewöhnlich aus.

Oder ich wirke einfach zu abschreckend und werde gar nicht erst angesprochen grins
von: Falk

Re: Warnung Vorort Verona! - 31.03.16 09:09

Meine Böcke sind auch nicht schick genug. Bisher wollte unterwegs erst einmal einer probefahren und das war einer der »Inselhüpfen«-Tourenführer einer größeren Herde in Dalmatien, der dann ausgesprochen erstaunt war, dass sich die Gesamtmasse so wenig auf den Laufwiderstand auswirkt.
von: Juergen

Re: Warnung Vorort Verona! - 31.03.16 09:11

Fahren wollte keiner!
Sie wollten nur mal heben schmunzel
von: Holger

Re: Warnung Vorort Verona! - 31.03.16 09:16

Ja, das hatte ich auch einmal. Ich bezog mich ja auf das "das Fahrrad den Freunden zeigen, sich damit fotografieren lassen, ausprobieren" - das kann ich mir gut für "exotische" Länder vorstellen, aber eher nicht in Frankreich oder Verona - wobei letzteres in letzterem dann ja wohl doch geschah.
von: Fricka

Re: Warnung Vorort Verona! - 31.03.16 09:28

Belgien/Frankreich. Sobald wir irgendwo hielten. All die Rennradfahrer fanden unsere beladenen Schwergewichte spektakulär.
von: Anonym

Re: Warnung Vorort Verona! - 31.03.16 09:40

In Antwort auf: Fricka
Belgien/Frankreich. Sobald wir irgendwo hielten. All die Rennradfahrer fanden unsere beladenen Schwergewichte spektakulär.

So etwas kenne ich aus England vor 10 Jahren, wo normales Radfahren eher unnormal war. Vor zwei Jahren gab es all das Bewunderungsgezischle nicht. Rennradfahrer grüßen mich mit Gepäck auch wesentlich häufiger als ohne Gepäck.
von: laurito2

Re: Warnung Vorort Verona! - 31.03.16 09:52

Oh nein, damit hätte ich nicht gerechnet. Ich vertraue auch eher schnell. Dies werde ich mir auch nicht von dem Bericht vermiesen lassen.

Trozdem danke für die Schilderung. So kann ich eine mögliche Situation besser einschätzen und anders reagieren.

Ich denke da grad an einen Vorfall in Buenos Aires, wo ich mit einem Freund - allerdings mit Rucksack - unterwegs war. Wir wollten einen Kumpel besuchen und mussten dafür Zug fahren. Als wir ausgestiegen sind und vor dessen Haustür standen, hat uns jemand angesprochen und wollte uns helfen, den Rucksack meines Freundes zu putzen, da dieser irgendwie dreckig war - im Nachhinein war das Creme. Genau von dieser Masche hatte ich vorher gelesen, sodass sie mir schneller komisch vorkam, und ich dann auch schnell schalten konnte und ihn abwimmeln konnte. Was mir auch noch auffaellig vorkam war, dass ich den Typen vorher im Zug gesehen hatte (ist mir wegen der Berghaus Jacke die er anhatte aufgefallen), die Creme, nicht so wie Farbe oder so platzgedruckt war und er direkt ne Rolle Klopapier mithatte.
Der Freund der die ganze Zeit noch den Rucksack auf dem Rücken hatte und fast kein Spanisch konnte, hat das alles erst verstanden, als wir in der Wohnung von meinem argentinischen Kumpel waren und ich es ihm erklärt habe.

Naja. Dass Leute mal Probefahren wollen, kann ich gut verstehen. Grade wenn es sich um ein höherwertiges Rad handelt. Ich schleiche auch gerne mal um andere Räder rum und bewundere sie und frage mich, wie die sich wohl fahren. Mein eigenes Rad hat halt keine tolle Ausstattung und ich kann mich durchaus an Räder erinnern kann, die ich gerne mal (Aufgrund des Sattels, des Rennlenkers oder der Rohloff) Probe gefahren wäre. Und ich vielleicht auch gefragt hätte, wenn der Eigentümer grad da gewesen wäre.

Viele Grüße
Laura
von: Martina

Re: Warnung Vorort Verona! - 31.03.16 10:33

In Antwort auf: Holger
Ja, das hatte ich auch einmal. Ich bezog mich ja auf das "das Fahrrad den Freunden zeigen, sich damit fotografieren lassen, ausprobieren" - das kann ich mir gut für "exotische" Länder vorstellen, aber eher nicht in Frankreich oder Verona - wobei letzteres in letzterem dann ja wohl doch geschah.


Ich habs glaub ich schonmal erzählt: vor vielen Jahren haben wir in Schweden eine Klosterruine besichtigt. Unser bepacktes Tandem stand am Eingang, wir befanden uns am anderen Ende der Anlage. Da fuhr ein Bus vor, eine Reisegruppe stieg aus (dem Aussehen nach zu urteilen Asiaten) und alle Mitglieder stürzten sich geradezu auf unser Rad, stellten sich obendrüber und fotografierten sich gegenseitig. Das Kloster war völlig uninteressant.
Wir haben das Ganze eher amüsiert aus der Ferne beobachtet (das Rad war mit einem Kabel durchs Hinterrad abgeschlossen, schnelles Wegfahren war nicht möglich, wegtragen haben wir ihnen spontan nicht zugetraut und dass der Ständer die Sache überlebt haben wir einfach mal gehofft...), fanden das Verhalten aber genaugenommen schon grenzwertig.

Was fotografieren betrifft habe ich bisher nur erlebt, dass man uns fotografieren wollte.

Martina
von: veloträumer

Re: Warnung Vorort Verona! - 31.03.16 10:47

In Antwort auf: Martina
Was fotografieren betrifft habe ich bisher nur erlebt, dass man uns fotografieren wollte.

Beim letzten Mal musste es unbedingt mit Rad sein, weil alles in Grün war. Jüngst hat mir mein Grün-in-Grün-und-mehr-Grün zwei geschenkte Stücke Schwarzwälder Kirsch als Tourproviant eingebracht. wein schmunzel schmunzel schmunzel wein
von: Mütze

Re: Warnung Vorort Verona! - 31.03.16 11:20

Naja ... dieser Bericht hat mich über ein Thema nachdenken lassen, über das ich vorher noch nie nachgedacht habe. Mich hat aber auch noch niemand gefragt, ob er mal kurz mein Rad probefahren darf.
von: :-)

Re: Warnung Vorort Verona! - 31.03.16 17:59

In Antwort auf: asfriendsrust

Ich hätte wahrscheinlich ähnlich gehandelt und das Rad ohne weiteres Überlegen zur Probefahrt freigegeben. Bei einer Fünfminutenbekanntschaft vielleicht aber auch nur mit dem Gedanken im Hinterkopf, im Zweifelsfall sehr schnell rennen zu können.


Ich fürchte das nützt nichts. Der steigt ja nicht auf und rast davon. Der steigt auf und radelt los, ganz gemütlich, und um die nächste Häuserecke und schon ist er weg.

So wie die Geschichte passiert ist, wär ich mit ziemlicher Sicherheit auch drauf reingefallen. Kommt natürlich ein bischen drauf an, wie vertrauenswürdig die Leute einem vorkommen, aber vermutlich waren die total nett und ich hätte keinen Grund gehabt misstrauisch zu werden. Ist ja schließlich ihr "Job" Vertrauenswürdig rüberzukommen.

Ganz großer Mist, wenn ich jetzt in Zukunft immer Mistrauisch bin und mich auf gar keine Kontakte mehr einlasse brauche ich eigentlich gar nicht mehr loszufahren.

böse Bin echt sauer auf diese *#!@!`q#*

Gruß
Jörg
von: natash

Re: Warnung Vorort Verona! - 31.03.16 18:15

In Antwort auf: veloträumer
Jüngst hat mir mein Grün-in-Grün-und-mehr-Grün zwei geschenkte Stücke Schwarzwälder Kirsch als Tourproviant eingebracht. wein schmunzel schmunzel schmunzel wein

da wüsst ich gerne, wie Du das transportiert hast grins

zum Thema: das ist eine wirklich üble Sache und ich wäre vermutlich auch darauf reingefallen. Ich schließe mein Rad in der Regel noch nicht einmal ab (beim Einkaufen, im Café, nachts) und mir ist bislang erst eine Hupe geklaut worden (Rumänien). Das war zu verschmerzen.
Beliebte Radrouten fahre ich zwar eher selten, aber ich kann mir dennoch vorstellen, dass die zunehmende Bliebtheit des Radtourismus grad dort auch kriminelle Elemente anzieht.
Ich werde wohl weiterhin versuchen, vor allem mein Gefühl und mein vorhandenes Mistrauen über meine Sicherheitsvorkehrungen entscheiden zu lassen. Ich fürchte jedoch, dass einem durch derartige Zwischenfälle doch einiges an Leichtigkeit abhanden kommt.

Gruß

Nat
von: Anonym

Re: Warnung Vorort Verona! - 31.03.16 18:35

In Antwort auf: :-)
[zitat=asfriendsrust]
Ganz großer Mist, wenn ich jetzt in Zukunft immer Mistrauisch bin und mich auf gar keine Kontakte mehr einlasse brauche ich eigentlich gar nicht mehr loszufahren.


So etwas in der Richtung haben hier schon manche gesagt. Aber es gibt ja eine Zwischenlösung, man kann mit den Leuten reden und ihnen trotzdem die Probefahrt verweigern, entweder mit der der Wahrheit, dass das mittlerweile eine Masche wäre. Je nachdem wie die Gegenseite reagiert, hat man an demjenigen sowieso nichts verloren.

Oder Reiseräder werden nicht unter fremde Hintern geschoben, weil man gerne selbst schuld ist, wenn was kaputt geht. Ich habe die Devise, manche Dinge gebe ich Leuten nicht, weil wenn Sie -auch wenn unabsichtlich- kaputt gehen, ist der Frieden oder die Freundschaft höchstwahrscheinlich dahin.

Wir sollten andere Ausreden oder besser echte, aber akzeptable Erklärungen zusammentragen.
von: :-)

Re: Warnung Vorort Verona! - 31.03.16 18:48

Mir geht es nicht speziell um den Fall, dass jemand auf meinem Rad ne Probefahrt machen möchte (das ist mir noch nicht untergekommen), sondern ganz allgemein auf das Vertrauen, dass ich Leuten entgegenbringe denen ich unterwegs begegne.

Je mehr Mist man hört, umso mehr geht man Kontakten aus dem Weg oder lässt sich eben nicht so richtig drauf ein.

Ich würde mich schon eher als vorsichtig bzw. misstrauisch bezeichnen. Ich möchte nicht unbedingt mein Glück herausfordern und möchte wirklich vermeiden, dass unterwegs was passiert, ein geklautes Rad würde mir unterwegs die Tour sehr nachhaltig versauen.

Und in der geschilderten Situation wär ich völlig arglos reingerasselt, da bin ich mir ziemlich sicher und das ärgert mich. Und netten Menschen unterwegs vor den Kopf zu stoßen mit der Aussage - Das ist in letzter Zeit ne Masche und ich kenn dich nicht und trau dir nicht - würde mir selber keinen sonderlichen Spaß machen.

Gruß
Jörg
von: Thomas1976

Re: Warnung Vorort Verona! - 31.03.16 23:45

Doch, einer in Jordanien. Ich durfte im Gegenzug auf sein Kamel reiten grins

Auf den letzten beiden Radreisen (Island und jetzt Taiwan), habe ich das Rad 0,0% abgeschlossen.

Wenige Arschlöcher gibt es leider immer.

Ich wäre vermutlich genauso wie der Threadersteller auf die Ganoven reingefallen. Unter Radlern sollte man Vertrauen haben. Die Sache war schon sehr übel.

Die Warnung halte ich für richtig und wichtig. Mein Verhalten auf Radreisen wird sie nicht ändern. Wenn ich kein Vertrauen mehr zu den Menschen habe, die ich unterwegs treffe, dann höre ich mit Radreisen auf. Gerade die Begegnungen sind das A&O.

Und ja ich weiß von was ich schreibe, ich bin selber schon auf Radreise übelst überfallen worden. Kann mir aber auch zuhause passieren. Da ist die Wahrscheinlichkeit sogar um ein vielfaches größer.
von: Martina

Re: Warnung Vorort Verona! - 01.04.16 06:49

In Antwort auf: natash

Beliebte Radrouten fahre ich zwar eher selten, aber ich kann mir dennoch vorstellen, dass die zunehmende Bliebtheit des Radtourismus grad dort auch kriminelle Elemente anzieht.


Andererseits kann man gerade einen so aufwändigen Trickdiebstahl unter Beteiligung mehrerer Personen m.E. nicht zu oft am selben Ort durchziehen. Zudem besteht an wirklich belebten Wegen natürlich immer das Risiko, dass es Zeugen gibt. Und wenn die lokalen Behörden halbwegs Interesse an der Aufklärung haben, ist es auch nicht so aussichtslos, die entsprechenden Stellen zu beobachten.
Mit einem Rad ist man zwar flotter als zu Fuß und kann damit schneller fliehen, kann aber andererseits nicht mal so einfach in der Menge verschwinden wie ein Taschendieb und kann die Beute auch nicht ganz so unauffällig weitergeben, verstecken oder wegwerfen.
Das alles nährt bei mir die Hoffnung, dass das geschilderte Vorgehen keine allzu großen Chancen hat, sich zu einer beliebten Masche zu entwickeln, die gewerbsmäßig von Banden an beliebten Radrouten ausgeführt wird. Und deshalb werde ich auch in Zukunft nicht jeden, der mich anspricht sofort für einen Trickdieb halten.

Martina
von: jutta

Re: Warnung Vorort Verona! - 01.04.16 07:19

Die fahren 1km, da steht ein Transporter, Rad rein, weg. Das nächste Mal an entfernter Stelle.
Wenn einer Rad fährt, ist er nicht automatisch ein netter Mensch.
von: Holger

Re: Warnung Vorort Verona! - 01.04.16 07:40

In Antwort auf: Thomas1976
Doch, einer in Jordanien. Ich durfte im Gegenzug auf sein Kamel reiten grins[...]

Da hättest Du ihm ja wenigstens hinterhergaloppieren können, wenn er sich mit Deinem Rad aus dem Staub gemacht hätte grins
von: Toxxi

Re: Warnung Vorort Verona! - 01.04.16 07:49

In Antwort auf: Juergen
Fahren wollte keiner!

In den ukraineischen Karpaten wollte ein Halbwüchsiger in einem Dorf mal eine Runde mit dem vollen Fahrrad drehen. Ich habe ihn fahren lassen - und erst dann kam mir der Gedanke, was passiert, wenn er damit abhaut.... Er kam aber auf Zuruf sofort zurück. schmunzel

Tja, gute Frage, ob mir das in Verona auch passiert wäre. Es ist auf jeden Fall eine ziemlich miese Masche. böse entsetzt

Gruß
Thoralf
von: Martina

Re: Warnung Vorort Verona! - 01.04.16 08:13

In Antwort auf: jutta
Die fahren 1km, da steht ein Transporter, Rad rein, weg. Das nächste Mal an entfernter Stelle.



Und während des einen Kilometers kommen sie an einer wirklich beliebten Radroute an gefühlt 100 potenziellen Zeugen vobei. zwinker

Ich habe weder behauptet, dass das nicht geht noch dass es nie passieren kann. Aber auch ein potenzieller Dieb wird doch versuchen, das Aufwands-/Ertragsverhältnis zu maximieren und da gibts bessere Möglichkeiten. Wenn ich eh schon einen Transporter habe, würde ich unbewacht rumstehende Räder einfach einladen und davonfahren, anstatt mühsam und zeitaufwändig und unter Aufbietung von drei guten Schauspielern Leute zu einer Probefahrt zu überreden.

Ich sehe das ähnlich wie im Nachbarthread. Jeder noch so aufwändige Trickbetrug der Mobile TAN ist ein KO-Kriterium, während der vergleichsweise völlig simple Diebstahl der TAN-Liste für unmöglich gehalten wird.

Martina
von: Anonym

Re: Warnung Vorort Verona! - 01.04.16 08:40

In Antwort auf: :-)


Und netten Menschen unterwegs vor den Kopf zu stoßen mit der Aussage - Das ist in letzter Zeit ne Masche und ich kenn dich nicht und trau dir nicht - würde mir selber keinen sonderlichen Spaß machen.


Deswegen meinte ich ja, andere Erklärungen.

Mir persönlich wäre es etwas unangenehm, wenn wegen des unbekannten Fahrgefühles jemand auf die Schnauze fliegt, andererseits etwas kaputt geht. Also mein Rad fahre nur ich, weil selbst eingebrockter Ärger ist weniger schlimm als fremd eingebrockter Ärger. Deswegen hätte ich kein Problem Nein zu sagen. Wer mich dann für einen Idioten hält, der ist einer für mich.
von: :-)

Re: Warnung Vorort Verona! - 01.04.16 08:42

kommt etwas auf die Kultur drauf an. In Deutschland wird die Begründung wohl so ziemlich jeder nachvollziehen können. Da hast du schon recht.
von: Fricka

Re: Warnung Vorort Verona! - 01.04.16 08:51

Ich schüttele lächelnd den Kopf. Das hat bisher immer gereicht und es war auch niemand böse.
von: veloträumer

Re: Warnung Vorort Verona! - 01.04.16 11:06

In Antwort auf: natash
In Antwort auf: veloträumer
Jüngst hat mir mein Grün-in-Grün-und-mehr-Grün zwei geschenkte Stücke Schwarzwälder Kirsch als Tourproviant eingebracht. wein schmunzel schmunzel schmunzel wein

da wüsst ich gerne, wie Du das transportiert hast grins

Es folgten noch ca. drei Abfahrten (Schurwald-Remstal/Esslinger Weinberge), danach waren sie natürlich nicht mehr Deko-tauglich, Geschmack geht aber nicht verloren. schmunzel Wenn schon, dann auch noch das Café als Empfehlung: eigene Konditorei, Hochzeits- und Spezialtorten, eigenes Eis, eigene Pralinés (nicht billig): Cafe Morlock, Plochingen-Stumpenhof (also fast oben). Neu ist dort gegenüber auch ein Süßwarenladen - allerdings nur zu üblichen Ladenzeiten an Werktagen offen. Unterhalb Stumpenhof wurde ein Kreisel gebaut (nebst neuem Asphalt Stumpenhof - Plochingen-Stadt) - da entsteht wohl ein neues Wohn- oder Gewerbegebiet demnächst. Also auch immer mehr Verkehr dort.
von: Friedrich

Re: Warnung Vorort Verona! - 01.04.16 15:55

@Grimbol
Mein Mitgefühl und „Beileid“.

Verhaltensregeln und Ratschläge für solche Situationen zu erteilen will ich mir nicht anmaßen aber ich meine behaupten zu können dass ein gesundes Maß an Misstrauen und Skepsis (vielleicht auch Menschenkenntniss) geboten sein sollte. Wenn man in einer Gesellschaft aufgewachsen ist die das Klauen zum Nationalsport gemacht hat ist man vorsichtig bis übervorsichtig (die Xenophoberer möchten bitte ruhig bleiben) .

In gewissen Teilen Balkanistans gilt der Spruch „Die Frau und das Auto tut man nicht ausleihen“ – den Spruch sollte man um den Begriff Fahrrad erweitern . Unterwegs habe ich mein bepacktes Reiserad im Laufe der letzten paar Jahrzehnte dreimal „ausgeliehen“ (an bewaffnete Uniformträger) weil ich mich dagegen nicht wehren konnte und selber Dreck am Stecken hatte (Devisenschmuggel, nicht deklarierte Ware die verzollt hätte werden müssen, Visavergehen / illegaler Grenzübertritt, …). Das was meinem Fahrrad dabei angetan wurde habe ich mit einem lachenden und mit einem weinenden Auge gesehen. Wenn der Laie ein voll bepacktes Fahrrad, ausgestattet mit „Pedalhacken und Riemen“ und Rennlenker besteigt und damit fahren will wird das unweigerlich zur versauten Zirkusnummer mit fatalen Akrobatikeinlagen – das Fahrrad hat es überlebt und die fragile Ware auch.

Auch wenn es unfreundlich und arrogant aussieht und ankommt – mein Fahrrad würde ich einem Fremden nie für eine Probefahrt ausleihen. Macht das jemand von den Autobesitzerne des Forums mit seinem Auto?

Am bepackten Reiserad Interressierte und „Probeheberer“ habe ich immer wieder erlebt – in Italien, in der Schweiz, in Frankreich, in Ungarn, in Kroatien, … (noch nie in Deutschland oder Österreich) – meistens Rennradler beim Pausieren auf Passfahrten oder oben am Pass. In der Regel habe ich (haben wir) Bewunderung und Respekt geerntet weil es für viele unvorstellbar ist mit so etwas durch die Alpen oder Pyrenäen zu radeln (vor allem wenn die Radler ein paar Jährchen auf dem Buckel und zwischen den Reifen haben).

@Martina
Die Variante „Transporter“ ist seit Jahren groß in Mode. Die Mode wurde vom „Versand per Reisebus mit Anhänger“ teilweise abgelöst (Paket- und Kurierdienst). Einige „Veranstalter“ sind dabei gewaltig auf die Schnauze gefallen und haben das Geschäft eingedämmt.

P.S. Die geklauten Fahrräder werden in der Regel umgehend ins Ausland verschoben (wohin denn wohl?!?); die Chancen sie wieder zu sehen tendieren gegen Null. Die Mentalität „die haben ja eh genug und sollten sich nicht so aufführen“ kenne ich von diversen Foren. Lobenswert zu erwähnen – es gibt Foren die der Hehlerei wirksam einen Riegel vorgeschoben haben. Ich möchte mich nicht in Details verzetteln – das Risiko von den Xenophoberern angepinkelt zu werden und einen administrativen Rüffel zu kassieren ist mir die Sache nicht wert grins .
von: BeBor

Re: Warnung Vorort Verona! - 01.04.16 16:52

In Antwort auf: Friedrich
Ich möchte mich nicht in Details verzetteln – das Risiko von den Xenophoberern angepinkelt zu werden und einen administrativen Rüffel zu kassieren ist mir die Sache nicht wert grins .

Ich bin wirklich nicht der Meinung, dass wir in Deutschland eine Lügenpresse haben. Aber das Gekrampfe, das teilweise darum gemacht wird, wenn es um die Nationalität von ertappten Kriminellen geht, erscheint mir mittlerweile nur noch albern. Da ist bestenfalls die Rede von "Osteuropäern" oder "Südosteuropäern" bzw. "vom Balkan", obwohl die Länder und teilweise die Dörfer bekannt sind und sogar zur EU gehören. Warum soll es politisch unkorrekt sein, wenn in Deutschland als einem der in Europa meist heimgesuchten Länder z. B. bei Einbruchskriminalität, Fahrzeugdiebstahl, Metallpiraten oder Internetkriminalität durch polizeibekannte mafiös organisierte Banden deren nationale Identität bekannt gegeben wird, wenn sich gleichzeitig die Täter in ihren Heimatländern als Dorfrockefeller, Reichtumsstifter, Wirtschaftsgrößen und Frauenhelden feiern lassen.

Bernd
von: Anonym

Re: Warnung Vorort Verona! - 01.04.16 17:47

In Antwort auf: Friedrich
Xenophoberer
Meintest Du nicht eher Xenophil
https://de.wikipedia.org/wiki/Xenophilie

dagegenhin

https://de.wikipedia.org/wiki/Fremdenfeindlichkeit
von: derSammy

Re: Warnung Vorort Verona! - 01.04.16 18:01

Ganz einfach weil es für den eigentlichen Auftrag über eine stattgefundene Straftat zu informieren keine Rolle spielt. Bei Steuerbetrugsdelikten schreibt genausowenig jemand die Nationalität dazu wie bei Volksverhetzung oder Brandstiftung. Wohlgemerkt es geht weder um eine Fahndung, noch um die Warnung vor einer aktiven Verbrecherbande (zumindest wissen wir bis dato nur von dem einen Vorfall).
Mit solchen Nebensächlichkeiten in Pressemeldungen lässt wunderbar Politik betreiben. Klassisch ist das mit den Fahrradhelmen - völlig zusammenhangslos zur möglichen Schutzwirkung, Unfallhergang und -verursacher wird immer dazu geschrieben, wenn ein Radfahrer bei Unfällen keinen Helm trug... Was das auf Dauer beim Leser suggeriert, möge sich jeder selbst zusammenreimen.
Und ähnlich fragwürdig ist es eben, wenn man bei jedem Straftäter nicht deutscher Nationalität diese dazu schreibt. Das ist ähnlich relevant wie wenn man bei jedem Steuerhinterzieher dazuschreibt, ob er FDP-Mitglied ist. Möglich, dass es auch hier eine Korrelation gibt, nur tut die nichts zur Sache...
von: Anonym

Re: Warnung Vorort Verona! - 01.04.16 18:31

Stimmt und stimmt doch nicht. Wenn ich den Leuten einen Freiraum lasse, dann füllen sie diesen mit ihrer Phantasien oder Vorurteilen.

Ob es was zu dem Verständnis des Verbrechens zu tun hat oder nicht ist ja eine Entscheidung, die je nachdem ausfällt, wer sie trifft. Sie ist nicht objektiv. Ich würde das gerne für mich selbst entscheiden.

Oder sagen wir es so, wer Denken durch Informationsgestaltung beeinflußen will, muss aufpassen, dass die Verallgemeinerung seines wohlmeinendes Horizonts de facto nicht eher wie Zensur und Manipulation wirkt oder vielleicht sogar ungewollt wird.

Oder wer Information moralisch gestaltet, obwohl er nur informieren soll, erzeugt Mißtrauen.
von: Martina

Re: Warnung Vorort Verona! - 01.04.16 18:33

In Antwort auf: Friedrich

@Martina
Die Variante „Transporter“ ist seit Jahren groß in Mode. Die Mode wurde vom „Versand per Reisebus mit Anhänger“ teilweise abgelöst (Paket- und Kurierdienst). Einige „Veranstalter“ sind dabei gewaltig auf die Schnauze gefallen und haben das Geschäft eingedämmt.


Mir ist (ernsthaft) nicht ganz klar, was du mir mitteilen willst, ich hab doch nie bestritten, dass Fahrräder in Transporter gepackt und abtransportiert werden.

Zitat:

P.S. Die geklauten Fahrräder werden in der Regel umgehend ins Ausland verschoben (wohin denn wohl?!?); die Chancen sie wieder zu sehen tendieren gegen Null. Die Mentalität „die haben ja eh genug und sollten sich nicht so aufführen“ kenne ich von diversen Foren. Lobenswert zu erwähnen – es gibt Foren die der Hehlerei wirksam einen Riegel vorgeschoben haben. Ich möchte mich nicht in Details verzetteln – das Risiko von den Xenophoberern angepinkelt zu werden und einen administrativen Rüffel zu kassieren ist mir die Sache nicht wert grins .


Vor meinem ehemaligen Wohnheim wurden die dort abgestellten Räder jedenfalls bereits zu einer Zeit per LKW/Transporter geklaut (jedenfalls nehmen wir das an, weil man so viele nicht wegtragen kann), als sie mangels offener Grenzen ziemlich sicher nicht in die Länder transportiert wurden, die du vermutlich meinst.

Und ganz ehrlich: bezüglich der Foren hast du mich jetzt doch neugierig gemacht. Kannst du nicht nen Link posten?

Martina
von: Friedrich

Re: Warnung Vorort Verona! - 01.04.16 18:34

Ich meine „latuernich“ das was ich „schrub“ (dies „ und das „ wäre hilfreicher gewesen) – ich schrub so wie manche sich seit Jahren durch das Forum schruppend schreibern – mehr mag ich nicht sagen aus oben genannten Gründen und weil es für den eigentlichen Auftrag keine Rolle spielt.
von: Friedrich

Re: Warnung Vorort Verona! - 01.04.16 19:20

Zitat:
Mir ist (ernsthaft) nicht ganz klar, was du mir mitteilen willst, …

Ich wollte auf eine der neueren Methoden hinweisen.

Zitat:
… als sie mangels offener Grenzen ziemlich sicher nicht in die Länder transportiert wurden, die du vermutlich meinst.

Ich beziehe mich auf die letzten 20 - 25 Jahre

Zitat:
Und ganz ehrlich: bezüglich der Foren hast du mich jetzt doch neugierig gemacht. Kannst du nicht nen Link posten?

Das wurde unter anderem hier diskutiert.

P.S. Auf dem zitierten Forum kann man etwas zum Verkauf anbieten wenn man 100 Beiträge geschrieben hat, es zu dem zu verkaufenden Fahrrad eine Quittung gibt, …

Die Händler sind rar geworden und die Rohloff für 350 € gibt es auch nicht mehr (was nicht heißen soll daß man sie auf den einschlägigen Seiten nicht zum gleichen Preis finden kann). Die detaillierte Rohloffstory mag ich hier nicht ausbreiten weil das vom Thema abweicht und den Rahmen sprengen würde. Soviel nur: es erwies sich daß die angebotene Nabe bei ihrem Besitzer in der Schweiz vorhanden war, der Verkäufer wollte kein Bild mit der Seriennummer zur Verfügung stellen und antwortete (mit den Tatsachen konfrontiert); ja, ich habe mich halt vertippt, was solls - du willst mir doch nicht unterstellen gestohlene Ware zu verkaufen. Das Angebot verschwand, der Verkäufer auch.

Ein anderer "Klient" suchte Informationen zu einer Rohloffnabe die ihm bei einem kleinen Geschäftchen "entgegengefallen" war (es ging um das zu verwendenden Öl) - die Preise für das original Rohlofföl fand er unverschämt (für sein Land und sein Salair).

Wenn ein und dieselbe Person aus einer an der Donau gelegenen Hafenstadt alle paar Wochen ein Fahrrad der Preisklasse 4000 - 5000 € mit dem Vermerk „nur in Deutschland gerollt“ oder „nur in Italien gerollt“ zum halben Preis anbietet sollte man sich „nix“ Böses dabei denken grins .
von: Hansflo

Re: Warnung Vorort Verona! - 01.04.16 20:42

In Antwort auf: derSammy
Ganz einfach weil es für den eigentlichen Auftrag über eine stattgefundene Straftat zu informieren keine Rolle spielt.


Die Nationalität eines Verdächtigen oder Straftäters ist eine Information wie Alter, Beruf, Vorname, (abgekürzter) Nachname, Wohnort usw. eines Verdächtigen, nicht mehr und nicht weniger.

Medien sehen es gemeinhin als ihre Aufgabe, ihre Leser zu informieren und zu diesem Zwecke nehmen Leser gemeinhin ein Medium in Anspruch. Offenbar sehen das die Medienkonsumenten auch so und die meisten sind sogar bereit, für Informationen zu bezahlen.

Ich bin auch so einer, der sich gerne und viel informiert und, ääähm, vielen Dank und bei allem Respekt für deine Fürsorge über Relevanz oder Nicht-Relevanz, aber ich bilde mir doch gerne selber eine Meinung, was für mich relevant ist und ob eine Information eine Rolle spielt oder nicht. Das mag ich gar nicht, wenn jemand meint, mir sagen zu müssen, was ich wissen darf und was nicht.

Dass es auch Medien gibt, die mit Informationen tendenziös und polemisch umgehen, ist zwar schlimm, ändert aber nichts am Prinzip.

Hans
von: Friedrich

Re: Warnung Vorort Verona! - 01.04.16 22:07

In Antwort auf: Hansflo

Die Nationalität eines Verdächtigen oder Straftäters ist eine Information wie Alter, Beruf, Vorname, (abgekürzter) Nachname, Wohnort usw. eines Verdächtigen, nicht mehr und nicht weniger.

Der Pressekodex (siehe Richtlinie 12.1) des Deutschen Presserats sieht das anders. Vor drei Wochen hat sich der Presserat „intensiv“ mit dieser Richtlinie beschäftigt.
von: Hansflo

Re: Warnung Vorort Verona! - 02.04.16 05:02

In Antwort auf: Friedrich
Der Pressekodex (siehe Richtlinie 12.1) des Deutschen Presserats sieht das anders.


Interessante Richtlinie. Ob sie für das Ziel der Vermeidung von Vorurteilen tatsächlich hilfreich ist, wage ich zu bezweifeln. Ich denke da an jene Silvesternacht von Köln, wo genau diese Information von den Behörden zurückgehalten wurde und der guten Absicht damit letztlich eher ein Bärendienst erwiesen wurde.

Hierzulande gehen die Medien mit diesen Informationen wesentlich unbefangener um. Nicht nur bei der Bezeichnung von Verdächtigen oder Tätern, sondern ganz allgemein. In der Notiz "der 30-jährige Deutsche konnte nur mehr tot aus der Lawine geborgen werden" ist die Nennung der Nationalität des Opfers für das Kriterium "für das Verständnis des berichteten Vorgangs besteht ein begründbarer Sachbezug" (Zitat aus der genannten Richtlinie) nicht wirklich erforderlich und trotzdem schätze ich die Information an sich.

Selbiges gilt für die beispielhaften Aussagen (aus der gestrigen bzw. heutigen Tageszeitung): "52-jährige Tschechin bei Arbeitsunfall schwer verletzt" oder "laut Anklage verübte der Pongauer 26 Einbrüche" und "bei sieben Coups war ein 26-jähriger Bosnier mit von der Partie".

Hans
von: Anonym

Re: Warnung Vorort Verona! - 02.04.16 05:16

In Antwort auf: Friedrich
intensiv

Was willst Du mit den Anführungszeichen mitteilen?
von: Anonym

Re: Warnung Vorort Verona! - 02.04.16 07:42

Auch in der Stadt in der ich lebe, gibt es regelmäßig von der Polizei veröffentlichte Pressemeldungen über Straftaten und Unfälle die hier in der Gegend passiert sind.

Diese Meldungen werden von der Polizei erstellt, an die 2 lokalen Zeitungen weitergeleitet und von diesen wortwörtlich übernommen (!)

Ich erinnere mich, dass ein Mitarbeiter der Polizei sagte, diese Pressemeldungen sollten gar nicht objektiv informieren, sondern hätten einen erzieherischen Nutzen (!)
Das ist der Grund, warum man hier seit einigen Jahren in der lokalen Presse ständig auf dumpfe wiederholende Phrasen trifft á la "Der Radfahrer trug keinen Helm", "Dreister Einbrecher auf Flucht geschnappt", "Mutiger Bürger blablabla..." etc.

Die Meldungen die wir tagtäglich lesen, berichten eben NICHT objektiv über das was vorgefallen ist - der erwähnte Polizeimitarbeiter sagte auch noch, dass es eine Richtlinie gebe, dass beispielsweise über Sexualstraftaten nur in Ausnahmefällen berichtet werde (etwa wenn das zur Ergreifung des Täters hilfreich sei).

Ich würde mir wünschen, dass, wenn über Straftaten berichtet wird, auch die Nationalität der Täterin (auch Frauen begehen Straftaten!) oder des Täters benannt wird.
Wie, wenn nicht auf solche Weise, sollten sich Leute sonst ein Bild davon machen, was in ihrer Umwelt passiert?

(Das Alter von Straftätern wird, wenn ich mich erinnere, immer genannt. Dadurch wird ersichtlich dass junge Männer überdurchschnittlich häufig in Straftaten verwickelt sind. Dies ist auch statistisch immer wieder belegt. Besorgte Einwände von "Altersdiskriminierung" sind mir dabei noch nie zu Ohren gekommen - - -

Auf Medien, die mich mit schlecht geschriebenen Berichten erziehen wollen, habe ich überhaupt keine Lust...
von: Holger

Re: Warnung Vorort Verona! - 02.04.16 07:52

Von der Vorstellung, irgendjemand könnte irgendetwas objektiv darstellen, halte ich nichts. Das geht nicht.

Nichtsdestotrotz halte ich auch gewollt erzieherische Berichterstattung für fragwürdig. Wenn es um Meinung geht, okay, in Kommentaren etc. Aber die reine Berichterstattung sollte ermöglichen, sich eine Meinung zu bilden, nicht diese aufdrücken. Welche Informationen dafür notwendig sind, ist nicht so einfach. Bei der Nationalität von Straftätern habe ich noch keine Meinung, für mich gibt es für beide Seiten gute Argumente.
von: Martina

Re: Warnung Vorort Verona! - 02.04.16 08:57

In Antwort auf: Friedrich
Zitat:
Mir ist (ernsthaft) nicht ganz klar, was du mir mitteilen willst, …

Ich wollte auf eine der neueren Methoden hinweisen.

Zitat:
… als sie mangels offener Grenzen ziemlich sicher nicht in die Länder transportiert wurden, die du vermutlich meinst.

Ich beziehe mich auf die letzten 20 - 25 Jahre


Tja, dass ich studiert habe ist leider länger als 25 Jahre her. zwinker Ernsthaft: die Geschichte im Wohnheim dürfte sich 1985 oder 86 abgespielt haben, so genau weiß ich das nimmer.

Martina
von: Friedrich

Re: Warnung Vorort Verona! - 02.04.16 20:28

In Antwort auf: JSchro

Was willst Du mit den Anführungszeichen mitteilen?

Dass man es sich nicht "leicht" zwinker gemacht hat in der nicht öffentlichen Plenumssitzung. In den Medien wurde ja einiges dazu geschrieben.
von: Dergg

Re: Warnung Vorort Verona! - 02.04.16 22:46

In Antwort auf: extraherb
Mein Gott, wenn ich das lese, wird mir echt schlecht krank

Ehrlich gesagt wundere ich mich auch so ein bißchen. In all den Jahren sind mir genau 2 Sachen geklaut worden - ein Basekäppi wurde mir im Iran von ein paar übermütigen Moped-Halbstarken vom Kopf gerissen und in Indien ein Tacho, obwohl festgeschraubt, vom Rad, das im Hotelkeller stand. Dagegen stand die Ortliebtasche, die ich - ebenso in Indien - im Wartezimmer beim Arzt mitsamt Kamera-Ausrüstung für 2000 Euro vergessen hatte, nach mehreren Stunden noch immer da.
von: iassu

Re: Warnung Vorort Verona! - 02.04.16 22:54

Tja, so sind die persönlichen Erfahrungen verschieden und man kann nie von solchen auf die Allgemeinheit schließen. Noch nicht einmal auf die eigene Zukunft.

Wahrscheinlich war ja die Geschichte von dem Radladen, den angeblich einer der Diebe in S.M.B.A. hat, frei erfunden. Ich hätte aber auch ganz schön blöde aus der Wäsche geschaut, wenn ich aus dem Laden, den es real dort gibt, herausgekommen wäre und meine Ortliebs oder sonstwas wären weg gewesen. So bleibt mir in der Erinnerung nur, daß ich das Rad penibel angeschlossen hatte und bezüglich der Taschen kein bangeres Gefühl hatte, als jedesmal, wenn ich in einen Laden etc reingehe und die Taschen am Rad lasse.

Fazit: daß ich bis auf ebenso zweimal in meiner Historie immer Glück hatte, kann sich in jedem Moment ändern.
von: Thomas1976

Re: Warnung Vorort Verona! - 03.04.16 05:37

Überfallen und bestohlen werden kannst Du auch ohneauf Radreise zu sein. Die Gefahr in einem deutschen Regionalzug halte ich für unwesentlich höher.

Wenn ich mir jedesmal darum ein Kopp machen würde, bleibe ich lieber zuhause.

Ich bin meistens zu faul abends alle Taschen abzunehmen.

Statisch gesehen ist Deutschland weltweit mit führend was Diebstahl, Überfall, organisierte Kriminalität etc. angeht.
von: Holger

Re: Warnung Vorort Verona! - 03.04.16 07:17

In Antwort auf: Thomas1976
[...]Statisch gesehen ist Deutschland weltweit mit führend was Diebstahl, Überfall, organisierte Kriminalität etc. angeht.




Das mag ich nicht so recht glauben. Hast Du dafür eine Quelle?
von: HyS

Re: Warnung Vorort Verona! - 03.04.16 09:00

In Antwort auf: Hansflo
In Antwort auf: derSammy
Ganz einfach weil es für den eigentlichen Auftrag über eine stattgefundene Straftat zu informieren keine Rolle spielt.


Die Nationalität eines Verdächtigen oder Straftäters ist eine Information wie Alter, Beruf, Vorname, (abgekürzter) Nachname, Wohnort usw. eines Verdächtigen, nicht mehr und nicht weniger.

Medien sehen es gemeinhin als ihre Aufgabe, ihre Leser zu informieren und zu diesem Zwecke nehmen Leser gemeinhin ein Medium in Anspruch. Offenbar sehen das die Medienkonsumenten auch so und die meisten sind sogar bereit, für Informationen zu bezahlen.

Ich bin auch so einer, der sich gerne und viel informiert und, ääähm, vielen Dank und bei allem Respekt für deine Fürsorge über Relevanz oder Nicht-Relevanz, aber ich bilde mir doch gerne selber eine Meinung, was für mich relevant ist und ob eine Information eine Rolle spielt oder nicht. Das mag ich gar nicht, wenn jemand meint, mir sagen zu müssen, was ich wissen darf und was nicht.

Dass es auch Medien gibt, die mit Informationen tendenziös und polemisch umgehen, ist zwar schlimm, ändert aber nichts am Prinzip.

Hans

Kann da nur voll zustimmen. Um es noch klarer auszudrücken:
Medien, die sich als Volkspädagogen aufspielen brauche ich nicht und bezahle ich nicht (abgesehen von den Zwangsbeiträgen für die öffentlich-rechtlichen Pädagogiksender).
Mit der Verschleierung der Fakten sollen oftmals unliebsame Diskussionen und Fragen unterdrückt werden.
Medien, die Bedenken haben, das die Fakten "falsch" interpretiert werden, könnten sie z.B. in einem Kommentar selbst bewerten. Der Leser würde dann die Fakten kennen und könnte sich selbst überlegen, ob er sich dieser Meinung anschließt oder nicht. Das wäre der richtige Umgang.

In Österreich ist in der Hinsicht der Standard mit am schlimmsten. Was mich da am meisten geärgert hat war diese inkonsequente Heuchelei, die Nationalität wegzulassen, aber immer dazuzuschreiben, das es Männer waren. Anhand der Leserkommentare konnte man sich dann aber meist ein Bild machen, was wirklich Sache ist. Da sind andere Medien weiter und haben die Kommentarfunktion auch gleich abgeschafft.
von: Grimbol

Re: Warnung Vorort Verona! - 03.04.16 09:01

Update:

Wir haben einen Anruf von der italienischen Polizei erhalten. Eine ältere Frau hat zwei Räder in nem Industriegebiet gefunden inkl Packtaschen und ein paar Frauenklamotten (zwei Tage nach der Tat). Daraufhin haben wir uns ein Auto geliehen und sind wieder runter. Die Räder sind oberflächlich in Ordnung (werden vom Fachmann nächste Woche gecheckt), die Sachen meiner Frau sind zu 90% wieder da. Diese standen in ner Plastiktüte in der Nähe. Von mir ist bis auf das Regenzeugs und ne Jacke alles weg. Vermutlich hatten es die Diebe "nur" auf die Elektronik abgesehen... ist immer noch ein großer Schaden, aber unsere rollenden "Herzstücke" sind wieder zu Hause - Glück gehabt.

--> wir werden uns das Radeln und den Kontakt mit Menschen nicht vermiesen lassen (hoffentlich, bis auf die Gruppe der Gewichtheber:)). Die aufmerksamme Dame hat nen Blumenstrauß von uns bekommen. Die italienische Polizei war auch super und hilfsbereit - muß auch mal gesagt werden.

Letztendlich ist es jetzt ein Schaden wie ne größere ungeplante Autoreparatur und dann auch noch die Waschmaschine.... Alles Materielle lässt sich früher oder später ersetzen. Der psychische Kratzer wird dann hoffentlich auf der nächsten Tour im Fahrt(gegen)wind heilen...
von: HyS

Re: Warnung Vorort Verona! - 03.04.16 09:10

In Antwort auf: Holger
In Antwort auf: Thomas1976
[...]Statisch gesehen ist Deutschland weltweit mit führend was Diebstahl, Überfall, organisierte Kriminalität etc. angeht.




Das mag ich nicht so recht glauben. Hast Du dafür eine Quelle?

Ich würde sagen das ist eine recht unqualifizierte Aussage.

Hier mal eine Quelle für Raubüberfälle:
Raubüberfälle pro 100.000 Einwohner
Belgien an der Spitze, passt irgendwie in das Bild, das man vom belgischen Sicherheitsapparat und diversen Stadtvierteln in der letzten Zeit erhalten hat.
von: miba12

Re: Warnung Vorort Verona! - 03.04.16 09:29

Syrien > 200 mal sicherer als Spanien.
Da weiß ich doch mein nächstes Reiseziel.
Erinnert mich irgendwie an die Statistik rechtsextremistischer Straftaten hierzulande.
von: Thomas1976

Re: Warnung Vorort Verona! - 03.04.16 09:29

In Antwort auf: Holger
In Antwort auf: Thomas1976
[...]Statisch gesehen ist Deutschland weltweit mit führend was Diebstahl, Überfall, organisierte Kriminalität etc. angeht.




Das mag ich nicht so recht glauben. Hast Du dafür eine Quelle?


Wenn ich wieder zuhause suche ich mal den Bericht aus der RP.

Es sind nicht nur Raubüberfälle gemeint. Weltweit ist Deutschland Spitzenreiter im Bezug auf Wohnungseinbrüche.

Was ich eigentlich ausdrücken will, hier im Forum geht immer mehr der Trend in meinen Augen dahin, dass alles was über den Alpen ist, hochkriminell sein zu scheint.

Passt zu dem Trend und der Angstmacherei der Rechtspublizisten in unserer Gesellschaft.
von: miba12

Re: Warnung Vorort Verona! - 03.04.16 09:30

Glückwunsch, daß ihr mit einem blauen Auge davon gekommen seid.
Und danke fürs reinstellen
von: Thomas1976

Re: Warnung Vorort Verona! - 03.04.16 09:30

In Antwort auf: miba12
Syrien > 200 mal sicherer als Spanien.
Da weiß ich doch mein nächstes Reiseziel.
Erinnert mich irgendwie an die Statistik rechtsextremistischer Straftaten hierzulande.


In Syrien wirst Du nicht überfallen, sondern gleich erschossen.
von: Fricka

Re: Warnung Vorort Verona! - 03.04.16 09:39

Ich weiß nicht, ob es in Syrien im Moment die passenden Statistiken gibt. Aber vor der Demokratisierung wurde da überhaupt nicht geklaut.
von: Axurit

Re: Warnung Vorort Verona! - 03.04.16 09:44

In Antwort auf: Fricka
Aber vor der Demokratisierung wurde da überhaupt nicht geklaut.
Zumindest statistisch gesehen...
von: Oldmarty

Re: Warnung Vorort Verona! - 03.04.16 09:49

In Antwort auf: Grimbol
Update:

Vermutlich hatten es die Diebe "nur" auf die Elektronik abgesehen... ist immer noch ein großer Schaden, aber unsere rollenden "Herzstücke" sind wieder zu Hause - Glück gehabt.


erstmal Glückwunsch das der Schaden doch was minimiert ist aber das ganze reicht ja immer noch. Von den was das an Nerven uns zusatzkostend verursacht hat


Aber auch wenn wir als Reiseradler nicht so gerne hören wollen, das was wir da als Gut und Teuer sehen, ist in den Augen der Diebe nicht immer das selbe. Räder zu vertickern ist immer aufwendige als wie jetzt Elektronik und die Dörfer auf dem Balkan sollten doch auch langsam mit Reiseräder und Dosen gesättigt sein zwinker
von: Oldmarty

Re: Warnung Vorort Verona! - 03.04.16 09:53

In Antwort auf: HyS
In Antwort auf: Holger
In Antwort auf: Thomas1976
[...]Statisch gesehen ist Deutschland weltweit mit führend was Diebstahl, Überfall, organisierte Kriminalität etc. angeht.




Das mag ich nicht so recht glauben. Hast Du dafür eine Quelle?

Ich würde sagen das ist eine recht unqualifizierte Aussage.

Hier mal eine Quelle für Raubüberfälle:
Raubüberfälle pro 100.000 Einwohner
Belgien an der Spitze, passt irgendwie in das Bild, das man vom belgischen Sicherheitsapparat und diversen Stadtvierteln in der letzten Zeit erhalten hat.



bin öfters in Brüssel (familiär) und hab noch keinen Raubüberfall da erlebt, aber ich wohne ja auch in der kriminalitäts Hauptstadt von D ...... laut Statistik zwinker und hier ist mir auch noch nichts passiert. Nichtmals ein Rad hat man mir geklaut.
von: Anonym

Re: Warnung Vorort Verona! - 03.04.16 09:59

In Antwort auf: HyS

Kann da nur voll zustimmen. Um es noch klarer auszudrücken:
Medien, die sich als Volkspädagogen aufspielen brauche ich nicht und bezahle ich nicht (abgesehen von den Zwangsbeiträgen für die öffentlich-rechtlichen Pädagogiksender).
Mit der Verschleierung der Fakten sollen oftmals unliebsame Diskussionen und Fragen unterdrückt werden.
Medien, die Bedenken haben, das die Fakten "falsch" interpretiert werden, könnten sie z.B. in einem Kommentar selbst bewerten. Der Leser würde dann die Fakten kennen und könnte sich selbst überlegen, ob er sich dieser Meinung anschließt oder nicht. Das wäre der richtige Umgang.


Da wäre die Frage, warum sind die, die diese Meinung teilen, nicht in den Medien anzutreffen? Soll heißen, warum spiegelt sich dieser Standpunkt so wenig bei Medienmacher wieder?
von: HyS

Re: Warnung Vorort Verona! - 03.04.16 10:00

In Antwort auf: Thomas1976
Weltweit ist Deutschland Spitzenreiter im Bezug auf Wohnungseinbrüche.
[...]

Passt zu dem Trend und der Angstmacherei der Rechtspublizisten in unserer Gesellschaft.


Für die Linkspopulisten ist das natürlich völlig in Ordnung.
von: HyS

Re: Warnung Vorort Verona! - 03.04.16 10:50

In Antwort auf: JSchro
In Antwort auf: HyS

Kann da nur voll zustimmen. Um es noch klarer auszudrücken:
Medien, die sich als Volkspädagogen aufspielen brauche ich nicht und bezahle ich nicht (abgesehen von den Zwangsbeiträgen für die öffentlich-rechtlichen Pädagogiksender).
Mit der Verschleierung der Fakten sollen oftmals unliebsame Diskussionen und Fragen unterdrückt werden.
Medien, die Bedenken haben, das die Fakten "falsch" interpretiert werden, könnten sie z.B. in einem Kommentar selbst bewerten. Der Leser würde dann die Fakten kennen und könnte sich selbst überlegen, ob er sich dieser Meinung anschließt oder nicht. Das wäre der richtige Umgang.


Da wäre die Frage, warum sind die, die diese Meinung teilen, nicht in den Medien anzutreffen? Soll heißen, warum spiegelt sich dieser Standpunkt so wenig bei Medienmacher wieder?

Es werden dazu einige Gründe diskutiert, aber letztlich kann ich es tatsächlich nicht nachvollziehen, warum insbesondere die herkömmlichen Medien bei bestimmten Themen so unglaublich unkritisch sind und ihrer Aufgabe nicht nachkommen.
Die kritische Hinterfragung findet heute in mehr oder weniger seriösen Blogs statt. Ich lese derzeit gerne Tichys Einblick. Da bekommt man so einiges mit und die Blogbetreiber sind so seriös verwurzelt, das sie auch in öffentlich-rechtlichen Talks immer wieder eingeladen werden.
von: iassu

Re: Warnung Vorort Verona! - 03.04.16 10:58

Na denn Glückwunsch zum Glück im Unglück. Immerhin.

Sie brauchten also eine ältere Frau, um die Räder zu finden. Man sollte doch glauben können, daß das ein paar Streifenwagenbesatzungen auch möglich gewesen sein sollte. Aber was sind schon ein paar Radtouristen, deren "Heiligtümer" und Drahtesel. Eine Krähe der anderen....? Ach, gehn wir radfahren, ist so schönes Wetter.
von: Cruising

Re: Warnung Vorort Verona! - 03.04.16 11:57

In Antwort auf: iassu
Ach, gehn wir radfahren, ist so schönes Wetter.

Du sagst es zwinker

Gruß Thomas
www.bikeamerica.de
von: Oldmarty

Re: Warnung Vorort Verona! - 03.04.16 12:13

In Antwort auf: iassu
Na denn Glückwunsch zum Glück im Unglück. Immerhin.

Sie brauchten also eine ältere Frau, um die Räder zu finden. Man sollte doch glauben können, daß das ein paar Streifenwagenbesatzungen auch möglich gewesen sein sollte. Aber was sind schon ein paar Radtouristen, deren "Heiligtümer" und Drahtesel. Eine Krähe der anderen....? Ach, gehn wir radfahren, ist so schönes Wetter.


wo sollen die denn anfangen und aufhören mit dem Suchen? Die ältere Dame war da bestimmt auch nicht suchen, zu mindestens nicht nach diesen Rädern. Meinst du, das die Polizei alle Streifen rausschickt nach der Anzeige? Das machen die auch noch nicht mal bel Autos.
von: Keine Ahnung

Re: Warnung Vorort Verona! - 03.04.16 17:01

Ich denke auch nicht, dass die Polizei sich mit der Suche nach Fahrrädern beschäftigen wird - die haben sicher andere Sorgen. Der Fall zeigt übrigens auch, dass Reiseräder an sich gar nicht sehr gefährdet sind. Sporträder lassen sich viel leichter an den Mann bringen. Im Zusammenhang mit Reiserädern ist für Diebe lediglich interessant, dass die Fahrer Wertgegenstände (Geld, Kreditkarten, Ausweise, Kamera, ...) mitführen, da diese eben bei einer Reise nicht zuhause oder im Hotel gelassen werden können. Gebrauchte Zelte, Schlafsäcke oder gar Kleidung ist uninteressant. Bei Fahrrädern wären höchsten Komponenten von Interesse, wobei dann aber schon Experten unter den Dieben sein müssten. Aber selbst eine Rohloff-Schaltung lässt sich schlecht verkaufen, wenn sie schon registriert wurde.

Das Hauptziel eines Diebstahls ist daher am ehesten die Lenkertasche und die ist bei mir nie alleine am Rad.

Ich freue mich, dass die Fahrräder wieder aufgefunden wurden. Für die Besitzer haben die doch einen größeren Wert!
von: Martina

Re: Warnung Vorort Verona! - 03.04.16 17:22

In Antwort auf: Keine Ahnung

Das Hauptziel eines Diebstahls ist daher am ehesten die Lenkertasche und die ist bei mir nie alleine am Rad.


Ich hab sie dafür schon mal auf dem Hof stehen lassen und bin weggefahren. wirr Fazit: eigene Blödheit ist mindestens so gefährlich wie ein potenzieller Dieb.

Martina
von: irg

Re: Warnung Vorort Verona! - 03.04.16 17:23

Ich freue mich mit euch!

Ihr habt ein seltenes Pech gehabt und jetzt verhältnismäßig großes Glück, dass ihr den Großteil wieder bekommen habt!

Ich habe auf Radtouren nur einen einzigen Diebstahlsversuch erlebt. Da haben ein paar junge kroatische Schlingel an meinen Packtaschen herum gefingert, ob sie was mitgehen lassen können. Ich habe aus dem dunklen Geschäft für sie unsichtbar zugesehen, wie der größte Schlingel seine Hand in meinen Müllsack vom letzten Wildcampen gesteckt hat, ohne zu sehen, was drin war. Deshalb habe ich gewartet, bis er die Ameisen gefunden hat, die noch von der Nacht drin waren. Sein ekelverzerrtes Gesicht war sehenswert und mir ein Genuss!

Ich glaube nach wie vor, dass Diebstähle auf Radtouren sehr, sehr selten vorkommen. Aber unmöglich sind sie natürlich nie. Nicht einmal im verrufenen Süditalien habe ich eine ungute Situation erlebt.

lg!
georg
von: jutta

Re: Warnung Vorort Verona! - 03.04.16 18:26

Hab vor längerer Zeit mal gelesen, dass Radreisende eine Rast gemacht hatten an nem Fluss. Räder standen am Weg. Pickup kam vorbei und weg. Quasi Taschendiebstahl.
Ich hab meine Habseligkeiten möglichst immer an mir, in Innentaschen. Schlüssel ist am kurzen Band. Will mir schon länger eine luftige Weste machen, mal sehn ob's diesen Sommer wird.
von: Holger

Re: Warnung Vorort Verona! - 03.04.16 18:44

In Antwort auf: HyS
[...]Da bekommt man so einiges mit und die Blogbetreiber sind so seriös verwurzelt, das sie auch in öffentlich-rechtlichen Talks immer wieder eingeladen werden.


Nun ja, wenn das ein hinreichendes Kriterium für "seriös verwurzelt" ist, hm...
von: trike-biker

Re: Warnung Vorort Verona! - 03.04.16 19:06

Sowas grins
http://soldat24.de/Britische-Molle-Weste-Load-Carrying-DPM-desert-neuwertig

duck und weg
von: cterres

Re: Warnung Vorort Verona! - 03.04.16 21:49



Da kenn ich noch was besseres!
grins
von: Mütze

Re: Warnung Vorort Verona! - 04.04.16 05:29

Freut mich, daß Ihr zumindest Eure Räder wieder habt.
Und daß Ihr Euch den Spaß nicht vermiesen laßt.
von: HyS

Re: Warnung Vorort Verona! - 04.04.16 17:13

In Antwort auf: Holger
In Antwort auf: HyS
[...]Da bekommt man so einiges mit und die Blogbetreiber sind so seriös verwurzelt, das sie auch in öffentlich-rechtlichen Talks immer wieder eingeladen werden.


Nun ja, wenn das ein hinreichendes Kriterium für "seriös verwurzelt" ist, hm...

Seriös ist tatsächlich nicht das richtig Wort, ich wollte eher damit ausdrücken, das es keine obskure Verschwörungstheoretiker Seite ist.
von: Friedrich

Re: Warnung Vorort Verona! - 04.04.16 19:39

Das bisschen öffentlich-rechtliche Verarschung schaffen wir auch noch grins.
von: muecke

Re: Warnung Vorort Verona! - 04.04.16 19:49

übel und dreist. Da rechnet man ja echt nicht mit.

Mir ist in Tschechien auf dem Land einer bergauf spontan hinterher gesprintet und wollte mir das Rad mit allem unter dem Hintern weg klauen. Konnte das nur abwenden, indem ich ihn angeschrien habe und in die Pedale getreten. Entspannt war danach nichts mehr. Da wird einem erst mal bewusst, das man meist (fast) alles am Rad hat.

Ich drücke Euch die Daumen, dass Ihr trotzdem entspannt auf die nächste Tour gehen könnt.
LG
Yvonne
von: Rudi_57

Re: Warnung Vorort Verona! - 05.04.16 07:06

Servus,
ich habe jahrelang 1996 - 2001 auf Sizilien und in Kalabrien gearbeitet. Mein Wohnmobil stand meistens mit offener Tür rum, die Räder standen daneben. Passiert ist nie was.
Rudi
von: Keine Ahnung

Re: Warnung Vorort Verona! - 05.04.16 07:52

Ich kann nur wiederholen. Gefahr besteht immer dort, wo es sich für Kriminelle lohnt, "auf der Lauer zu liegen". Das sind also im Wesentlichen Menschenansammlungen und insbesondere touristische Attraktionen. Dort kann der Ganove "Schnäppchen" machen. Natürlich kann auch auf dem Land und in einem kleinen Städtchen ein Gelegenheitsdieb vorbeikommen. Die Wahrscheinlichkeit ist aber deutlich niedriger. Häufig ist für die "Verwertung" von Kreditkarten und Ausweisen eine Hintergrundorganisation nötig. Die wird sich auch nicht um die Gegenden kümmern, in denen ab und zu einmal ein Reiseradler vorbeikommt, der nicht unbedingt zu den "Luxustouristen" zählen dürfte.

Das nun an Ländern festzumachen, ist wenig sinnvoll. Das soziale Umfeld und der Organisationsgrad der Kriminalität sind ausschlaggebend. Viele der Kleinkriminellen sind eigentlich arme Hunde, die ihren "Erwerb" zu einem großen Teil abführen müssen. Das macht die kriminelle Handlung nicht unbedingt besser, aber man sollte schon wissen, dass die richtig großen Gauner gar nicht selber Hand an das Reiserad legen werden. Zudem ist das Wissen darum eine zusätzliche Ermahnung zur Vorsicht, da die Organisation der Kriminalität zu wesentlich zielgerichteteren Angriffen auf das Eigentum führt, als es aufgrund einzelner herumziehender Gauner zu erwarten wäre.

So ist es auch in Deutschland durchaus verbreitet, dass sich Diebstähle von Fahrrädern in organisierter Form abspielen. Ich habe von der Polizei in Bremen nach dem Diebstahl meines Rades erfahren, dass es Banden gäbe, die sich gezielt z. B. Schulhöfe oder Bahnhöfe vornehmen würden. Die "Fundstücke" würden dann gleich in großem Stil auf Transporter verladen (was auch das Knacken von Schlössern auf die Fährräder beschränkt, die angeschlossen sind) und dann mit entsprechendem räumlichen und zeitlichem Abstand wieder an neue Fahrradliebhaber weiterveräußert.

Während mir in Deutschland schon zwei Fahrräder abhanden gekommen sind, bin ich von Kriminalität bei meinen Touren im Ausland noch nie betroffen gewesen. Damit will ich insbesondere sagen, dass es nicht zielführend ist, gewissen Nationalitäten mit Kriminalität zu verknüpfen. Das schafft nur Vorurteile.
von: Fricka

Re: Warnung Vorort Verona! - 05.04.16 08:08

Zitat:
Während mir in Deutschland schon zwei Fahrräder abhanden gekommen sind, bin ich von Kriminalität bei meinen Touren im Ausland noch nie betroffen gewesen


Was vielleicht daran liegt, dass du wesentlich länger in Deutschland als im Ausland bist.
von: Keine Ahnung

Re: Warnung Vorort Verona! - 05.04.16 08:11

Das ist sicher wahr. Dennoch bleibe ich dabei, dass die Gefahr eines Diebstahls für Reiseradler mehr davon abhängt, ob eine Touristenattraktion aufgesucht wird, als von dem Land, welches gerade bereist wird.
von: Anonym

Re: Warnung Vorort Verona! - 05.04.16 08:13

In Antwort auf: Keine Ahnung
Das soziale Umfeld und der Organisationsgrad der Kriminalität sind ausschlaggebend.
......
gewissen Nationalitäten mit Kriminalität zu verknüpfen. Das schafft nur Vorurteile.


Ich würde es etwas anders formulieren.

Im Land xyz herrschen Bedingungen, sodass das Risiko höher ist.

Dummheit macht daraus die xyz-ler sind kriminell.

Aber ich halte die Überlegung, soll ich bei xyz-lern vorsichtiger sein, weil höheres Risiko, für eine erlaubte Überlegung.
von: Keine Ahnung

Re: Warnung Vorort Verona! - 05.04.16 08:18

Das hatte ich mit "sozialem Umfeld" gemeint. Wobei auch hier größere Armut nicht zwingend bedeutet, dass die Kriminalität höher ist, wie viele bestätigen können, die in armen Gegenden schon besonders freundlich aufgenommen wurden. Wieder ist die Kombination mit der organisierten Kriminalität ein besonders kritischer Faktor. Und da ist es tatsächlich so, dass es regionale Unterschiede geben kann. Brennpunktbildung hat man überall auf der Welt. In den USA gibt es auch etliche Viertel in LA oder in NY, wo ich sicher mit deutlich größeren Gefahren rechnen muss.
von: derSammy

Re: Warnung Vorort Verona! - 05.04.16 08:23

Tja, das mit Statistik, Wahrscheinlichkeiten und Risiken ist immer so eine Sache. Überlegungen lassen sich schlecht verbieten, aber grundsätzlich pflichte ich Arnulf bei. Es gibt andere Faktoren als das Land, in dem man sich gerade aufhält, die einen DEUTLICH größeren Einfluss auf das Risko des Radklaus haben als die Nationalität der Leute, die die umschließenden Grenzen kontrollieren. Es mag Korrelationen zwischen der Nationalität und gewissen Straftaten geben, aber ich halte es aber für wenig zielführend, dies in die Überlegungen einfließen zu lassen. Etwas mehr Umsicht unter welchen Umständen man das Rad wo abstellt, sollten viel mehr Einfluss auf das Diebstahlrisiko haben, als eine pauschale Ausrichtung abhängig vom Urlaubsland.
Und viele Dinge sind einfach auch gut gepflegte Vorurteile. Unseren polnischen Nachbarn sagt man ja gern nach, dass da "Zappzarapp" groß in Mode sei. Ein Blick in die Diebstahlstatistiken kann dies jedoch nicht im Ansatz irgendwie bestätigen.
von: Schamel

Re: Warnung Vorort Verona! - 05.04.16 08:31

In Antwort auf: JSchro
In Antwort auf: Holger
Ziemlich üble Geschichte!

In Antwort auf: Grimbol
[…] Schön doof waren wir wohl.


Ich weiß nicht. Wenn ich von anderen Radfahrern angesprochen werde,


Wobei mir noch nie passiert ist, dass man mein Rad zur Probe fahren wollte. Wie ist das bei euch?


Ist mir schon ein paar mal passiert. Einmal ein Rumänischer Grenzer, der sich kaputt gelacht hatte, einen Deutschen mit Rad und ohne Mercedes zu sehen. War ein schlechter Radler und viel 2 mal vom Rad.
Das letzte mal letztes Jahr am Col de Vars: Da waren eine französische Rennrad Truppe, die ich mit meinem voll beladenen Reiserad beim Anstieg überholt hatte. Oben am Pass trafen wir uns wieder und alle wollten mal mit dem Rad fahren. Das dauerte eine ganze Weile, da jeder ein paar hundert Meter ins Tal fuhr, um wieder hoch zu strampeln. Allerdings war das Rad des jeweils Fahrenden oben geblieben (teures und edles RR Material) und das Begleitwohnmobil der Gruppe stand auch auf dem Parkplatz.
Von daher hätte mir das so auch passieren können. Ich vermeide jedoch immer das unnötige Zeigen von teurer Elektronik oder optischen Geräten wie Foto und Fernglas.
Bin ein großer Fan von "boruttisiertem" Equipment. Aber erstehe auch das das nicht jedermanns Sache ist...

Lg und bleibt sicher!

Matthias
von: Anonym

Re: Warnung Vorort Verona! - 05.04.16 09:04

In Antwort auf: derSammy
Tja, das mit Statistik, Wahrscheinlichkeiten und Risiken ist immer so eine Sache. Überlegungen lassen sich schlecht verbieten, aber grundsätzlich pflichte ich Arnulf bei. ...


derSammy, um es mal vorauszuschicken, ich halte deine Art von Argumentation für einen Grund, das Dinge wie Pegida und AfD entstehen können.

Die spannende Frage ist und das möchte jetzt allgemein formulieren, wenn Person A und B sich in sämtlichen verwendeten statistischen Kriterien gleichen, aber in der Nationalität unterscheiden, kann man dann in identischen Situationen von verschiedenen Wahrscheinlichkeiten ausgehen, wie sich Person A und B verhalten.

Ist dann die Nationalität ein entscheidendes Zünglein an der Waage?

Und jetzt komme ich dazu, warum solche Posts Pegida und AfD Vorschub leisten.

Du bist Mathematiker, Du hast das KnowHow die entsprechenden Fälle zu unterscheiden oder zumindest zu erkennen, dass es diesen Fall geben kann. Aber Du tust es nicht, aber bringst mit "auch gut gepflegte Vorurteile" einen moralischen Ton in die Debatte.

Also du verlässt die Sachebene, obwohl sie nicht so durchdrungen ist, wie man sie durchdringen könnte, aber bringst moralische Wertungen ins Spiel. Glaubst Du wirklich, damit die Holzköpfe zu überzeugen, die hier zu Gange sind. Du bestätigst nur ihre Vorurteile.
von: derSammy

Re: Warnung Vorort Verona! - 05.04.16 11:06

Siehst du: Genau in dem Punkt bin ich diametral anderer Auffassung: Ich denke nicht, dass die Nationalität per se einen Einfluss auf das Wesen und Verhalten eines Menschen hat, genausowenig wie Religion, geschlechtliche Orientierung oder Gesundheitszustand. Es mag durch gesellschaftliche Unterschiede begründete statistisch erfassbare Unterschiede geben, aber die Ursache liegt nicht in der Nationalität begründet.

Und das Problem mit "identischen Situationen" ist eben jenes, dass es diese nicht gibt. Ich weiß sehr wohl zu unterscheiden, worin der Unterschied zwischen Korrelationen und Kausalitäten besteht. Vor etwa 100 Jahren gab es einen sehr signifikanten korrelativen Zusammenhang zwischen der Anzahl von Störchen in einem Gebiet und der Geburtenrate. Hintergrund war natürlich nicht das Märchen vom Klapperstorch, sondern die einsetzende Industrialisierung, die sowohl die Störche vertrieb, als auch die Geburtenraten drückte. Aber versetzen wir uns mal in jene Zeit (vor CTG, Ultraschall und Schwangerschaftstest) und es kommen zwei Frauen mit identischer Krankheitsvorgeschichte mit Schwangerschaftssymptomen zum Frauenarzt. Einmal im Ruhrpot, einmal in Ostpreussen. Ist die Wahrscheinlichkeit dann höher, dass die Frau in Ostpreussen schwanger ist als die im Ruhrpot? Du wirst sicher mitgehen, dass die Storchenanzahl um den Wohnort nicht ausschlaggebend ist, sondern z.B. vielmehr ein genauer Blick auf die Lebensumstände der Frauen. Und wenn die Frauen dann einmal mit Symptomen beim Arzt sind, spielt ihr Umfeld natürlich keine Rolle mehr. Das ganze nennt sich "bedingte Wahrscheinlichkeit". Du fragst eben keine "x-beliebige Frau aus Ostpreussen/Ruhrpot", sondern eine, die Symptome zeigt.

Und ähnlich verhält es sich eben auch mit der Nationalität. Die ist nicht ursächlich für Kriminalität, sondern es gibt bestenfalls korrelative Zusammenhänge. Das sagt aber nichts über das Individuum aus und es mag andere Kriterien geben, die wesentlich relevanter für die Einschätzung der Person sein sollten. Frag mal einen deutschen Mitbürger mit dunkler Hautfarbe, wie oft der Ziel einer "verdachtsunabhängigen Personenkontrolle" wird. Er wird dir ein trauriges Lied singen können. Selbst als CDU-Kreistagsabgeordneter wirst du davon nicht verschont. Es ist schlicht rassistisch alleinig aufgrund von Aussehen oder einer Zeileneintragung im Pass eine Person als "potentiell gefährlich" einzustufen. Und wenn du eine solche Person vor dir hast, dann ist sie eben nicht mehr "x-beliebig", sondern du weißt deutlich mehr: Alter, Kleidung, Fortbewegungsmittel, etc. Damit bist du dann -um mal wieder in den Statistikjargon zu schwenken- wieder bei den bedingten Wahrscheinlichkeiten, die schnell ganz andere als die vermeintlichen intuitiven Ergebnisse liefern (ich erinnere nur an das Ziegenproblem). Den Herrn Schall könnte man auch nach seiner Bahncard-50 fragen. Ich unke mal, dass die Kriminalitätsrate unter den BC50-Besitzern deutlich unter dem Bevölkerungsschnitt liegt. Die Ursachen dafür, kann sich jeder selbst zusammenreimen, aber keinen interessiert in den Kriminalstatistiken, ob die Straftäter BC50-Besitzer sind. Wäre aber womöglich statisitsch viel signifikanter als die Nationalität, die hier von einigen so vehement als "relevante Information" eingefordert wird.

Aber ich will das Rassismus-Fass gar nicht weiter aufmachen (und mir geht es nicht um Moral, sondern um einen angemessenen Umgang mit Statistik), sondern nur noch mal als Fazit für den gemeinen Reiseradler das festhalten, was Arnulf bereits gesagt hat: Auch statistisch lässt sich sehr gut belegen, dass Raddiebstahl z.B. sehr wesentlich von dem Ort abhängt, wo du das Rad abstellst. Und da ist ein Dorf im polnischen Hinterland um Größenordnungen sicherer als die Innenstadt einer deutschen Großstadt; im Ausland ist das Wissen womöglich gar nicht da, den Wert eines Reiserades angemessen einschätzen zu können, und Diebe mögen an ganz anderen Dingen Interesse zeigen, als wir womöglich meinen. Als uns im Sommer das Portemonaie geklaut wurde, verschmähte man das Garmin GPSmap 64s. Rein finanziell hätte dies bei jeder Gebrauchtwarenplattform mehr gebracht als das uns entwendete Bargeld - der Diebe wusste nur anscheinend (und zu unserem Glück) nichts mit dem Gerät anzufangen. Das nur so als Anregung, um sich nicht von "falschen vermeintlichen Züngleins an Feinwagen" auf die falsche Fährte locken zu lassen.

von: HyS

Re: Warnung Vorort Verona! - 05.04.16 11:46

An der Nationalität würde ich viele Dinge auch nicht festmachen. Aber durchaus an der Nation. Genau so geht auch das auswärtige Amt vor, in dem es für jede Nation eine getrennte Bewertung vornimmt, die gegebenenfalls noch um Regionen präzisiert wird (siehe Reisewarnungen).
Bezüglich Raddiebstahl teile ich deine Meinung vollumfänglich. Das muss man wirklich von Ort zu Ort unterschiedlich bewerten.
Bezüglich anderer Dinge (z.B. Umgang mit alleinreisenden Frauen) würde ich dagegen sehr stark davon abhängig machen, in welchem Land man unterwegs ist.
von: Grimbol

Re: Warnung Vorort Verona! - 06.04.16 19:57

Mit etwas "Abstand":

Was wäre, wenn wir probiert hätten wegzufahren ohne das Gewichtheben? Eventuell wär einer von uns festgehalten oder gestoßen worden... dann könnte es noch wehgetan haben. Oder die hätten noch ein Auto ins Spiel bringen können... Somit ist mir das Geschehene so eigentlich ganz lieb im Vergleich zu den Alternativen.

Sonst ist mir die Herkunft der Diebe eigentlich Wurscht. Es gibt an jedem Ort Idioten und Nichtidioten. Das ist so in allen Ländern, Kulturen und Religionen. Damit ist kein Ort und kein Menschenschlag besser oder schlechter als in Andrer. Die Mehrheit ist überall gut oder normal. Einer kleinen Minderheit sollte man einfach nicht begegnen. Dummerweise ist eine Begegnung immer was bidirektionales und damit hat man das nicht immer in der Hand...

Also: Gute und sichere Fahrt euch allen.
von: HyS

Re: Warnung Vorort Verona! - 06.04.16 21:08

In Antwort auf: Grimbol

Was wäre, wenn wir probiert hätten wegzufahren ohne das Gewichtheben? Eventuell wär einer von uns festgehalten oder gestoßen worden... dann könnte es noch wehgetan haben. Oder die hätten noch ein Auto ins Spiel bringen können... Somit ist mir das Geschehene so eigentlich ganz lieb im Vergleich zu den Alternativen.

Trickdiebe werden in der Regel nicht zu brutalen Gewalttätern wenn ihr Trick nicht funktioniert.
von: Wuppi

Re: Warnung Vorort Verona! - 07.04.16 06:03

In Antwort auf: Grimbol
Mit etwas "Abstand":

Was wäre, wenn wir probiert hätten wegzufahren ohne das Gewichtheben? Eventuell wär einer von uns festgehalten oder gestoßen worden... dann könnte es noch wehgetan haben. Oder die hätten noch ein Auto ins Spiel bringen können... Somit ist mir das Geschehene so eigentlich ganz lieb im Vergleich zu den Alternativen.

Genau dies meinte ich mit meinem Beitrag auf Seite 1:

In Antwort auf: Wuppi
mir stellt sich hierbei noch eine andere Frage: Was wäre passiert, wenn ihr die Diebe hättet nicht fahren lassen?
Sie hatten sich ja im Vorfeld bereits eine erhebliche Mühe gemacht, um dich aus zu kundschaften. Dieser Aufwand wäre dann ja ganz umsonst gewesen.
Sie hätten dann ggf. auch noch gewalttätig das Rad entwenden können. böse.

Gruß Rolf
von: derSammy

Re: Warnung Vorort Verona! - 07.04.16 07:21

Wie die Geschichte ausging, hast du auch gelesen? Die waren letztlich hauptsächlich am Geld interessiert. Dieses bekommen sie mit weniger Aufwand dann beim nächsten Reisenden. Ich bezweifle wie HyS, dass die das Risiko einer körperlichen Auseinandersetzung eingegangen wären. Natürlich kann es immer ganz blöd kommen, aber typisch sind Gewalteskapaden für Diebe nicht. Das kann passieren, wenn man sie bedrängt und denen keine Wahl lässt ("festsetzen und auf die Polizei warten", etc.). Aber ansonsten geben die eher Fersengeld und versuchen ihr Glück bei dem nächsten.
von: Thomas1976

Re: Warnung Vorort Verona! - 07.04.16 07:37

Weißt Du das? Kannst Du das Vorhersehen?

Ich konnte bei meinem Überfall in Peru nicht vorhersagen, dass der Typ nach einem netten Gespräch vorab von der einen auf die andere Minute die Machete zieht und damit nach mir fuchtelt und mich damit verletzt.

Der Angreifer/Dieb/Räuber ist immer im Vorteil, da der Überraschungseffekt auf Dr Seite des Angegriffenen liegt.
von: derSammy

Re: Warnung Vorort Verona! - 07.04.16 07:41

Hat der Räuber das bei dir zunächst ohne Gewalt versucht? Ich will nicht in Abrede stellen, dass es Räuber gibt. Aber dass ein Dieb spontan zum Räuber wird, kommt nicht so oft vor. Passieren kann das natürlich trotzdem. Und in Peru vielleicht auch noch etwas häufiger als in Italien.
von: Martina

Re: Warnung Vorort Verona! - 07.04.16 07:42

In Antwort auf: Thomas1976
Weißt Du das? Kannst Du das Vorhersehen?


Natürlich nicht, deshalb ist spekulieren m.E. auch müßig. Der TE und seine Frau sind unverletzt, ein sehr großer Teil der Beute ist wieder da, das ist doch die Hauptsache.

Martina
von: Uli

Re: Warnung Vorort Verona! - 07.04.16 07:44

Zitat:
Weißt Du das? Kannst Du das Vorhersehen?

Nein, das kann niemand. Ich bin bin aber genauso wie meine Vorschreiber der Meinung, dass eine Eskalation - ggf. mit Gewaltanwendung - die mit Abstand unwahrscheinlichste Folge ist. In fast allen Fällen wird auf eine Ablehnung nichts Nennenswertes passieren und das auch dann, wenn der Gegenüber tatsächlich unlautere Absichten hat.
Gruß
Uli
von: Holger

Re: Warnung Vorort Verona! - 07.04.16 07:48

Nein, Vorhersehen kann man das natürlich nicht. Aber auch ich glaube, dass die Stufe zur Gewaltanwendung tatsächlich noch eine Stufe ist. Vor allem, wenn - so habe ich es verstanden - der "Erstkontakt" an einer nicht völlig einsamen Straße erfolgt.
von: Wuppi

Re: Warnung Vorort Verona! - 07.04.16 16:06

In Antwort auf: derSammy
Wie die Geschichte ausging, hast du auch gelesen? Die waren letztlich hauptsächlich am Geld interessiert. Dieses bekommen sie mit weniger Aufwand dann beim nächsten Reisenden. Ich bezweifle wie HyS, dass die das Risiko einer körperlichen Auseinandersetzung eingegangen wären....

erst einmal will ich noch einmal klar sagen, dass ich froh bin, dass alles so "glimpflich" abgelaufen ist.
Trotzdem scheint mir der Aufwand, der hier getrieben wurde, für einen "normalen" Gelegenheitsdiebstahl doch sehr hoch zu sein.
3 Personen, aufeinander abgestimmt, mit einem Ablenkungsmanöver, mit zeitlichen Planungsaufwand, usw. Dabei muss schon was "rausspringen".
Und wenn beim Opfer nichs zu holen ist, habe ich es an mir selber erlebt, dass dann die Wut durch körperliche Atacken ausgeübt wurde.
Meine Erfahrungen stammen übrigens aus einer Radreise in Deutschland und nicht in Italien und sind bereits 15 Jahre alt. Bei mir war damals halt auch nichts zu holen.

Gruß Rolf
von: Thomas1976

Re: Warnung Vorort Verona! - 07.04.16 21:50

Eben Rolf,

Wer schon die kriminelle Energie aufbringt so einen Aufwand zu betreiben, der besitzt auch die kriminelle Energie eventuell Gewalt anzuwenden.

Aus eigener Erfahrung nochmals, nie um sein Hab und Gut kämpfen sondern es notfalls den Dieben/Räubern/Angreifern hinterlassen..Diese sind meistens 2,3 Gedankengänge im Vorteil, der Überraschungseffekt liegt auf der Seite des Angegriffenen.
von: Thomas1976

Re: Warnung Vorort Verona! - 07.04.16 22:04

Zitat:
Und in Peru vielleicht auch noch etwas häufiger als in Italien.


Ich bin in einer der sichersten Gegenden in Peru überfallen worden.

Verhandlubgsspielraum gab es da nicht. Links ging es steil die Berge hoch, Rechts tief nach unten in den Canyon und geradeaus führte eine Schotterstrecke steil nach oben.

Da die beiden in einem vorher netten Gespräch gemerkt hatten, bei mir gibt es nichts zu holen zückte der eine die Machete. Gerettet hat mich das schwerbeladene Rad vor den beiden (als Art Schutzschild) sowie die Tatsache dass ich dtrch ein Versehen mein Geldbeutel mir umgerechnet 30€ in der Trikottasche hatte.

Frag mal Forumsmitglied JohnyW wie es einen ergehen kann, wenn (Trick)Diebe nicht an ihr Ziel kommen. Das kann sehr wohl in Gewalt ausufern.

Die kriminelle Energie ist vorhanden.

Alles andere ist doch reine Spekulation ob (Trick)Diebe "freundlicher" zu einem sind, wenn ihr Plan nicht so funktioniert wie gedacht.
Ich würde es nicht darauf anlegen und notfalls meine Sachgegenstände diesen überlassen.