Islamische Länder

von: kawa9999

Islamische Länder - 23.01.14 09:36

Hallo zusammen,
ich weiß die Frage klingt etwas komisch, und ich hoffe kein Flame hier anzuzünden, ist aber wirklich ein ernst gemeinte Frage.
Wie verhaltet Ihr euch als „nicht verheiratet“ Paar in islamische Länder?
Sagt Ihr trotzdem Ihr seid verheiratet? Und auch bei "offizielle" Anfragen, wie in Hotels oder an der Grenze?
Hintergrund: wir (Ich+Freundin) waren in die innere Turkey unterwegs, und als wir sagten wir sind nicht verheiratet gab es immer komische Gesichte. Sie waren, wie soll ich sagen, sehr enttäuscht. In Istanbul war z.B. die Stimmung schon anders...
Freundliche Grüßen
manuel
von: panta-rhei

Re: Islamische Länder - 23.01.14 09:59

Salut Kawa

In Antwort auf: kawa9999
Wie verhaltet Ihr euch als „nicht verheiratet“ Paar in islamische Länder?


Wie ihr selbst erlebt habt, ist es egal, wenn ihr in der Isiklal Caddesi in Istanbul inne Disko geht schmunzel - aber ansonsten und in anderen islamischen Ländern: Ringe an und natürlich seid ihr verheiratet. Ist v.a. für Deine Freundin relevant, damit sie nicht als "Flittchen" etc. durchgeht... dito. was Klamotten angeht: Keine Radhosen, irgendwas lockeres, langbeiniges (ja, geht auch bei 45Grad im Schatten). Keine Gedanken machen wg. Grenze. Ansonaten habe ich auch auf dem Rad immer viel Freude in islamischen Ländern gehabt ...
von: silkroad

Re: Islamische Länder - 23.01.14 11:47

Auch wenn es wahrscheinlich nicht in deiner Natur ist - in diesem Falle ist Lügen die bessere Variante. Hotels fragen wahrscheinlich nur in streng islamischen Ländern wie dem Iran etc. nach ob ihr verheiratet seid, wenn überhaupt da vielen gerade von westlichen Touristen benutzte schon klar ist dass es viele nicht sind - und was sie offiziell nicht wissen stört sie auch nicht.

Bei privaten Gesprächen sieht das schon anders aus da eben oft deren kulturelles Verständnis ein ganz Anderes ist und das kann dann schnell in Unverständnis und Enttäuschung umschlagen.
Legt euch eine kleine Geschichte parat wie und wo ihr geheiratet habt, denn gerade die Frauen fragen da ganz gern und genau nach. Während ich in Syrien gemütlich mit den Männern des Hauses Wasserpfeiffe geraucht habe wurde meine Freundin im Nebenraum "gegrillt" zwinker. Ich wurde glücklicherweise nicht danach gefragt. Ab diesem Zeitpunkt haben wir uns eine abgesprochene Geschichte zur Hochzeit (was das Hauptthema vieler Frauen zu sein scheint) zurechtgelegt, so nach dem Motto ganz klein nur mit Eltern und Familie geheiratet,welche Farbe Brautkleid etc. kann man nicht viel falsch machen - da ich denke dass die Enttäuschung viel grösser wäre wenn sie draufkommen dass du sie belogen hast.
Ringe haben wir nicht getragen, hat aber auch nie einer danach gefragt - eher noch wieso wir alleine ohne Kinder reisen. Ähm..wir haben keine - da haben wir mehr als einmal mitleidige Blicke bekommen so nach dem Motto die Armen können keine bekommen.

Aber das merkt ihr eh am Besten selbst wo ihr so etwas anwenden sollt, gerade in den Städten gibt es schon sehr viele die genau so wie wir leben.
von: StephanBehrendt

Re: Islamische Länder - 23.01.14 11:56

In Antwort auf: panta-rhei
Wie ihr selbst erlebt habt, ist es egal, wenn ihr in der Isiklal Caddesi in Istanbul inne Disko geht schmunzel - aber ansonsten und in anderen islamischen Ländern: Ringe an und natürlich seid ihr verheiratet.
nicht nur das. Dann bin ich auf einmal auch wieder Mitglied in einer christlichen Kirche.
von: kawa9999

Re: Islamische Länder - 23.01.14 11:57

Hi
und vielen Dank an alle, das dachte ich mir auch so.
Ich habe kein Großes Bedenke bei privaten Gespräche, sondern viel mehr was passiert z.B. in Iran falls man einen gemeinsame Zimmer in Hotel kriegt, und doch rauskommt man sein nicht verheiratet.
Freundliche Grüßen
manuel
von: silkroad

Re: Islamische Länder - 23.01.14 12:00


Zitat:

In Antwort auf: panta-rhei
Wie ihr selbst erlebt habt, ist es egal, wenn ihr in der Isiklal Caddesi in Istanbul inne Disko geht schmunzel - aber ansonsten und in anderen islamischen Ländern: Ringe an und natürlich seid ihr verheiratet.
nicht nur das. Dann bin ich auf einmal auch wieder Mitglied in einer christlichen Kirche.


Das stimmt. Besser weniger wert als gar nichts wert grins
von: silkroad

Re: Islamische Länder - 23.01.14 12:04

Zitat:
sondern viel mehr was passiert z.B. in Iran falls man einen gemeinsame Zimmer in Hotel kriegt, und doch rauskommt man sein nicht verheiratet.


Mach dir keinen Kopf, wie sollen sie danach draufkommen ? Wenn ihr jetzt einem absoluten Kaffhotel absteigt dann bleibt halt bei eurer Geschichte. Bei den üblichen Verdächtigen auf dem Touristenpfad ist es wirklich egal, und die wissen es auch was Sache ist und ist denen egal - da kommen tausende Pärchen wie ihr durch jedes Jahr.
von: Martina

Re: Islamische Länder - 23.01.14 12:10

In Antwort auf: silkroad

Ringe haben wir nicht getragen, hat aber auch nie einer danach gefragt


Ist das in 'islamischen' Ländern überhaupt üblich?

Martina, besitzt obwohl verheiratet keinen Ehering
von: silkroad

Re: Islamische Länder - 23.01.14 12:19

Zitat:
Ist das in 'islamischen' Ländern überhaupt üblich?


Jein, hat sich mittlerweile in vielen islamischen Ländern eingebürgert, viele Frauen in der der Türkei und im Iran tragen Eheringe aber ich glaube eher aus kulturellen Gründen und nicht aus Religiösen. Aber genau kann ich dir das auch nicht sagen.

Aber viele wissen dass es bei uns normal ist und von daher kommt das Ringe anstecken bei Touristen. Es ist dann halt die Frage - die Frauen in diesen Ländern kennen sich sehr viel besser mit Goldschmuck aus als unsereiner und wenn du da mit dem 10 Dollarring sitzt als "reicher" Tourist...
von: indomex

Re: Islamische Länder - 23.01.14 13:31

Wir haben uns für die Türkei, Syrien und Jordanien damals Ringe besorgt und behauptet, wir seien verheiratet, man weiß zumindest, was Ringe bei uns bedeuten. Wir wollten nicht die Gefühle der Leute verletzen, zumal wir zu Gast in ihrem Land waren. Und obwohl ich es wirlich nicht mag, lügen "zu müssen", fiel es uns aus besagten Gründen wirklich leichter - und auch im Nachhinein habe ich keine Probleme mehr damit, das damals so gemacht zu haben.
LG, Peter
von: grenzenlos

Re: Islamische Länder - 23.01.14 15:21

Hallo,
wir sind verheiratet. Wenn wir es nicht wären, würden wir bei Fragen dies aber mit ja beantworten. Wir waren schon viel in solchen Ländern unterwegs. Mussten sogar mal dafür in einem Hotel unterschreiben. Sagt einfach ja, dann ist alles OK.
Gruß Wi grenzenlos
von: grenzenlos

Re: Islamische Länder - 23.01.14 15:25

Wurde meine Freundin''gegrillt'' finde ich gut. Da kommen viele Erinnerungen auf. Danke zwinker
von: aighes

Re: Islamische Länder - 23.01.14 16:58

Wobei wir zumindest im Oman bei Hotelübernachtungen beide einen Pass abgeben mussten. Bei unterschiedlichen Nachnamen könnte man also eine Erklärung benötigen.
von: Michael B.

Re: Islamische Länder - 23.01.14 17:13

In Antwort auf: aighes
Wobei wir zumindest im Oman bei Hotelübernachtungen beide einen Pass abgeben mussten. Bei unterschiedlichen Nachnamen könnte man also eine Erklärung benötigen.


nöö, unterschiedliche Namen sind in anderen Ländern und inzwischen ja auch bei uns, nicht ungewöhnlich.
von: silkroad

Re: Islamische Länder - 23.01.14 17:18

Sehe ich kein Problem, schon gar nicht im Iran - die Iranerinnen behalten normalerweise ihren ursprünglichen Namen (die müssen dann aber auch im Hotel die Hochzeitsurkunde herzeigen).
von: Grimbol

Re: Islamische Länder - 23.01.14 17:24

Hi

alles kein Problem - wie die Vorredner schon gesagt haben. "Zur Not" halt ne kleine Geschichte vorher ausdenken.
Die Menschen in vielen Ländern sind offener und tolleranter als man denkt. Wenn man nicht erklären will, dann ne Geschichte - sonst reden;)

Btw ist ähnlich wie mit dem Glauben - egal ob man den nu hat oder nicht, einfacher und akzeptierter ist es einen Glauben "zu haben" als auf Unverständnis des Nicht-Glaubens zu treffen.
von: Falk

Re: Islamische Länder - 23.01.14 21:53

Zitat:
was passiert z.B. in Iran falls man einen gemeinsame Zimmer in Hotel kriegt, und doch rauskommt man sein nicht verheiratet.

Das kann nicht rauskommen. Soweit, dass man den Trauschein und das Familienbuch mitnehmen muss, sind wir noch nicht.

@Indomex, die Gefühle anderer sind mir bei Sachen, die meine ganz persönliche Angelegenheit sind, völlig Wurscht. Alles darf man sich auch nicht bieten lassen. Wenn ich mir überlege, wie sich die Wortführer in islamischen Gesellschaften in den letzten 25 Jahren in Richtung Mittelalter bewegt haben, wird mir ziemlich anders.
von: indomex

Re: Islamische Länder - 23.01.14 22:03

Falk, ich will dir da zwar nicht widersprechen, nehme aber dennoch Rücksicht darauf. Ich habe in den Jahren, in denen ich in islamischen Ländern gelebt habe (Türkei und Indonesien) auch viele anständige Menschen kennen gelernt, die, wie zumindest ich finde, Rücksicht verdient haben/hätten. Aber du kannst das handhaben wie du willst - das tue ich ja auch.
LG, Peter
von: pushbikegirl

Re: Islamische Länder - 23.01.14 22:15

Hallo, also ich komme gerade aus dem Iran, teils war ich alleine unterwegs, teils mit einem maennlichen Radler. Wir waren nie verheiratet.....ich trage auch keinen Ring....die Leute sind sehr interessiert wie es in Europa zu geht und doof sind sie auch nicht, was soll ich da luegen? Klar gab es teils komische Gesichter und sicherlich hat der ein oder andere auch schlecht ueber uns gedacht.
Als ich alleine war habe ich mir am Anfang jeden Tag eine neue Geschichte ausgedacht. erst hatte ich Kinder und einen Mann, aber mal ehrlich welche Frau laesst denn ihre kinder alleine und faehrt mit dem Rad um die Welt??? Das ist doch eine totale Rabenmutter, so wollte ich auch nicht da stehen, irgendwann sagte ich dann ich sei verheiratet da kamen dann Fragen wie, ja aber habt Ihr keinen Geschlechtsverkehr? (weil ich ja keine Kinder angegeben hatte)....irgendwann war es mir dann zu dumm und von da an habe ich immer die Wahrheit gesagt und bin damit deutlich besser zurecht gekommen.
Ich bin ich und ich akzeptiere andere so wie sie sind, wenn sie es nicht koennen ist es ihr Problem, nicht meins.

Gruss Heike
von: Falk

Re: Islamische Länder - 23.01.14 22:15

Das ist falschverstandene Rücksichtnahme. Würdest Du Deine Wohnung barbierosa streichen, weil Nachbars das so wollen? Denk an den alten Fritz und damit daran, dass jeder nach seiner Façon seelig werden soll. Nur, damit sich jemand bestätigt und besser fühlt, spiele ich nicht Theater. Kann ich auch niemandem empfehlen. Die, die irgendwas in dieser Richtung verlangen, sind so oder so ungenießbare Zeitgenossen.
von: indomex

Re: Islamische Länder - 23.01.14 22:26

Hallo Falk,
nein, meine Wohnung würde ich natürlich nicht so streichen. Aber da bin ich ja auch bei mir zu Hause und nicht ungefragt Gast in einem anderen Land.
Und nein, ich würde nie von jemand anderen "verlangen" ebenso zu handeln, wie ich das für mich als richtig entscheiden habe. Aber ich dachte, ich hätte das in meinem vorherigen Beitrag schon klargestellt. Offensichtlich nicht, dann halt jetzt.
Und ja, ich habe schon öfter Probleme damit gehabt/bekommen, dass ich zu viel Rücksicht nehme, nicht nur woanders, sondern auch bei uns zu Hause. Aber ich bin nun mal so gestrickt, und auf lange Sicht bin ich eigentlich doch recht gut damit gefahren.
Und noch einmal, die Sache mit dem Alten Fritz würde ich auch unterschreiben, nur anders interpretieren. Ich schlafe halt besser, wenn ich niemandem aufs Gemüt getreten bin.
Es gibt eben verschiedene Möglichkeiten damit umzugehen, aber das ist doch okay? Man muss ja nicht sein eigenes Handeln als Richtschnur für andere erheben...
von: Falk

Re: Islamische Länder - 23.01.14 22:41

Das Problem liegt darin, dass die (vermeintlich) Klügeren solange nachgeben, bis die Ungenießbaren überall den Ton angeben. Das mit dem »zu Gast sein« haut in dieser Beziehung ohnehin nicht hin. Wenn bei mir jemand zu Besuch da ist, dann halte ich nicht die Hand auf. Ich bin im Übrigen fest der Meinung, dass die Welt niemandem gehört. Wer es mit Religion hat, der soll es doch tun. Nur werde ich da nicht mitmachen.
Mal ganz davon abgesehen, dass die Bolzen, die einem gelegentlich vor die Füße geschossen werden, nichts mit dem Islam zu tun haben, sondern mit viel älterem und brutalem Patriarchat.
von: silkroad

Re: Islamische Länder - 23.01.14 22:47

Nur leider verstösst du mit deiner Einstellung in gewissen Ländern der Welt gegen das Gesetz und das willst du ja auch nicht oder ? Im Iran (als Single unterwegs, ähm sorry alleinstehend zwinker ) hab ich mir auch ein- zweimal ein Zimmer mit einer Urlaubsbekanntschaft gegönnt, wir wurden nicht gefragt und gut so, nur wenn ich schon mit meiner Freundin einreise wieso sollte ich mir Probleme machen ?

In der Türkei ist es nicht so - nur wieso Probleme machen und die Gastgeber vor den Kopf stossen ?
von: Falk

Re: Islamische Länder - 23.01.14 22:57

Von einer Paarpflicht habe ich aber noch nirgendwo gehört. Doch, in Rumänien gab es sowas mal. Wer mit 24 nicht verheiratet war und mit 26 keine Kinder hatte, wurde vom Finazamt kräftig zur Kasse gebeten. Mit diesem Zinnober war es aber nach 1990 ganz schnell vorbei.
von: silkroad

Re: Islamische Länder - 23.01.14 23:19

Zitat:
Von einer Paarpflicht habe ich aber noch nirgendwo gehört


Da gebe ich dir vollkommen recht. Nur ist es ein Unterschied ob man Alleinreisend, mit Begleitung oder eben als Paar auftritt. Eine "normale" weibliche Reisebegleitung würde ich auch nicht für meine Frau etc. ausgeben,schlafe ja normalerweise mit der nicht in einem Zimmer/Zelt , das bringt nichts und haben wir auch nicht gemacht und das wird auch akzeptiert. Man wird gefragt ob man zusammen ist und ein Nein wird selbst von irgendwelchen Nomaden in der Wüste freundlich akzeptiert - die sehen ja dann auch dass man in getrennten Zelten schläft.
Klar - jetzt am Beispiel Iran spielt es dass nicht für Iraner aber da hat man einen Touristenbonus.

Aber wieso sollte ich mir als Paar das leben schwer machen ?

Zwei Männer bzw zwei Frauen habens wahrscheinlich am Einfachsten da Homosexualität ja nicht existiert im Iran und von daher ja auch nicht vorkommen kann...
von: Falk

Re: Islamische Länder - 23.01.14 23:31

Hast Du es echt drauf »bürgerliche Versorgungsehe« vorzuspielen?
von: silkroad

Re: Islamische Länder - 23.01.14 23:38

Wir verstellen uns ja nicht, die kleine Lüge (in Syrien, Libanon) war dass wir verheiratet sind, als Paar braucht man da nichts vorzuspielen - siehst du es in Deutschland jemanden an ob er verheiratet ist oder nur in einer langen Partnerschaft ist, schwierig wird sicher wenn man eine Urlaubsbekanntschaft als Ehefrau auszugeben versucht.
von: Falk

Re: Islamische Länder - 23.01.14 23:46

Nein, in der Regel nicht. Ich weiß nur nicht, warum man sowas jedem auf die Nase binden muss. Selbsternannte Moralwächter haben im Übrigen in der Regel selber den Keller voller Leichen.
von: silkroad

Re: Islamische Länder - 23.01.14 23:56

Zitat:
Nein, in der Regel nicht


Na, dann bin ich beruhigt, einer weniger der uns aufdeckt zwinker

Zitat:
Ich weiß nur nicht, warum man sowas jedem auf die Nase binden muss


Weil ich eben sinnlose Diskussion, abwertende Haltungen, Ausweisungen (jetzt übertrieben gesagt) aus dem Weg gehen will.

Zitat:
Selbsternannte Moralwächter haben im Übrigen in der Regel selber den Keller voller Leichen.


Das sicher, Im Iran kannst auch eine Frau für eine halbe Stunde heiraten (na für was wohl ?), alles im Namen des Islam !

lg
von: grenzenlos

Re: Islamische Länder - 24.01.14 08:54

In Antwort auf: aighes
Wobei wir zumindest im Oman bei Hotelübernachtungen beide einen Pass abgeben mussten. Bei unterschiedlichen Nachnamen könnte man also eine Erklärung benötigen.

Eigentlich nicht, denn bei den Arabern ist in der Regel auch Namensalat angesagt. Gerade weil bei uns jeweils Hofmann im Pass steht, wurde nachgefragt. Die Araberinnen nehmen in der Regel ihren Familiennamen mit. Ist allerdings von Land zu Land unterschiedlich (z.B. Türkei, Jemen).
Was vielleicht noch interessant ist, bei arabischen Hotel-Pärchen wird meist von der begleitenden Frau kein Pass verlangt. Auch bei Verkehrskontrollen ist dies oft so, jedenfalls in den Ländern mit Gesichtschleier.
von: gerold

Re: Islamische Länder - 24.01.14 09:00

Bin (was bei Technik nicht immer vorkommt) voll und ganz der Meinung vom Falk. Möglichst wenig Rücksicht auf religöse Spinner egal welcher Fraktion aber :

Bei meiner ersten Türkei-Rad-Reise (schon einige Jahre her) hab ich in meiner damaligen Naivität ehrlich versucht, den Leuten meine tatsächliche Situation zu erklären (ich bin zwar noch auf dem Papier verheiratet, wir haben auch gemeinsame Kinder, leben aber getrennt) - das tu ich mir sicher nicht noch einmal an.

Ich breche in ein paar Tagen nach SO-Asien (Thailand, Laos, Myanmar) auf, mit einer (nicht mit mir) verheirateten Vereinskollegin. Für die Dauer der Reise (in Thailand ist es eher wurscht, aber in Laos und Mayanmar) sind wir verheiratet, meine Kinder sind unsere gemeinsamen Kinder (Fotos von ihnen hab ich am Handy), bei ev. Fragen wegen der unterschiedl. Namen in den Pässen erfolgt die Antwort, dass es in Ö. nicht üblich ist, bei der Heirat seinen Namen zu ändern. Ich gehe davon aus, dass wir mit dieser Taktik mühsamen Diskussionen aus dem Weg gehen werden...

Übrigens haben wir auch zwei Autos (jeder eines) - auch das ist eine der ersten Fragen bei potentiellen Kontakten. Ich hab eh eines, aber RadlerInnen die keines haben und ehrlich sind, haben auch schon wieder Erklärungsbedarf...
von: Moppedcarlo

Re: Islamische Länder - 24.01.14 09:12

Ich war schon in vielen islamischen Ländern unterwegs, in Hotels hatte aber noch niemand gefragt, ob meine weibliche Begleitung meine Frau ist. Bei einheimischen Hotelgästen mag das anders sein. In privaten Gesprächen wurde immer davon ausgegangen, dass meine Freundin und ich verheiratet seien, dementiert haben wir das nicht. Gut war oft, dass meine Partnerin Bilder von ihrem Sohn dabei hatte. In vielen Ländern sind Kinder das Wichtigste und immer ein gern angenommener Gesprächsstoff.

Seinerzeit, mit einem Kumpel im Iran, bekamen wir ein Hotelzimmer mit einem Doppelbett. Als wir an der Rezeption anriefen, weil die Dusche nicht funktionierte, kam kurz darauf eine resolute Dame zum Nachschauen. Als sie sah, dass wir ein Doppelbett hatten, meinte sie, zwei Männer in einem Doppelbett gehe gar nicht. Wir mussten sofort in ein Zimmer mit zwei Einzelbetten umziehen. Dabei machte es ihr nichts aus, dass wir nur in Unterhosen da standen, wir wollten ja gerade duschen und Klamotten waschen. So spärlich bekleidet, und immer die Dame um uns herum, die uns beim Tragen half, sind wir dann mit unseren Sachen über Flur und Aufzug in ein anderes Stockwerk zum anderen Zimmer gebracht worden. Das Ganze lief sehr lustig ab und wir hatten bei der Aktion alle viel zu lachen ...

Ciao, Carlo
von: Laiseka

Re: Islamische Länder - 24.01.14 09:24

@gerold: die Geschichte mit dem Auto find ich nicht so toll. Ist mir auch immer wieder passiert. Find ich besser, wenn man zumindest da ehrlich ist, damit der Rest der Welt (der noch ohne Auto ist) nicht in dem Glauben aufwächst Auto=Wohlstand. (Falls ich dich richtig interpretiert habe)

In Malaysien, Indonesien und der Türkei kann man durchwegs für Verwunderung sorgen, wenn man sich als Atheist deklariert. Hotel bekommt man eigentlich überall, obwohl in Indonesien kann es schon mal passieren dass unverheiratete Paare nicht aufgenommen werden.
von: Martina

Re: Islamische Länder - 24.01.14 09:49

In Antwort auf: silkroad
Wir verstellen uns ja nicht, die kleine Lüge (in Syrien, Libanon) war dass wir verheiratet sind, als Paar braucht man da nichts vorzuspielen - siehst du es in Deutschland jemanden an ob er verheiratet ist oder nur in einer langen Partnerschaft ist


Ich empfinde das vorausgesetzt es handelt sich bei der Reisebegleitung tatsächlich um die Partnerin/den Partner und nicht um eine Zufallsbekanntschaft nichtmal als Lüge. Es gibt nämlich keine allgemein anerkannte Definition von 'verheiratet sein'. In Deutschland muss man um diesen Status zu erreichen auf einer Behörde was unterschreiben, in anderen Ländern und gerade in bestimmten religiösen Umfeldern reicht es auch aus, sich zu versprechen, dass man zusammenbleiben will, manchmal braucht es dafür nichtmal Zeugen.
Ich hatte auch als ich noch nicht vor dem Gesetz verheiratet war die Absicht mit meinem Partner zusammenzubleiben. Der Gang zum Standesamt hat zwar meine Steuerklasse geändert, aber nichts an meiner Beziehung. Wenn jemand das Wort 'verheiratet' als Legitimation für eine langjährige Beziehung wichtig ist, dann bezeichne ich diese Beziehung halt so.


Martina
von: panta-rhei

Re: Islamische Länder - 24.01.14 10:17

Hallo Falk


Bevor die grosse OT-Islam-Diskussion losgeht ...
Salut Falk

In Antwort auf: Falk
Zitat:
was passiert z.B. in Iran falls man einen gemeinsame Zimmer in Hotel kriegt, und doch rauskommt man sein nicht verheiratet.


@Indomex, die Gefühle anderer sind mir bei Sachen, die meine ganz persönliche Angelegenheit sind, völlig Wurscht. Alles darf man sich auch nicht bieten lassen. Wenn ich mir überlege, wie sich die Wortführer in islamischen Gesellschaften in den letzten 25 Jahren in Richtung Mittelalter bewegt haben, wird mir ziemlich anders.


Ich sehe nicht ganz, was das mit der Frage des TE zu tun hat.

Es geht nicht um den Kampf um die "herrschende" Moral in Deinem Dorf, sondern eben darum, wie man es anstellt, wenn man Menschen und Kulturen AUSSERHALB seines eigenen, kleinen Weilers kennenlernen WILL. Und da ist die Idee, sich Gedanken zumachen, was Leute vor den Kopf stösst, wichtig. Natürlich immer abhängig vom Kontext (Hakkari ist nicht Bodrum und so...) .
von: Fricka

Re: Islamische Länder - 24.01.14 10:26

Stimmt. Der gleiche Name würde in arabischen Ländern auf Geschwister hindeuten.

Bei unserer Jemen-Reise waren wir ein paar Tage gemeinsam mit drei Schweizerinnen unterwegs. Da wurde mein Mann immer gefragt, welche von den vier Frauen denn "seine" sei. Daraufhin antwortete er mit "alle". Das erzeugte meist Gelächter, weil sie wussten, dass das in Europa nicht geht. Aber es reichte, um uns Frauen die ständige Anbaggerei zu ersparen, unter der die drei sonst litten.

Den Wirbel um das unverschleierte Passbild kenne ich von Grenzübertritten in den arabischen Ländern. Interessant, wenn man mit einer arabischen Familie unterwegs ist. Ich erinnere mich an eine Visumsverlängerung in Algerien. Da fanden es meine Gastgeber unglaublich übergriffig, dass die Behörde verlangte, ich solle meinen Pass mit dem neuen Stempel persönlich abholen. Das erzeugte beinahe eine diplomatische Krise am Ort. Alle waren erleichtert, als ich meinte, ich fände das weder unangenehm noch gar beleidigend.
von: KUHmax

Re: Islamische Länder - 24.01.14 10:39

bravo

so ähnlich sehe ich das auch.
von: Toxxi

Re: Islamische Länder - 24.01.14 10:48

In Antwort auf: grenzenlos
Eigentlich nicht, denn bei den Arabern ist in der Regel auch Namensalat angesagt.

Wir hatten lange Zeit eine Kollegin aus Indonesien. Die meinte, dass das dort genauso ist. Sie war überrascht, dass in D der Nachname bei der Hochzeit gewechselt wird.
von: grenzenlos

Re: Islamische Länder - 24.01.14 11:30

In Antwort auf: panta-rhei
Hallo Falk

Es geht nicht um den Kampf um die "herrschende" Moral in Deinem Dorf, sondern eben darum, wie man es anstellt, wenn man Menschen und Kulturen AUSSERHALB seines eigenen, kleinen Weilers kennenlernen WILL. Und da ist die Idee, sich Gedanken zumachen, was Leute vor den Kopf stösst, wichtig. Natürlich immer abhängig vom Kontext (Hakkari ist nicht Bodrum und so...) .


So ist es, so sollte es sein! bravo bravo bravo

Ich sage bei Dia-Vorträgen in Bayern auch Grüß Gott. Bei Vorträgen in Thüringen ist Guten Abend angesagt. Auch bei uns gibt es halt so manche Eigenheiten. Diese zu beherzigen tut ja nicht weh und zerstört nicht meine eigene Weltanschauung.
von: Martina

Re: Islamische Länder - 24.01.14 12:05

In Antwort auf: grenzenlos

Ich sage bei Dia-Vorträgen in Bayern auch Grüß Gott. Bei Vorträgen in Thüringen ist Guten Abend angesagt.


Auf diese Idee wäre ich jetzt ehrlich gesagt nicht gekommen.

Zitat:

Auch bei uns gibt es halt so manche Eigenheiten. Diese zu beherzigen tut ja nicht weh und zerstört nicht meine eigene Weltanschauung.


Teilweise. Ich denke es gibt einen Unterschied zwischen Verhaltensweisen, die in einer anderen Kultur explizit als anstößig oder beleidigend empfunden werden und solchen, die einfach nur nicht üblich sind und im schlimmsten Fall belustigend wirken.
Erstere würde ich auf jeden Fall vermeiden, bei letzteren kann es genauso albern wirken, sich auf Krampf anzupassen. Ich habe jedenfalls bisher nicht den Eindruck, dass ich jemanden vor den Kopf gestoßen habe, indem ich ihn mit 'Grüß Gott' begrüßt habe (wobei ich keine Ahnung habe, wie das ein bayrischer Atheist empfindet zwinker )

Martina
von: grenzenlos

Re: Islamische Länder - 24.01.14 13:40

In Antwort auf: Martina
In Antwort auf: grenzenlos

Ich sage bei Dia-Vorträgen in Bayern auch Grüß Gott. Bei Vorträgen in Thüringen ist Guten Abend angesagt.


Auf diese Idee wäre ich jetzt ehrlich gesagt nicht gekommen.

Zitat:

Auch bei uns gibt es halt so manche Eigenheiten. Diese zu beherzigen tut ja nicht weh und zerstört nicht meine eigene Weltanschauung.


Teilweise. Ich denke es gibt einen Unterschied zwischen Verhaltensweisen, die in einer anderen Kultur explizit als anstößig oder beleidigend empfunden werden und solchen, die einfach nur nicht üblich sind und im schlimmsten Fall belustigend wirken.
Erstere würde ich auf jeden Fall vermeiden, bei letzteren kann es genauso albern wirken, sich auf Krampf anzupassen. Ich habe jedenfalls bisher nicht den Eindruck, dass ich jemanden vor den Kopf gestoßen habe, indem ich ihn mit 'Grüß Gott' begrüßt habe (wobei ich keine Ahnung habe, wie das ein bayrischer Atheist empfindet zwinker )

Martina

Ist richtig so. Und man stößt auch niemand mit 'Grüß Gott' vor dem Kopf. Wenn ich aber in einer Gemeinde bin, wo 'Grüß Gott' bzw. 'Guten Abend' normal ist, dann begrüße ich die Menschen so. Dies ist dann kein Krampf für mich. Ich würde es mit Höflichkeit bezeichnen. Ich breche mir ja dabei keinen ab. Albern wäre dann für mich zum 'Grüß Gott' im tiefsten Bayern extra ne Seppelhose anzuziehen.
Genauso verhält es sich in islamischen Ländern. Wobei ich natürlich gleich betonen möchte, es ist natürlich auch ein stetiger Lernprozess, hauptsächlich im Ausland. So manches Fettnäpfchen habe ich da natürlich auch schon selbst erlebt. Man lernt ja auch nie aus.
von: Radreisender

Re: Islamische Länder - 24.01.14 13:43

In Antwort auf: grenzenlos

... Wobei ich natürlich gleich betonen möchte, es ist natürlich auch ein stetiger Lernprozess, hauptsächlich im Ausland. So manches Fettnäpfchen habe ich da natürlich auch schon selbst erlebt. Man lernt ja auch nie aus.


Erzählt doch mal von euren Fettnäpfchen, gerne in einem eigenen Faden "Unsere Fettnäpfchen" lach

Viele Grüße

Thomas
von: grenzenlos

Re: Islamische Länder - 24.01.14 13:46

Dann mach den mal auf. Werde mich dann mit mindestens einen Beitrag beteiligen zwinker
von: gerold

Re: Islamische Länder - 24.01.14 16:46

In Antwort auf: Laiseka
@gerold: die Geschichte mit dem Auto find ich nicht so toll. Ist mir auch immer wieder passiert. Find ich besser, wenn man zumindest da ehrlich ist, damit der Rest der Welt (der noch ohne Auto ist) nicht in dem Glauben aufwächst Auto=Wohlstand. (Falls ich dich richtig interpretiert habe)

In Malaysien, Indonesien und der Türkei kann man durchwegs für Verwunderung sorgen, wenn man sich als Atheist deklariert. Hotel bekommt man eigentlich überall, obwohl in Indonesien kann es schon mal passieren dass unverheiratete Paare nicht aufgenommen werden.


Hast du falsch verstanden - ich habe ein Auto und sage das auch (passt wunderbar - Auto, verheiratet, zwei Kinder, Staatsangestellter... nichts davon gelogen).l Ich hab aber von anderen Radlerinnen gehört (die kein Auto besitzen und das ehrlich mitgeteilt haben) dass dieser Umstand große Verwunderung und Erklärungsbedarf ausgelöst hat. Obwohl ich mich durchaus als Atheist bezeichnen lüge ich allerdings wenn ich nach meiner Religion gefragt werde - außer ich treffe auf halbwegs gebildete und aufgeklärte Leute, auch die kommen vor...

Gruß Gerold
von: HyS

Re: Islamische Länder - 24.01.14 18:02

In Antwort auf: indomex
Wir haben uns für die Türkei, Syrien und Jordanien damals Ringe besorgt und behauptet, wir seien verheiratet, man weiß zumindest, was Ringe bei uns bedeuten. Wir wollten nicht die Gefühle der Leute verletzen, zumal wir zu Gast in ihrem Land waren.

Du belügst andere Menschen und biederst dich an um vermeintlich besser dazustehen und um vor religiöser Eiferei zu kuschen.
Schade, du hättest die Möglichkeit, die in Europa etablierten anderen Lebensformen auf ehrbare Weise vorzuleben und die Menschen vor Ort zu unterstützen, die sie ebenfalls leben wollen.
traurig
Eine vertane Chance auch, die Leute vor Ort wirklich kennenzulernen.
von: HyS

Re: Islamische Länder - 24.01.14 18:07

In Antwort auf: grenzenlos
Wenn ich aber in einer Gemeinde bin, wo 'Grüß Gott' bzw. 'Guten Abend' normal ist, dann begrüße ich die Menschen so. Dies ist dann kein Krampf für mich. Ich würde es mit Höflichkeit bezeichnen. Ich breche mir ja dabei keinen ab.

Das hat mit Höflichkeit wenig zu tun. Nicht grüßen wäre unhöflich alles andere ist eher egal. Teils wird es auch als Anbiederei betrachtet.
Im Ausland ist es vor allem wichtig, das ein Gruß als Gruß verstanden wird.
von: HyS

Re: Islamische Länder - 24.01.14 18:13

Zitat:
Ich hab aber von anderen Radlerinnen gehört (die kein Auto besitzen und das ehrlich mitgeteilt haben) dass dieser Umstand große Verwunderung und Erklärungsbedarf ausgelöst hat.
Es gibt für Radreisende allerhand, was Erkärungsbedarf in anderen Ländern auslösen könnte. Genau da lernt man aber die andere Kultur kennen, nicht wenn man sich bis zur Unkenntlichkeit verstellt und lügt.
Über manche Dinge spreche ich aber auch nicht, einfach weil ich sie teilweise mit mangelnden Sprachkenntnissen nicht erklären kann. Andere Dinge passe ich örtlichen Verhältnissen an. Z.B. wird gerne nach dem Preis des Fahrrades gefragt. Dann sage ich einfach, wie lange ich dafür arbeiten musste. Das ist dann auch noch ehrlich und verständlich und der Einheimische kann es auf seine Situation übertragen, während er die ganze Komplexität von Wechselkursen, Lebensstandard etc. nicht unbedingt anhand meiner Erklärung verstehen könnte.
von: wanz

Re: Islamische Länder - 24.01.14 20:06

moin,
In Antwort auf: grenzenlos

........ Und man stößt auch niemand mit 'Grüß Gott' vor dem Kopf.
...........

naja,
mich schon
wanz
von: silkroad

Re: Islamische Länder - 24.01.14 20:17

Sehe ich nicht so

Zitat:
Du belügst andere Menschen und biederst dich an um vermeintlich besser dazustehen

Nein nicht um besser dazustehen sondern den Menschen in Augenhöhe zu begegnen was schwierig sein würde wenn meine Freundin von Haus aus als "Flittchen" abgestempelt werden würde.

Zitat:
um vor religiöser Eiferei zu kuschen

Hier gehts vor allem nicht um religiöse Gefühle sondern um Kulturelle. Religiöse Eiferei wird sehr oft staatlich indoktriniert und auch sozusagen auferlegt. In diesen Ländern sollte man sich an die Gesetze halten und das heisst wiederum lügen

Zitat:
Schade, du hättest die Möglichkeit, die in Europa etablierten anderen Lebensformen auf ehrbare Weise vorzuleben

Glaube ich nicht, ich würde nur das offiziell vorleben was sie aus dem Fernsehen sowieso über uns zu wissen glaubten. Da müßte ein kultureller Umbruch her und das werden einige Reisende in kurzer Zeit nicht schaffen. Das ist ein Prozess über Jahrzehnte.
von: indomex

Re: Islamische Länder - 24.01.14 20:24

Vielen Dank für deinen Beitrag!
von: panta-rhei

Re: Islamische Länder - 24.01.14 20:26

Hallo

In Antwort auf: HyS
In Antwort auf: indomex
Wir haben uns für die Türkei, Syrien und Jordanien damals Ringe besorgt und behauptet, wir seien verheiratet, man weiß zumindest, was Ringe bei uns bedeuten. Wir wollten nicht die Gefühle der Leute verletzen, zumal wir zu Gast in ihrem Land waren.

Du belügst andere Menschen und biederst dich an um vermeintlich besser dazustehen und um vor religiöser Eiferei zu kuschen.


???

Du warst in der Türkei und Marokko, 2 relativ touristische und "erschlossene" islamische Länder. Aber selbst da denke ich nicht, dass sich nur "Eiferer" daran stossen, wenn man unverheiratet verreist, Frauen in Shorts rumlaufen etc.

Es gibt in vielen anderen, traditionelleren islamischen Ländern (braucht nicht Pakistan zu sein, schon Ägypten ist ein grosses Stück konservativer) jede Menge Bauern, die "ohne Trauschein zusammenleben" aus _ihrem_ kulturellen Kontext einfach missverstehen müssen. Da kannst Du lange versuchen - auf Arabisch, bitteschön, Englisch verstehen nur die Leute, die auch ein Auge zudrücken würden zwinker - zu erklären, dass das ganz normal, ein Ausdruck unseres "westlich-freiheitlichen Lebensstils" etc. ist grins.
Das KLAPPT nicht.
Selber ausprobiert in Sudan, Westsahara, Mauretanien etc.

In Antwort auf: HyS
Schade, du hättest die Möglichkeit, die in Europa etablierten anderen Lebensformen auf ehrbare Weise vorzuleben und die Menschen vor Ort zu unterstützen, die sie ebenfalls leben wollen.

?! Ich reise doch nicht als Agitator für meinen mitteleuropäischen Lebensstil?! Im Übrigen kriegen die Leute die Unterschiede immer noch sehr sehr drastisch mit, mach Dir da mal keine Sorgen. Auch wenn Du Dich redlich bemühst, die dicksten Fettnäpfchen zu vermeiden!
Das hat wirklich NIX mit sich anbiedern zu tun und wer mich kennt, der weiss auch, dass ich, anders vielleicht als Indomex (den ich sehr schätze und hoffe, eines Tages einmal persönlich kennen zu lernen), generell keinerlei Scheu habe, Leute mit meiner "Art zu sein" aufzuscheuchen lach .

In Antwort auf: HyS
Eine vertane Chance auch, die Leute vor Ort wirklich kennenzulernen.


Noe.
DA liegst Du nun wirklich völlig daneben.
Wenn Du die Leute durch Dein Verhalten vor den Kopf stösst (und ja, da gehts um viel Härteres als in Hamburg "GruessGott" zu sagen!), ERHÖHST Du die Barriere, die eh schon da ist (wg. Sprache, Wohlstandsgefälle, Lebensstil, Vorurteilen etc.) und wirst noch eher in die Schublade "tumber, unmoralischer, aber reicher Wessitouri" einsortiert.

Aus mit "Leute vor Ort wirklich kennenlernen" grins
von: wanz

Re: Islamische Länder - 24.01.14 20:28

moin,
btw.:
seit wann wird man/frau in D eigentlich als Pärchen im Übernachtungsbetrieb nicht mehr nach Familienstand gefragt?
Und so lange ist es auch noch nicht her, das in D (besonders in religiös dominierten Gebieten = Dorf und Kleinstadt) Paare ohne Trauschein keine gemeinsame Wohnung bekamen. Damals wurden auch eine Menge "Verlobungen" nur vorgetäuscht.
es grüßt der
wanz
von: Oldmarty

Re: Islamische Länder - 24.01.14 20:45

schau hier nach
von: wanz

Re: Islamische Länder - 24.01.14 20:49

moin,
war ja auch so rein rhetorisch gestellt grins
wanz
von: Anonym

Re: Islamische Länder - 24.01.14 22:18

In Antwort auf: panta-rhei
Hallo

In Antwort auf: HyS
In Antwort auf: indomex
Wir haben uns für die Türkei, Syrien und Jordanien damals Ringe besorgt und behauptet, wir seien verheiratet, man weiß zumindest, was Ringe bei uns bedeuten. Wir wollten nicht die Gefühle der Leute verletzen, zumal wir zu Gast in ihrem Land waren.

Du belügst andere Menschen und biederst dich an um vermeintlich besser dazustehen und um vor religiöser Eiferei zu kuschen.


???

Du warst in der Türkei und Marokko, 2 relativ touristische und "erschlossene" islamische Länder. Aber selbst da denke ich nicht, dass sich nur "Eiferer" daran stossen, wenn man unverheiratet verreist, Frauen in Shorts rumlaufen etc.

Es gibt in vielen anderen, traditionelleren islamischen Ländern (braucht nicht Pakistan zu sein, schon Ägypten ist ein grosses Stück konservativer) jede Menge Bauern, die "ohne Trauschein zusammenleben" aus _ihrem_ kulturellen Kontext einfach missverstehen müssen. Da kannst Du lange versuchen - auf Arabisch, bitteschön, Englisch verstehen nur die Leute, die auch ein Auge zudrücken würden zwinker - zu erklären, dass das ganz normal, ein Ausdruck unseres "westlich-freiheitlichen Lebensstils" etc. ist grins.
Das KLAPPT nicht.
Selber ausprobiert in Sudan, Westsahara, Mauretanien etc.

In Antwort auf: HyS
Schade, du hättest die Möglichkeit, die in Europa etablierten anderen Lebensformen auf ehrbare Weise vorzuleben und die Menschen vor Ort zu unterstützen, die sie ebenfalls leben wollen.

?! Ich reise doch nicht als Agitator für meinen mitteleuropäischen Lebensstil?! Im Übrigen kriegen die Leute die Unterschiede immer noch sehr sehr drastisch mit, mach Dir da mal keine Sorgen. Auch wenn Du Dich redlich bemühst, die dicksten Fettnäpfchen zu vermeiden!
Das hat wirklich NIX mit sich anbiedern zu tun und wer mich kennt, der weiss auch, dass ich, anders vielleicht als Indomex (den ich sehr schätze und hoffe, eines Tages einmal persönlich kennen zu lernen), generell keinerlei Scheu habe, Leute mit meiner "Art zu sein" aufzuscheuchen lach .

In Antwort auf: HyS
Eine vertane Chance auch, die Leute vor Ort wirklich kennenzulernen.


Noe.
DA liegst Du nun wirklich völlig daneben.
Wenn Du die Leute durch Dein Verhalten vor den Kopf stösst (und ja, da gehts um viel Härteres als in Hamburg "GruessGott" zu sagen!), ERHÖHST Du die Barriere, die eh schon da ist (wg. Sprache, Wohlstandsgefälle, Lebensstil, Vorurteilen etc.) und wirst noch eher in die Schublade "tumber, unmoralischer, aber reicher Wessitouri" einsortiert.

Aus mit "Leute vor Ort wirklich kennenlernen" grins


Guter Beitrag. Hast vollkommen recht.

Was die religiösen Eiferer angeht, leben die in einer eigenen Welt und möchten weder mit Touris was zu tun haben noch mit ihnen reden.

Die Interessen der Leute sind hauptsächlich auf Nachwuchs, Wohnverhältnisse ausgerichtet. Hatte auch schon eine lange Diskussion über Koran, Bibel und die Religion in einer türkischen Koranschule. Heikel, ich weiss. Denke aber, das es beiden Seiten etwas gebracht hat.
von: grenzenlos

Re: Islamische Länder - 24.01.14 22:27

In Antwort auf: HyS
In Antwort auf: grenzenlos
Wenn ich aber in einer Gemeinde bin, wo 'Grüß Gott' bzw. 'Guten Abend' normal ist, dann begrüße ich die Menschen so. Dies ist dann kein Krampf für mich. Ich würde es mit Höflichkeit bezeichnen. Ich breche mir ja dabei keinen ab.

Das hat mit Höflichkeit wenig zu tun. Nicht grüßen wäre unhöflich alles andere ist eher egal. Teils wird es auch als Anbiederei betrachtet.
Im Ausland ist es vor allem wichtig, das ein Gruß als Gruß verstanden wird.

Mir geht es eigentlich um Kultur. Die Bayern haben ihre Kultur, die Bremer haben ihre Kultur. Somit ist es für mich auch Höflichkeit und keine Anbiederei. Es macht mir auch Freude andere Kulturen zu verstehen, ob dies nun in Bayern, Bremen oder islamischen Ländern ist. Die Globalisierung bringt uns schon genug Einheitsbrei.
von: Martina

Re: Islamische Länder - 24.01.14 22:47

In Antwort auf: grenzenlos
Die Globalisierung bringt uns schon genug Einheitsbrei.


Witzig, ich empfinde es *gerade* als förderlich für die Vielfalt, wenn ich *meinen* Dialekt bzw. meine dialektgefärbte Sprache behalte und nicht versuche, auf eine andere umzustellen.

A propos 'Seppelhose': ich finde es z.B. unpassend, dass immer mehr Leute, die definitiv nicht aus Bayern stammen im Dirndl oder in der Lederhose aufs Cannstatter Volksfest gehen. Wenn schon Tracht dann bitte eine Württemberger oder eine aus der Gegend, aus der man stammt. Ist aber letztlich alles bestenfalls ein Luxusproblem...

Martina
von: hopi

Re: Islamische Länder - 25.01.14 07:25

In Antwort auf: HyS

Eine vertane Chance auch, die Leute vor Ort wirklich kennenzulernen.
ich habe da so meine Zweifel, ob es tatsächlich gelingt bei einer Durchreise (so dürften die meisten Radreisen verlaufen) die 'Leute vor Ort wirklich kennenzulernen" Selbst während meines knapp 1-jährigem beruflich bedingten Aufenthaltes im Iran und der sich daran anschließenden Rundreise durch einige ausgewählte Regionen des Landes habe ich bestenfalls etwas vertiefte Eindrücke gewinnen können. Wirklich "Kennen des Landes" ist für meine Vorstellungen etwas völlig Anderes.

MfG

-horst-
von: StephanBehrendt

Re: Islamische Länder - 25.01.14 09:40

In Antwort auf: HyS
Du belügst andere Menschen und biederst dich an um vermeintlich besser dazustehen und um vor religiöser Eiferei zu kuschen.
Schade, du hättest die Möglichkeit, die in Europa etablierten anderen Lebensformen auf ehrbare Weise vorzuleben und die Menschen vor Ort zu unterstützen, die sie ebenfalls leben wollen.
Du scheinst den geistigen Horizont von auf dem Land Lebenden Menschen ohne richtige Schulbildung hoffnungslos zu überschätzen.

Einem Asiaten erklären zu wollen, man sei aus der Kirche ausgetreten ist verlorene Liebesmüh. Er kann es gar nicht verstehen weil es in seiner Religion diesen Vorgang einfach nicht gibt.

Als durchreisender Ausländer ist es im Übrigen nicht meine Aufgabe, Menschen in fremden Kulturen zu erziehen und von meiner Lebensart zu überzeugen. Was daraus werden kann, sieht man in all den Ländern, wo die eifernden US-Amerikaner ihren Lebensentwurf versuchen durchzusetzen.
von: grenzenlos

Re: Islamische Länder - 25.01.14 10:54

In Antwort auf: StephanBehrendt
[zitat=HyS]

Als durchreisender Ausländer ist es im Übrigen nicht meine Aufgabe, Menschen in fremden Kulturen zu erziehen und von meiner Lebensart zu überzeugen. Was daraus werden kann, sieht man in all den Ländern, wo die eifernden US-Amerikaner ihren Lebensentwurf versuchen durchzusetzen.

Richtig! Und den Rest übernimmt die Globalisierung teuflisch
von: wattkopfradler

Re: Islamische Länder - 25.01.14 12:18

In Antwort auf: StephanBehrendt
[zitat=HyS]
...
Als durchreisender Ausländer ist es im Übrigen nicht meine Aufgabe, Menschen in fremden Kulturen zu erziehen und von meiner Lebensart zu überzeugen. Was daraus werden kann, sieht man in all den Ländern, wo die eifernden US-Amerikaner ihren Lebensentwurf versuchen durchzusetzen.


bravo bravo bravo

Viele Grüße
Armin
von: Cruising

Re: Islamische Länder - 25.01.14 12:27

In Antwort auf: StephanBehrendt
Was daraus werden kann, sieht man in all den Ländern, wo die eifernden US-Amerikaner ihren Lebensentwurf versuchen durchzusetzen.

Dann musst du aber der Gerechtigkeit halber auch dazufügen, dass man das noch wesentlich deutlicher sieht in den Ländern, wo die Islamisten versuchen, einer zunächst liberalen und laizistischen Gesellschaft ihr Weltverständnis aufzuzwingen.

Gruß Thomas
www.bikeamerica.de
von: wanz

Re: Islamische Länder - 26.01.14 08:24

moin,
bravo bravo
wanz
von: HyS

Re: Islamische Länder - 26.01.14 10:14

In Antwort auf: grenzenlos
In Antwort auf: HyS
In Antwort auf: grenzenlos
Wenn ich aber in einer Gemeinde bin, wo 'Grüß Gott' bzw. 'Guten Abend' normal ist, dann begrüße ich die Menschen so. Dies ist dann kein Krampf für mich. Ich würde es mit Höflichkeit bezeichnen. Ich breche mir ja dabei keinen ab.

Das hat mit Höflichkeit wenig zu tun. Nicht grüßen wäre unhöflich alles andere ist eher egal. Teils wird es auch als Anbiederei betrachtet.
Im Ausland ist es vor allem wichtig, das ein Gruß als Gruß verstanden wird.

Mir geht es eigentlich um Kultur. Die Bayern haben ihre Kultur, die Bremer haben ihre Kultur. Somit ist es für mich auch Höflichkeit und keine Anbiederei. Es macht mir auch Freude andere Kulturen zu verstehen, ob dies nun in Bayern, Bremen oder islamischen Ländern ist.

Ich finde es auch sehr interessant, andere Kulturen zu verstehen. Sie deshalb nachzuahmen wäre mir aber nie in den Sinn gekommen.
von: HyS

Re: Islamische Länder - 26.01.14 10:34

In Antwort auf: StephanBehrendt
In Antwort auf: HyS
Du belügst andere Menschen und biederst dich an um vermeintlich besser dazustehen und um vor religiöser Eiferei zu kuschen.
Schade, du hättest die Möglichkeit, die in Europa etablierten anderen Lebensformen auf ehrbare Weise vorzuleben und die Menschen vor Ort zu unterstützen, die sie ebenfalls leben wollen.
Du scheinst den geistigen Horizont von auf dem Land Lebenden Menschen ohne richtige Schulbildung hoffnungslos zu überschätzen.

Einem Asiaten erklären zu wollen, man sei aus der Kirche ausgetreten ist verlorene Liebesmüh. Er kann es gar nicht verstehen weil es in seiner Religion diesen Vorgang einfach nicht gibt.

Als durchreisender Ausländer ist es im Übrigen nicht meine Aufgabe, Menschen in fremden Kulturen zu erziehen und von meiner Lebensart zu überzeugen. Was daraus werden kann, sieht man in all den Ländern, wo die eifernden US-Amerikaner ihren Lebensentwurf versuchen durchzusetzen.

Ich habe weder davon geschrieben, jedem Ungebildeten etwas zu erklären, noch andere zu erziehen.
Man kann sich aber selbst treu bleiben und andere können das annehmen oder auch nicht, steht jedem frei.
In jedem Land der Welt kann man auch persönliche Fragen rundweg ablehnen. Auch wenn das hier manche offenbar vergessen haben: Auch der Gast hat eine gewisse Ehre die man verletzen kann, Selbstachtung scheint ein Fremdwort zu sein.

Ob die Menschen etwas verstehen oder nicht ist je nach Gegend tatsächlich zweifelhaft, aber sie werden einen eh schon für bescheuert halten, wenn man mit dem Fahrrad unterwegs ist und ein teures GPS am Lenker hast oder offensichtlich mit dem Flugzeug angereist bist. Auch der ungebildetste Mensch versteht, das ein Fremder eben anders sein kann und das ist auch gut so. Ein Reisender kommt, ein Reisender geht, da wird Andersartigkeit viel eher akzeptiert, als wenn jemand bleibt.

Ich frage mich auch gerade, wie sich die ganzen Anbiederer verhalten, wenn man mit Begeisterung auf Hitler angesprochen wird? Das kommt nämlich in manchen Ländern dort durchaus vor...
von: HyS

Re: Islamische Länder - 26.01.14 10:36

In Antwort auf: kangari

Die Interessen der Leute sind hauptsächlich auf Nachwuchs, Wohnverhältnisse ausgerichtet. Hatte auch schon eine lange Diskussion über Koran, Bibel und die Religion in einer türkischen Koranschule. Heikel, ich weiss. Denke aber, das es beiden Seiten etwas gebracht hat.

Eben, das ist dann wirklich ein Austausch und ein Kennenlernen.
von: StephanBehrendt

Re: Islamische Länder - 26.01.14 12:30

In Antwort auf: HyS
Auch der ungebildetste Mensch versteht, das ein Fremder eben anders sein kann ..
Da habe ich schon Anderes erlebt, zum Beispiel vollkommenes Unverständnis, dass es Menschen gibt, die nicht Urdu sprechen können.
von: Fricka

Re: Islamische Länder - 26.01.14 12:40

So ging es uns in den USA. Dass es Kinder gibt, die nicht Englisch sprechen können, war für die Leute dort unvorstellbar. Das Älteste unserer Kinder war damals 5.
von: zaher ahmad

Re: Islamische Länder - 26.01.14 12:54

In Antwort auf: Cruising
Dann musst du aber der Gerechtigkeit halber auch dazufügen, dass man das noch wesentlich deutlicher sieht in den Ländern, wo die Islamisten versuchen, einer zunächst liberalen und laizistischen Gesellschaft ihr Weltverständnis aufzuzwingen.

Beispiele?
von: Toxxi

Re: Islamische Länder - 26.01.14 13:07

Iran seit 1970?
von: silkroad

Re: Islamische Länder - 26.01.14 13:09

ja in der gebildeten Schicht
Nein bei der normalen Landbevölkerung, was die absolute Mehrheit darstellt
von: Toxxi

Re: Islamische Länder - 26.01.14 13:10

In Antwort auf: HyS
Auch der ungebildetste Mensch versteht, das ein Fremder eben anders sein kann ...

Nein. Es gibt Leute mit einem unglaublich beschränkten Horizont. traurig

Und weiß du was? Sowas gibts auch in Deutschland, da brauchen wir gar nicht so weit zu gucken.

In Antwort auf: HyS
Ich frage mich auch gerade, wie sich die ganzen Anbiederer verhalten, wenn man mit Begeisterung auf Hitler angesprochen wird? Das kommt nämlich in manchen Ländern dort durchaus vor...

Ääääääh... das kommt in Europa noch viel häufiger vor. Habe ich in Irland und in Ungarn erlebt. Schwierige Frage... ich winke dann meistens ab und verdrücke mich.
von: Anonym

Re: Islamische Länder - 26.01.14 13:26

In Antwort auf: Cruising
In Antwort auf: StephanBehrendt
Was daraus werden kann, sieht man in all den Ländern, wo die eifernden US-Amerikaner ihren Lebensentwurf versuchen durchzusetzen.

Dann musst du aber der Gerechtigkeit halber auch dazufügen, dass man das noch wesentlich deutlicher sieht in den Ländern, wo die Islamisten versuchen, einer zunächst liberalen und laizistischen Gesellschaft ihr Weltverständnis aufzuzwingen.

Gruß Thomas
www.bikeamerica.de


Hier mal Beispiele, die den Unterschied darstellen:
http://www.youtube.com/watch?v=blKEtthHGIg
Die US-amerikanischen Sekten sind viel in Afrika, den islamischen Staaten und den indigenen Völkern Südamerikas zugange.
http://homepage.univie.ac.at/thomas.schmidinger/php/texte/sudan_kreuzzug.pdf

Anderes Beispiel der islamischen Missionierung:
http://www.sueddeutsche.de/politik/radikal-islamische-missionierung-im-auftrag-des-herrn-1.1328178

Es sei jetzt jedem freigestellt, was er besser findet.

Die Frage ist jetzt was
von: Oldmarty

Re: Islamische Länder - 26.01.14 13:30

sich jetzt drüber streiten welche Fanatiker schlimmer sind als die anderen ist müssig. Die kannst beide in den Tonne treten ..........aber feste
von: Fricka

Re: Islamische Länder - 26.01.14 13:57

Iran 1970? Da musste ich erst einmal googeln. Der Schah verließ 1978 das Land. Danach wurde es, weniger durch von außen herbeiradelnde, als eher von innen her islamisiert. Oder wie immer man das nennen will.

Der Schah wird heutzutage meist als "westlich orientiert" tituliert. Er war mehr oder weniger von den Amis eingesetzt. Und so eine Art Oligarch. Er hatte ein nettes Schreckensregime aufgebaut. Die Leute waren sehr vorsichtig, mit dem, was sie sagten. Dadurch war es schwer, mit den Einwohnern Kontakt aufzunehmen. Das scheiterte genauso wenig wie heute an mangelnder Intelligenz oder mangelnden Sprachkenntnissen. Ich würde das Schah-Regime nicht verharmlosen wollen.
von: Toxxi

Re: Islamische Länder - 26.01.14 14:31

Sorry, hab mich um 10 Jahre vertan... peinlich ich meinte 1980.

Verharmlosen will ich den Schah keineswegs. Und Ich hatte das ja auch explizit als Frage formuliert, nicht als Feststellung.
von: hopi

Re: Islamische Länder - 26.01.14 15:10

In Antwort auf: Toxxi
Iran seit 1970?
ist das Erkenntnis aus eigenen Besuchen? Übrigens, 1970 schaute ein gewisser Herr Pahlewi noch als Schah stolz vom Pfauenthron auf das iranische Volk.
von: Falk

Re: Islamische Länder - 26.01.14 15:38

Der wollte noch 1978 oder 1979 in Berlin vorbeikommen und bei der Gelegenheit ein Großplanetarium von Herrn Zeiss mitnehmen. Da ist dann nichts mehr draus geworden.
von: Dergg

Re: Islamische Länder - 26.01.14 15:39

In Antwort auf: Toxxi
Iran seit 1970?

Ein wirklich schlechtes Beispiel. Der Iran hatte bis 1953 eine funktionierene Demokratie. Dummerweise kam der Präsident auf die Idee, das Öl gehöre dem Land selbst. Daraufhin wurde die Demokratie von der CIA beseitigt, was letztendlich dem derzeitigen Regime den Weg bereitete.

http://de.wikipedia.org/wiki/Operation_Ajax
von: Toxxi

Re: Islamische Länder - 26.01.14 15:46

In Antwort auf: Dergg
In Antwort auf: Toxxi
Iran seit 1970?

Ein wirklich schlechtes Beispiel.

Das war kein Beispiel, sondern eine Frage. träller
von: hopi

Re: Islamische Länder - 26.01.14 16:18

sorry, da habe ich wohl das Fragezeichen übersehen.

Mir fällt nur recht häufig auf, wie schnell man dabei ist, den Iran als Negativbeispiel zu nennen. Die meines Erachtens deutlich konservativeren (um es freundlich auszudrücken) Wahabiten in Saudi-Arabien scheinen bei vielen unserer Landsleute ein deutlich besseres Image zu haben.

Im Iran ist die Situation nach meiner Einschätzung sehr wechselhaft. In den frühen 90er-Jahren unter dem damaligen Präsidenten Rafsandjani gab's mal eine relativ liberale Phase. Da konnten religiöse Minderheiten (Christen, Juden und Zahratostianer) relativ unbehindert ihre religiösen Riten ausüben. Die Installation von Satelittenschüsseln war allgemein zumindest toleriert und man konnte zumindest in den großen Städten wie Teheran, Isfahan und Shiraz junge Pärchen in der Öffentlichkeit händchenhaltend flanieren sehen.
Aber dann gab es auch wieder von heute auf morgen völlig andere Situationen. Dann wurden vorher tolerierte Satelittenschüsseln von irgendwelchen Komitees von den Dächern gerissen und mit "Händchenhalten" in der Öffentlichkeit war dann wieder Schluss.

Und eine kleine Anmerkung zu den saudischen Wahabiten (eigene Beobachtungen aus den 70er-Jahren:
Selbst die Einfuhr eines Schriftstückes oder Druckwerkes mit einem Kreuzsymbol war verboten. Die Religionspolizei hat regelmäßig nicht ganz so eifrige Moslems mit durchaus spürbaren Peitschenhieben zum Gebet getrieben. Zum Glück hat man als Ausländer und daher eh Ungläubige oder zumindest nicht recht Gläubige erkennbare Menschen in Frieden gelassen. Sonst hätte ich häufiger vor der Wahl gestanden, jetzt entweder den gläubigen und praktizierenden Moslem zu mimen, mich den Peitschenhieben auszusetzen oder mich in den fraglichen Zeitspannen (Gebetszeiten)in meinem Büro zu verstecken, was die Wahrnehmung meiner damaligen Aufgaben arg behindert hätte.

Vergleichbares habe ich im Iran nicht beobachten können. Damit jetzt kein Missverständnis aufkommt: unter den selbst in der relativ liberalen Phase bestehenden Restriktionen möchte ich auf Dauer nicht leben. Ich halte die Verhältnisse im Iran lediglich für graduell besser als beispielsweise in Saudi-Arabien.

mfg

- horst -
von: zaher ahmad

Re: Islamische Länder - 26.01.14 16:20

In Antwort auf: Toxxi
In Antwort auf: Dergg

Ein wirklich schlechtes Beispiel.

Das war kein Beispiel, sondern eine Frage. träller

Genau aus diesem Grund habe ich nach Beispielen gefragt. Die meisten entpuppen sich bei näherem Hinsehen nicht als das, was sie scheinen. Und einen wirklichen Gegensatz zwischen islamistischen Angriffen und solchen der USA kann man oft auch nicht feststellen. Viel zu häufig sind die Islamisten im Auftrag der USA unterwegs (oder mindestens von ihnen finanziert). Klassisches Beispiel sind die Taliban in Afghanistan, die nach dem Einmarsch der SU mit Hilfe der CIA aufgerüstet wurden, nur um sie ein paar Jahre später (diesmal im Namen der Demokratie) wieder zu bekämpfen. Es geht also weder um das eine (Islam) noch um das andere (Demokratie). Macht und Geld sind die treibenden Kräfte bei diesem Spiel, das dann je nach Adressat entsprechend "erzählt" wird.

Grüße

zaher
von: HyS

Re: Islamische Länder - 26.01.14 17:38

In Antwort auf: Toxxi
In Antwort auf: HyS
Auch der ungebildetste Mensch versteht, das ein Fremder eben anders sein kann ...

Nein. Es gibt Leute mit einem unglaublich beschränkten Horizont. traurig

Und weiß du was? Sowas gibts auch in Deutschland, da brauchen wir gar nicht so weit zu gucken.

Ja, das gibt es tatsächlich. Aber warum sollte man sich dann von diesen Leuten einladen lassen und ihnen eine gefakte Hochzeitsgeschichte erzählen? Ich bin da eher vorsichtig und zurückhaltend, man muss ja nicht jede Einladung annehmen.
Kann übrigens auch ganz anders sein, kürzlich bei meiner Radreise im November letzten Jahres in der Türkei wurde ich von ein paar Jugendlichen mit Motorrädern zum Essen eingeladen. Efes haben die wohl immer dabei und der Joint frisch gedreht ging auch rum. Ich habe auf beides verzichtet, alles Sünde. lach

In Antwort auf: Toxxi
In Antwort auf: HyS
Ich frage mich auch gerade, wie sich die ganzen Anbiederer verhalten, wenn man mit Begeisterung auf Hitler angesprochen wird? Das kommt nämlich in manchen Ländern dort durchaus vor...

Ääääääh... das kommt in Europa noch viel häufiger vor. Habe ich in Irland und in Ungarn erlebt. Schwierige Frage... ich winke dann meistens ab und verdrücke mich.

Ist mir in Europa noch nie passiert. Hast du ganz kurze Haare?


Die islamischen Länder sind recht unterschiedlich und man kann sie nicht alle gleich behandeln. Ich war bisher 2 mal in der Türkei, 2 mal in Marokko und einmal in Kashmir.
Marokko ist seit Jahrhunderten ein multikulturelles Land, das sehr offen für die verschiedensten Menschen aus allen Kulturkreisen ist. Man kann dort mit kurzen Radhosen fahren und als Frau ohne Kopftuch. Wenn man ins Restaurant geht oder in einer Herberge ist, zieht man sich eine lange Hose an und dann ist das gut.
Ebenso im westlichen und südlichen Teil der Türkei. Was meint ihr denn, was dort die Einheimischen alles zu sehen bekommen in den Hotelburgen, Aussteigerörtchen und Partyschiffen? Da sind zwei Radfahrer völlig harmlos dagegen. Auch in den Dörfern leben die Menschen dort nicht mehr hinter dem Mond, da hat sich in den letzten Jahren viel getan und man muss niemandem etwas vorspielen.
Kashmir scheint mir deutlich konservativer und westlich orientierte Einheimische sind unter Druck, das spürt man. Dort muss man deutlich vorsichtiger sein. Frauen teilweise komplett im schwarzen Sack. Auffallend ist, das indische (Hindus) Urlauber sich nicht im geringsten anpassen.
Iran war ich noch nicht. Dort gibt es aber bekanntermaßen gesetzliche Vorschriften bezüglich Bekleidung, da muss man als Frau den Kopf eben bedecken und sich den Sittenwächtern anpassen. Ist leider so.
Andere islamische Länder meidet man derzeit am besten ganz: Jemen, Algerien, Lybien etc.
Die Arabischen Emirate sind eh kein Radziel. Dort lassen sich aber viele Westler vom modernen Aussehen der Städte täuschen, die Gesetze sind aber mittelalterlich und prinzipiell fremdenfeindlich. Da kann es dann schnell passieren, das man als vergewaltigte Frau noch bestraft wird und nicht ausreisen kann und die Geschichten was passiert, wenn man sich mit seinem Arbeitgeber streitet sind auch Horror. Gestern hat mich die Meldung schockiert, das dort auf den WM Baustellen allein 400 Nepalesen gestorben sind, das ist eigentlich unfassbar, dort kann man doch keine WM ausrichten, aber der Kommerz geht vor. link
von: Toxxi

Re: Islamische Länder - 26.01.14 17:42

In Antwort auf: HyS
Ist mir in Europa noch nie passiert.

Echt nicht? schockiert

In Antwort auf: HyS
Hast du ganz kurze Haare?

Nein... träller grins (*)

Unter dem Radhelm sieht man die Haare in der Regel sowieso nicht.



















(*) Ich habe gar keine Haare auf dem Kopf.
von: Oldmarty

Re: Islamische Länder - 26.01.14 17:43

In Antwort auf: Toxxi
In Antwort auf: HyS
Ist mir in Europa noch nie passiert.

Echt nicht? schockiert

In Antwort auf: HyS
Hast du ganz kurze Haare?

Nein... träller grins (*)

Unter dem Radhelm sieht man die Haare in der Regel sowieso nicht.





















(*) Ich habe gar keine Haare auf dem Kopf.


meine schon teuflisch
von: silkroad

Re: Islamische Länder - 26.01.14 17:44

Zitat:
Da kann es dann schnell passieren, das man als vergewaltigte Frau noch bestraft wird und nicht ausreisen kann

Ganz aktuell sogar
von: panta-rhei

Re: Islamische Länder - 26.01.14 21:36

Hallo

In Antwort auf: HyS

In jedem Land der Welt kann man auch persönliche Fragen rundweg ablehnen. Auch wenn das hier manche offenbar vergessen haben: Auch der Gast hat eine gewisse Ehre die man verletzen kann, Selbstachtung scheint ein Fremdwort zu sein.


?!

Habe mich auf Reisen in islamischen Ländern sehr selten in meiner Ehre verletzt gefühlt...

...

In Antwort auf: HyS

Ich frage mich auch gerade, wie sich die ganzen Anbiederer verhalten, wenn man mit Begeisterung auf Hitler angesprochen wird? Das kommt nämlich in manchen Ländern dort durchaus vor...


Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich grins .

Schon Dein Phrase "Anbiederei" geht völlig in die falsche Richtung. Vielleicht mal ein gaaaaanz klein bisschen beim Thema des TE bleiben (vielleicht schmunzel ):

Es ging (dem TE!) darum, herrauszufinden, wie man es verhindert, dass aus einer bestimmten, bei uns üblichen Paarkonstellationen völlig falsche Schlüsse zieht (bzw. im weitesten Sinne wie man es vermeidet, jemanden aus einer Kultur, die man gerne "näher" kennenlernen möchte, in seinen religiösen-traditionellen Gefühlen zu verletzen.)

Wenn Dir nun in Jordanien (auf die Schulter klopfend) einer sagt, dass der gute Adolf doch schon ein toller Hecht gewesen ist, gibt es keinen Grund der Welt, warum Du Deinem gegenüber nicht klar auseinandersetzen kannst, wieso Du ihn und die von ihm initierte Bewegung für die grössten Verbrecher unter der Sonne hälst. Ist eine politisch-pädagogisches Problem und hat nix mit "Respekt für religioese Befindlichkeiten" zu tun. Im Gegenteil, aus dem Mund eines Deutschen klingt das besonders glaubwürdig und regt zum Nachdenken an - und sicher nicht zur "religiösen Eiferei" lach.
Habe diese - nicht sehr spassige - Situation öfters erlebt ...
von: Cruising

Re: Islamische Länder - 26.01.14 21:43

In Antwort auf: silkroad
Zitat:
Da kann es dann schnell passieren, das man als vergewaltigte Frau noch bestraft wird und nicht ausreisen kann

Ganz aktuell sogar

@Zaher: Du fragst nach Beispielen - genau solche Dinge hatte ich gemeint. Oder, wenngleich weitaus gemäßigter: In der Türkei sind sie gerade dabei, die Hagia Sophia, viele Jahre lang ein Museum und Sinnbild für das friedliche Nebeneinander der Religionen, wieder in eine Moschee umzuwandeln - guckst du hier.. Unter offensichtlichem Wohlwollen einer Regierung, die vom Westen bzw. von der westlichen Wirtschaft als potentielles Mitglied der EU hofiert wird.

Vor wenigen Tagen kam in ARTE ein Film über eine Türkin, die auf ihr Kopftuch besteht und deshalb in der Türkei (vor der Regierung Erdogan) nicht studieren durfte. Sie studierte deshalb in Los Angeles (Architektur), ohne Probleme oder Anfeindungen, und ist jetzt in ihrem Beruf in Istanbul recht erfolgreich. Abgesehen davon, dass ich vor so einer Frau, die cool zwischen so unterschiedlichen Kulturkreisen laviert, größten Respekt habe, brauche ich wohl nicht deutlicher ausführen, in welcher Gesellschaft ich mich wohler fühle und auch noch warum.

Was nicht heißen soll, dass bei den Amis alles Gold ist was glänzt. Wie Kangari weiter oben anführte, jeder muss selbst wissen, wo er sich hingezogen fühlt - aber das auch angstfrei dürfen. Deshalb schon seit vielen Jahren das Zitat vom Alten Fritz unter meinen Beiträgen.

Gruß Thomas
www.bikeamerica.de
von: Anonym

Re: Islamische Länder - 26.01.14 21:46

In Antwort auf: panta-rhei
Wenn Dir nun in Jordanien (auf die Schulter klopfend) einer sagt, dass der gute Adolf doch schon ein toller Hecht gewesen ist, gibt es keinen Grund der Welt, warum Du Deinem gegenüber nicht klar auseinandersetzen kannst, wieso Du ihn und die von ihm initierte Bewegung für die grössten Verbrecher unter der Sonne hälst. Ist eine politisch-pädagogisches Problem und hat nix mit "Respekt für religioese Befindlichkeiten" zu tun. Im Gegenteil, aus dem Mund eines Deutschen klingt das besonders glaubwürdig und regt zum Nachdenken an - und sicher nicht zur "religiösen Eiferei" lach.
Habe diese - nicht sehr spassige - Situation öfters erlebt ...


Kann das aus eigener Erfahrung bestätigen.
Und auch mein Versuch das zu erklären dürfte auf fruchtlosen Boden gefallen sein.

Übrigens: zu Zeiten als in Marokko die TdF noch nicht übertragen wurde, waren kurze Hosen eindeutig ein Beleg für, das derjenige vom anderen Ufer ist. Nur soviel zum Thema "westliches Denken" dort.
von: panta-rhei

Re: Islamische Länder - 26.01.14 22:04

In Antwort auf: Toxxi

Ääääääh... das kommt in Europa noch viel häufiger vor. Habe ich in Irland und in Ungarn erlebt. Schwierige Frage... ich winke dann meistens ab und verdrücke mich.


So sehr ich das verstehen kann, wer wird im Ausland schon gerne mit Deutschlands bekanntestem "Exportschlager" assoziiert ... kann ich Dich nur ermuntern, klar Stellung zu beziehen. Es kann durchaus zum Nachdenken anregen.
von: StephanBehrendt

Re: Islamische Länder - 27.01.14 00:37

In Antwort auf: HyS
Ja, das gibt es tatsächlich. Aber warum sollte man sich dann von diesen Leuten einladen lassen und ihnen eine gefakte Hochzeitsgeschichte erzählen?
Ganz einfach,

weil mich das vor Jahren in Marokko ein wenig vor lästiger sexueller Anmache schützte, als ich alleine mit lockigen blonden Haaren und noch jung an Jahren durch das Land radelte. Das Eheweib zu hause lassen konnte man sich vorstellen.
von: zaher ahmad

Re: Islamische Länder - 27.01.14 00:57

In Antwort auf: Cruising
In Antwort auf: silkroad
Zitat:
Da kann es dann schnell passieren, das man als vergewaltigte Frau noch bestraft wird und nicht ausreisen kann

Ganz aktuell sogar

@Zaher: Du fragst nach Beispielen - genau solche Dinge hatte ich gemeint.

Naja, Dein Ausgangspunkt war folgender:
In Antwort auf: Cruising
dass man das noch wesentlich deutlicher sieht in den Ländern, wo die Islamisten versuchen, einer zunächst liberalen und laizistischen Gesellschaft ihr Weltverständnis aufzuzwingen.

Die Golfstaaten sind sicher keine Länder, deren Gesellschaft man in den letzten paar Jahrhunderten irgend wann mal liberal oder wenigstens laizistisch nennen konnte. Das macht das Geschehen dort nicht besser, aber dort ist das Kind schon lange in den Brunnen gefallen.

Zitat:
Oder, wenngleich weitaus gemäßigter: In der Türkei sind sie gerade dabei, die Hagia Sophia, viele Jahre lang ein Museum und Sinnbild für das friedliche Nebeneinander der Religionen, wieder in eine Moschee umzuwandeln - guckst du hier.. Unter offensichtlichem Wohlwollen einer Regierung, die vom Westen bzw. von der westlichen Wirtschaft als potentielles Mitglied der EU hofiert wird.
Vor wenigen Tagen kam in ARTE ein Film über eine Türkin, die auf ihr Kopftuch besteht und deshalb in der Türkei (vor der Regierung Erdogan) nicht studieren durfte.

Was willst Du nun damit sagen?
Die erste Meldung stützt durchaus Deine obige Aussage, und die jüngsten Entwicklungen in der Tükei gehen durchaus Richtung religös verbrämtem Konservatismus. Die zweite Meldung hingegen muss schon älter sein, dürfen doch Studentinnen seit gut einem Jahr wieder Kopftuch an staatlichen Universitäten tragen. Auch das Kopftuchverbot für Staatsbedienstete wird immer mehr durch die aktuelle Regierung aufgeweicht. Auf Initiative des selben Herrn, der die Hagia Sopia wieder zur Moschee machen möchte.
Ist also alles nicht so einfach, schließlich wurde das Kopftuchtragen durch Atatürk im Zuge der Modernisierung der Türkei verboten, um damit die Trennung von Staat und Religion durchzusetzen und die Republik zu etablieren. Letztlich wurden damit also ähnliche Ziele verfolgt, wie sie heute von den USA vorgegeben werden. Über die angewandten Mittel kann man in beiden Fällen streiten.

Zurück zum Thema: Bei der Diskussion ging es um das Verhalten einfachen Menschen gegenüber, wie man sie eben unterwegs so trifft. Dass sich diese in weiten Teilen der Welt (zum Glück) von ihrer Regierung unterscheiden, darf man dabei nicht vergessen. Ich versuche, den Leuten offen zu begegnen: der hilfsbereiten alten Dame aus einem Kaff in der texanischen Pampa genauso wie dem gastfreundlichen Punjabi in seiner Hütte am Rande der Wüste. Und wenn sie meinen, ich müsse verheiratet sein und Kinder haben, warum soll ich sie enttäuschen und Diskussionen provozieren, die in den fünf Minuten unseres Zusammentreffens niemals zufriedenstellend geführt werden könnten?

Grüße

zaher
von: zaher ahmad

Re: Islamische Länder - 27.01.14 01:03

In Antwort auf: HyS
Aber warum sollte man sich dann von diesen Leuten einladen lassen und ihnen eine gefakte Hochzeitsgeschichte erzählen? Ich bin da eher vorsichtig und zurückhaltend, man muss ja nicht jede Einladung annehmen.

Nein, musst Du nicht. Aber auch Du bist kein Hellseher, der im Vorhinein alle Eventualitäten absehen kann und somit nie in verzwickte Situationen kommen wird. Und die lassen sich eben gerade nicht mit pauschalen guten Ratschlägen auflösen.

Grüße

zaher
von: Thomas1976

Re: Islamische Länder - 27.01.14 06:08

Zitat:
Wenn Dir nun in Jordanien (auf die Schulter klopfend) einer sagt, dass der gute Adolf doch schon ein toller Hecht gewesen ist, gibt es keinen Grund der Welt, warum Du Deinem gegenüber nicht klar auseinandersetzen kannst, wieso Du ihn und die von ihm initierte Bewegung für die grössten Verbrecher unter der Sonne hälst. Ist eine politisch-pädagogisches Problem und hat nix mit "Respekt für religioese Befindlichkeiten" zu tun. Im Gegenteil, aus dem Mund eines Deutschen klingt das besonders glaubwürdig und regt zum Nachdenken an - und sicher nicht zur "religiösen Eiferei" lach.
Habe diese - nicht sehr spassige - Situation öfters erlebt ...


Meinst Du wirklich, das interessiert Fanatiker? Ich habe das in Jordanien ehrfach gehört und ich hätte eine Situation dabei gehabt, wo ich mich bei einer anschließenden Diskussion nicht wohl dabei gefühlt hätte. Ich bin somit lieber der Diskussion aus dem Weg gegangen.

Das war auch ein Grund, warum ich im Nahen Osten die Mnschen in Israel um ein vielfaches freundlicher und auch zivilisierter fand. Nirgendswo wurden Steine hinter mir hergeworfen, niemand sprach mich an mit "Hitler was the best german", ich wurde in Restaurants Hotels etc. von Frauen bedient und ich musste niemanden eine unwahre Identität vorspielen.

Das ist auch der Grund warum mich aber so rein gar nichts in Länder wie den Iran etc. zieht. Generell habe ich so meine Probleme mit den muslimischen Ländern und Regionen. Es ist einfach nicht meine Kultur.

Gruss
Thomas

von: Fricka

Re: Islamische Länder - 27.01.14 08:44

Naja, als Frau kannst du dich sehr schnell in deiner Ehre verletzt fühlen. Meine diesbezüglichen Erlebnisse willst du wahrscheinlich gar nicht hören.

Der Koran schreibt Männern vor, sich vom Nabel bis zum Knie zu bedecken. Kürzere Hosen sind also - schwierig. Jedenfalls in Gegenden, wo das ernst genommen wird.

Ich passe mich jedenfalls kleidungsmäßig an. Und trage auch in islamischen Ländern gerne Kopftuch. Meistens passt das klimatisch gut. Ein Kopftuch bin ich seit meiner Jugend an der Waterkant gewöhnt. Und es ist ein Segen, wenn es sehr staubig ist und Waschgelegenheiten selten.

Aber ich habe noch einen weiteren Grund. Ich möchte fremde Länder sehen. Dazu gehört, dass man möglichst wenig Aufsehen erregt. Das Treiben auf dem Markt soll auch nach meinem Auftauchen einfach so weitergehen wie vorher.
von: Cruising

Re: Islamische Länder - 27.01.14 11:13

In Antwort auf: zaher ahmad

Was willst Du nun damit sagen?

Nun, ganz einfach: Die türkische Architektin durfte in den USA mit Kopftuch und ohne Aufhebens um ihre Religion studieren - das finde ich klasse, und so sollte es sein. In manchen islamischen Ländern musst du dich hingegen, wie weiter oben verschiedentlich angeführt, bis zur Unkenntlichkeit verbiegen, nur um wenigstens unbehelligt reisen zu dürfen.

In Antwort auf: zaher ahmad

Zurück zum Thema: Bei der Diskussion ging es um das Verhalten einfachen Menschen gegenüber, wie man sie eben unterwegs so trifft. Dass sich diese in weiten Teilen der Welt (zum Glück) von ihrer Regierung unterscheiden, darf man dabei nicht vergessen. Ich versuche, den Leuten offen zu begegnen: der hilfsbereiten alten Dame aus einem Kaff in der texanischen Pampa genauso wie dem gastfreundlichen Punjabi in seiner Hütte am Rande der Wüste. Und wenn sie meinen, ich müsse verheiratet sein und Kinder haben, warum soll ich sie enttäuschen und Diskussionen provozieren, die in den fünf Minuten unseres Zusammentreffens niemals zufriedenstellend geführt werden könnten?

Bei unserer Tour durch Kanada und die USA letztes Jahr sind wir sehr vielen einfachen Menschen begegnet und haben recht oft kontrovers diskutiert, beispielsweise über den Government Shutdown und über das US-Verständnis von "Socialism". Aber hinterher hat man sich immer in gegenseitiger Achtung die Hand geschüttelt, alles Gute gewunschen und ist seiner Wege gegangen, und Steine sind schon gleich gar nicht geflogen. Eben diese Toleranz ist es, die Nordamerika für mich zu einem so angenehmen Reiseziel macht, trotz teilweiser Ignoranz der einfachen Bevölkerung und trotz aller Verfehlungen, die sich Uncle Sam auf der Welt geleistet hat.

Gruß Thomas
www.bikeamerica.de
von: grenzenlos

Re: Islamische Länder - 27.01.14 11:15

In Antwort auf: zaher ahmad
[zitat=Toxxi][zitat=Dergg]
Macht und Geld sind die treibenden Kräfte bei diesem Spiel, das dann je nach Adressat entsprechend "erzählt" wird.

Grüße

zaher

So is es!!!
von: Toxxi

Re: Islamische Länder - 27.01.14 11:36

In Antwort auf: Cruising
Die türkische Architektin durfte in den USA mit Kopftuch und ohne Aufhebens um ihre Religion studieren ...

Nur zur Information: In der Türkei hätte sie das nicht gedurft. Unser türkische Kollege (der in Izmir studiert hat) erzählte, dass zu Zeiten seines Studium (1990er Jahre) keine Studentin mit Kopftuch die Uni betreten durfte.

Die Regierung wollte das aber ändern (oder hat in letzter Zeit schon geändert?).
von: silkroad

Re: Islamische Länder - 27.01.14 11:48

Zitat:
Bei unserer Tour durch Kanada und die USA letztes Jahr sind wir sehr vielen einfachen Menschen begegnet und haben recht oft kontrovers diskutiert, beispielsweise über den Government Shutdown und über das US-Verständnis von "Socialism". Aber hinterher hat man sich immer in gegenseitiger Achtung die Hand geschüttelt, alles Gute gewunschen und ist seiner Wege gegangen, und Steine sind schon gleich gar nicht geflogen. Eben diese Toleranz ist es, die Nordamerika für mich zu einem so angenehmen Reiseziel macht, trotz teilweiser Ignoranz der einfachen Bevölkerung und trotz aller Verfehlungen, die sich Uncle Sam auf der Welt geleistet hat.


Geh komm, der Vergleich hinkt ja komplett. Wer nichts von diesen Ländern hält sollte einfach nicht hinfahren aber nicht Äpfel mit Birnen vergleichen in einem Thread wo es über das Verhalten in muslimischen Ländern geht.
Stell dir vor ich bin im Herbst durch Italien gefahren und mich hat auch keiner mit Steinen beworfen, genau so wenig wie in ca. 10 muslimischen Ländern...
von: silkroad

Re: Islamische Länder - 27.01.14 12:01

Die durften auch keine öffentlichen Gebäude besuchen. Das ging sogar soweit soweit dass Erdogan 2008 (wo er noch nicht so eine Kontrolle über die Laizisten hatte) den jährlichen Militärball alleine besuchen musste da seine Frau als Kopftuchträgerin ja in kein öffentliches Gebäude durfte. Aber bekanntlich hat er denen ja die Flügel gestutzt, siehe auch Ergenekon.

Zitat:
Die Regierung wollte das aber ändern (oder hat in letzter Zeit schon geändert?).

Ja seit ca. einem Jahr ist Kopftuch erlaubt und wahrscheinlich in 3 Jahren Pflicht wenns so weiter geht
von: Cruising

Re: Islamische Länder - 27.01.14 12:36

In Antwort auf: silkroad

Geh komm, der Vergleich hinkt ja komplett. Wer nichts von diesen Ländern hält sollte einfach nicht hinfahren aber nicht Äpfel mit Birnen vergleichen in einem Thread wo es über das Verhalten in muslimischen Ländern geht.


Man kann aber auch wirklich aus jedem Beitrag einen Inhalt herauslesen, der überhaupt nicht die Intention des Schreibers war, wenn man denn will. Mir ging es nur um gegenseitige Toleranz - wie dir doch wohl auch, wie ich deiner Äußerung über das vielleicht bald herrschende Kopftuchgebot in der Türkei entnehme. Also liegen wir wohl gar nicht so weit auseinander...

Mich ärgert es halt, wenn jemand, wie ich weiter oben den Eindruk hatte, die Probleme der Welt ausschließlich am amerikanischen Gesellschaftsmodell festmacht.

Gruß Thomas
www.bikeamerica.de
von: Fricka

Re: Islamische Länder - 27.01.14 13:10

Wahrscheinlich geht es eher darum, dass die Probleme der Welt nicht nur in islamischen Ländern auftreten.
von: zaher ahmad

Re: Islamische Länder - 27.01.14 14:15

In Antwort auf: Cruising

Nun, ganz einfach: Die türkische Architektin durfte in den USA mit Kopftuch und ohne Aufhebens um ihre Religion studieren - das finde ich klasse, und so sollte es sein.

Der Widerspruch zu Deinem Bedauern über die erneute Umwandlung der Hagia Sopia ist Dir aber schon aufgefallen verwirrt


Zitat:
Eben diese Toleranz ist es, die Nordamerika für mich zu einem so angenehmen Reiseziel macht, trotz teilweiser Ignoranz der einfachen Bevölkerung und trotz aller Verfehlungen, die sich Uncle Sam auf der Welt geleistet hat.

Eben diese Toleranz ist es, die muslimische Länder für mich zu einem so angenehmen Reiseziel macht, trotz teilweiser Ignoranz der einfachen Bevölkerung und trotz aller Verfehlungen, die sich despotische Regierungen auf der Welt geleistet haben.

Pauschalaussagen sind Käse, sie verleugnen die unendlich vielen Zwischentöne der Realität. Zudem bilden sie keinen Gegensatz, auch wenn es im ersten Moment so scheinen mag.

Grüße

zaher
von: HyS

Re: Islamische Länder - 27.01.14 17:17

In Antwort auf: StephanBehrendt
In Antwort auf: HyS
Ja, das gibt es tatsächlich. Aber warum sollte man sich dann von diesen Leuten einladen lassen und ihnen eine gefakte Hochzeitsgeschichte erzählen?
Ganz einfach,

weil mich das vor Jahren in Marokko ein wenig vor lästiger sexueller Anmache schützte, als ich alleine mit lockigen blonden Haaren und noch jung an Jahren durch das Land radelte. Das Eheweib zu hause lassen konnte man sich vorstellen.

Vor wie vielen Jahrzehnten war das?
von: HyS

Re: Islamische Länder - 27.01.14 17:29

In Antwort auf: panta-rhei
In Antwort auf: HyS

Ich frage mich auch gerade, wie sich die ganzen Anbiederer verhalten, wenn man mit Begeisterung auf Hitler angesprochen wird? Das kommt nämlich in manchen Ländern dort durchaus vor...


[]

Es ging (dem TE!) darum, herrauszufinden, wie man es verhindert, dass aus einer bestimmten, bei uns üblichen Paarkonstellationen völlig falsche Schlüsse zieht (bzw. im weitesten Sinne wie man es vermeidet, jemanden aus einer Kultur, die man gerne "näher" kennenlernen möchte, in seinen religiösen-traditionellen Gefühlen zu verletzen.)

Wenn Dir nun in Jordanien (auf die Schulter klopfend) einer sagt, dass der gute Adolf doch schon ein toller Hecht gewesen ist, gibt es keinen Grund der Welt, warum Du Deinem gegenüber nicht klar auseinandersetzen kannst, wieso Du ihn und die von ihm initierte Bewegung für die grössten Verbrecher unter der Sonne hälst. Ist eine politisch-pädagogisches Problem und hat nix mit "Respekt für religioese Befindlichkeiten" zu tun. Im Gegenteil, aus dem Mund eines Deutschen klingt das besonders glaubwürdig und regt zum Nachdenken an - und sicher nicht zur "religiösen Eiferei" lach.
Habe diese - nicht sehr spassige - Situation öfters erlebt ...

Wenn du das geschafft hast, dann bist du auch in der Lage zu erklären, warum du nur mit einer unverheirateten Freundin unterwegs bist und das das die normalste Sache der Welt in Deutschland ist und es gibt keinen Grund in der Welt, die Gastgeber anzulügen. Kann man genauso einfach aufklären, oder auch nicht, wenn die Sprachkenntnisse fehlen oder der Gegenüber extrem ungebildet ist.

Der betroffene Mohammedaner ist übrigens auch nicht in seinen religiös-traditionellen Gefühlen verletzt, sondern er hält nur gegebenenfalls etwas weniger von dir und deiner Art Beziehung, wenn du es nicht aufklärst. Er wird, falls er dich auf Hitler positiv anspricht auch weniger von dir halten, wenn du Hitler nicht gut findest. Ich kann mit beidem leben, ich muss nicht jedem gefallen, nirgends.
von: HyS

Re: Islamische Länder - 27.01.14 17:30

In Antwort auf: zaher ahmad
Eben diese Toleranz ist es, die muslimische Länder für mich zu einem so angenehmen Reiseziel macht, trotz teilweiser Ignoranz der einfachen Bevölkerung und trotz aller Verfehlungen, die sich despotische Regierungen auf der Welt geleistet haben.
Und weil dort so großartige Toleranz herrscht, brauchen wir diesen Faden. wirr
von: zaher ahmad

Re: Islamische Länder - 27.01.14 18:01

Das was Du zitierst, ist austauschbar (vergleichs mal mit dem Text von Cruising, den ich zitiere) und sagt rein gar nichts. War wohl nicht für jeden klar, worauf ich hinaus wollte
Der Satz unter dem zitierten Text war der entscheidende. Extra für Dich hier nochmal in Farbe zwinker
Zitat:
Pauschalaussagen sind Käse, sie verleugnen die unendlich vielen Zwischentöne der Realität.


Grüße

zaher
von: HyS

Re: Islamische Länder - 27.01.14 18:38

Habe ich schon verstanden, kann aber dem nicht so ganz zustimmen. Weder sind Pauschalaussagen Käse, noch sehe ich alle Länder gleich tolerant.
Man kann über viele Länder bestimmte pauschale Aussagen treffen, die meistens stimmen. Das sie nicht immer stimmen, ist natürlich auch richtig, das muss man im Hinterkopf behalten. Pauschalaussagen sind nicht Käse, sondern eine unverbindliche Richtschnur, die man gegebenenfalls anpassen oder ignorieren kann.
von: Dergg

Re: Islamische Länder - 27.01.14 19:16

In Antwort auf: hopi
Mir fällt nur recht häufig auf, wie schnell man dabei ist, den Iran als Negativbeispiel zu nennen. Die meines Erachtens deutlich konservativeren (um es freundlich auszudrücken) Wahabiten in Saudi-Arabien scheinen bei vielen unserer Landsleute ein deutlich besseres Image zu haben.

Saudi-Arabien ist doch eine lupenreine Demokratie - jedenfalls solange sie uns willig Öl verkaufen. Dass die Hälfte der Bevölkerung, die ohne den entscheidenden Herrschaftszipfel, quasi nichts darf außer Kinder kriegen, sind zugunsten unseres Wohlstandes vernachlässigbare Details.