Re: von Bitburg nach Charleville-Mezieres

von: k_auf_reisen

Re: von Bitburg nach Charleville-Mezieres - 16.04.10 22:39

Guten Abend Olaf!

Ich bin vor ein paar Jahren einmal die Semois (bzw. in Frankreich dann Semoy) entlang von Florenville bis zur Mündung in die Meuse, und diese dann weiter bis Dinant gefahren. Ich muß sagen, die Semois ist landschaftlich mit das Schönste, was es in Belgien gibt.
Dabei hatte ich mir zum Ziel gesetzt, möglichst genau dem Flußverlauf zu folgen - wo immer möglich -, was oft recht gut geht, streckenweise allerdings natürlich auf Forstwegen, und abschnittsweise nahm das ganze eher Expeditionscharakter an. Allerdings eine Tour, die mir in bester Erinnerung geblieben ist.

Ich weiß natürlich nicht, wie groß Dein Zeitbudget ist, und ob Du sowas magst, aber hier eine Kurzfassung:

Von Florenville kann man schon mal die N83 vermeiden und auf schönen Nebenstraßen nach Chassepierre und weiter am Fluß entlang Richtung Sainte-Cécile. Kurz davor gibt es einen wunderbaren, kleinen Campingplatz (Camping de la Semois), direkt am Fluß, herrlich idyllisch, der mir in bester Erinnerung geblieben ist. Es gibt überhaupt an der ganzen Semois unendlich viele Campingplätze. Manche sind groß und voller Dauercamper, aber manche sind Perlen, vor allem solche, die etwas abseits der Hauptstraßen liegen und vor allem von Kanuten angesteuert werden (wie eben der beschriebene).
Von Sainte-Cécile kann man auf Forstwegen direkt am linken Ufer (natürlich völlig verkehrsfrei) weiterfahren. Bei der ehemaligen Abtei von Conques stößt man auf die N884, der man bis Herbeumont folgt. Hier Besuch der Burgruine möglich.
Weiter auf der N884, wieder am Fluß entlang bis Cugnon. Ich bin dann über Auby-sur-Semois (also oberhalb des Flusses) gefahren und bei Les Hayons wieder ans Ufer. Kurz auf einem Wanderweg (schwierige Passage!), dann auf Forstwegen weiter am Fluß entlang, später auf Asphalt nach Dohan.
Den nächsten Mäander habe ich per N865 abgeschnitten, dann wieder auf Forstwegen, zum Teil etwas mühsam direkt am Fluß entlang bis kurz vor Bouillon. Hier wieder auf Forstweg hinauf aufs Plateau und hinunter nach Bouillon. Da gibt es eine berühmte Burg und Aussichtstürme auf den Hügeln rundum.
Auf schmaler Asphaltstraße weiter direkt am rechten Ufer, später auf guten Forstwegen weiter.
Am Mäander vor Poupehan nahm das ganze Expeditionscharakter an, ich mußte zweimal den Fluß durchfurten, wovon einmal tragend. Auf dem Wanderweg am rechten Ufer ist mit dem Rad kein Weiterkommen möglich.
Von Poupehan wunderbare schmale Asphaltstraße zum idyllischen Ort Frahan, von wo aus man auch einen Abstecher zu Fuß hinauf nach Rochehaut machen kann, um die Aussicht auch von oben zu genießen.
Von Frahan weiter am Nordufer auf einem Wanderweg, stellenweise ziemlich mühsam, später Fahrweg, dann wieder auf Asphalt am Rande eines enormen Campingplatzes entlang.
Von Alle auf schmaler Asphaltstraße am linken Ufer bis Mouzaive, dann weiter auf der N945 am rechten Ufer. Auf dieser hinauf, d. h. weg vom Fluß, nach Chairière und wieder hinunter nach Vresse-sur-Semois, wo man denn Fluß wieder erreicht. Weiter auf der N914 am rechten Ufer. Ich habe dann einen Umweg über die Hügel im Norden gemacht, um die Aussicht zu genießen.
Ab Bohan wieder auf der N914 am Fluß entlang nach Frankreich. Von dort immer auf der Asphaltstraße bis Thilay, einen Mäander abschneidend nach Monthermé, wo die Semoy in die Meuse mündet.
Die Meuse wird in weiten Bereichen von einem alten Treidelpfad gesäumt, dessen Asphalt zwar nicht so gut erhalten ist wie jener der Hauptstraße, dafür geht es hier fast verkehrsfrei dahin.
Von Revin bis Fumay am linken Ufer auf der Hauptstraße. Fumay ist ein sehr netter Ort, der einen ganzen, besonders eng abgeschnürten Mäander ausfüllt.
Von Fumay bis Haybes wieder Treidelpfad am rechten Ufer. Da ich nicht sicher war, ob das rechte Ufer durchgehend befahrbar wäre, bin ich dann am linken Ufer auf der Hauptstraße bis Molhain gefahren (interessante Kirche). Etwas weiter die Burgruine Château de Hierges mit hübschem Ort zu Füßen des Burgberges.
Zum Teil auf Nebenstraßen nach Givet - der erste Eindruck trog, die Stadt war nicht sonderlich interessant.
Bei Heer-Agimont wieder nach Belgien, ab hier wieder sehr netter Radweg am Ufer der Meuse. Hochinteressante romanische Kirche in Hastière-par-delà. Später war mir die Beschilderung des Radweges nicht ganz klar, evtl. kann man auch am rechten Ufer fahren, ich bin dann jedenfalls am linken Ufer auf der Hauptstraße gefahren. Château de Freyr ist interessant, oder die Kletterfelsen gegenüber. In Dinant gibt es natürlich auch viel zu sehen.

So, ich weiß natürlich nicht ob Dir das was nützt, weil die Konzeption der Tour natürlich schon etwas ziemlich Spezielles war. Man braucht Zeit, fährt ja fast jeden Mäander aus, was die Strecke verlängert, und das zum Teil, wie gesagt, auf grenzwertigen Wegen.

Jedenfalls viel Vergnügen bei Deiner Unternehmung.

K.

PS.: Sollte Interesse bestehen, kann ich das ganze natürlich auch ausführlicher und mit Photos zu einem Reisebericht machen.