Bahnfahren in Frankreich

von: StefanS

Bahnfahren in Frankreich - 11.08.11 06:39

In aller Kürze (hab gerad keine Zeit, was zu übersetzen):
Neuigkeiten zu Bahn+Rad in Frankreich

Stefan
von: Michaela

Re: Bahnfahren in Frankreich - 11.08.11 08:26

Hallo,

vielleicht findet sich ja jemand, der bereit ist, das Wichtigste kurz auf Deutsch zusammen zu fassen? peinlich

Liebe Grüsse,

Michaela
von: sugu

Re: Bahnfahren in Frankreich - 11.08.11 08:44

Hallo,

das wichtigste:

Der TGV Atlantique nimmt von Juli-September nur noch 2 statt 4 Fahrräder pro Zug mit.

Die regionalen Linien werden bis 2013 von der SNCF betrieben (Vertrag zwischen Staat und Bahn). Auf 30 der 40 Linien ist die Fahrradmitnahme kostenlos.

In der Normandie ist die Mitnahme von Fahrrädern in TER-Zügen (lokale Linien?) umsonst.

Gruß Helmut
von: Michaela

Re: Bahnfahren in Frankreich - 11.08.11 09:34

Hallo,

Danke Helmut!

Ach ja, ist die Mitnahme von Fahrrädern nicht in allen TER Zügen in Frankreich kostenlos?

Gruss,

Michaela
von: sugu

Re: Bahnfahren in Frankreich - 11.08.11 10:03

Hallo,

da habe ich auf die schnelle übersetzt, ohne den Kontext zu beachten:

Im Original steht der entsprechende Satz zum "libre service" im Kapitel zur Fahrradaufbewahrung an Bahnhöfen in der Normandie, und dort speziell für den Bahnhof Caen. Zur Beförderung im TER macht das Kapitel keine Aussagen. Zusätzlich wird die Fahrradvermietung für Bahnreisende in der Normandie verbilligt. Genaueres wird man später auf der Website der TER-BN (BN = Basse Normandie) finden.

Gruß Helmut
von: Irrwisch

Re: Bahnfahren in Frankreich - 11.08.11 10:35

Und seitens TGV wird angekündigt, dass die Fahrrad-Stellplatzreservierung demnächst auf den Seiten von SNCF-voyages möglich sein soll. schmunzel
(Vielleicht hab ich aber "demnächst" zu optimistisch übersetzt. omm )

Gruß
Irrwisch
von: StephanBehrendt

Re: Bahnfahren in Frankreich - 11.08.11 18:06

In Antwort auf: sugu
Der TGV Atlantique nimmt von Juli-September nur noch 2 statt 4 Fahrräder pro Zug mit.

Weil es wohl Schwierigkeiten zwischen uneinsichtigen Velozipisten und uneinsichtigen radlosen Fahrgästen gibt.
von: Axurit

Re: Bahnfahren in Frankreich - 12.08.11 10:09

In Antwort auf: StephanBehrendt
Weil es wohl Schwierigkeiten zwischen uneinsichtigen Velozipisten und uneinsichtigen radlosen Fahrgästen gibt.

Davon kann ich da nichts lesen. Da steht nur, dass die Gefahr bestünde, dass sich Fahrgäste an den Pedalen verletzen könnten, ohne dass die SNCF jedoch Zahlen bzgl. konkreter Vorfälle nennen konnte.

Als zweiter Grund für die Reduzierung der Plätze von vier auf zwei wird angegeben, dass offenbar viele Radtouristen für kurze Strecken nicht reservieren, und ihre Räder trotzdem mit in den Zug nehmen. Das ist eine typisch französische Art, auf ein Problem zu reagieren. Logisch wäre es, die wilde Mitnahme von Rädern durch strikte Kontrollen zu unterbinden. Statt dessen institutionalisiert man den Regelverstoß, indem man nur noch zwei Reservierungen zulässt und somit zwei Plätze für Radfahrer ohne Reservierung frei hält. Bei 2 "wilden" Rädern reichen die 4 vorgesehenen Plätze aus und alle sind glücklich, mit Ausnahme der beiden, die reservieren wollen und jetzt keinen freien Stellplatz mehr bekommen. Macht aber nix, weil das höchstwahrscheinlich sowieso Ausländer sind.

Gruß
Rainer
von: StefanS

Re: Bahnfahren in Frankreich - 15.12.11 22:06

Eine neue Runde von Nachrichten zu Bahn+Rad in Frankreich: November 2011.

Nichts wirklich Umwerfendes, insbesondere nichts über den TGV Rhin-Rhône. Die Beschränkung von vier auf zwei Räder im TGV Atlantique ist wieder aufgehoben. Von konkretem Interesse könnte noch die Nachricht über den Interloire zwischen St-Nazaire und Orléans entlang der Loire sein, ein schneller TER mit Radmitnahme.

Viele Grüße,
Stefan
von: StephanBehrendt

Re: Bahnfahren in Frankreich - 15.12.11 22:47

Dein Posting, das mir oben pauschal widerspricht und unten detailliert meine Verallgemeinerung bestätigt (es werden wohl Menschen - und seien es die Schaffner - über Pedale gestolpert sein), lässt mich ratlos ins Bett sinken.
von: StefanS

Re: Bahnfahren in Frankreich - 16.04.12 18:24

Wieder ein paar Nachrichten zu Bahn+Rad in Frankreich: März 2012. Das Wichtigste in Kürze:

Die Interessenverbände beklagen, dass auf den TGV-Linien immer mehr Doppelstockwagen zum Einsatz kämen, die nicht für den Fahrradtransport eingerichtet seien; Details über betroffene Linien werden aber nicht genannt.

Im TGV Atlantique werden wieder nur 2 statt 4 Fahrräder mitgenommen, über die Gründe wurde in diesem Thread spekuliert. Die neue AusredeBegründung ist die Arbeitsbelastung der Kontrolleure.

Ab 2013 soll Fahrradreservierung im TGV per Internet möglich sein. Man wird sehen.

Die Intercités Paris-Orléans*-Blois-Tours (also zur Loire) sind seit dem Fahrplanwechsel nicht mehr mit Fahrradmitnahme gekennzeichnet. Ich bin gestern mit einem solchen Zug gefahren, und er hatte tatsächlich kein Fahrradabteil, nur zwei Haken in einem 1.-Klasse-Wagen. An meinem Fahrrad (sowie an drei, vier anderen) hat sich trotzdem niemand gestört, ich hab's in die Gepäckecke am Anfang eines Wagens gestellt. Tandems oder Liegeräder könnten aber problematisch sein. Dass Fahrräder pauschal "verboten" seien, wie es im Artikel heißt, war nicht zu spüren.

Viele Grüße,
Stefan

*Orléans bedeutet in diesem Fall Les Aubrais, der Vorortbahnhof von Orléans.
von: makost

Re: Bahnfahren in Frankreich - 25.04.12 17:24

Hallo zusammen

So hab mich informiert: Der MA der Bahn war sehr, sehr entgegenkommend jedoch nach 1 Stunde mit seinem Latein am Ende. Verbindungen gibt´s mit Radabteil, Fahrzeit zwischen 8 und 11 Stunden mit 3-5 mal umsteigen. Nach 5 BS -OP´s war mir das dann doch zu stressig, Wobei bei allem noch die Frage im Raum steht: Hat der Zug überhaupt ein Radabteil? Ein normales Rad kann man noch irgendwo reinquetschen, aber ein Trike, da wird´s eng.
Zweite Möglichkeit war Mietwagen. Transporter geht, one way, bei keinem Anbieter. Van kostet einfach 500€. Das brauch ich den ganzen Urlaub nicht.
Mitfahrgelegenheit mit LKW bin ich noch am suchen, Vielleicht ergibt sich ja da was.
Da werden wir uns dann doch in Richtung Ungarn auf den Weg machen, was ja auch nicht schlecht ist.
Danke für die rege Teilnahme am Tread, Mathias
von: Martina

Re: Bahnfahren in Frankreich - 25.04.12 18:27

In Antwort auf: makost
Van kostet einfach 500€.


Ist das ein innerfranzösischer oder ein grenzüberschreitender Preis? Grenzüberschreitend ist *immer* unbezahlbar.

Martina
von: Uli

Re: Bahnfahren in Frankreich - 26.04.12 08:36

Meine Erfahrung ist, dass das ein inländischer "one way"-Preis ist. Transporter zu mieten ist - warum auch immer - in Frankreich viel teurer als Deutschland, wobei die hier auch nur dann richtig billig sind, wenn der Ausleih-Ort auch der Rückgabe-Ort ist.
Gruß
Uli
von: Toxxi

Re: Bahnfahren in Frankreich - 26.04.12 08:48

In Antwort auf: sugu
In der Normandie ist die Mitnahme von Fahrrädern in TER-Zügen (lokale Linien?) umsonst.


Dort wollte ich vor 6 Jahren mal eine Fahrradkarte kaufen (mit meinen nicht mal als 10 Worten französisch). Der Herr am Schalter wusste überhaupt nicht, was ich von ihm will...

War die Radmitnahme in Nicht-TGVs nicht auch immer umsonst? verwirrt

Gruß

Thoralf
von: Holger

Re: Bahnfahren in Frankreich - 26.04.12 10:14

In Antwort auf: Toxxi[…
War die Radmitnahme in Nicht-TGVs nicht auch immer umsonst? verwirrt[…]

Meines Wissens ja. Kann mich aber erinnern, dass sie nicht in allen Regionen möglich war, da das aber nie "meine" Regionen betraf, hat es mich nicht so gestört.
von: StephanBehrendt

Re: Bahnfahren in Frankreich - 26.04.12 12:42

In Antwort auf: Toxxi
War die Radmitnahme in Nicht-TGVs nicht auch immer umsonst? verwirrt

Ich kann mich nur erinnern, dass der Versuch der Radmitnahme im TGV lange generell umsonst war, weil kein TGV Räder mitnahm. Und auch heute bieten meines Wissens nur wenige Relationen mit einigen Kursen die Radmitnahme.
von: makost

Re: Bahnfahren in Frankreich - 26.04.12 17:50

Preis ist grenzüberschreitend. Hab noch´ne Alternative: nach Wisenbourg radeln und dort mieten. In 3 Wochen bin ich dort zum radeln, dann werd ich mich mal erkundigen
Gruß Mathias
von: tommy.cgn

Re: Bahnfahren in Frankreich - 26.04.12 17:53

Bonjour,

gebe auch mal kurz meinen (französischen) Senf dazu :-)

Eine gute Anlaufadresse für Infos und Fahrkarten zu Zügen in Frankreich ist die SNCF-Vertretung in Köln. Habe mich selbst schon dort per mail und persönlich informiert und gebucht. Hier ein Link:

http://www.tgv-europe.de/de/bahnticket-erhalt?rfrr=accueil_body_bahnticketserhalten

Gruss:

Tom
von: Martina

Re: Bahnfahren in Frankreich - 26.04.12 19:23

In Antwort auf: makost
Preis ist grenzüberschreitend. Hab noch´ne Alternative: nach Wisenbourg radeln und dort mieten.


Ich wette, das wird deutlich billiger. Du solltest allerdings übers Internet vorreservieren, unser Versuch, das letztes Jahr spontan vor Ort zu machen (Calais-Strasbourg) ging beinahe schief...

Martina
von: StefanS

Re: Bahnfahren in Frankreich - 25.07.12 15:59

Neue Runde von Neuigkeiten zum Thema (Juni 2012), leider schlechte: Die SNCF will ihre TGVs verstärkt durch Doppelstockwagen ersetzen, in denen es (absichtlich) keine Fahrradabteile gibt. Ab September 2012 betrifft dies auch die Züge nach Luxemburg und Deutschland. In welchem Umfang der Fahrradtransport dort noch möglich sein wird, steht noch nicht fest.

Auf den TGVs Richtung Atlantikküste/Bretagne werden nur noch zwei statt vier Stellplätze pro Zug verkauft, obwohl sich dort nichts am Material geändert hat.

Ich sag jetzt mal nicht, was ich von all dem halte.

Viele Grüße,
Stefan
von: Deul

Re: Bahnfahren in Frankreich - 25.07.12 16:04

So ein Dreck, und wie kommt man jetzt von Deutschland nach Paris? Dass ich dann oft nur ein Nachtzug anbiete ist man ja schon gewohnt.

Toll ist was anderes.

Detlef
von: m.indurain

Re: Bahnfahren in Frankreich - 25.07.12 19:53

In Antwort auf: Deul
So ein Dreck, und wie kommt man jetzt von Deutschland nach Paris?


Ich gehe mal davon aus, dass nicht alle TGV auf Duplex umgestellt werden. Ansonsten wird es Einstöcker ab Strasbourg geben.

Eine ander Option ist Rad in Mülltuten.

Fahrrad im TGV Duplex in Mülltüten verpackt

Das sieht im Duplex dann so aus:



Gruß
Peter
von: Holger

Re: Bahnfahren in Frankreich - 25.07.12 20:12

Das ist für mich keine tolle Option. Reise meistens alleine, noch dazu ist mein Reiserad etwas korpulenter als das Rennrad, mit Gepäckträgern, Verkabelung Nabendynamo Pipapo, da ist das schon etwas komplizierter, das Rad zu zerlegen, in Mülltüten zu verpacken, und dann zusammen mit sechs Taschen in den Zug zu verfrachten. Genaugenommen ist das für mich gar keine Option traurig
von: StefanS

Re: Bahnfahren in Frankreich - 25.07.12 20:13

Für einmal im Jahr mag der Verpackungsaufwand ja noch gerade so angehen. Selbst dann multipliziert sich der Aufwand und das Risiko, etwas zu beschädigen, und für ein StVO-konformes Rad ist er auch nochmal höher als für ein MTB oder Rennrad. Kundenfreundlich ist das allemal nicht. Und für kurze Reisen (Wochenende o.ä.) kannst Du's völlig vergessen.

Viele Grüße,
Stefan
von: Martina

Re: Bahnfahren in Frankreich - 25.07.12 20:16

In Antwort auf: Holger
mein Reiserad etwas korpulenter als das Rennrad


grins

Martina, die das auch nicht für eine Option hält
von: m.indurain

Re: Bahnfahren in Frankreich - 25.07.12 20:28

In Antwort auf: Holger
Das ist für mich keine tolle Option. Reise meistens alleine, noch dazu ist mein Reiserad etwas korpulenter als das Rennrad, mit Gepäckträgern, Verkabelung Nabendynamo Pipapo, da ist das schon etwas komplizierter, das Rad zu zerlegen, in Mülltüten zu verpacken, und dann zusammen mit sechs Taschen in den Zug zu verfrachten. Genaugenommen ist das für mich gar keine Option traurig


OK, aber für manch einen ist es eine Option ...

Bei viel Gepäck ist es natürlich nicht machbar, insbesondere wenn man alleine unterwegs ist.
von: Deul

Re: Bahnfahren in Frankreich - 25.07.12 20:37

Ich muß auf Reise zwei Räder managen, glaub mir so lange sind die Umsteigezeiten nicht.

Detlef
von: m.indurain

Re: Bahnfahren in Frankreich - 25.07.12 20:43

In Antwort auf: Deul
Ich muß auf Reise zwei Räder managen, glaub mir so lange sind die Umsteigezeiten nicht.


Die Umsteigezeit kann man ja so einrichten, dass genügend Zeit ist. In Paris haben wir die Züge auch so gebucht, dass wir 2 h statt 1 h hatten.

Aber - wie schon geschrieben - ist natürlich nicht für jeden eine Option mit dem Verpacken.

Gruß
Peter
von: Falk

Re: Bahnfahren in Frankreich - 26.07.12 00:40

Zitat:
Für einmal im Jahr mag der Verpackungsaufwand ja noch gerade so angehen.

Was noch bleibt, ist die große Lösung. Ich kann sie nur immer wieder ausdrücklich empfehlen. Ganz nebenbei kann einem der Reservierungskrampf gestohlen bleiben.

@m.indurain, das mit der Umsteigezeit in Paris klappt eben in de Regel nicht. Wo gibt es im französischen Fernverkehr schon echten Taktverkehr? Die Wahl ist gar nicht so selten 40 Minuten oder fünf Stunden.
von: StefanS

Re: Bahnfahren in Frankreich - 22.11.12 17:24

Auf der schon öfter zitierten Webseite sind die Ergebnisse einer neuen Gesprächsrunde. Keine umwerfenden Neuigkeiten diesmal. Am wichtigsten vielleicht noch, dass in PACA (Provence et al) die Fahrräder nicht mehr während der Stoßzeiten in die TERs dürfen, das dürfte für Radreisen zu verschmerzen sein. Die beklagte Sperre in den Zügen Paris-Orléans-Tours ist in der Praxis kein Problem. Von der SNCF-Webseite ist die Rede, aber Stillschweigen über die für 2013 angekündigte Online-Reservierung für Fahrräder. Wird wohl wieder 'n Satz mit x. Immerhin kann man auf der SNCF-Webseite jetzt Platz für sein Haustier reservieren. Man muss eben Prioritäten setzen.

Viele Grüße,
Stefan
von: Tom72

Re: Bahnfahren in Frankreich - 22.11.12 21:32

Danke für den informativen Link!

Ich würde es aber nicht unbedingt unterschreiben, daß der Ausschluß der Fahrradmitnahme in den TER zu den Stoßzeiten für Radreisende nicht so schmerzlich ist. Gerade wenn man, wegen der sehr eingeschränkten Mitnahmemöglichkeiten für aufgebaute Räder im Fernverkehr, für mitunter lange Strecken bei der Anreise nach Frankreich und/oder der Rückreise den Transport im Regionalverkehr ins Auge faßt, kann es schon entscheidend sein bzw. auch diese Alternative unmöglich machen, wenn dann auch noch die frühen Morgenstunden und die Zeit am frühen Abend ausfallen. Einige ohnehin schon zeitintensive Zugfahrten von und nach Frankreich, die ich in den letzten Jahren absolviert habe, meist Kombinationen aus Fernverkehr (TGVs mit Fahrradmitnahme oder Nachtzüge) und TERs wären mit Ausschlußzeiten bei den TERs wohl so nicht möglich gewesen.

Und ärgerlich ist auch, daß sie bei grundsätzlich vier vorhandenen Fahrradplätzen im TGV Atlantique die Mitnahme auf zwei Räder reduzieren, nur weil es einige nicht auf die Reihe kriegen, ihr Rad ordentlich zu "positionieren" und auch noch ihre Taschen dranlassen. Da reicht doch ein einfaches Hinweisschild, daß die Taschen abzunehmen sind. Zum Glück haben sie es im (baugleichen) TGV Est bei vier Stellplätzen belassen, das funktioniert auch, wie ich erst kürzlich wieder erfahren durfte. A propos TGV Est: Der Text schweigt leider (wenn ich nichts überlesen habe) zm offenbar geplanten Einsatz von TGV Duplex auf der Strecke Paris-Stuttgart-München, was ja die Fahrradmitnahme ausschließen würde. Das würde ja für die Erreichbarkeit Frankreichs für Radreisende aus dem süddeutschen Raum eine recht einschneidende Wirkung haben.
von: Holger

Re: Bahnfahren in Frankreich - 22.11.12 21:34

In Antwort auf: Tom72
[…] Da reicht doch ein einfaches Hinweisschild, daß die Taschen abzunehmen sind. […]

Ich befürchte, dass das nicht reicht ... wenn ich mir so manchmal die Diskussionen voll besetzten Rad-Abteilen in deutschen ICs höre ...
von: StefanS

Re: Bahnfahren in Frankreich - 22.11.12 21:49

In Antwort auf: Tom72
Und ärgerlich ist auch, daß sie bei grundsätzlich vier vorhandenen Fahrradplätzen im TGV Atlantique die Mitnahme auf zwei Räder reduzieren, nur weil es einige nicht auf die Reihe kriegen, ihr Rad ordentlich zu "positionieren" und auch noch ihre Taschen dranlassen.

Nur zur Info, diese Story zieht sich jetzt anderthalb Jahren hin, und jedesmal hat die SNCF seitdem eine andere Begründung vorgebracht - mal waren es Sicherheitsbedenken, mal die angebliche Überlastung der Kontrolleure, und nächstes Mal ist wieder ein anderes Blatt im Ausredenkalender dran.

Stefan
von: Falk

Re: Bahnfahren in Frankreich - 22.11.12 22:41

Zitat:
Der Text schweigt leider (wenn ich nichts überlesen habe) zm offenbar geplanten Einsatz von TGV Duplex auf der Strecke Paris-Stuttgart-München, was ja die Fahrradmitnahme ausschließen würde. Das würde ja für die Erreichbarkeit Frankreichs für Radreisende aus dem süddeutschen Raum eine recht einschneidende Wirkung haben.

Bei Hafas gibt es in der neuen Fahrplanperiode nur noch einen durchgehenden TGV zwischen München und Paris und bei diesem keine Fahrradmitnahme nach deutscher Art mehr. Bei den weiteren, unterwegs endenden auch nicht. Das spricht sehr für TGV Duplex.
von: Tom72

Re: Bahnfahren in Frankreich - 22.11.12 23:02

Dabei ist doch im Text von 40 000 Fahrradtransporten jährlich allein im TGV die Rede (ohne die demontiert und verpackt transportierten Räder). Die entsprechende Nachfrage ist also da, das kann die SNCF nicht bestreiten. Und wie will man Sicherheitsbedenken begründen, wenn es doch einen extra vorgesehenen und für vier ordentlich und auf die vorgesehene Weise platzierte Räder geeigneten Platz gibt, inklusive einer extra "Schutzhaube" für das vordere Pedal an einem ausziehbaren Gurt (das das so gedacht ist, da kommt man allerdings nicht ohne Weiteres drauf). Aber wenn die SNCF nicht will, dann willse halt nicht, Schade.

@ Falk: Sieht also tatsächlich so aus als sei der TGV-Radtransport aus Süddeutschland demnächst Geschichte. Gut, daß ich mich seit langem mit der Alternative "teildemontiert und im Sack" angefreundet habe. Und (noch?) gibt es ja auch noch fahrradmitnahmefähige Nachtzüge.
von: veloträumer

Re: Bahnfahren in Frankreich - 23.11.12 15:15

In Antwort auf: StefanS
Immerhin kann man auf der SNCF-Webseite jetzt Platz für sein Haustier reservieren. Man muss eben Prioritäten setzen.

Also das kommt mir entgegen. Ich fahre eigentlich immer mit Haustier: Gaul oder Drahtesel. lach
von: StefanS

Re: Bahnfahren in Frankreich - 23.11.12 15:35

Wenn Du ihm Leine und Maulkorb anlegst, geht's vielleicht als Hund durch.

Stefan
von: Tom72

Re: Bahnfahren in Frankreich - 23.11.12 18:02

Scheint tatsächlich bald vorbei mit der Fahrradmitnahme im TGV Est Süddeutschland-Paris: Hier. traurig
von: Deul

Re: Bahnfahren in Frankreich - 23.11.12 19:20

Mist, sieht so aus, dass es von Straßburg nach Irun geht, aber man muß halt erst mit x mal Umsteigen nach Straßburg.

Z.B
Frankfurt Kalrsruhe
Kalrsruhe Appenweier
Appenweier Straßburg
Straßburg Paris
Paris Irun/Hendaye

Alternativ
Frankfurt Stuttgart
Stuttgart Paris via CNL
Paris Hendaye

Detlef
von: Falk

Re: Bahnfahren in Frankreich - 23.11.12 21:53

Straßburg–Irún am Tag oder über Nacht? Wenn tagsüber, mit Anschluss an den Surexpreso nach Lissabon und Porto? Täglich? Nach Irún ohne Paris, das hat was von Revolution. Mit Revolutionen haben die Franzosen allerdings Erfahrung.
von: Deul

Re: Bahnfahren in Frankreich - 23.11.12 22:15

Ohne Paris wird es wohl schwierig. Die letzte Hoffnung ist der Nachtzug von Paris nach Irun.

Detlef
von: Tom72

Re: Bahnfahren in Frankreich - 23.11.12 22:20

Immerhin hat es die SNCF fertiggebracht (insofern eine kleine Revolution), seit knapp einem Jahr eine TGV-Verbindung Frankfurt-Lyon-Marseille einzurichten, ohne Paris. Davon habe ich dieses Jahr bereits zweimal Gebrauch gemacht (wird hald mit Duplex betrieben, geht halt nur demontiert und im Sack). Aber von Deutschland zur spanischen Grenze ohne Paris kann ich mir auch schlecht vorstellen.
von: veloträumer

Re: Bahnfahren in Frankreich - 23.11.12 23:20

In Antwort auf: Tom72
Aber von Deutschland zur spanischen Grenze ohne Paris kann ich mir auch schlecht vorstellen.

Straßburg - Narbonne - Port Bou (NZ), ggf. in Narbonne umsteigen zum Atlantik. Denkbar wären auch auf dieser Strecke TGV-Verbindungen, evtl. Umstieg in Avignon, entsprechend auch den NZ nach Nizza mit Halt Avignon einbeziehen. Was mit dem Rad geht, muss man rausfinden, ändert sich jedes Jahr. Gilt auch für die Nachtzugstrecken. Es gibt m.W. auch einen NZ vom Mittelmeer (Nizza oder Marseille nach Bordeaux oder den Atlantik. Die Frage ist allerdings, ob man passende Anschlüsse findet. Da ist Paris fast immer besser. Weitere Möglichkeit ab Paris prüfen (TGV oder NZ): Dax/Pau/Toulouse, dann Anschlusszüge zum Atlantik oder Mittelmeer. Nicht nur TGV-Verbindungen von Deutschland prüfen, auch immer von Straßburg - da geht manchmal noch was extra (es gibt einen TGV nach Marseille mit Radmitnahme, sicherlich werden auch Angebote nach Paris bleiben). Alles sehr kompliziert gewiss.
von: Falk

Re: Bahnfahren in Frankreich - 24.11.12 00:25

Straßburg–Portbou über Nacht ist erprobt und funktioniert ganz ausgezeichnet – wenn der Zug fährt. Leider tut er es nicht täglich und auch nicht regelmäßig. Paris ist da ein nicht notwendiger Umweg.
Bleibt nur das Affentheater zwischen Barna und Madrid, insbesondere auf der Heimfuhre. Hoffentlich gibt es den 370 (»Costa Brava«) auch weiterhin.
von: Deul

Re: Bahnfahren in Frankreich - 24.11.12 16:02

Ich antworte mir mal selbst.

Und es ght doch. Mit dem CNL nach Paris Ankunft 9:24 und um 12:12 Weiter mit dem TCV nach Hendaye.


Detlef
von: Falk

Re: Bahnfahren in Frankreich - 24.11.12 16:28

Sieht so aus, als gäbe es derzeit keinen Zug nach Irún zwischen 8.25 und 14.26. Das Fahrplanloch ist verdammt groß geworden. Das Problem ist aber, dass in Frankreich nur sehr wenige Züge wirklich täglich verkehren.
von: Deul

Re: Bahnfahren in Frankreich - 24.11.12 17:23

Ich hatte einen TGV um 112:27 Uhr gefunden.

Detlef
von: veloträumer

Re: Bahnfahren in Frankreich - 24.11.12 22:29

In Antwort auf: Deul
112:27 Uhr

verwirrt Sind in Frankreich die Tage soviel länger als bei uns? grins
von: Deul

Re: Bahnfahren in Frankreich - 24.11.12 23:36

jaja wenn ich schon mal schreibe ist halt immer ein Fehler drin.

Detlef
von: StefanS

Re: Bahnfahren in Frankreich - 23.02.13 10:35

Kurzinfo: Die SNCF richtet ab April 2013 eine neue Billigmarke namens Ouigo ein. Sie fährt für's Erste auf der Strecke Paris-Mittelmeer, genauer Marne-la-Vallée - Lyon - Montpellier/Marseille. Besondere Kennzeichen: billige Tickets, nur über Internet zu bestellen, wenig Platz zur Gepäckmitnahme. Insbesondere muss jedes Gepäckstück mit Maßen über 55x35x25 vorher für 5 Euro zusätzlich angemeldet werden, das dürfte selbst Falträder betreffen.

Viele Grüße,
Stefan
von: zaher ahmad

Re: Bahnfahren in Frankreich - 23.02.13 11:47

Vielleicht sollte man noch dazu schreiben, dass lt. Beförderungsbedingungen (frz.) die Mitnahme von verpackten Fahrrädern unter die Klausel für zusätzliche Gepäckstücke fällt. Man muss also ein zusätzliches Gepäckstück für 5 Euro mitbuchen, um ein verpacktes Rad mitzunehmen.
Taucht man mit unangemeldetem Gepäck im Zug auf, kostet dies 40 Euro!

Grüße

zaher
von: Falk

Re: Bahnfahren in Frankreich - 23.02.13 11:55

Verkehren die Züge zusätzlich oder ersetzen sie schon bisher verkehrende? Während ich das Erste hoffe, befürchte ich doch das Zweite. Das Wort »Durchtarifierung« erwähnt man wohl besser nicht und mit den Fahrgastrechten wird es dann auch duster aussehen. Schließlich gibt es keinen durchgehenden Beförderungsvertrag.
von: Andreas

Re: Bahnfahren in Frankreich - 23.02.13 12:02

Hallo Falk,

sie sollen zusätzlich verkehren. Es gibt vier TGV-Einheiten, Wartung nachts, Indienststellung 2013, ohne erste Klasse und Speisewagen. Einige Wagen sollen eine als familienfreundlich deklarierte 3+1-Anordnung haben, ansonsten die übliche 2+2.

Die Fahrkarten kosten mindestens 10 und maximal 85 EUR. Durchtarifierung kann man selbstverständlich vergessen.

Für 1 EUR Aufpreis bekommen man eine SMS mit der Angabe des Bahnsteigs. Darauf muss man erstmal kommen. (An alle, die es nicht wissen: In Frankreich werden an vielen Bahnhöfen die Gleise ca. 20-30 Minuten vor Zugankunft festgelegt, sie stehen daher nicht im Fahrplan).

Grüße
Andreas
von: Falk

Re: Bahnfahren in Frankreich - 23.02.13 12:25

20 bis 30 Minuten? Streich mal die Nullen, dann kommt das der Realität näher. Wenn der Fahrdienstleiter die Einfahrstraße einstellt, dann weiß er, wohin mit dem Fuhrwerk. Die Leute sind das Rennen gewohnt. eine Zumutung ist es trotzdem. Nicht immer kann man auf dem Bahnhof einsteigen, wo die Zugfahrt beginnt.
von: StefanS

Re: Bahnfahren in Frankreich - 23.02.13 12:34

In Antwort auf: zaher ahmad
Vielleicht sollte man noch dazu schreiben, dass lt. Beförderungsbedingungen (frz.) die Mitnahme von verpackten Fahrrädern unter die Klausel für zusätzliche Gepäckstücke fällt. Man muss also ein zusätzliches Gepäckstück für 5 Euro mitbuchen, um ein verpacktes Rad mitzunehmen.

Ja, so hatte ich das auch gemeint. Danke für den Link zu den Beförderungsbedingungen, ich hab ihn mal in die Wikiseite eingebaut.

Viele Grüße,
Stefan
von: StefanS

Re: Bahnfahren in Frankreich - 23.02.13 12:38

In Antwort auf: Falk
20 bis 30 Minuten? Streich mal die Nullen, dann kommt das der Realität näher.

Nee, schlimmer. Bei Ouigo muss man 30 Minuten vorher am Zug sein, um reingelassen zu werden. Wie beim Flugzeug.

Ich bring die Nachricht eigentlich nur, um eventuellem Enthusiasmus über 10-Euro-Tickets vorzubeugen...

Stefan
von: m.indurain

Re: Bahnfahren in Frankreich - 24.02.13 09:03

In Antwort auf: StefanS
Bei Ouigo muss man 30 Minuten vorher am Zug sein, um reingelassen zu werden. Wie beim Flugzeug.


Eben, ist ja in erster Linie als Konkurrenz zu den Billigfliegern gedacht. Wäre zu wünschen, dass es funktioniert und die ihre Verkehre einstellen müssen.
von: Falk

Re: Bahnfahren in Frankreich - 24.02.13 17:41

Äußerst unwahrscheinlich. Dafür stellen sich die Eisenbahnmanager deutlich zu ungeschickt an. 30 Minuten Vorstellzeit ist schonmal richtig idiotisch und nicht begründbar. Dazu kommt, und hier patzen alle Eisenbahnbetreiber, dass es bei der Luftfahrt zumindest innerhalb der EU und der Schengenstaaten völlig Wurscht ist, dass man internationalen Verkehr durchführt. Die Bahnbetreiber gucken äußerst eifersüchtig auf die (inner-EU)-Grenzen und versuchen beim Überqueren einer solchen noch immer, einen Extraschluck aus der Pulle abzweigen zu können. Solange sich das nicht ändert, können die Billigfluggesellschaften problemlos so weitermachen wie bisher.

Will ich besser sein als der Mitbewerber, dann muss ich ihn übertreffen. Ohne Not seine Handicaps nachahmen ist Schwachsinn.
von: m.indurain

Re: Bahnfahren in Frankreich - 24.02.13 20:12

In Antwort auf: Falk
Äußerst unwahrscheinlich.


Abwarten.

Beim Billigfliegen kommt es - neben der Reisezeit - auf den Preis an. Bei der Reisezeit kann der TGV gut mithalten.

Und es wird - im Gegensatz zu den Prem-Tickets der normalen TGV - viele Billigtickets geben.

Hier kann man jetzt buchen:

http://ventes.ouigo.com/

Am 09. April geht es z.B. von Paris nach Marseille für 15 EUR (!) und am 15. Mai für 10 EUR (!) Denke mal da kann kein Billigflieger mithalten wenn man Steuern und Gebühren mitrechnet.
von: Holger

Re: Bahnfahren in Frankreich - 24.02.13 20:22

In Antwort auf: m.indurain
In Antwort auf: Falk
Äußerst unwahrscheinlich.


Abwarten.

Beim Billigfliegen kommt es - neben der Reisezeit - auf den Preis an. Bei der Reisezeit kann der TGV gut mithalten.

Und es wird - im Gegensatz zu den Prem-Tickets der normalen TGV - viele Billigtickets geben.

Hier kann man jetzt buchen:

http://ventes.ouigo.com/

Am 09. April geht es z.B. von Paris nach Marseille für 15 EUR (!) und am 15. Mai für 10 EUR (!) Denke mal da kann kein Billigflieger mithalten wenn man Steuern und Gebühren mitrechnet.

Denke ich auch.

Allerdings hat ja schon der "reguläre" TGV zu Kürzungen bei den Flügen zwischen PAris und Lyon bzw. Marseille geführt (analog hier F-K oder F-S). Auf die Verbindungen jenseits der Strecke Paris-Marseille dürfte dieser TGV allerdings keinen Einfluss haben, ebensowenig auf die internationalen Verbindungen.
von: veloträumer

Re: Bahnfahren in Frankreich - 24.02.13 20:59

In Antwort auf: m.indurain
In Antwort auf: Falk
Äußerst unwahrscheinlich.


Abwarten.

Beim Billigfliegen kommt es - neben der Reisezeit - auf den Preis an. Bei der Reisezeit kann der TGV gut mithalten.

Und es wird - im Gegensatz zu den Prem-Tickets der normalen TGV - viele Billigtickets geben.

Hier kann man jetzt buchen:

http://ventes.ouigo.com/

Am 09. April geht es z.B. von Paris nach Marseille für 15 EUR (!) und am 15. Mai für 10 EUR (!) Denke mal da kann kein Billigflieger mithalten wenn man Steuern und Gebühren mitrechnet.

Wer rechnen kann, für den gilt das schon immer. Man muss ja Angebotspreise mit Angebotspreisen vergleichen. Selbst die niedrigsten Flugpreise liegen mit Gebühren bei mindestens 40-50 Euro. Das ist aber schon die Ausnahme (Ausgangspreise ca. 10 Euro). Man vergleiche zu den Angebotspreisen der Bahn, wesentlich besser zu erhalten, zumal wenn man die Verbindungsmöglichkeiten berücksichtigt. Gewiss gab es bei der SNCF nicht so viele/drastische Angebotspreise wie bei der DB, aber es gab sie auch schon. Messen muss man auch die Inländer, nicht die Ausländer. Die SNCF hat ja auch Rabattsysteme wie die DB mit Bahncard. Deswegen sehen ich eher ungünstige Verdrängung auf der Schiene von wenig Service zu noch weniger Service. Das wird das Reisen mit Rad nur noch schwieriger machen. Ich sehe eher das Problem, dass die Bahnen in Europa alles dafür tun, dass man letztlich zum kleineren Übel Flug gedrängt wird. Fortschritt sieht anders aus, Nachäffen führt ins Abseits. Vielleicht ist es eher ein Konkurrenzsystem zu Fernbussen (Leute die Zeit haben, aber wenig Geld, kaum Gepäck = Studenten, ggf. Fernpendler, arme Familien)? - Apropss: Gibt es Fernbusse auch in Frankreich?
von: m.indurain

Re: Bahnfahren in Frankreich - 24.02.13 21:09

In Antwort auf: veloträumer
Vielleicht ist es eher ein Konkurrenzsystem zu Fernbussen (Leute die Zeit haben, aber wenig Geld, kaum Gepäck = Studenten, ggf. Fernpendler, arme Familien)? - Apropss: Gibt es Fernbusse auch in Frankreich?


Nein, gibt es national nicht.
von: m.indurain

Re: Bahnfahren in Frankreich - 24.02.13 21:36

In Antwort auf: veloträumer
Leute die Zeit haben, aber wenig Geld, kaum Gepäck = Studenten, ggf. Fernpendler, arme Familien


Kann schon sein. Paris - Marseille geht für 2 Erwachsene + 2 Kinder für 30 EUR ...
von: Falk

Re: Bahnfahren in Frankreich - 25.02.13 00:23

Wer von uns will von Paris nach Marseille, und das mit Zugbindung mit Verfallsmöglichkeit wie eine Kinokarte? Eisenbahn funktioniert anders. Bei der SNCF begeht man noch immer den Denkfehler, Paris für den Nabel der Welt zu halten. Das Ausscheiden aus dem gemeinsamen Tarif durch SNCF, Renfe, trenitalia und SJ hat dem System Eisenbahn kaum wiedergutzumachenden Schaden zugefügt. Durchgehende Abfertigung von jedem Haltepunkt zu jedem Haltepunkt gab es schon sehr weitgehend vor dem ersten Weltkrieg, auch wenn man dazu ein Reisebüro oder eine Fahrkartenausgabe mit unbeschränkter Abfertigung aufsuchen musste und das Zusammenstellen eine Weile dauerte.
Luftverkehr ist Punkt-zu-Punkt-Verkehr. Mit der Netzwirkung der Eisenbahn nicht zu vergleichen. Seit inzwischen zwanzig Jahren wollen das die Verantwortlichen, die eben meist nicht vom Fach sind, nicht begreifen.
von: m.indurain

Re: Bahnfahren in Frankreich - 25.02.13 18:31

In Antwort auf: Falk
Wer von uns will von Paris nach Marseille, und das mit Zugbindung mit Verfallsmöglichkeit wie eine Kinokarte? Eisenbahn funktioniert anders.


Von uns wollen sicher nur wenige von Paris nach Marseille. In Frankreich sieht das anders aus. Zwischen Paris und Lyon ist die Strecke schon jetzt an ihrer Kapazitätsgrenze mit durchschnittlich 220 bis 300 (Ferienzeit) HGV-Zügen pro Tag in beiden Richtung. Ein Wert von dem man hierzulande nur Träumen kann.

2010 fuhren die Franzosen durchschnittlich pro Kopf 1320 km mit dem Zug, die Deutschen dagegen nur 961. Wenn die Bahn also in Frankreich nicht funktioniert, dann funktioniert sie in Deutschland erst recht nicht.

In Antwort auf: Falk
Bei der SNCF begeht man noch immer den Denkfehler, Paris für den Nabel der Welt zu halten.


Ich denke mal die Franzosen halten Paris für den Nabel von Frankreich und da liegen sie sicher richtig.

In Antwort auf: Falk
Das Ausscheiden aus dem gemeinsamen Tarif durch SNCF, Renfe, trenitalia und SJ hat dem System Eisenbahn kaum wiedergutzumachenden Schaden zugefügt. Durchgehende Abfertigung von jedem Haltepunkt zu jedem Haltepunkt gab es schon sehr weitgehend vor dem ersten Weltkrieg, auch wenn man dazu ein Reisebüro oder eine Fahrkartenausgabe mit unbeschränkter Abfertigung aufsuchen musste und das Zusammenstellen eine Weile dauerte.


Der Bau von Neubaustrecken in Frankreich hat dort zu einer starken Nutzung der Bahn geführt und die Bahn wieder konkurrenzfähig zu anderen Verkehrsträgern gemacht. Auch internationale Verbindungen haben profitiert, z.B. Frankfurt/Stuttgart - Paris.

In Antwort auf: Falk
Luftverkehr ist Punkt-zu-Punkt-Verkehr. Mit der Netzwirkung der Eisenbahn nicht zu vergleichen. Seit inzwischen zwanzig Jahren wollen das die Verantwortlichen, die eben meist nicht vom Fach sind, nicht begreifen.


Bei dem neuen Angebot sollen Leute möglichst billig und schnell von A nach B transportiert werden. Da zählt der Preis und der ist - zumindest wenn ich mir stichprobenhaft die Preise ansehe - günstiger als mit dem Flug. Ist einen Versuch wert. Ob es funktioniert, wird sich noch zeigen. So lange das vorher bestehende Angebot nicht ausgedünnt wird, habe ich damit kein Problem.
von: hopi

Re: Bahnfahren in Frankreich - 25.02.13 19:33

In Antwort auf: Falk
Wer von uns will . . . . . mit Zugbindung mit Verfallsmöglichkeit wie eine Kinokarte? Eisenbahn funktioniert anders.
na ja, wenn ich hie r in diesem Forum die vielen Beiträge über die verbilligten Angebote der DB lese, gewinne ich schon den Eindruck, dass die Zugbindung (dann auch mit Verfallsdatum wie eine Kinokarte) durchaus akzeptiert wird.
von: Falk

Re: Bahnfahren in Frankreich - 25.02.13 20:00

In Frankreich und ohne jede Anschlussgarantie?

Ich fahre immermal nach Spanien. Das, was ich dabei so erlebe, ist nicht so richtig geeignet, die Leute davon zu überzeugen, es ebenfalls zu tun. In den frühen Neunzigern kam ich noch mit einem Mal Umsteigen bis Madrid und bis etwa 2000 mit zweimal Umsteigen, dafür ohne große Kunstpause bis Barcelona. Das ist heute undenkbar und die Hochgeschwindigkeitsstrecken haben sich nur wenig auf die Gesamtfahrzeit ausgewirkt. Die Fahrpreise haben sie aber heftig hochgetrieben. Wenn ich dann die lästigen Kontrollen und die gelegentlichen Diskussionen dabei berücksichtige, dann wäre Fliegen oft einfacher. Der einzige echte Vorteil ist beim Eisenbahnfahren noch, dass kein Gepäckbulle meine Ladung zur Sau machen kann.
Was bei irgendwelchen Binnenverkehren passiert, interessiert mich weniger. Dafür habe ich eine deutsche und schweizer Halbpreiskarte. Die Bahnverwaltungen haben noch immer nicht mitbekommen, dass es den gemeinsamen Binnenmarkt und die Europäische Union gibt. Es gibt überhaupt keinen Grund, dass Preise sprunghaft steigen und Verbindungen umständlicher werden, nur weil eine EU-Binnengrenze (oder eine sonstige) überquert wird. Früher waren die langlaufenden Züge mal die Aushängeschilder der Bahnen. Heute sind die, die überhaupt noch verkehren, lästige Anhängsel. Versuche mal, nach Zentralanatolien oder ins Baltikum zu kommen. Letzteres ist sogar EU.
von: m.indurain

Re: Bahnfahren in Frankreich - 25.02.13 20:54

In Antwort auf: Falk
Ich fahre immermal nach Spanien. Das, was ich dabei so erlebe, ist nicht so richtig geeignet, die Leute davon zu überzeugen, es ebenfalls zu tun. In den frühen Neunzigern kam ich noch mit einem Mal Umsteigen bis Madrid und bis etwa 2000 mit zweimal Umsteigen, dafür ohne große Kunstpause bis Barcelona. Das ist heute undenkbar und die Hochgeschwindigkeitsstrecken haben sich nur wenig auf die Gesamtfahrzeit ausgewirkt.


Das halte ich für ein Gerücht.

Demnächst gehen durchgehende Züge Paris - Barcelona in 6 h 20 min und Paris - Madrid in 9 h. Und in Paris ist man auch wesentlich schneller als früher.

Quelle:

http://img256.imageshack.us/img256/8619/madridbarnaeuropa.jpg

https://intercambiador.wordpress.com/2012/11/24/el-ave-barcelona-paris-mas-cerca/

Und wer ist früher von Deutschland nach Spanien mit dem Zug gefahren? Sicher nicht mehr Leute als heute.

Vielleicht kommt der TGV Frankfurt - Barcelona ... Frankfurt - Marseille gibt es schon.

Eins ist klar: Hätten die Franzosen nicht ihre Neubaustrecken gebaut, dann würde die Bahn heute ein Schattendasein führen. Insbesondere die Verbindung Frankfurt/Stuttgart - Paris verdankt ihren Erfolg einzig der französischen NBS.
von: Falk

Re: Bahnfahren in Frankreich - 25.02.13 21:24

Du übersiehst, dass Paris für große Teile des deutschen Gebietes in Richtung Spanien ein teuerer und noch dazu unkomfortabler Umweg ist. Das Problem der Hochgeschwindigkeitszüge ist eben deren fehlende Netzwirkung. Leipzig–Barcelona oder gar Granada (nur als Beispiel) wird nicht an einem Tag machbar sein. Wenn keine Nachtzüge mehr verkehren, dann bedeuten solche Strecken Zwischenübernachtungen. Damit sind wir wieder beim Stand von 1865. Das ist kein Gerücht. Deswegen habe ich geschrieben, dass das Punkt-zu-Punkt-Prinzip der Fliegerei bei der Eisenbahn nicht funktioniert.
von: Uli

Re: Bahnfahren in Frankreich - 25.02.13 22:00

Zitat:
Du übersiehst, dass Paris für große Teile des deutschen Gebietes in Richtung Spanien ein teuerer und noch dazu unkomfortabler Umweg ist.

Die SNCF hat den Auftrag die Franzosen möglichst zahlreich in Frankreich mit der Bahn ans Ziel bringen. Die paar Deutsche, die schnell in den Süden wollen, haben die ganz weit hinten auf dem Plan. Bedauerlich, aber zumindest teilweise nachvollziehbar.
Gruß
Uli
von: Falk

Re: Bahnfahren in Frankreich - 25.02.13 22:50

Die Kleinstaaterei ist leider wieder eingerissen. Hätten wir in meiner Anfangszeit so gedacht, man hätte uns in der Klapse abgeliefert. Die Eisenbahn soll Grenzen überwinden.
von: StefanS

Re: Bahnfahren in Frankreich - 26.02.13 06:57

In Antwort auf: Falk
Das Problem der Hochgeschwindigkeitszüge ist eben deren fehlende Netzwirkung.

Ich stimme Dir ja zu, dass es zu viel Kleinstaaterei im Bahnverkehr gibt. Aber Hochgeschwindigkeitszügen pauschal eine Netzwirkung abzusprechen, geht mir doch zu weit. Ich bin alle paar Wochen schon ganz froh, dass sich Paris-Hildesheim in sechseinhalb Stunden machen lässt und damit noch Freitags nach Feierabend.

Es ist doch eine Sache, ob man schnelle Züge hat, und eine andere, wie man damit umgeht. Was die neue Billigheimer-Klasse angeht, ist sie zu Beginn nur eine Alternative, aber langfristig wohl ein Versuchsballon, ob man nicht den ganzen Markt in diese Richtung drücken kann.

Die o.g. Fahrzeit ließe sich auch noch weiter drücken, wenn der Zug nicht zwei Stunden durchs Pfälzer und Lothringer Bergland bummeln müsste (oder, wenn's wie gestern schlecht läuft, noch viel länger). Wobei freilich auch zu beachten ist, dass sich das französische LGV-Konzept nicht beliebig auf Deutschland übertragen lässt, schon aufgrund der Bevölkerungsverteilung.

Viele Grüße,
Stefan
von: StephanBehrendt

Re: Bahnfahren in Frankreich - 26.02.13 09:15

In Antwort auf: Falk
Die Eisenbahn soll Grenzen überwinden.

Nö Falk,

die Bahn soll Menschen (und Güter) transportieren.
Und die, Falk, wollen in großen Mengen von Paris nach Lyon oder Marseille und nicht von Leipzig nach Barcelona oder Madrid. Frankreich hat im Gegensatz zu Deutschland zwei riesige Ballungszentren.
von: Uli

Re: Bahnfahren in Frankreich - 26.02.13 09:28

Zitat:
Die Eisenbahn soll Grenzen überwinden.

Das hat hat eine ganz niedrige Priorität. Die SNCF (die DB, die SJ, ...) soll möglichst viele Menschen und Güter befördern und dabei wirtschaftlich arbeiten. Mag sein, dass du früher mit dieser Denke in die Klapse gekommen wäre. Mit der Meinung oben gibt es ebenso gute Chancen heute dahin zu kommen.
Gruß
Uli
von: zaher ahmad

Re: Bahnfahren in Frankreich - 26.02.13 10:45

In Antwort auf: Falk
Leipzig–Barcelona oder gar Granada (nur als Beispiel) wird nicht an einem Tag machbar sein. Wenn keine Nachtzüge mehr verkehren, dann bedeuten solche Strecken Zwischenübernachtungen. Damit sind wir wieder beim Stand von 1865.

Das stimmt so nicht, es verkehren mehr Nachtzüge als hierzulande gemein hin bekannt scheint. Von Leipzig kommst Du in 8 Stunden nach Paris (1x umsteigen in Frankfurt), da steigst Du am Abend in den Nachtzug nach Madrid, von wo es in 2 Stunden nach Cordoba weitergeht.
Alternativ auch über Barcelona, dann in 27 Std. nach Granada mit Umsteigen in Frankfurt, Paris, Figueres und Barcelona, ab hier Nachtzug.
Und falls Du Dein Halbtaxabo nutzen willst, geht es auch über Genf und ganz ohne das ungeliebte Paris. Dann Nachzug bis Basel, mit IC und TGV über Genf und Valence nach Figueres, dann weiter wie oben. Sind dann halt zwei Nächte in Folge im Zug.
So schlecht finde ich das alles nicht für 2500 km. Schneller ging das 1865 sicher auch nicht.
Außerdem kannst Du das auch heute noch zu sog. "Normalpreisen" kaufen, allerdings nicht mehr durchgehend auf einer Fahrkarte (was Dein Hauptkritikpunkt ist, wenn ich Dich recht verstehe). Das finanzielle Risiko eines verpassten Anschlusses geht damit gegen Null. Die Verbindungen existieren jedenfalls.
Ach ja, alles funktioniert leider nur mit Klapprad, teilweise auch gar nicht mit Rad (z.B. Madrid - Cordoba im AVE). Aber das ist ein anderes Thema (für mich wäre generelle Radmitnahmemöglichkeit in Hochgeschwindigkeitszügen wichtiger als eine durchgehende Fahrkarte).

Grüße

zaher
von: Falk

Re: Bahnfahren in Frankreich - 26.02.13 11:08

Madrid–Córdoba geht, habe ich schon mehrmals gemacht. Die anderen Sachen funktionieren auch alle mehr oder weniger, das finanzielle Risiko bei nicht durchgehender Abfertigung liegt allerdings nicht bei 0, sondern bei 100%. Ich kann nicht sagen, ob die Zusatzeinnahmen bei der Abschafung der durchgehenden Abfertigung eingeplant waren. Sie sind aber wirksam vorhanden. Um die fahrgastrechte durchzzsetzen müsste man alle Teile an einer Stelle kaufen und zusammen bezahlen. Das ist aber leicht unmöglich zu machen, indem man es nicht ermöglicht, dass Agenturen (die man auch erst finden muss) alle Teile mit einem mal abzufertigen. Ein paar hundert Euro habe ich inzwischen schon in den Sand gesetzt.
Zwei nächte im Zug sind gar kein Problem, wenn beide Nachtfahrten lange genug sind. Mehrere Stunden Kunstpause dagegen und insbesondere Zwischenübernchtungen im Stand dagegen verderben alles. Noch verkehren einige wenige Nachtzüge, doch die Absicht, den Nachtreiseverkehr ganz einzustellen, wurde schon mehrfach geäußert. man wird damit eine ganze Menge Sonderfahrzeuge los. Der Versuch mit den Nachthochgeschwindigkeitszügen mit gewähnlichen Sitzwagen ist schon vor vier bis fühf Jahren misslungen. Sie wurden ganz zu recht nicht angenommen. Eins gutesBeispiel war Paris–Irún und zurück. Die Auskunftssysteme zeigten nur die Nacht-TGV, die wenig schneller waren als die seinerzeit weiterhin verkehrenden regulären Nachtreisezüge mit Schlaf- und Liegewagen. Letztere wurden nur mit ein paar Tricks angezeigt. Trotzdem kamen sie sichtbar besser weg.
von: zaher ahmad

Re: Bahnfahren in Frankreich - 26.02.13 11:35

In Antwort auf: Falk
das finanzielle Risiko bei nicht durchgehender Abfertigung liegt allerdings nicht bei 0, sondern bei 100%.

In Frankreich zahlst Du 10 Euro, wenn Du die Fahrkarte innerhalb einer Stunde nach Abfahrt des reservierungspflichtigen Zuges zurückgibst. So steht es in den Bedingungen, gebraucht habe ich es zum Glück noch nie. Bei offenen Tickets ohne Reservierungspflicht gibt es diese Frist nicht (ist aber hier irrelevant, weil die Schnellzüge immer reserviert werden müssen).
In Deutschland zahlst Du 15 Euro.
Bei der Renfe wirst Du auf den nächsten verfügbaren Zug umgebucht, wenn Du innerhalb von 30 Minuten nach Abfahrt erscheinst. Das ist knapp.
Null war also nicht ganz richtig, der Schaden hält sich aber theoretisch in Grenzen.
Du hast andere Erfahrungen gemacht. Heißt das, dass die Verpätungen im Zulauf so groß waren, dass Du Deine Anschlussfahrkarte nicht mehr zurückgeben oder umtauschen konntest? Das ist natürlich wirklich schlecht. In dem Fall wären billige Angebotstickets die bessere Wahl, da ist der Schaden dann geringer.

Grüße

zaher
von: Falk

Re: Bahnfahren in Frankreich - 26.02.13 11:41

Nein, man hat einfach alles verweigert. Prinzip: Du bist doch selber schuld. Warum bleibst Du nicht zu Hause. Bei Anschlussverlust durch Verspätung ist überhaupt kein Zuzahlen akzeptabel, da erwarte ich, dass man sich wirksam bemüht, meinen Schaden zu begrenzen. Angebote muss es auch erst geben. Danach kann ich meine Urlaubsplanung nicht ausrichten. Das wird den Meisten so gehen.
von: zaher ahmad

Re: Bahnfahren in Frankreich - 26.02.13 11:57

In Antwort auf: Falk
Bei Anschlussverlust durch Verspätung ist überhaupt kein Zuzahlen akzeptabel, da erwarte ich, dass man sich wirksam bemüht, meinen Schaden zu begrenzen.

Fände ich ja auch angemessen, muss aber das beste aus der momentanen Situation machen oder Autofahren oder Fliegen oder zu Hause mit dem Rad losfahren.

Zitat:
Angebote muss es auch erst geben. Danach kann ich meine Urlaubsplanung nicht ausrichten. Das wird den Meisten so gehen.

Ich fahr eigentlich nur noch mit Sonderpreisen. Hab schon seit Jahren keinen "Normalpreis" mehr bezahlt, weil der mMn völlig unnormal ist. Flexibel muss man natürlich sein, das geht meistens beim Fahrtziel einfacher als bei der Urlaubszeit. Aber ich muss mich ja nicht auf Portugal versteifen, wenn es dorthin kein vernünftiges Angebot gibt. Europa hat noch genügend andere schöne Ecken. Irgend eins meiner vielen verbliebenen Wunschziele gibt es immer günstig.

Grüße

zaher
von: m.indurain

Re: Bahnfahren in Frankreich - 26.02.13 18:21

In Antwort auf: Falk
Du übersiehst, dass Paris für große Teile des deutschen Gebietes in Richtung Spanien ein teuerer und noch dazu unkomfortabler Umweg ist.


Die wenigsten fahren mit dem Zug von Deutschland nach Spanien. Das ist heute so und früher waren es sicher noch weniger.

Für den süddeutschen Raum mag Paris ein Umweg sein (von der Entfernung her). Für den Rest sicher nicht.

In Antwort auf: Falk
Das Problem der Hochgeschwindigkeitszüge ist eben deren fehlende Netzwirkung.


Die Hochgeschwindigkeitszüge haben eine enorme Netzwirkung. Davon, dass sich die Fahrzeit von z.B. Paris nach Marseille mehr als halbiert hat, profitieren auch die Nahverkehrsstrecken z.B. von Marseille nach Nizza. Ein gutes Beispiel für die Netzwirkung ist, dass die Nahverkehrsstrecke von Avignon nach Carpentras wiedereröffnet wird und eine Verbindung zum Bahnhof Avignon TGV gebaut wird.


In Antwort auf: Falk
Leipzig–Barcelona oder gar Granada (nur als Beispiel) wird nicht an einem Tag machbar sein. Wenn keine Nachtzüge mehr verkehren, dann bedeuten solche Strecken Zwischenübernachtungen.


Jetzt mal im Ernst. Warum sollte man eine Strecke wie Leipzig - Granada mit dem Zug zurücklegen, wenn man keine Flugangst hat? Das sind ca. 2.500 km, nach Barcelona sind es ca. 1.700 km. Eine verschwindende Minderheit wird hier den Zug nehmen, auch wenn die Verbindung optimiert wäre.

In Antwort auf: Falk
Deswegen habe ich geschrieben, dass das Punkt-zu-Punkt-Prinzip der Fliegerei bei der Eisenbahn nicht funktioniert.


Das TGV-System ist kein Punkt-zu-Punkt-Prinzip und es funktioniert offenbar so gut, dass in Frankreich pro Kopf wesentlich weiter Bahn gefahren wird als in Deutschland.

Im Gegensatz zu Deutschland wurde in Frankreich viel für die internationalen Verbindungen getan:

- bei Paris - London waren die Franzosen Vorreiter und die Engländer haben dann nach vielen Jahren erst ihren NBS-Anteil fertiggestellt.
- bei Paris - Köln waren die Franzosen Vorreiter. Die Belgier haben nach einigen Jahren erst ihren NBS-Anteil fertiggestellt und in Deutschland wurde nur halbherzig gebaut
- der Erfolg der Verbindung Paris - Frankfurt/Stuttgart basiert fast ausschliesslich auf dem französischen NBS-Anteil. In Deutschland ist die Billigvariante ABS Mannheim - Saarbrücken noch immer nicht fertig. Die franz. NBS-Strecke wird ab 2016 weiter aufgewertet durch die NBS Beaudrecourt - Vendenheim. Eventuell werden dann auch die HGV-Züge Saarbrücken und Kaiserslauter links liegen lassen, weil die Verbindung über Straßburg schneller ist
- durch den TGV Rhein-Rhone und TGV Sud-Est wurde die Verbindung Schweiz-Paris erheblich verkürzt, aber auch die Verbidung Frankfurt - Südfrankreich
- durch den TGV Sud-Est wurde die Verbindung Paris - Mailand erheblich aufgewertet und beschleunigt
- durch den TGV Sud-Est/Med/Perpigna-Figueres wird die Verbindung Paris - Barcelona erheblich beschleunigt
- durch den TGV Atlantique wurde die Verbindung Paris - Spanien erheblich beschleunigt. Ab 2016 geht es durch die Verlängerung der NBS bis Bordeaux nochmal eine Stunde schneller

Und in Deutschland:

ABS Mannheim-Saarbrücken: noch nicht fertig
NBS Karlsruhe - Basel: Stückwerk und wahrscheinlich noch nicht mal zur Eröffnung Gotthard-Basistunnel fertig

Man braucht sich nur die Verkehrshaushalte von Frankreich und Deutschland anzusehen, dann sieht man wo die Prioritäten gesetzt werden.
von: Falk

Re: Bahnfahren in Frankreich - 26.02.13 23:28

Sämtliche rausgeholte Minuten vergeigt man an den Umsteigepunkten wieder, eben wegen der nicht vorhandenen Netzwirkung. Ich kann jetzt nicht sämtliche Fahrpläne auseinanderklamüsern, ich vermute aber mal, dass ich bei uns der mit den meisten internationalen Langläufen bin. Es ist mir völlig brezelhaft, warum man nicht von Leipzig nach Granada fahren soll. An einem Ende der Strecke wohne ich, an den anderen will ich. Andere Überlegungen gibt es bei solchen Sachen nicht.
Dass Du die fehlende Netzwirkung nicht spürst, wird an deinem Wohnort liegen. Hochgeschwindigkeitsverkehr ist Binnenverkehr, daraus resultiert doch die fehlende Netzwirkung. Man hat es nicht geschafft, die Regeln der Technischen Einheit im Eisenbahnwesen zu aktualisiedren. Sie stammen im Wesentlichen aus der Zeit vor dem ersten Weltkrieg. Daraus resultieren die völlig inkompatiblen Fahrzeuge, mit denen selbst die gegenseitige Hilfe bei Abspannern nur bedingt möglich ist. Immerhin hat man es geschafft, die Scharfenbergkupplungen soweit zu normen, dass sie weitgehend mechanisch kuppelbar sind. Die wenigen Züge zwischen Deutschland und Frankreich sind kaum der Rede wert und doch schon ein Großteil des grenzuberschreitenden Verkehrs mit solchen Fahrzeugen. Trenitalia lässt in dieser Hinsicht sehr grüßen. Dort hat man sich regelrecht eingeigelt.
von: Tandemfahren

Re: Bahnfahren in Frankreich - 27.02.13 14:41

In Antwort auf: m.indurain

Jetzt mal im Ernst. Warum sollte man eine Strecke wie Leipzig - Granada mit dem Zug zurücklegen, wenn man keine Flugangst hat? Das sind ca. 2.500 km, nach Barcelona sind es ca. 1.700 km. Eine verschwindende Minderheit wird hier den Zug nehmen, auch wenn die Verbindung optimiert wäre.


Vielleicht aus prinzipiellen Erwägungen gegen das Fliegen (Co2-Reduktion, Lärm etc.)?
von: jutta

Re: Bahnfahren in Frankreich - 27.02.13 15:01

Wer fährt warum von Berlin nach Wladiwostok mit dem Zug?
von: zaher ahmad

Re: Bahnfahren in Frankreich - 27.02.13 15:52

In Antwort auf: m.indurain
Warum sollte man eine Strecke wie Leipzig - Granada mit dem Zug zurücklegen, wenn man keine Flugangst hat? Das sind ca. 2.500 km, nach Barcelona sind es ca. 1.700 km. Eine verschwindende Minderheit wird hier den Zug nehmen, auch wenn die Verbindung optimiert wäre.

Glaube ich nicht. Der Flieger braucht 2 bis 2,5 Stunden, plus An- und Abfahrt vom Stadtzentrum zum Flughafen sowie 2 Stunden Vorlauf beim Checkin und 30-60 min. nach der Landung. Je nach Wohnort kommt man damit unterm Strich auf 6-7 Stunden Reisezeit. Mit durchgehenden Schnellfahrstrecken nach heutigem Stand der Technik ließe sich die Strecke nach Barcelona ebenso in 7 Stunden bewältigen, hinzu kommt die Anreisezeit zu einem Fernverkehrsbahnhof, die in der Regel kürzer ist als zum Flughafen, aber nehmen wir einfach mal pauschal eine Stunde. Zusammen wären das 8 Stunden Reisezeit, keine Probleme mit nicht ankommendem Gepäck, keine Extragebühren dafür, keine Einschränkungen beim Inhalt des Handgepäcks, keine Durchsuchungen des Hosentascheninhalts und Schuheausziehen vor dem Einstieg. Kurz: die ganzen flugbedingten Nachteile fallen weg.
Wenn es derartige Bahnverbindungen gäbe, bei denen die Fahrkartenbeschaffung ähnlich einfach ist wie beim Fliegen, wäre die Minderheit der Nutzer auf solchen Strecken vielleicht gar nicht mehr so gering. Wenn dann noch die politisch gewollte Bevorzugung des Flugverkehrs eingestellt würde, sähe es nochmal anders aus. Frankreich zeigt ja, dass dies möglich ist.
Ich für meinen Teil vermeide jedenfalls Fliegen wenn es irgendwie geht, auch unter den aktuell gegebenen Umständen, zu Gunsten der Bahn.

Grüße

zaher
von: mgabri

Re: Bahnfahren in Frankreich - 27.02.13 16:19

Unterhalten wir uns über Utopien oder um die traurige Realität?
von: zaher ahmad

Re: Bahnfahren in Frankreich - 27.02.13 16:38

Die Realität ist traurig, ja. Aber sie muss ja nicht zwangsläufig immer so bleiben. Daher der Verweis auf die frz. Verkehrspolitik (Realität). Auf die EU übertragen sollten die Folgen ähnlich ausfallen (Utopie).

Grüße

zaher
von: veloträumer

Re: Bahnfahren in Frankreich - 27.02.13 16:40

Nun, ich glaube, dass sich die Aussagen von Peter und Falk isch recht gut und harmonisch ergänzen, auch wenn sie sich hier als Gegner positionieren. Es sind meistens zwei Seiten der selben Medaille. (Nicht umsonst gibt es Leute, die heißen sogar Peter Falk lach) - Kalauer hin oder her: Schnelltrassen lassen sich sehr wohl auch als Teil eines Netzwerkes darstellen. In Deutschland würden Schnelltrassen ja das dezentrale System nicht mindern sondern eher stärken, wenn man den Nahverkehr belässt. Dass Frankreich zentralistisch über Paris gesteuert wird, hat zunächst mal nichts mit Schnelltrassen zu tun. Zudem zeigt ja gerade der stotternde Ausbau/Neubau von Schnelltrassen, dass es an einem europäischen Willen mangelt. Deswegen sollte man auch neue Schnelltrassen begrüßen dürfen, um die Netzwirkung zu verbessern. Der Hinweis, dass der Gotthardbasistunnel wohl vor einem Ausbau der Oberrheinstrecke fertig wird, ist wohl mehr als ein Armutszeugnis. Genau solche Strecken braucht aber Falk, um zu einer akzeptablen europäischen Vernetzung zu kommen. Gleiches gilt übrigens auch für Stuttgart-Ulm - eine unsägliche Kopplung zweier Projekte, von denen das Bahnhofsprojekt in Stuttgart möglicherweise scheitert und damit für weitere Jahre mehr eine europäische Osttransversale verhindert wird. Übrigens kann man Schnelltrassen auch für Nachtzüge nutzen, nicht nur für Hochgeschwindigkeitszüge. Auch das würde Falk (und mir) zugute kommen. Letztlich ist es aber immer noch besser, wenn jedes Land sein Möglichstes tut, bevor sich Europa ganz blockiert. Also lieber Ausbau in Frankreich als überhaupt kein Ausbau, weil man sich über tehcnische Systeme nicht einig wird.

Unter Peters Angaben wird auch Barcelona mit dem Zug greifbar. Gleichzeitig ändert das nichts daran, dass unter gegeben Umständen manche Ziele einfach sinnvoll nicht mit dem Zug anzusteuern sind. Es sei denn, man macht Eisenbahnurlaub (Transkanada, Tanssib) - das hat dann aber nichts mit Radreisen zu tun. Intervallanreise geht auch - ich habe es mit Korsika ja auch gemacht (Bahn/Schiff). Zuweilen sogar eine ganz nette Lösung, mal einen Tag zwischendrin irgendwo anders herumzufahren. Es muss aber nicht (immer) sein. Der nördliche Mittelmeeraum ist noch eine nachvollziehbare Zugdistanz aus deutscher Perspektive, der südliche nicht mehr. Granada von Leipzig mit dem Zug erreichen zu wollen ist einfach etwas abseits der Reisewirklichkeit, ebenso nach Athen, Lissabon usw. Vielleicht mal pragamtisch überlegen, was ist noch im Rahmen, was nicht. Das sollte dann auch der Antrieb für die Bahnpolitik sein. Mit einem Nachtzug komme ich von Stuttgart noch überschaubar bis nach Rom, bis nach Catania macht das keinen Sinn mehr. Vielleicht helfen irgendwann mal besondere Schnelltrassen auch dazu - dann muss aber Falk auch seinen Segen geben, die Hochgeschwindigkeitszüge zuzulassen.

Noch ein Bemerkung zu der Anreise zu Flughäfen: Für mich als Radreisender sind Flughäfen eher günstiger als Hauptbahnhöfe, weil ich selten in einer Stadt ein Tour starten oder beenden möchte. Flughäfen liegen meist auf dem Lande jenseits der Städte. Ich habe das schon häufiger als angenehm empfunden (Porto, Marseille, Almeria). Auf meinen Reisen ist das oft ein Vorteil, als Geschäftsreisender wäre mir das oft lästig, wenn ich immer in die City müsste. Da finde ich Bahn wieder besser. Netzanbindung heißt für mich auch, dass Flughäfen gut an die Bahn angebunden sind. Erst so entwickelt man ein effizientes Transportwesen. Mit Rad zum Bahnhof fahren, Rad in den Zug, mit Zug zum Flughafen, Rad ins Flugzeug und am anderen Ende mit dem Rad vom Flughafen losfahren. Heißt aber auch: Radakzeptanz bei den Verkehrsträgern, damit man die passende Wahl treffen kann. Und damit steht es leider nicht zum besten.
von: mgabri

Re: Bahnfahren in Frankreich - 27.02.13 16:40

Und du meinst daß Sonntagsreden hier viel bewegen können?
von: zaher ahmad

Re: Bahnfahren in Frankreich - 27.02.13 16:48

Sonntagsreden sicher nicht. Habe zu diesem Thema auch noch kaum welche gehört.
Wenn Du im Energiebereich mal 10 Jahre zurückdenkst, erschien die Entwicklung zum heutigen Zustand auch recht unwahrscheinlich.
Wenn Du in der Finanzpolitik 15 Jahre zurückgehst, erschien der heutige Zustand auch recht unwahrscheinlich.
Wenn Du in der Außenpolitik 30 Jahre zurückgehst, erschien der Zusammenbruch des "Ostblocks" und die Wiedervereinigung in absehbarer Zeit ausgeschlossen.
Ich habe keine Glaskugel und kann Dir daher keine Prognose für den Bahnverkehr in Europa erstellen. Es ging lediglich darum, dass die Benachteiligung der Bahn gg. dem Flugverkehr derzeit politisch gewollt ist und wie eine alternative Verkehrspolitik das Nutzerverhalten beeinflussen könnte. Wie Wahrscheinlich diese ist, kann ich nicht beurteilen.

Grüße

zaher
von: mgabri

Re: Bahnfahren in Frankreich - 27.02.13 17:04

In Antwort auf: zaher ahmad
Es ging lediglich darum, dass die Benachteiligung der Bahn gg. dem Flugverkehr derzeit politisch gewollt ist und wie eine alternative Verkehrspolitik das Nutzerverhalten beeinflussen könnte.

Ja sicher, nur das in einem Radforum zu diskutieren ist wie der berühmte Sack Reis. Zumal der Thread ja eher als aktuelle Info dienen könnte.
von: zaher ahmad

Re: Bahnfahren in Frankreich - 27.02.13 17:10

In Antwort auf: mgabri
Zumal der Thread ja eher als aktuelle Info dienen könnte.

Diese Funktion hat er doch erfüllt, oder?

Grüße

zaher
von: Holger

Re: Bahnfahren in Frankreich - 27.02.13 17:16

In Antwort auf: veloträumer
[...]Für mich als Radreisender sind Flughäfen eher günstiger als Hauptbahnhöfe, weil ich selten in einer Stadt ein Tour starten oder beenden möchte. Flughäfen liegen meist auf dem Lande jenseits der Städte. [...]

Das ist bei mir lustigerweise genau andersrum: zum einen beende ich Touren gerne in einer Stadt, möglichst mitten drin, wie etwa Promenade des Anglais in Nizza (schlechtes Beispiel, das passt in diesem speziellen Fall auch gut zum Flughafen), oder eben mitten in Paris, nicht am Flughafen. Ebenso ist für mich ein Bahnhof oder ein Hafen ein viel schönerer Startort als ein Flughafen. Einige Radreisen begannen so z. B. Schon in Genf-Cornavin. Marseille-Saint-Charles wäre mir, trotz eher lästiger Stadtfahrt, viel lieber als Marseille-Provence.
von: m.indurain

Re: Bahnfahren in Frankreich - 27.02.13 18:33

Volle Zustimmung ...

Mit der Transsib hab ich eh nur als Scherz verstanden. Bei einer Fahrt mit der Transsib ist der Weg das Ziel. Die meisten Transsib-Reisenden fahren eh nur in eine Richtung und nutzen zurück das Flugzeug.

Ein effektives NBS-Netz wie in Frankreich wird es in Deutschland nie geben. Das liegt zum einen an der deutschen Mentalität (siehe unterschiedlich Reaktion auf Atomunfall in Japan), zum anderen an deutschen Gesetzen z.B. zu Enteignung, etc. Das kann man gut oder schlecht finden. Es ist aber nun einmal so, dass in Frankreich eine NBS in ca. 6 Jahren gebaut wird und in Deutschland in bis zu 20 Jahren, was die Projekte dementsprechend teuer macht und man deshalb immer mehr davon abkommt und die "Billigvariante" realisiert.

Leipzig - Granada dauert mit Nutzung von HGV- und Nachtzügen ca. 27 h. Ich denke das ging noch nie schneller, sondern das Gegenteil. Wenn der durchgehende TGV Paris - Barcelona kommt, dann muss man auf der Strecke nur 3 x umsteigen. Wann gab es mal eine bessere Verbingung?! Vielleicht kommt ja sogar der TGV Frankfurt - Barcelona. Dann ginge Leipzig - Barcelona mit 1 x und Leipzig - Granada mit 2 x umsteigen ...

Aber wie gesagt, auf einer solchen Strecke hat das Flugzeug eben klare Vorteile, insbesondere wenn nicht die Fahrt das Ziel ist, sondern die Radtour oder der Auftenthalt am Zielort. Aus Umweltgründen kann man natürlich der Bahn den Vorzug geben, nimmt damit aber den Nachteil bei der Reisezeit in Kauf.
von: mgabri

Re: Bahnfahren in Frankreich - 27.02.13 19:30

In Antwort auf: m.indurain
Ein effektives NBS-Netz wie in Frankreich wird es in Deutschland nie geben. Das liegt zum einen an der deutschen Mentalität

Der Hauptgrund dürfte die hiesige Kleinstaaterei sein. Frankreich ist zentralistisch mit Paris als Mittelpunkt. Wir haben 16 Landesfürsten die ihre Pfründe irgendwie sichern müssen. Du wirst keine Neubaustrecke von z.B Berlin nach München bauen können ohne daß die Anrainer ihren Stück von der Torte bekommen.
von: jutta

Re: Bahnfahren in Frankreich - 27.02.13 20:52

ICE Berlin-München ist im Bau. Erfurt wird aufgewertet, Jena, Weimar, Naumburg verlieren. Ob man auch eine andere Streckenführung hätte finden können, zB über Plauen, kann ich nicht einschätzen. Aber die jetzigen Strecke ist ziemlich aufwendig mit Monster-Brücken und Tunneln.

Im gegenwärtigen Fahrplan hat Machteburch keinen ICE mehr, da die Bahn die Züge als Winter-Reserve braucht und die Strecke sowieso kein ICE-Tempo erlangen.Verkehrt-Mister hat sich aufgeregt.
Potsdam hat wohl auch keinen ICE-Anschluss. Obs da auch son Aufstand hatte?
von: StefanS

Re: Bahnfahren in Frankreich - 27.02.13 20:55

In Antwort auf: m.indurain
Ein effektives NBS-Netz wie in Frankreich wird es in Deutschland nie geben. Das liegt zum einen an der deutschen Mentalität [...], zum anderen an deutschen Gesetzen z.B. zu Enteignung, etc.

Da gibt's schon noch ein paar andere Gründe: Zuallererst die Bevölkerungsverteilung, die ist in Deutschland viel gleichmäßiger als in Frankreich. Dort hast Du erstmal Paris und dann noch eine Reihe regionaler Zentren und rund um die das große Nichts. Klar, dass der TGV zwischen Paris und Lyon nirgends anhält - wo denn auch? Und Schnellfahrtrassen durch menschenleere Gegenden zu bauen, ist nunmal einfacher als durch dichtbesiedeltes Gebiet. Zum Preis dafür haben die Franzosen - Stichwort Landflucht - gewaltige strukturelle Probleme, mit denen wir nicht unbedingt tauschen wollen. Und wir haben in Deutschland immer noch ein sehr viel dichteres Netz an Nebenstrecken, von denen Du in Frankreich nur träumen kannst. Ich kombiniere bei meinen Wochenendtouren oft Bahn und Rad, die durchschnittliche Tour ist seit meinem Umzug nach Frankreich um 20% länger geworden, einfach weil passende Bahnhöfe viel weiter weg sind, ganz zu schweigen von der aufwendigeren Planung, um überhaupt realistische Touren zu konzipieren.

Die Topographie in Frankreich ist auch günstig: Zwischen Paris und Bordeaux liegen gar keine Mittelgebirge, nach Straßburg ein paar lothringische Côtes. Nichts gegen die Tunnel- und Brückenorgie zwischen Hannover und Würzburg.

Aber klar, es liegt in Deutschland auch an politischem Willen und an seltsamen Prioritäten (Stuttgart 21...). Dass man es nicht schafft, die Rheintalbahn fertigzukriegen, für die man bei den Nachbarstaaten im Wort steht, ist ein Armutszeugnis.

Viele Grüße,
Stefan
von: m.indurain

Re: Bahnfahren in Frankreich - 27.02.13 21:49

In Antwort auf: StefanS
Klar, dass der TGV zwischen Paris und Lyon nirgends anhält - wo denn auch?


Z.B. in Dijon mit 150.000 Einwohnern. In Deutschland ist die Verhinderung des Bypass Mannheim dagegen ein Thema, d.h. alle Züge sollen durch Mannheim fahren. Die TGV Paris - Marseille/Nizza umfahren folgende Städte (Einwohnerzahl): Dijon (150.000), Lyon (500.000), Valence (63.000), Avignon (90.000).

In Antwort auf: StefanS
Und Schnellfahrtrassen durch menschenleere Gegenden zu bauen, ist nunmal einfacher als durch dichtbesiedeltes Gebiet.


Es ist zwar richtig, dass Frankreich wesentlich dünner besiedelt ist, aber z.B. das Elsaß und das untere Rhonetal sind auch nicht gerade dünn besidelt. Dennoch wurde der TGV Med in 5 Jahren gebaut und die 2. Phase des TGV Est wird in 6 Jahren realisiert.

Wieso man mit dem Ausbau der Strecke Mannheim - Saarbrücken immer noch nicht fertig ist, ist mir ein Rätsel. Hier spielt die Besiedlung sicher keine Rolle. In Frankreich wurde in weniger als der Hälfte der Zeit eine 300 km lange NBS realisiert.

In Antwort auf: StefanS
Und wir haben in Deutschland immer noch ein sehr viel dichteres Netz an Nebenstrecken, von denen Du in Frankreich nur träumen kannst.


Was wiederum mit der dünnen Besiedlung in Frankreich zusammenhängt. In dicht besiedelten Gebieten, wie z.B. Lothringen Raum Luxemburg (Gr) - Thionville - Metz - Nancy gibt es oft ein sehr gutes Nahverkehrsangebot auf der Schiene.
von: Andreas

Re: Bahnfahren in Frankreich - 27.02.13 21:55

Hallo,

wann soll eigentlich der Beringstraßen-Eisenbahntunnel fertig werden?

Grüße
Andreas
von: Martina

Re: Bahnfahren in Frankreich - 27.02.13 22:39

In Antwort auf: m.indurain


Was wiederum mit der dünnen Besiedlung in Frankreich zusammenhängt.


Nicht nur. Man hat in Frankreich deutlich gründlicher flächendeckend vorhandene Nebenstrecken stillgelegt. Auch solche, an denen Ortschaften liegen.

Martina
von: StefanS

Re: Bahnfahren in Frankreich - 27.02.13 23:27

In Antwort auf: m.indurain
In Antwort auf: StefanS
Klar, dass der TGV zwischen Paris und Lyon nirgends anhält - wo denn auch?

Z.B. in Dijon mit 150.000 Einwohnern. In Deutschland ist die Verhinderung des Bypass Mannheim dagegen ein Thema, d.h. alle Züge sollen durch Mannheim fahren. Die TGV Paris - Marseille/Nizza umfahren folgende Städte (Einwohnerzahl): Dijon (150.000), Lyon (500.000), Valence (63.000), Avignon (90.000).

Eben. Dijon z.B. wird von der LGV Paris-Lyon gar nicht erst berührt, die geht weit daran vorbei. Das französische Netz ist darauf ausgerichtet, jeder Stadt eine möglichst schnelle Verbindung nach Paris zu geben. Sehr angenehm, wenn man wie ich dort wohnt. "En province" sieht's anders aus, von Dijon nach Lyon braucht man derzeit etwa genauso lange wie von Paris nach Lyon, und das ist noch ein harmloses Beispiel. Eine solch krasse Bevorzugung eines einzelnen Zentrums wäre in Deutschland weder zweckmäßig noch wünschenswert.

In Antwort auf: m.indurain
Dennoch wurde der TGV Med in 5 Jahren gebaut und die 2. Phase des TGV Est wird in 6 Jahren realisiert.

Bauzeit vielleicht. Aber die Vorlaufzeit vom Beschluss zur Realisierung beträgt auch hier über 20 Jahre.

In Antwort auf: m.indurain
Was wiederum mit der dünnen Besiedlung in Frankreich zusammenhängt. In dicht besiedelten Gebieten, wie z.B. Lothringen Raum Luxemburg (Gr) - Thionville - Metz - Nancy gibt es oft ein sehr gutes Nahverkehrsangebot auf der Schiene.

Eben, das ist ja mein Punkt. Bevölkerungsdichte und -verteilung(!) beeinflussen nunmal, welches Netz sinnvoll ist. Ich glaube, dass das eine größere Rolle spielt als eventuelle Mentalitätsunterschiede.

Viele Grüße,
Stefan
von: Falk

Re: Bahnfahren in Frankreich - 27.02.13 23:32

Zitat:
Jetzt mal im Ernst. Warum sollte man eine Strecke wie Leipzig - Granada mit dem Zug zurücklegen, wenn man keine Flugangst hat?

Um anzukommen, ohne dass man sich dabei bis auf die Socken ausziehen muss, ohne Schäden am Gepäck einkalkulieren zu müssen und weil es, wenn es klappt, eine feine Sache ist?
Die Endpunkte des europäischen Regelspurnetzes habe ich so ziemlich abgeklappert, die leicht abweichenden Netze auf der iberischen Halbinsel und in Finnland auch. Das GUS-Breitspurnetz und die Strecken hinter der Türkei sind nicht so einfach erreichbar.
Alles, was über Nacht erreichbar ist, schlägt den Luftverkehr noch immer. Vor den Jugoslawienkriegen kam man auch in zwei Nächten locker bis Athen und Istanbul. Mit dem Affenzirkus beim Fliegen ist das absolut nicht zu vergleichen. Kann sein, dass es für die, die mit dem Auto großgeworden sind, unbegreiflich ist. Urlaub muss mit einer langen Fahrt anfangen und Schlafwagenfahrten kommen besonders gut. Auch bis Marokko und Tunesien sind wir selbstverständlich nicht geflogen. Ich werde es immer wieder tun.
von: StefanS

Re: Bahnfahren in Frankreich - 29.03.13 13:53

Rainer (Axurit) hat mich gerade darauf aufmerksam gemacht: Es gibt wieder eine Runde Neuigkeiten zum Thema Bahn+Rad in Frankreich.

Zusammenfassung:
* Anscheinend macht die SNCF beim Thema Doppelstock-TGV (Duplex) eine Kehrtwende und will jetzt doch den Fahrradtransport ermöglichen, wenn auch erst ab 2016. Sofern sich das bewahrheitet, wäre es eine gute Nachricht, da es wegen der immer größeren Zahl der Duplexe zuletzt düster aussah für die weitere Radmitnahme im TGV.
* Online-Buchung mit Fahrradreservierung wird jetzt für 2014 versprochen. Mal schauen, für 2013 war's auch schon versprochen worden.
* Die anderen Punkte sind für Radreisende eher weniger interessant, die Ouigos wurden hier ja schon eingehend diskutiert.

Viele Grüße,
Stefan
von: inga-pauli

Re: Bahnfahren in Frankreich - 29.03.13 14:59

Zumindest bringen die Franzosen im Gegensatz zur DB positive Nachrichten für uns Radfahrer_innen!
von: Holger

Re: Bahnfahren in Frankreich - 29.03.13 15:14

In Antwort auf: inga-pauli
Zumindest bringen die Franzosen im Gegensatz zur DB positive Nachrichten für uns Radfahrer_innen!

Mehdorn hatte auch mal die Radmitnahme für ICEs angekündigt. Also mal abwarten, ob die SNCF das wirklich umsetzt. Und die einstöckigen TGVs mit Radmitnahme werden ja derzeit nach und nach ersetzt durch Duplex-TGVs, also fielen/fallen Fahrradplätze weg. Wer weiß, wie viele das bis 2016 noch trifft. Und dann werden ja nicht alle Duplex-TGVs sofort mit Fahrradplätzen ausgerüstet, wie ich den französischen Text verstehe, werden 15 bis 18 Zugteile pro Jahr aufgerüstet.

Schlimmstenfalls fallen bis 2016 noch diverse TGVs mit Fahrradmitnahme weg und es dauert dann einige Jahre nach 2016, bis überhaupt der derzeitige Stand wieder hergestellt ist. Ich wäre da etwas vorsichtig mit allzu heftigem Loben der SNCF ... und mit Abwatschen der DB, denn vielleicht tut sich da ja auch was bis 2016.

Gruß,
Holger
von: inga-pauli

Re: Bahnfahren in Frankreich - 29.03.13 15:35

In Antwort auf: Holger
... und mit Abwatschen der DB, denn vielleicht tut sich da ja auch was bis 2016.

Hoffen wir das Beste!
von: Hans Link

Re: Bahnfahren in Frankreich - 29.03.13 18:58

Mal was Neues aus der deutsch-französischen Bahnpraxis: Ich habe jüngst mit meinem erwachsenen Sohn eine Radtour durch Südfrankreich gemacht, Anreise von Lingen (Ems) aus mit dem IC nach Luxemburg, von dort im Nachtzug nach Nizza bis Antibes. Deutsche Fahrkarten (auch für den Rückweg, ebenfalls Luxemburg-Lingen) hier im Reisebüro gekauft, französische Karten bei der telefonischen Buchungsnummer der SNCF in Frankreich und herschicken lassen. Hinfahrt verlief ohne echte Probleme, lediglich der Durchgang und die Klapptür zum Wageninneren im Nachtzug erwies sich als sehr eng, es ließ sich gerade eben vermeiden, bei meinem Rad den Lenker längszustellen. Bequeme Fahrt, wir hatten ein Sechserabteil der 2. Klasse für uns allein. In Antibes Empfang auf dem Bahnhof mit großem Polizeiaufgebot (mindestens 15 Beamte).

In Frankreich mehrere kleine Strecken mit der Bahn zurückgelegt in TER-Zügen, immer völlig unproblematisch.

Rückfahrkarten in Bordeaux am Schalter gekauft, war aber nur bis Luxemburg möglich (wir sind eine knappe Woche früher als vorgesehen zurückgekehrt). TGV Bordeaux-Paris und Paris-Luxemburg. Dazwischen ein Bad im Pariser Straßenverkehr. Leider fuhr der Zug nach Luxemburg auf den letzten Kilometern eine Verspätung von fast einer halben Stunde ein; daher hatten wir in Luxemburg keine Zeit, uns um neue Fahrkarten für Luxemburg-Lingen zu bemühen - die, die wir hatten, waren ja erst 6 Tage später gültig. Also ohne gültige Fahrkarte in den Zug Lux.-Koblenz. Der luxemburgische Schaffner (sofort kontaktiert) meinte, er könne uns nicht helfen, mit dem deutschen Schaffner (ab Trier) werde es wohl Schwierigkeiten geben. Hat uns aber keine Strafzahlung abgenommen, sondern so mitfahren lassen. Beim deutschen Schaffner konnten wir dann für uns nachlösen; die Sache mit den Rädern sollten wir mal mit dem Schaffner des nächsten Zuges besprechen. Umsteigen in Koblenz war knapp, ging aber. Schaffnerin im EC Koblenz-Essen wollte zuerst auch nichts tun wegen der Räder, wirkte leicht gestresst. Eine Weile später kam sie noch einmal zu uns und hat uns einfach die vorhandenen (noch nicht gültigen) Fahrradkarten durch handschriftlichen Zusatz gültig gemacht und abgestempelt. Inzwischen ahnten wir auch, was ihr zu schaffen machte: die Durchsagen des Zugführers klangen, als sei er irgendwie schwer erkrankt oder aber betrunken. Er hörte sich an wie der Butler von Miss Sophie nach dem 10. Gang. Ist dann in Köln ausgewechselt worden. In Essen sollte unser nächster knapper Umstieg sein, aber in Duisburg blieb der Zug fast 15 Min. am Bahnsteig stehen - Polizeieinsatz im Zug. Keine Chance mehr, per Bahn noch am Abend mit unseren Rädern nach Lingen zu kommen. Haben uns dann von freundlichen Nachbarn mit dem Auto abholen lassen.

Der Kauf von deutschen Fahrkarten von Frankreich aus war nicht möglich (vielleicht wg. Fahrradmitnahme?). Auch Onlinekauf mit dem Handy war nicht möglich, und mit dem Tablet meines Sohnes scheiterte er an dem Versuch, in ein nicht reagierendes Eingabefenster das Alter der Reisenden einzugeben. Das ist natürlich ein schweres Handycap, denn wer weiß bei einer längeren Radtour schon so genau, ob er seinen Rückreisetermin genau einhalten kann? Verbessert werden sollte auch dringend die Pünktlichkeit der Züge. Verpasste Anschlusszüge sind ein großes Ärgernis und geeignet, einem das Bahnfahren zu verleiden.
von: Falk

Re: Bahnfahren in Frankreich - 29.03.13 19:42

An den Fahrrädern liegt es nicht, dass die Durchtarifierung nicht mehr funktioniert. SNCF, Trenitalia, Renfe und SJ haben sich vor etwa zehn Jahren aus dem gemeinsamen Tarif CIV verabschiedet. Damit entfallen die Degression auf langen Strecken und außerdem gleich noch die europäischen Fahrgastrechte. Um sich auf die berufen zu können, müssen die einzelnen Abschnitte wenigstens zusammen erworben werden. Da das nicht mehr möglich ist, trägt der Reisende das Risiko des Anschlussverlustes an den Betriebsgrenzen alleine. Klar ist beides Beschiss, aber den Gesetzgeber haben diese Tricksereien noch nicht aktiv werden lassen. Zeit wäre es längst.
von: StefanS

Re: Bahnfahren in Frankreich - 29.12.14 14:59

Der Wiki-Artikel Bahn und Rad in Frankreich hat zum Jahreswechsel eine Aktualisierung erfahren. Wichtigste Neuerungen, bereits an anderer Stelle im Forum erwähnt, sind wie folgt:

Schlechte Nachricht: Mit den CNLs der DB nach Paris wurde die letzte Fahrradmitnahme im grenzüberschreitenden Fernverkehr gestrichen. Reisen mit Bahn und Rad nach Frankreich werden in Zukunft aufwändiger. Mal für ein Wochenende von Frankreich nach Deutschland (auch ohne Rad) ist für die arbeitende Bevölkerung in Zukunft nicht mehr drin.

Gute Nachricht: Die bereits mehrfach von der SNCF angekündigte Möglichkeit, Fahrradstellplätze in TGV etc online zu buchen, wurde mit dem jetzigen Fahrplanwechsel endlich umgesetzt. Bereits zuvor ging es bei Capitaine Train für TGV und Intercités, auf der SNCF-Webseite geht es auch für die Nachtzüge innerhalb Frankreichs. Eine Buchung durchgezogen habe ich mit der SNCF-Webseite noch nicht, aber bis zum letzten Klick vor der Buchung sieht es gut aus.

Die von mir während der letzten Jahre mehrmals zitierte Webseite der Amis de la Nature, die Neuigkeiten von den Treffen der Interessenverbände mit der SNCF brachte, wird anscheinend nicht mehr aktualisiert, wohl weil die SNCF an diesen Treffen kein Interesse mehr hat.

Viele Grüße,
Stefan
von: veloträumer

Re: Bahnfahren in Frankreich - 29.12.14 15:57

In Antwort auf: StefanS
Schlechte Nachricht: Mit den CNLs der DB nach Paris wurde die letzte Fahrradmitnahme im grenzüberschreitenden Fernverkehr gestrichen. Reisen mit Bahn und Rad nach Frankreich werden in Zukunft aufwändiger. Mal für ein Wochenende von Frankreich nach Deutschland (auch ohne Rad) ist für die arbeitende Bevölkerung in Zukunft nicht mehr drin.

Sicherlich beklage ich auch den Wegfall der Nachtzüge, dennoch würde ich die Aussage so nicht ungeteilt unterschreiben. Wochenende mit TGV ohne Rad sehe ich durchaus für gut gegeben an, z.b. aus Frankfurt heraus: Ffm - Paris Fr 17-21 h, Rückfahrt Paris - Ffm So 19-23 h. Entsprechende Zustiege in Mannheim oder gar Saarbrücken verkürzen die Reisezeit nochmal. Mit Rad ist wohl der Weg über Straßburg jetzt ziemlich exklusiv. Der Knackpunkt sind die Anschlüsse nach Straßburg aus dem deutschen Bahnnetz, bekanntlich nicht sehr gut (mit Rad kein Fernverkehr, nur Nahverkehr). Trotzdem auch hier ein Wochenendbeispiel (mit Rad): Str - Paris Fr 18:46-21:05 und letzte Chance zurück Paris - Str So 20:46-23:05. Anschlüsse mit Rad gibt es zumindest noch bis Karlsruhe oder Offenburg sodann. Ein anderer Knackpunkt ist für mich immer noch der Weg über Paris mit Anschluss am frühen Morgen weiter in eine andere Ecke Frankreichs. Hier stört mich das Preisniveau für Übernachtungsmöglichkeiten in Paris, die in der Nähe des Abfahrtsbahnhofs liegen müssten. Stört man sich an der Hotelübernachtung nicht, wäre zumindest auf meiner Linie der Ausfall des Nachtzuges weniger problematisch bzw. praktisch ersetzbar.
von: Deul

Re: Bahnfahren in Frankreich - 29.12.14 16:13

Wie sieht mit Nachtzügen von Paris aus falls man über Straßburg anreist?
von: StefanS

Re: Bahnfahren in Frankreich - 29.12.14 16:13

In Antwort auf: veloträumer
Wochenende mit TGV ohne Rad sehe ich durchaus für gut gegeben an, z.b. aus Frankfurt heraus:

Schön, wenn man in Frankfurt oder sonstwo im Südwesten wohnt. Zum Wintertreffen im Schwarzwald werde ich es auch noch schaffen. Für den Rest der Republik sieht's düster aus. Die letzte Verbindung zum Wohnort meiner Eltern in Niedersachsen (sogar im ICE-Netz) geht Freitags um 15:25, mitten in meiner Arbeitszeit. Früheste Ankunft daher halb zwei Samstagnachmittag. Und nach weniger als 24 Stunden wieder zurück, da die früheste Verbindung Montag morgens auch nicht passt. Von Hamburg, Berlin oder gar dem platten Land noch nicht zu reden. Soviel zu denen, die Nachtzüge für überflüssig halten. Ich werd mich wohl nach Fernbussen umsehen, die Bahn will es ja so.

Viele Grüße,
Stefan
von: StefanS

Re: Bahnfahren in Frankreich - 29.12.14 16:15

In Antwort auf: Deul
Wie sieht mit Nachtzügen von Paris aus falls man über Straßburg anreist?

Meinst Du innerhalb Frankreichs? Da hat sich nichts geändert. Beziehungsweise doch, man kann die Fahrkarten jetzt online buchen, wie oben gesagt. Gestrichen wurden die CNLs von Paris von und nach Deutschland.

Viele Grüße,
Stefan
von: Deul

Re: Bahnfahren in Frankreich - 29.12.14 16:18

Ja, Innerhalb Frankreichs, also weiterhin Glückssache dass man am richtigen Tag verreist und abends rechtzeitig in Paris ist.

Von Frankfurt nach Luxenburg odedr Straßburg ist ja noch machbar.
von: Falk

Re: Bahnfahren in Frankreich - 29.12.14 16:38

Zitat:
Gestrichen wurden die CNLs von Paris von und nach Deutschland.

Die Hauptursache sollen heftige Trassenpreisvorstellungen von RFF sein. Mit Kooperation haben es die Betreiber vieler europäischer Bahnnetze nicht mehr so. Davon, dass es keinen Verkehrsbedarf mehr gäbe, war eigentlich nie die Rede. Man muss annehmen, dass es inzwischen nur noch wenige Führungskräfte gibt, die nicht vom Straßen- oder Luftverkehr kommen und von daher mit »Reisen im Liegen« nichts anfangen können. Bei Gesamtfahrzeiten von über zwölf oder gar vierzehn Stunden wird es mit Tagfahrten einfach zu eng.
von: StephanBehrendt

Re: Bahnfahren in Frankreich - 29.12.14 17:37

In Antwort auf: veloträumer
Mit Rad ist wohl der Weg über Straßburg jetzt ziemlich exklusiv.
meinst du den Nachtzug, der nach Nizza bzw Perpignan geflügelt wird? Der startet meines Wissens weiterhin mit einem Flügel von Luxemburg. Beide Flügel werden in Culmont neu zusammengestellt.
von: veloträumer

Re: Bahnfahren in Frankreich - 30.12.14 13:12

Nun, Luxembourg ist von Deutschland aus auch nicht so gut erreichbar, glaube ich mal (Fernzuganbindung mit Rad Mitte/Nord). Tatsächlich meine ich weniger einzelne Nachtzüge, sondern die Möglichkeit mit mehreren TGVs täglich nach Paris zu gelangen und damit Anschluss an das recht zentralisierte Fernverkehrsnetz der Franzosen zu gelangen. Ich meine, zeitweise wäre es sogar stündlich möglich gewesen. Spätestens seit Einführung des radfeindlichen TGV-Duplex auf der Strecke Stuttgart - Straßburg - Paris wurde aber auch das Verbindungsnetz von Straßburg nach Paris immer mehr bzgl. Rad-TGVs ausgedünnt. Es sind aber immer noch etliche Verbindungen den Tag über verteilt gegeben, wohl auch wegen einiger Pendler (z.B. nimmt auch der erste TGV um 5:45 Räder mit). Ein ähnlicher Anschluss mit Rad-TGVs über Paris - Luxembourg und vor allem Köln/Ruhrgebiet - Brüssel - Paris wäre natürlich sehr dringlich und wünschenswert.

Ich schätze zwar die Vorteile des Nachtzuges, glaube aber, dass das hier auch etwas überbewertet ist. Denn der Ärger ist ja insofern doppelt, weil mit jedem Wegfall deutscher oder französischer Nachtzüge zunächst einmal weitere Fernverkehrsverbindungen mit Radmitnahme wegfallen. Wenn der Nachtzug nach Kroatien (Zagreb) gestrichen würde, würde das hier kaum jemand interessieren, weil der eh keine Radmitnahme hat. Insofern wäre die Sache weit weniger dramatisch, wenn alle Fernzüge - insbesondere aber die Hochgeschwindigkeitszüge - in Europa eine reguläre Radmitnahme erlauben würden. Vor dem Hintergrund, dass in ein paar Jahren große internationale Schnelltrassen den europäischen Bahnverkehr dominieren werden (Paris - Budapest, Paris - Barcelona/Madrid, Gotthard-Basis-Tunnel, Paris - Berlin - Warschau?) müsste der Fokus aus Sicht der Radfahrer-Lobby mehr auf die Änderung der Radmitnahme in Hochgeschwindigkeitszügen liegen. Der Abgesang auf die Nachtzüge scheint mir kaum zu stoppen zu sein, die Zukunft Hochgeschwindigkeitsvernetzung hingegen ist nicht mehr aufzuhalten, auch wenn das einige beklagen mögen. Ich würde z.B. gerne den TGV Paris - Barcelona nutzen wollen, wenn er reguläre Radmitnahme ermöglichen würde -, auch wenn ich weiß, dass ein ordentlich organisierter Nachtzug noch besser wäre. Bekanntlich sind aber Wunschkonzerte nicht überall möglich und besser alle blasen in ein Horn als viele in alle Richtungen.
von: Falk

Re: Bahnfahren in Frankreich - 30.12.14 13:56

Zitat:
Insofern wäre die Sache weit weniger dramatisch, wenn alle Fernzüge - insbesondere aber die Hochgeschwindigkeitszüge - in Europa eine reguläre Radmitnahme erlauben würden.

Eben nicht. Mit der Fahrradmitnahme habe ich bekanntermaßen kein Problem, trotzdem ist es ohne Nachtzug nicht möglich, ohne Zwischenübernachtung nach Andalusien zu kommen. Versuche es mit Hafas, Du kommst nicht zum Schuss. Es gibt auch eine Tagesverbindung von Leipzig nach Zagreb, vor der Pendolini-Einführung sogar durchgehend als 10/11 »Mimara«, nur füllst Du damit den Tag vollkommen aus. Weiterfahren beispielsweise bis Split geht auch dort nur über Nacht oder mit Zwischenübernachtung. Letzteres erinnert an die Postkutschenzeit.
Kein Nachtverkehr, das kann nur aus automobilen Gehirnen kommen. Aus denen kam allerdings noch nie was Vernünftiges.
von: StephanBehrendt

Re: Bahnfahren in Frankreich - 30.12.14 14:01

In Antwort auf: veloträumer
Nun, Luxembourg ist von Deutschland aus auch nicht so gut erreichbar, glaube ich mal (Fernzuganbindung mit Rad Mitte/Nord).
Der IC ab Koblenz war früher kaum schneller als die jetzige stündliche RE-Verbindung. Luxemburg ist von Norddeutschland nicht schlechter zu erreichen als Straßburg.
von: Holger

Re: Bahnfahren in Frankreich - 30.12.14 14:02

In Antwort auf: veloträumer
[…]besser alle blasen in ein Horn als viele in alle Richtungen.

Aber wenn man nun mal unterschiedliche Interessen hat?
Mir geht es bei den Nachtzügen nicht nur um eine Fernverkehrsverbindung, sondern auch um einen Urlaubstag. Und ich kann mir fast vorstellen, dass es Menschen gibt, auch ohne Rad, für die das auch für Kroatien-Nachtzüge gilt. Auch wenn es möglicherweise zu wenige sind, das mag sein.
von: olafs-traveltip

Re: Bahnfahren in Frankreich - 30.12.14 14:14

Es gibt doch noch einen Schlafwagenzug nach Paris, fährt auch über Berlin und Hannover
Habe ich schon zweimal gesehen, das Wagenmaterial wirkt viel moderner als das der DB/CNL...

Moskau Paris

Es aber wohl nur möglich Ticktes in Richtung RUS zu erweben :-(
von: Falk

Re: Bahnfahren in Frankreich - 30.12.14 14:21

So dick haben es die RŽD eigentlich nicht. Trotzdem war und ist es immer ein Problem, Plätze in diesen Zügen zu bekommen. Dass man eine Koje während einer Zugfahrt mehrfach vergibt, ist bei den Russen normal. Nur bei der Kooperation der Bahnverwaltungen hapert es derzeit sehr.
von: Falk

Re: Bahnfahren in Frankreich - 30.12.14 14:40

So richtig leer war der »Lisinski« eigentlich nie. Tödlich für Nachtzüge sind Globalpreise, weil sie unglaublich preistreibend wirken. Beim 498/499 war das meist nicht so wild, da es reichlich Sparpreise gab und und auch Aufpreise akzeptiert wurden. Ich kann aber nicht sagen, wie es derzeit aussieht. Der Globalpreis steht jedenfalls wieder im Fahrplan. Die Fahrzeiten (Le ab 17.08, Mü an 22.43, Mü ab 23.36, Za an 8.37) sind jedenfalls ausgesprochen urlauberfreundlich.
Immer dann, wenn die Kurswagengruppe nach und von Rijeka auf der Kippe stand, nahm ihre Nutzung massiv ab. Meist lag es daran, dass sie dann schon in vorauseilendem Gehorsam aus dem Reservierungssystem entfernt wurde.
von: veloträumer

Re: Bahnfahren in Frankreich - 30.12.14 16:24

In Antwort auf: StephanBehrendt
In Antwort auf: veloträumer
Nun, Luxembourg ist von Deutschland aus auch nicht so gut erreichbar, glaube ich mal (Fernzuganbindung mit Rad Mitte/Nord).
Der IC ab Koblenz war früher kaum schneller als die jetzige stündliche RE-Verbindung.

Eben, durch die Moselstrecke wird eine Fernverkehrskombi nach Luxembourg sehr schnell langatmig. Ein ähnliches Problem besteht hier im Südwesten mit dem Anschluss Zürich. Die Neckartalbahn erlaubte auch keine wesentliche Geschwindigkeitssteigerung - trotz zahlreicher technischer Versuche (ICE, Cisalpino, Schweizer Schnellzug-Wagen, demnächst auch nur noch Regionalzüge). Strasbourg - Appenweier liegt unter einer halben Stunde (knapp 25 min.; damit ist die deutsche Hauptader erreicht). Immer noch nicht gut, aber nochmal eine Kategorie schneller als das Moselweinbähnle, am Ende entscheiden natürlich die Taktzeiten, was besser läuft. Und bevor man über eine neue Eifeltrasse in das beschauliche Luxembourg nachdenkt (wer bringt da heute noch Geldkoffer hin? wer möchte in Deutschland nach S21 noch eine Schnelltrasse bauen?), würde man wohl eher über Köln/Aachen/Lüttich oder eben Köln/Brüssel als zu stärkende Schnelltrasse nach Paris nachdenken. Und da sollte genügend Geschäft möglich sein inklusive Radmitnahme in Hochgeschwindigkeitszügen.
von: inga-pauli

Re: Bahnfahren in Frankreich - 30.12.14 16:24

In Antwort auf: veloträumer
.....

Ich schätze zwar die Vorteile des Nachtzuges, glaube aber, dass das hier auch etwas überbewertet ist. .....

Ein Urlaubstag auf der Hinfahrt und ein Urlaubstag auf der Rückfahrt nennst du überbewertet? böse Das finde ich (sorry) recht anmaßend!

Es können nicht alle in Südwest-D. wohnen (wollen vielleicht auch viele nicht)! Von uns aus ist es bis zur französischen Grenze eine Tagesreise, vorher eine Nachtreise - und zwar bis Paris!!
von: veloträumer

Re: Bahnfahren in Frankreich - 30.12.14 17:16

In Antwort auf: inga-pauli
In Antwort auf: veloträumer
.....

Ich schätze zwar die Vorteile des Nachtzuges, glaube aber, dass das hier auch etwas überbewertet ist. .....

Ein Urlaubstag auf der Hinfahrt und ein Urlaubstag auf der Rückfahrt nennst du überbewertet? böse Das finde ich (sorry) recht anmaßend!

Das hängt dann teils aber auch mit innerdeutschen Verbindungen zusammen, also z.B. mit einem fehlenden Netz von ICEs mit Radmitnahme und einem möglicherweise schlechter gewordenem Netz an ICs, die Räder mitnehmen. Genau das ist aber mein Argument, welches du nicht ausreichend beachtet hast. Ich wohne auch nicht direkt an der frz. Grenze und die Taktung zum Nachtzug ist bei einer gewissen Pufferung, die man nehmen muss, auch mal schnell 4 Stunden bis nach Straßburg (dieses Jahr hatte ich sogar etwa 5 Stunden einkalkuliert - rechne mal aus, wie weit ich damit auf einer Hauptstrecke nach Norden komme: mit ICE bis Hamburg!!!). Auf den Rückreisen habe ich seit dem TGV-Duplex nach Stuttgart auch einen guten halben Tag verloren, effektiv in Arbeitstagen gemessen ist das sogar ein ganzer Tag. Die Verluste messen sich also nicht nur an den Nachtzügen, sondern häufig an den Anschlüssen. Jeder Fahrplanwechsel in Frankreich ist ein Zitterspiel und ich habe manche Jahre auf eine An- oder Abreise zur Biskaya verzichtet, weil es keine vernüftigen Anschlüsse mit Nacht + 1/2 Tag Reisezeit gab (und dieses Jahr auch nur theoretisch). Nachtzug aus dem Südwesten nach Milano/Florenz wurde auch gestrichen, den habe ich gar zweimal nutzen können (und würde ihn gerne noch öfters gebrauchen wollen). Welche verwegenen Radtourenpläne ich deswegen austüfteln muss oder auch auf Touren verzichte, bekommst du halt nicht mit. Ich jammere etwas, dann versuche ich eine Lösung zu finden. Korsika habe ich mit Festlandintervall auf dem Rad gekoppelt, dadurch Nachtzug mit Nachtfähre gekoppelt. Von Zagreb bin ich nicht zurück, weil keine Nachtzug, dafür von Italien. Der nicht ganz geplante Tourabschluss war wunderschön - wer weiß ob das in Zagreb auch so geendet hätte. Man muss anfangen zu improvisieren, nicht unbedingt immer ganz zielgerecht. Würde in Strasbourg nicht direkt ein Nachtzug nach Süden abgehen, stände ich auch vor der Alternative, halber Tag Deutschland weg für Nachtzuganschluss Paris oder Tageszug in den französischen Süden, was einen halben Tag Verlust etwa bedeutet. Je nach Zug und Ziel ist die Verbindung auch überraschend schnell - mit TGVs habe ich jetzt genügend Erfahrung gesammelt. zwinker

In Antwort auf: inga-pauli
Es können nicht alle in Südwest-D. wohnen (wollen vielleicht auch viele nicht)! Von uns aus ist es bis zur französischen Grenze eine Tagesreise, vorher eine Nachtreise - und zwar bis Paris!!

Das ist klar, aber ich kann auch nicht alle Ecken in Deutschland abdecken. Aus Hamburg bist du vielleicht noch privilegiert, wenn du mit einem anderen aus Weimar oder Viechtach redest. Der Berliner ist halt schneller in Warschau als der Stuttgarter. Zwangsläufig orientieren sich dann solche Bewohner auch schon mal öfters ins östliche Ausland. Für die anderen werden es dann Flugziele. (Dass du mit E-Bikes da im Wirkungskreis stärker eingschränkt bist, ist ja nicht primär die Schuld der Bahn. Da müsstest du gegen die Fluggesellschaften revoltieren.) Ich kann es nicht ändern. Ich würde auch noch häufiger nach Bayern übers Wochenende fahren usw., wenn ich kürzere und schnellere Bahnen hätte. Vielleicht würde ich mal eben nebenbei auch in Hamburg vorbeischauen. zwinker Ist aber dann eben schon eine gewaltige Reise, die ich selbst mit Nachtzügen für ein paar Tage kaum machen wollte (weil sich dann Kosten und Ertrag/Erlebniszeit kaum rechnen.) Ich habe ja auch bewusst Frankfurt mitangegeben (wenngleich ohne Radmitnahme) - das ist immer noch Deutschland Zentrum und nicht Südwesten. Ein weiteres Problem der Nordwestachse ist auch, dass die Nachbarländer Niederlande und Belgien sind - also nicht den TGV-Bestand der SNCF (also Züge mit Radmitnahme). Wie ich oben schon erwähnte, könnte viel über Brüssel laufen. Das ist dann eben an der direkten Grenze zu Frankreich besser. Bei der geografischen Aufteilung der Erde war ich leider nicht anwesend, die Grenzen habe ich auch nicht gemacht, von der Mitarbeit in den Führungsetagen in den nationalen Schienenkonzernen will ich ganz schweigen. zwinker
von: Seghal

Re: Bahnfahren in Frankreich - 30.12.14 22:43

In Antwort auf: StephanBehrendt
In Antwort auf: veloträumer
Nun, Luxembourg ist von Deutschland aus auch nicht so gut erreichbar, glaube ich mal (Fernzuganbindung mit Rad Mitte/Nord).
Der IC ab Koblenz war früher kaum schneller als die jetzige stündliche RE-Verbindung. Luxemburg ist von Norddeutschland nicht schlechter zu erreichen als Straßburg.

Es gab sogar mal einen IC von Emden nach Luxemburg, aber der fährt nur noch bis Koblenz. Von daher ist jetzt die Route über die Rollbahn die bessere (mit 2x Umsteigen für mich). Dennoch ist Luxemburg von Nordwestdeutschland deutlich besser zu erreichen als Straßburg (mind. 3x Umsteigen).
Eine Alternative gibt es übrigens noch: Mit dem Nachtzug nach Basel und von da aus mit dem TGV nach Marseille oder Paris. Das paßt von dem Umsteigezeiten ziemlich gut und Fahrräder werden da auch mitgenommen.
von: Falk

Re: Bahnfahren in Frankreich - 31.12.14 02:59

Das habe ich im letzten Juni probiert. Zur Erleichterung ohne Rücksicht auf regulären Fahrradtransport. Mit Umladen in Genf und Valence TGV war ich am Abend dreiviertel acht in Perpignan. Eine Stunde Übergang in Genf Cornavin und vielleicht fünfzig Minuten in Valence TGV. Das mit drei Fahrkarten, wozu auch Durchtarifierung mit Degression und zehn Stunden. Der gewöhnliche lokbespannte Nachtzug von Cerbère nach Straßburg heimwärts brauchte für deutlich weniger Geld bei längerem Laufweg zwölfeinhalb Stunden. Kein Ruhm für die Hochgeschwindigkeitseisenbahn. Bis Leipzig–Barna als Tagleistung möglich wird, vergehen noch viele Jahre und die Nachtstrecke Le–Offenburg (bzw Basel) ist gegenüber der zwischen Straßburg und Portbou die deutlich dünnere Variante.
Die auch von Hafas vorgeschlagene Variante über Paris habe ich wegen offensichtlicher Unsinnigkeit gelassen. Billiger wäre sie vermutlich nicht gewesen und zu oft muss ich die Ehrenrunde um die Place de la Bastille auch nicht haben.

Die OSB-Triebwagen zwischen Offenburg und Straßburg sind an kritischen Tagen wie Ferienbeginn und -ende als Zu- und Abbringer zum Nachtzug in Richtung Portbou (und Barna) schnell mal überfordert. Sollte man zumindest in einer Ecke des Hirnkastens aufbewahren.
von: inga-pauli

Re: Bahnfahren in Frankreich - 31.12.14 08:04

In Antwort auf: Falk

Die auch von Hafas vorgeschlagene ...

Falk, was ist "Hafas"?

In Antwort auf: Falk
Die OSB-Triebwagen zwischen Offenburg und Straßburg sind an kritischen Tagen wie Ferienbeginn und -ende als Zu- und Abbringer zum Nachtzug in Richtung Portbou (und Barna) schnell mal überfordert. Sollte man zumindest in einer Ecke des Hirnkastens aufbewahren.

Und Sonnabendvormittag!!!! Da fahren Massen nach Strasbourg - und spätnachmittags wieder zurück!
von: Oldmarty

Re: Bahnfahren in Frankreich - 31.12.14 11:38

In Antwort auf: inga-pauli
In Antwort auf: Falk

Die auch von Hafas vorgeschlagene ...

Falk, was ist "Hafas"?



Das oder so
von: Falk

Re: Bahnfahren in Frankreich - 31.12.14 11:47

Wenn es schnell gehen und nicht erst die Anzahl der mitfahrenden Schwiegermütter ermittelt werden soll, dann ist fahrplan.oebb.at mein Favorit. Insbesondere im mitteldeutschen Raum adressenscharf funktioniert www.insa.de.
von: Martina

Re: Bahnfahren in Frankreich - 31.12.14 12:50

In Antwort auf: Oldmarty

Das oder so


Ich glaub, ich werde wirklich alt. Früher als angeblich alles noch besser war, gabs noch keine Bahnauskunft im Indernetz, da musste man zu jedem Fahrplanwechsel ein 'Kursbuch auf CD' kaufen. Und da stand das Wort Hafas noch auf der CD-Hülle drauf. zwinker

Martina
von: Oldmarty

Re: Bahnfahren in Frankreich - 31.12.14 14:24

In Antwort auf: Martina
In Antwort auf: Oldmarty

Das oder so


Ich glaub, ich werde wirklich alt. Früher als angeblich alles noch besser war, gabs noch keine Bahnauskunft im Indernetz, da musste man zu jedem Fahrplanwechsel ein 'Kursbuch auf CD' kaufen. Und da stand das Wort Hafas noch auf der CD-Hülle drauf. zwinker

Martina


Flosse rüberreich zwinker und vor der CD war es ein Wälzer oder man ist direkt zum Schalter gegangen
von: inga-pauli

Re: Bahnfahren in Frankreich - 31.12.14 15:04

In Antwort auf: Oldmarty
oder so

Danke - nun muss ich nicht ahnungslos ins Neue Jahr gehen party
von: Oldmarty

Re: Bahnfahren in Frankreich - 31.12.14 15:09

In Antwort auf: inga-pauli
In Antwort auf: Oldmarty
oder so

Danke - nun muss ich nicht ahnungslos ins Neue Jahr gehen party


Wow........ da habe ich ja noch eine gute Tat getan dieses Jahr party
von: Deul

Re: Bahnfahren in Frankreich - 31.12.14 15:44

Dannist dein Soll ja erfüllt. Jedes Jahr eine Gute Tatlachteuflisch
von: inga-pauli

Re: Bahnfahren in Frankreich - 31.12.14 15:53

Das war aber knapp vor Schluss! grins wein bier
von: malbec

Re: Bahnfahren in Frankreich - 01.01.15 16:55

Da in der Diskussion auch Bahn/Flugzeug gegeneinander gestellt werden, ein kleines Beispiel für eine (Teil)Spanien-Tour (alpha und omega = München)mit Radreisestart Banyuls-sur-Mer(F) und -ende Barcelona: DB/SBB/SNCF bieten anreisemäßig bei derzeitigem Fahrplan 5 Teilstrecken für die Mitnahme eines nichtzerlegten (ich hab einfach keine Lust auf die ewige Ein- und Auswicklerei) Rades: M - Genf, Genf - Lyon, Lyon - Avignon, Avignon - Montpellier, Montpellier - Banyuls. Das alles für ca. 390 € hin und zurück im Seniorentarif (+ eine Übernachtung (Lyon) ca. 80 - 90 €).

Vueling macht MUC - BCN für ca. 230 € hin und zurück einschl. Radtransport. Dazu noch der Schlechte-Gewissen-CO2-Kostenausgleich über Atmosfair von aufgerundet 20 €.

Trotz der deutlichen Zeit- und Kostenvorteile des Flugzeugs werde ich die Bahn nehmen, weil Zug fahren tausend Mal schöner ist als fliegen und weil ich fest mit Frau Merkels und Herrn Schäubles Einsicht rechne, die Renten 2015 kräftig zu erhöhen.

Aber grotesk ist das schon, wie die umweltschweinige Fliegerei künstlich billiger gehalten wird.


Viele Grüße
Karl
von: Falk

Re: Bahnfahren in Frankreich - 01.01.15 22:33

Übernachtung in Lyon? Die wäre nicht notwendig, wenn der Nachtzug Cerbère–Straßburg (bzw Straßburg–Portbou) verkehrt. Möglich, dass die Verkehrstage wieder nur kurzfristig bekanntgegeben werden. Falls Du die Fahrt Barcelona–Cerbère übersehen haben solltest, die ist, da auf der Altstrecke nur noch Regionalverkehr besteht, unproblematisch. Spätestens zwischen Figueras und Cerbère besteht aber kein Stundentakt mehr.
von: malbec

Re: Bahnfahren in Frankreich - 02.01.15 21:13

In Antwort auf: Falk
Übernachtung in Lyon? Die wäre nicht notwendig, wenn der Nachtzug Cerbère–Straßburg (bzw Straßburg–Portbou) verkehrt.


Hervorragend! Den habe ich glatt übersehen. Fährt zumindest derzeit Paris Austerlitz 21:56 Banyuls-sur-Mer 08:03 (€ 93). Komisch allerdings, dass ein Zustieg in Lyon offenbar nicht möglich ist. Egal, mit München - Strasb.(€ 41) und Strasb. - Paris Est (TGV 2358 mit velo non plié und € 50) ist das zwar immer noch ein gutes Stück teurer als das Flugzeug, aber eben viel schöner und manchmal darf auch der Umweg ein bisschen das Ziel sein.

Barcelona - Cerbère und umgekehrt ist in der Tat kein Problem.

Viele Grüße
Karl

P.S.: Im Zeitalter der Volksbegehren wäre es doch mal einen Versuch wert, per Volksentscheid dafür zu sorgen, dass nicht immer nur Leute aus der Automobil - bzw. Luftfahrtindustrie Bahnvorstandsvorsitzende werden können.
von: inga-pauli

Re: Bahnfahren in Frankreich - 02.01.15 21:23

In Antwort auf: malbec


P.S.: Im Zeitalter der Volksbegehren wäre es doch mal einen Versuch wert, per Volksentscheid dafür zu sorgen, dass nicht immer nur Leute aus der Automobil - bzw. Luftfahrtindustrie Bahnvorstandsvorsitzende werden können.


Es gibt hierzulande keine bundesweiten Volksentscheide!
von: Martina

Re: Bahnfahren in Frankreich - 02.01.15 21:48

In Antwort auf: inga-pauli
In Antwort auf: malbec


P.S.: Im Zeitalter der Volksbegehren wäre es doch mal einen Versuch wert, per Volksentscheid dafür zu sorgen, dass nicht immer nur Leute aus der Automobil - bzw. Luftfahrtindustrie Bahnvorstandsvorsitzende werden können.


Es gibt hierzulande keine bundesweiten Volksentscheide!


Und selbst wenn es sie gäbe, kann ich mir nicht vorstellen, dass der Vorstand eines Unternehmens per Volksentscheid bestimmt wird.

Martina
von: veloträumer

Re: Bahnfahren in Frankreich - 02.01.15 22:30

In Antwort auf: malbec
Fährt zumindest derzeit Paris Austerlitz 21:56 Banyuls-sur-Mer 08:03 (€ 93). Komisch allerdings, dass ein Zustieg in Lyon offenbar nicht möglich ist.

Das ist ein Nachtzug, der hält mitten in der Nacht nicht (bzw. nicht zum Aus- und Einsteigen) wegen Nachruhe. Entsprechend gibt es nur Halte im Startgebiet abends und im Zielgebiet morgens. Es gibt allerdings auch Tages-TGVs, die halten auch nicht in Lyon (Paris - Avignon, Paris - Montpellier). Es gibt eine Schnelltrasse, auf der Züge Lyon umfahren können. Lyon ist denkbar ungünstig als Knotenpunkt nach meiner Erfahrung, zumindest mit Rad. Von München nach Genf ist ohnehin sehr umständlich. Sinnvoll ist von Genf ohnehin dann per Rad-TGV nach Paris und dann Nachtzug nach Süden.
von: veloträumer

Re: Bahnfahren in Frankreich - 02.01.15 22:52

In Antwort auf: Seghal
In Antwort auf: StephanBehrendt
In Antwort auf: veloträumer
Nun, Luxembourg ist von Deutschland aus auch nicht so gut erreichbar, glaube ich mal (Fernzuganbindung mit Rad Mitte/Nord).
Der IC ab Koblenz war früher kaum schneller als die jetzige stündliche RE-Verbindung. Luxemburg ist von Norddeutschland nicht schlechter zu erreichen als Straßburg.

Es gab sogar mal einen IC von Emden nach Luxemburg, aber der fährt nur noch bis Koblenz. Von daher ist jetzt die Route über die Rollbahn die bessere (mit 2x Umsteigen für mich). Dennoch ist Luxemburg von Nordwestdeutschland deutlich besser zu erreichen als Straßburg (mind. 3x Umsteigen).
Eine Alternative gibt es übrigens noch: Mit dem Nachtzug nach Basel und von da aus mit dem TGV nach Marseille oder Paris. Das paßt von dem Umsteigezeiten ziemlich gut und Fahrräder werden da auch mitgenommen.

Da stimmt einiges wohl nicht. Basel - Marseille gibt es nicht als TGV mit Rad, auch nicht Strasbourg - Marseille. Die Hoffnungen auf diese Linie wurden hier schon diskutiert (auch weil ab Frankfurt). Aktuelle Prüfung von mir ergab auch keine positives Ergebnis für Basel. Von Hamburg nach Strasbourg gibt es auch Verbindungen (mit Rad) mit zwei Umstiegen, dauert aber insgesamt etwas länger als Hamburg - Luxembourg. Ohne Rad ist es gar egal, ob die Verbindung Hamburg Paris über Köln oder Karlsruhe geht, da etwa gleiche Reisezeit. Auch ohne Rad ist die Tages-Verbindung allerdings sehr zeitraubend.

Mir zumindest neu, vielleicht auch sonst nicht bekannt: Luxembourg ist vergleichbar mit Strasbourg, es gehen mehrere Rad-TGVs nach Paris, auch aktuell die NZ-Verbindung nach Cerbère. Aus der Region Niederrhein/Köln/Ruhgebiet daher eine gute Möglichkeit trotz der Moselverbindung. Ab Hamburg ist natürlich schon eine Strecke mehr, aber es funktioniert z.B. 10:46 ab Hamburg, via Luxembourg, Ankunft Cerbère ca. 9 Uhr nächster Tag. Wenn man alle denkbaren Kombis so durchspielen würde, sind die Transitverbindungen aus dem Norden nach Südfrankreich durchaus im Rahmen, auch ohne Nachtzug Hamburg - Paris. Anders fällt das Ergebnis aus, wenn man nur nach Paris will. Von Lüttich oder Brüssel habe ich keine Rad-TGVs nach Paris gefunden.
von: Axurit

Re: Bahnfahren in Frankreich - 03.01.15 06:24

In Antwort auf: malbec
Fährt zumindest derzeit Paris Austerlitz 21:56 Banyuls-sur-Mer 08:03 (€ 93). Komisch allerdings, dass ein Zustieg in Lyon offenbar nicht möglich ist.
Dieser Nachtzug fährt nicht über Lyon sondern über Limoges, Brive-la-Gaillarde, Toulouse. Deswegen fährt er auch ab Gare d'Austerlitz und nicht ab Gare de Lyon. Und er braucht deswegen auch keinen der bei Nachtzügen üblichen Zwangshalte einzulegen, um zu zivilen Zeiten in Narbonne, Perpignan und Portbou anzukommen.
von: hopi

Re: Bahnfahren in Frankreich - 03.01.15 07:27

In Antwort auf: veloträumer
Von Lüttich oder Brüssel habe ich keine Rad-TGVs nach Paris gefunden.
da fährt doch auch der Thalys. Mit dem bin ich schon mehrfach direkt ab Duisburg nach Paris gefahren. Bei meinem leichten Reiserennrad muß da nur das Vorderrad ausbauen und dann den ganzen Krempel in eine Hülle packen, Max. 120 cm lang. Das geht dann auch noch ohne zusätzliches Fahrradticket. Oder ist diese Möglichkeit zwischenzeitlich gestrichen worden?
von: Uli

Re: Bahnfahren in Frankreich - 03.01.15 09:00

Mit ausreichender (Teil-) Demontage und Verpacken des Rades kann jeder Zug genommen werden. Hier geht es aber um Verbindungen, in denen das Rad als Ganzes mitgenommen werden kann. Da fällt der Thalys trotz großmundiger Versprechnungen in der Vergangenheit leider immer noch raus.
Gruß
Uli
von: Seghal

Re: Bahnfahren in Frankreich - 03.01.15 10:06

Ja, da hatte ich mich versehen. Das kommt davon, wenn man 1. alte Daten verwendet und 2. nicht richtig hinguckt. peinlich
von: hopi

Re: Bahnfahren in Frankreich - 03.01.15 12:04

In Antwort auf: Uli
Mit ausreichender (Teil-) Demontage und Verpacken des Rades kann . . . .
das ist mir durchaus bekannt. Ich wollte nur, statt in das weit verbreitete und wenig zielführende Jammern einzustimmen, auf konkrete bestehende und durchaus ohne großen Aufwand für viele Radteisende nutzbare bestehende Verbindungen verweisen. schmunzel
von: veloträumer

Re: Bahnfahren in Frankreich - 03.01.15 16:07

In Antwort auf: hopi
Bei meinem leichten Reiserennrad muß da nur das Vorderrad ausbauen und dann den ganzen Krempel in eine Hülle packen, Max. 120 cm lang. Das geht dann auch noch ohne zusätzliches Fahrradticket. Oder ist diese Möglichkeit zwischenzeitlich gestrichen worden?

Im neuen Buchungssystem der SNCF mit Fahrrad kann man sogar zwischen beiden Optionen wählen: Nicht zerlegbares Rad/mit Gebühr oder zerlegtes Rad als Gepäckstück/ohne Gebühr. Bei den Franzosen also bereits idiotensicher gemacht. Mir ist dabei immer etwas mulmig, da ich vermute, dass damit Zerlegungsvariante schmackhaft und zur Regel gemacht werden soll. Wie aber schon bemerkt, ist mit Rad-Zügen hier im Forum immer die unzerlegte Variante gemeint. Wenn man eine Reiserad mit Taschen vorne und hinten hat, hat man in engen Zügen auch ohne zerlegtes Rad schon genügend zu schleppen und zu verstauen.

Zur voll geschützten Zerlegungsvariante noch eine Kurzgeschichte: Ich war kürzlich in einem Radladen, da hat einer sein Rennrad in einem Radkoffer probeverpackt. War eine ziemlich Stressarbeit, Koffer klemmte überall, Schmutzfestival trotz Handschuhe, Schnittwunden beim Packer usw. Der Koffer kostete leichte 800 Euro (!) und wiegt einiges mehr als das Rad selbst. Ich habe noch gefragt, wo es mit dem Carbonflitzer hingeht. - Auf die Kanaren. - Habe darauf geantwortet, er soll sich vor Ort eine Mühle kaufen, das kommt billiger und kostet weniger Nerven, selbst wenn er das gekaufte Rad im Meer entsorgen müsste. Mehr Platz braucht so ein Koffer übrigens auch als ein Solorad. Wie problemlos und platzsparend ein Reiserad in eine TGV-Duplex hineinpassen würde, wenn keine Vorschrift dagegen sprechen würde, kann man in der Einführung meines letzten Sommerreiseberichtes nachschauen. In einen TGV-Duplex würde ich sogar mehr Räder platzsparend und störungsfrei unterbringen als in TGVs, die offiziell Radmitnahme anbieten. Ohne Bürokraten wären das Leben eh viel einfacher - aber das ist wohl auch im neuen Jahr nur ein frommer Wunsch. traurig
von: redfalo

Re: Bahnfahren in Frankreich - 07.01.15 21:05

Ich habe mich nicht durch die gesamte Diskussion geackert, also sorry, falls dieser Link schon geteilt wurde. Aber die Seite Capitaine Train ist eine tolle Alternative zur SNCF-Buchungsseite. Dort konnte ich auch schon letztes Jahr online Fahrrplätze im TGV buchen, und die Verbindungen, die angeboten werden, sind teilweise besser.
Beste Grüße
Olaf
von: redfalo

Re: Bahnfahren in Frankreich - 07.01.15 21:08

In Antwort auf: Uli
Mit ausreichender (Teil-) Demontage und Verpacken des Rades kann jeder Zug genommen werden. Hier geht es aber um Verbindungen, in denen das Rad als Ganzes mitgenommen werden kann. Da fällt der Thalys trotz großmundiger Versprechnungen in der Vergangenheit leider immer noch raus.
Gruß
Uli


Die Zugverbindungen nach Paris und Brüssel aus dem Rheinland sind für Radler eine einzige Katastrophe.

Noch schlimmer ist, dass bald wohl auch der Eurostar keine Räder mehr transportiert. Die kriegen ab 2015 neue Züge, in denen wohl offenbar die Fahrrad-Abstellplätze Sitzen zum Opfer gefallen sind.
von: Falk

Re: Bahnfahren in Frankreich - 08.01.15 01:14

Gar nicht mehr, nicht mehr im Ganzen oder nur als Schikane wie die Größenbegrenzung? Rollkoffer werden nicht aussterben und mit Rollkofferziehern wird sich doch Eurostar UK nicht anlegen. Zumindest kann ich mir das nicht vorstellen.
von: Holger

Re: Bahnfahren in Frankreich - 08.01.15 05:09

In Antwort auf: hopi
In Antwort auf: Uli
Mit ausreichender (Teil-) Demontage und Verpacken des Rades kann . . . .
das ist mir durchaus bekannt. Ich wollte nur, statt in das weit verbreitete und wenig zielführende Jammern einzustimmen, auf konkrete bestehende und durchaus ohne großen Aufwand für viele Radteisende nutzbare bestehende Verbindungen verweisen. schmunzel

Das wäre eine Definitionsfrage. Ich reise meist alleine und habe sechs Taschen am Rad. Die alle abzunehmen und das Rad zunzerlegen ist für mich ein zu großer Aufwand. Mit auseinandergehalten Rennrad bin ich auch schon gefahren, das geht natürlich besser.
von: hopi

Re: Bahnfahren in Frankreich - 08.01.15 07:50

In Antwort auf: Holger
Mit auseinandergehalten Rennrad bin ich auch schon gefahren, das geht natürlich besser.
und genau über diese Art von Rädern hatte ich in meinem ersten Beitrag zur Nutzbarkeit des Thalys geschrieben.
von: Holger

Re: Bahnfahren in Frankreich - 08.01.15 08:35

In Antwort auf: hopi
In Antwort auf: Holger
Mit auseinandergehalten Rennrad bin ich auch schon gefahren, das geht natürlich besser.
und genau über diese Art von Rädern hatte ich in meinem ersten Beitrag zur Nutzbarkeit des Thalys geschrieben.

Das ist mir nicht entgangen. Ich wollte nur weiter weitverbreitet und wenig zielführend jammern - weil ich ungern meine Art des Reisens an die Beschränkungen der Anreise anpasse. Deshalb meine Bemerkung mit der Definitionsfrage. Für mich ist der Aúfwand nämlich durchaus beachtlich; mit dem Rennrad zu reisen ist nicht meine bevorzugte Radreiseweise - und mit meiner bevorzugten Radreiseweise sind die TGVs eben nicht einfach zu nutzen.

Wobei sich durch Jammern - und auch durch E-Mails an SNCF und DB - nicht viel ändern wird, insofern denke ich über eine Anpassung meiner Radreiseweise auf Falksche Art durchaus nach.
von: redfalo

Re: Bahnfahren in Frankreich - 08.01.15 12:08

In Antwort auf: Falk
Gar nicht mehr, nicht mehr im Ganzen oder nur als Schikane wie die Größenbegrenzung? Rollkoffer werden nicht aussterben und mit Rollkofferziehern wird sich doch Eurostar UK nicht anlegen. Zumindest kann ich mir das nicht vorstellen.


Ich habe das bei der (natürlich verspäteten)Auslieferung des ersten neuen Siemens-Zugs an Eurostar vor ein paar Monaten irgendwo gelesen, inklusive des Ärgers britischer Fahrrad-Aktivisten.

Als verpacktes Gepäckstück, dass die normalen Gepäckmaße einhält, kannst du ein Rad sicherlich auch weiterhin aufgeben, wobei - auch das habe ich nur vage im Hinterkopf - Eurostar wohl die Maße so verändert hat, dass viele standardmäßigen Fahrradkoffer zu groß sind.

Was mit den neuen Zügen wohl wegfallen soll ist die bisherige Möglichkeit, das Rad unverpackt als Fahrrad aufzugeben. Also die Option in der dritten Spalte dieser Tabelle ("Registered luggage service")

http://www.eurostar.com/uk-en/travel-inf...r-bike-eurostar

OT: Als Brompton- und Moulton-Fahrer bin ich persönlich zum Glück nicht so stark davon betroffen. schmunzel
von: Falk

Re: Bahnfahren in Frankreich - 08.01.15 23:14

Es geht ja gerade darum, das Gepäck nicht aufgeben zu müssen. Nicht nur, dass »aufgeben« zwei Bedeutungen hat und man von der ersten schnell zur zweiten kommt, aufgegebenes Gepäck verträgt sich nicht mit dem Hochgeschwindigkeitverkehr. Dadurch entstehen wieder Wartezeiten, die man doch gerade vermeiden will.
Reisen mit Kleinradfahrrad wäre durchaus denkbar, aber dann müsste ich mich doch an einen Hänger gewöhnen.
Seit Inbetriebnahme der Schnellfahrstrecke von Ashford bis London St. Pancras sind die Wagen nach britischem Profil technisch nicht mehr notwendig. Man könnte jeden Triebzug einsetzen, der mit halber Antriebsleistung aus dem Tunnel wieder rauskommt. Der Grund für die Kantenlängenbeschränkung war schon vorher ausgesprochen dünn. Mit dem Schiff über den Kanal ist inzwischen keine sinnvolle Alternative mehr. Oostende–Dover, eigentlich die sinnvollste Verbindung aus dem mitteldeutschen Raum, hat sich erledigt. Nach Calais käme man, aber ab Brüssel generell mit Eurostarzügen. Dort – siehe oben. Einmal im Zug könnte man auch gleich bis nach London fahren. Außerdem, Leipzig–Calais dauert über zwölf Stunden. Das zum Thema »schöne neue Hochgeschwindigkeitswelt«.
Irgendwie bescheuert.

Noch einen Unterschied zu früher gibt es. »British Rail« konnte Fremdsprachen. Eurostar UK hat es offenbar nicht mehr nötig. Die letzte Rettung wäre, meinen Hobel mal zu messen. Mit ausgebauten Laufrädern wären die 85 Zentimeter vielleicht machbar.
von: Holger

Re: Bahnfahren in Frankreich - 09.01.15 06:51

Jetzt Off-topic, warum hat sich Oostende-Dover erledigt? Fahren die nicht mehr? Die sind meine Erinnerungen an Englandurlaube, zugegeben, ein paar Jahre her, da war ich noch Kind ...
von: Falk

Re: Bahnfahren in Frankreich - 09.01.15 08:21

Dort gab es mehrere Betreiberwechsel. Nach P&O kam Hoverspeed, die waren pflegeleicht, aber hatten nicht lange Geduld. Dann war eine Weile Ruhe und dann kam eine Reederei, die »aus Sicherheitsgründen« keine Fahrräder transportierte. Mit Waffen, radioaktivem Material und Giftstoffen hatte man allerdings wie meistens keine Probleme.
Inzwischen soll es wieder eine Seestrecke Oostende–Ramsgate ohne kopfschussbedingte Ausschlüsse geben.
von: redfalo

Re: Bahnfahren in Frankreich - 09.01.15 09:12

In Antwort auf: Falk
Es geht ja gerade darum, das Gepäck nicht aufgeben zu müssen. Nicht nur, dass »aufgeben« zwei Bedeutungen hat und man von der ersten schnell zur zweiten kommt, aufgegebenes Gepäck verträgt sich nicht mit dem Hochgeschwindigkeitverkehr.


Mir ginge es in erster Linie darum, überhaupt ein Full-Size-Fahrrad unzerlegt im Hochgeschwindigkeitzug transportieren zu können. Am liebsten natürlich, wenn ich es auch selbst verladen kann, so wie in den französischen TGVs mit Fahrradstellplätzen. Die bisherige Eurostar-Lösung, bei der zu das Rad eine Stunde vorher einchecken musst, ist umständlich (und auch teuer), aber immer noch besser als gar keine Fahrrad-Mitnahmemöglichkeit.

Dein Wartezeit-Argument zieht beim Eurostar nur bedingt: Wegen der flughafen-ähnlichen Sicherheitskontrollen musst du ja ohnehin mindestens eine halbe Stunde vorher einchecken.


In Antwort auf: Falk
Seit Inbetriebnahme der Schnellfahrstrecke von Ashford bis London St. Pancras sind die Wagen nach britischem Profil technisch nicht mehr notwendig. Man könnte jeden Triebzug einsetzen, der mit halber Antriebsleistung aus dem Tunnel wieder rauskommt.


Ist nicht die unterschiedliche Signaltechnik in Deutschland, BeNeLu, Frankreich und UK nach wie vor ein Problem - und die damit verbundenen Zulassungen in den verschiedenen Ländern? Wenn ich mich richtig erinnere, war das einer der Gründe, warum die Deutsche Bahn ihre 2012 bekannt gegebenen Pläne, ICE-Direktverbindungen nach London einzuführen, verschieben musste.

In Antwort auf: Holger
Jetzt Off-topic, warum hat sich Oostende-Dover erledigt? Fahren die nicht mehr? Die sind meine Erinnerungen an Englandurlaube, zugegeben, ein paar Jahre her, da war ich noch Kind ...


Die Fährverbindung Oostende-Ramsgate ist seit ein paar Jahren komplett eingestellt, Oostende-Dover gibt es m.E. schon länger nicht mehr. Oostende-Ramsgate nahm tatsächlich in den letzten Jahren nur noch PKWs mit, keine Fussgänger und Fahrradpassagieren.

Oostende wäre in der Tat geographisch der beste Hafen aus NRW und Mitteldeutschland, aber meines Wissens gibt es von dort aus überhaupt keine England-Fähren mehr. Harwich-Esbjerg wurde 2014 auch eingestellt, und Newhaven-Dieppe hat nur in letzter Sekunde nochmal eine Galgenfrist bekommen.

Wenn ich mit dem Rad von England nach Deutschland fahren will, ist für mich Harwich-Hoek die beste Verbindung. Von Hoek ins Ruhrgebiet sind es rund 280km, Nijmwegen in der Mitte ist ein guter Stopover. (Hier meine bevorzugte Strecke: http://www.gpsies.com/map.do?fileId=avppallzcfbxqmtk)

Für eine Route Strecke über Frankreich ist für mich der Eurostar nach Lille die beste Variante. Wenn man früh bucht, kostet das Ticket London-Lille um die 50 Pfund. Zug nach Dover und Fähre nach Calais oder Dünkirchen kostet in etwa genausoviel, dauert aber zwei bis dreimal so lang.

Von Lille an den westlichen Rand des Ruhrgebiets sind es so 330 km (http://www.gpsies.com/map.do?fileId=yhmhpoojuyunjqqh) Voraussetzung ist, dass man sein Rad so verpackt, dass es beim Eurostar als Handgepäck durchgeht (mit dem Brompton und dem Moulton kein Problem.)



von: Martina

Re: Bahnfahren in Frankreich - 09.01.15 09:21

In Antwort auf: redfalo

Wenn ich mit dem Rad von England nach Deutschland fahren will, ist für mich Harwich-Hoek die beste Verbindung.


Uns ist es damals irgendwie nicht gelungen, von Hoek eine vernünftige Zugverbindung nach Hause (Süddeutschland) zu finden, obwohl der Fährhafen ja sogar einen Bahnhof hat. Da war der Nachtzug von Amsterdam (den es wohl auch nicht mehr gibt) deutlich einfacher.

Martina
von: redfalo

Re: Bahnfahren in Frankreich - 09.01.15 10:53

In Antwort auf: Martina
In Antwort auf: redfalo

Wenn ich mit dem Rad von England nach Deutschland fahren will, ist für mich Harwich-Hoek die beste Verbindung.


Uns ist es damals irgendwie nicht gelungen, von Hoek eine vernünftige Zugverbindung nach Hause (Süddeutschland) zu finden, obwohl der Fährhafen ja sogar einen Bahnhof hat. Da war der Nachtzug von Amsterdam (den es wohl auch nicht mehr gibt) deutlich einfacher.

Martina


War vielleicht etwas missverständlich formuliert. Was ich meinte ist: Wenn ich eine Radtour von England nach Deutschland (ins Ruhrgebiet) mache.

Wenn man mit Rad und Bahn unterwegs ist, ist das Problem bei Hoek (wie bei allen anderen Fährhäfen), dass die Fernzüge nach Deutschland ICEs der Deutschen Bahn sind, oder - wenn es über Brüssel geht - der Thalys. Man kann von Hoek ins Ruhrgebiet auch mit Nahverkehrszügen fahren, die Räder mitnehmen, aber das erfordert viel Geduld und einige Umsteigerei.
von: olafs-traveltip

Re: Bahnfahren in Frankreich - 09.01.15 11:27

Zwischen Hoek und Rotterdam Centraal gibt es einen modernen Nahverkehrszug, der wohl alle 30 Minutne verkehrt.

Ab Rotterdam kann man im IC-Netz der NSB eigentlich jedes Ziel im Land gut erreichen, z.B. in Amsterdam den IC nach Berlin.
von: redfalo

Re: Bahnfahren in Frankreich - 09.01.15 11:55

Stimmt, den IC nach Berlin habe ich vergessen. Aber ins Ruhrgebiet siehts so aus:

Hoek-Oberhausen ohne Fahrrad: 2:58h, 2x Umsteigen (in Rotterdam und Utrecht)

Hoek-Oberhausen mit Fahrrad: 4:41h, 4x Umsteigen (Rotterdam, Venlo, Viersen, Duisburg)

Oder nach Frankfurt/M:
ohne Fahrrad: 5:04h, 2x Umsteigen (in Rotterdam und Utrecht)
mit Fahrrad: 7:17h, 4x Umsteigen (oder 8:13h mit 3x Umsteigen)

von: hopi

Re: Bahnfahren in Frankreich - 09.01.15 12:54

In Antwort auf: Martina
Da war der Nachtzug von Amsterdam (den es wohl auch nicht mehr gibt) deutlich einfacher.
Ich habe soeben mal nachgeschaut. Der Nachtzug von Amsterdam nach München über Stuttgart wurde mir ohne Vorbehalte für verschiedene Abfahrstage angezeigt.
von: Martina

Re: Bahnfahren in Frankreich - 09.01.15 12:57

In Antwort auf: hopi
In Antwort auf: Martina
Da war der Nachtzug von Amsterdam (den es wohl auch nicht mehr gibt) deutlich einfacher.
Ich habe soeben mal nachgeschaut. Der Nachtzug von Amsterdam nach München über Stuttgart wurde mir ohne Vorbehalte für verschiedene Abfahrstage angezeigt.


Das freut mich sehr. schmunzel Ich muss gestehen, dass ich gar nicht nachgeschaut habe, sondern aus den in letzter Zeit häufigen Meldungen, dass die Nachtzüge abgeschafft werden einfach geschlossen habe, dass es ihn nicht mehr gibt.

Martina
von: hopi

Re: Bahnfahren in Frankreich - 09.01.15 13:01

ich hatte auch nur nachgeschaut, weil dieser Nachtzug von Duisburg nach München für einige meiner möglichen Anreisen zu Radtouren durchaus von Intersse ist.
von: Felix-Ente

Re: Bahnfahren in Frankreich - 09.01.15 16:57

Der Nachtzug Berlin - Amsterdam wurde eingedampft auf Berlin - Oberhausen. böse

(Ob der früher auch schon aus Prag kam, kann mir als Berlin-Holland-Fahrer ja wurst sein.)
von: StefanS

Re: Bahnfahren in Frankreich - 09.01.15 17:03

In Antwort auf: Martina
Ich muss gestehen, dass ich gar nicht nachgeschaut habe, sondern aus den in letzter Zeit häufigen Meldungen, dass die Nachtzüge abgeschafft werden einfach geschlossen habe, dass es ihn nicht mehr gibt.

Es ist ja auch der Frankreich-Thread zwinker Die Nachtzüge nach Frankreich wurden samt und sonders eingestampft.

Stefan
von: fredfeuer

Re: Bahnfahren in Frankreich - 08.02.15 22:08

Ich komme aus Hannover und plane Bahnfahrt mit Fahrrad am 11./12.7. nach Paris jetzt folgendermaßen: Sa. 11.7. Hannover - Koblenz - Luxemburg(ca. 15:30Uhr), dort Übernachtung und am nächsten Vormittag per TGV mit Fahrradkarte nach Paris (dauert ca. 2 Std.)zu buchen unter http://de.voyages-sncf.com/de/; Kosten für 2 Personen mit Hotel etwa 250 Euro (Jugendherberge in Luxemburg sehr gut)
Da am 11.7. nur noch ein Zug um 16:11 Uhr von Luxemburg nach Paris fährt (wenn der Fahrplan so ist wie im April), ist mir das Risiko mit einer Umsteigezeit von 40 Minuten zu groß und eine Übernachtung zwar teuer, aber stressfreier. Die Alternativen von Strassburg oder Basel aus erscheinen mir zu teuer.
Ist jemand schon mal mit "unzerlegtem" Rad im TGV von Luxemburg nach Paris gefahren ? Und ist das vergleichbar mit der Unterbringung im IC oder RE in Deutschland? Wie sind die Erfahrungen mit der SNCF- Onlinebuchung solcher Tickets?
von: Holger

Re: Bahnfahren in Frankreich - 08.02.15 22:13



So sieht das aus, war allerdings Paris - Karlsruhe, als es noch ging.

Ticket habe ich allerdings in Deutschland gekauft, ich glaube bei Gleisnost
von: radius

Re: Bahnfahren in Frankreich - 09.02.15 06:14

Ich habe gestern online - ohne das geringste Problem - den durchgehenden TGV von Straßburg nach Nantes gebucht - mit Fahrradstellplatz. Und das für den sagenhaften Preis von nur 40 Euro!
Es gibt zwei dieser Abfahrten täglich, morgens um 7 und nachmittags kurz nach 15 Uhr.
von: Holger

Re: Bahnfahren in Frankreich - 09.02.15 06:37

Gilt diese Antwort jetzt mir? Ich wollte ja eigentlich nur dem vorher Fragenden zeigen, wie das bei mir im Zug aussah.

Innerhalb Frankreichs klappt das ja mit dem Fahrradticket. Das Problem sind nach wie vor grenzüberschreitende Fahrten, wobei ich es noch nicht mit dem Capitaine Trainer versucht habe.

Gruß,
Holger
von: Seghal

Re: Bahnfahren in Frankreich - 09.02.15 07:23

Ich hatte exakt so einen Platz auf der Strecke Paris-Nantes letztes Jahr. Nervig am TGV ist halt, daß man mit dem Rad eine kleine Treppe hoch und durch eine Tür am Ende dieser muß.
von: StefanS

Re: Bahnfahren in Frankreich - 09.02.15 08:13

In Antwort auf: fredfeuer
Da am 11.7. nur noch ein Zug um 16:11 Uhr von Luxemburg nach Paris fährt

Sonnabends ist freilich auch der einzige Wochentag, an dem das der letzte Zug von Luxemburg nach Paris ist. An allen anderen Wochentagen kämt Ihr auch nach 19 Uhr noch direkt nach Paris. Selbst sonnabends geht es noch um 17:30 mit Umstieg in Metz. Der TER (Regionalzug) von Luxembourg nach Metz ist im Fahrplan zwar ohne Fahrradsymbol, aber vermutlich ist das bloße Schlamperei,
laut TER Lorraine nehmen alle TERs Fahrräder mit.

In Antwort auf: fredfeuer
Ist jemand schon mal mit "unzerlegtem" Rad im TGV von Luxemburg nach Paris gefahren ?

Ja, ist genauso wie im Bild von Holger.

In Antwort auf: fredfeuer
Wie sind die Erfahrungen mit der SNCF- Onlinebuchung solcher Tickets?

Mit der SNCF-Webseite hab ich's noch nicht gemacht, da es die Möglichkeit erst seit etwa zwei Monaten gibt. Mit Capitaine Train schon öfters, kein Problem.

Viele Grüße,
Stefan
von: Holger

Re: Bahnfahren in Frankreich - 09.02.15 08:16

In Antwort auf: StefanS
[…]
In Antwort auf: fredfeuer
Wie sind die Erfahrungen mit der SNCF- Onlinebuchung solcher Tickets?

Mit der SNCF-Webseite hab ich's noch nicht gemacht, da es die Möglichkeit erst seit etwa zwei Monaten gibt. Mit Capitaine Train schon öfters, kein Problem.

Viele Grüße,
Stefan

Weißt Du, ob das auf der SNCF-Seite auch für grenzüberfahrende Züge geht?

Gruß,
Holger
von: StefanS

Re: Bahnfahren in Frankreich - 09.02.15 09:56

Wie gesagt, ich habe Reservierungen mit der SNCF-Seite noch nicht ausprobiert. Ich denke, es geht für alle SNCF-Züge, auch wenn die grenzüberschreitend sind (nach Luxemburg, Basel etc).

Viele Grüße,
Stefan
von: Falk

Re: Bahnfahren in Frankreich - 09.02.15 10:17

Zitat:
Weißt Du, ob das auf der SNCF-Seite auch für grenzüberfahrende Züge geht?

Behalte im Hinterkopf, dass unter anderem die SNCF aus dem gemeinsamen Tarif ausgeschert ist. Durchgehende Fahrkarten gibt es nur in sehr begrenztem Umfang, Kooperationszüge dürften gar nicht mehr verkehren.
von: zaher ahmad

Re: Bahnfahren in Frankreich - 09.02.15 11:21

Man erhält bei der SNCF Fahrkarten für alle Züge, die sie selbst betreibt. Egal wohin die fahren. Also z.B. auch nach München oder Frankfurt, falls man mit deren TGV dorthin will und grenzüberschreitend bucht.
Sollte für Luxemburg ebenso gelten.

Grüße

zaher
von: inga-pauli

Re: Bahnfahren in Frankreich - 12.02.15 10:41

Wir haben jetzt - dank Gleisnost - eine gute Verbindung nach Paris (und dann weiter Richtung Süden) gefunden: abends mit dem CNL nach Basel und von dort morgens weiter nach Paris. Wir sind nur ca. 2 1/2 Std. später da, als mit der eingestellten CNL-Direktverbindung!
von: fredfeuer

Re: Bahnfahren in Frankreich - 12.02.15 13:17

Danke Stefan, das wäre wirklich auch eine Option. Ich überlege jetzt aber, ob wir erst am Sonntag losfahren und den TGV um 18:11 ab Luxemburg nehmen. Dann sparen wir auch die Übernachtung in Luxemburg und müssen nicht in Metz umsteigen. Dazu kommt, daß wir sehr wenig französisch sprechen können und immer den Weg des geringsten Widerstandes wählen. Das nächste Mal sind wir dann vielleicht schon mutiger.
von: fredfeuer

Re: Bahnfahren in Frankreich - 12.02.15 22:21

Die Verbindung ist nicht schlecht, aber teurer als die Verbindung Hannover- Luxemburg -Paris.
CNL Hannover - Basel mind. 147 € m. Fahrrädern (2 Personen)
und Basel - Paris 118 € m. 2 Fahrrädern (2 Pers. TGV) , gesamt 265 €

IC/RE Hannover-Koblenz-Luxemburg 78 € m. 2 Rädern und Luxemburg - Paris (2 Pers./Räder TGV) 118 € , gesamt 196 €
Kosten errechnet nach Stand: 10.05.2015
Falls man in Luxemburg 2 Stunden Aufenthalt berechnet, dauert die gesamte Fahrt dann auch nur 13-14 Stunden.
Luxemburg ist übrigens auch eine Reise wert, wenn man die Stadt noch nie gesehen hat.
von: Falk

Re: Bahnfahren in Frankreich - 12.02.15 22:47

Bedenke mal, dass Du in einem richtigen Nachtzug wirklich liegen und schlafen kannst. Nach einer Nacht im Sitzwagen bist Du ziemlich breit. Das riecht nach Sparen am falschen Ende.
von: Seghal

Re: Bahnfahren in Frankreich - 12.02.15 23:59

Man schafft das auch ohne Übernachtung. Hatte das mal für Oldenburg nachgeguckt:
Morgens um 7.35 hier los, an Luxemburg um 15.34 mit Umsteigen in Bremen und Koblenz. Weiter dann um 16.11 in Luxemburg, an Paris um 18.20. Wenn man noch weiter will, müßte man dann allerdings in Paris nächtigen.
Es gibt noch ein paar spätere Züge ab Luxemburg, aber dann ist man schon arg spät in Paris.
von: inga-pauli

Re: Bahnfahren in Frankreich - 13.02.15 09:01

Uns ging es um die Fahrt im Nachtzug: nach dem Arbeitstag abends in die Bahn und am nächsten Abend am Zielort (Toulouse) sein! Tagsüber gibt es mehrere Möglichkeiten: z.B. morgens über Karlsruhe/Offenburg nach Strasbourg und abends mit dem Nachtzug (Liegewagen) nach Montpellier.
Das hätte uns aber einen Urlaubstag mehr gekostet.
von: Seghal

Re: Bahnfahren in Frankreich - 13.02.15 09:28

Ich wollte nur darauf hinweisen. Mal ist für einen das eine besser und mal das andere.
von: fredfeuer

Re: Bahnfahren in Frankreich - 13.02.15 10:29

Die Möglichkeit kenn ich auch, aber mir erschien die Umsteigezeit in Luxemburg zu kurz, wenn man den 16:11 nehmen muss oder will. Bei der Langstrecke von Norddeutschland bis Luxemburg kann schon mal eine größere Verspätung entstehen. Und die vorgebuchten billigen TGV-Tickets sind dann für die Mülltonne.
An allen Tagen ausser Samstag gibt es aber noch spätere Pariszüge von Luxemburg und am Samstag wäre da immer noch die Möglichkeit über Metz mit dem TER (siehe weiter oben).
In Paris kann man meines Erachtens ganz gut mit dem Rad zum Hotel weiterfahren (falls es später wird, ist das sogar angenehmer, weil der Verkehr ruhiger ist).
von: Seghal

Re: Bahnfahren in Frankreich - 13.02.15 10:35

Es geht auch noch eine Stunde eher. Dann hat man schon 1,5 Stunden Luft in Luxemburg. Und wie du schon gesagt hast, es fahren auch noch abends ein paar ab Lux nach Paris. Der nächste dann um 18.11 Uhr.
von: fredfeuer

Re: Bahnfahren in Frankreich - 05.05.15 10:54

Nochmal vielen Dank für die Tipps. Nur nochmal zum Ticketkauf für die französischen Züge (hier Luxemburg-Paris Est): uns hat jetzt das Reisebüro Gleisnost die Tickets gebucht, sehr nette Leute da (auf der SNCF-Webseite war eine zeitlang die Fahrradbuchung nicht möglich, jetzt aber wieder).
von: StefanS

Re: Bahnfahren in Frankreich - 13.03.17 08:02

Ich buddel mal diesen Text von vor vier Jahren aus:
In Antwort auf: StefanS
Rainer (Axurit) hat mich gerade darauf aufmerksam gemacht: Es gibt wieder eine Runde Neuigkeiten zum Thema Bahn+Rad in Frankreich.

Zusammenfassung:
* Anscheinend macht die SNCF beim Thema Doppelstock-TGV (Duplex) eine Kehrtwende und will jetzt doch den Fahrradtransport ermöglichen, wenn auch erst ab 2016. Sofern sich das bewahrheitet, wäre es eine gute Nachricht, da es wegen der immer größeren Zahl der Duplexe zuletzt düster aussah für die weitere Radmitnahme im TGV.

Von der angeblich "auf höchster Ebene" getroffenen Entscheidung, die Fahrradmitnahme in den TGV Duplex ab 2016 zu ermöglichen, ist auch im Jahre 2017 nichts zu spüren, im Gegenteil. Nach der Linie Paris-Straßburg jetzt auch Kahlschlag auf der Linie Paris-Lille. Sonntags verkehrt von Lille nach Paris nur noch ein einziger TGV mit Fahrrädern, und das um 9:13 wirr

Viele Grüße,
Stefan
von: StephanBehrendt

Re: Bahnfahren in Frankreich - 13.03.17 09:30

In Antwort auf: StefanS
Von der angeblich "auf höchster Ebene" getroffenen Entscheidung, die Fahrradmitnahme in den TGV Duplex ab 2016 zu ermöglichen, ist auch im Jahre 2017 nichts zu spüren,
Letzten Sommer wollten wir Straßburg - Bordeaux direkt fahren. Mit Eröffnung der Neubaustrecke wurde die Fahrradmitnahme im Juli eingestellt, ich vermute die Umstellung auf Duplex.
Jetzt wird diese Verbindung mit tgv 5454 wieder mit Fahrradmitnahme angezeigt.
von: StefanS

Re: Bahnfahren in Frankreich - 13.03.17 10:41

In Antwort auf: StephanBehrendt
Letzten Sommer wollten wir Straßburg - Bordeaux direkt fahren. Mit Eröffnung der Neubaustrecke wurde die Fahrradmitnahme im Juli eingestellt, ich vermute die Umstellung auf Duplex. Jetzt wird diese Verbindung mit tgv 5454 wieder mit Fahrradmitnahme angezeigt.

Scheint, als wären sie für diese Verbindungen wieder zum alten Material zurückgegangen, jedenfalls was den Wagen 1 betrifft. Wenn ich eine Reservierung beginne, schlägt er mir Wagen 1, Platz 27 vor, was den alten einstöckigen Wagen entspricht (Seite 2 in diesem Dokument). Gilt übrigens für beide Direktverbindungen des Tages (getestet für ein zufälliges Datum, 22. März).

Falls jemand über (unverpackte) Fahrradmitnahme im Duplex berichten kann, wären das natürlich interessante Neuigkeiten. Also, im Regelverkehr. Für's Wintertreffen durfte mein Fahrrad nämlich ausnahmsweise von Paris nach Metz im Duplex reisen, sogar 1. Klasse. Ich hatte nämlich eine Reservierung (für die 2. Klasse), und sie hatten kurzfristig das Material getauscht. Kein Problem für's Personal, einfach das Rad längs am Gepäckständer festgemacht (hinterm Sitz 12 auf Seite 4 o.g. Dokuments), und ich selber durfte ebenfalls 1. Klasse fahren.

Viele Grüße,
Stefan
von: natash

Re: Bahnfahren in Frankreich - 13.03.17 10:59

Ich beabsichtige den erwähnten TGV nach Bordeaux im Sommer zu nutzen und kann Dir dann sagen welcher Art der Wagen ist.
Aber vielleicht nimmt ein andrer den schon vorher.
Gruß
Nat
von: veloträumer

Re: Bahnfahren in Frankreich - 13.03.17 11:57

Für Räder mit Rennlenker sind die Geländer auf Treppenaufgang in der oberen Etage recht praktisch, einfach einhängen (Bild rechts), Besenstiellenker könnte man ggf. quer stellen:


(2. Klasse, auch kein Regelverkehr, Streikopfer)
von: StefanS

Re: Bahnfahren in Frankreich - 13.03.17 16:51

Nachtrag: Bei weiterer Recherche stoße ich auf die Presseankündigungen des Euroduplex Océane, eine neue Doppelstock-Version des TGV, die seit Dezember 2016 auf der Linie Paris-Bordeaux-Toulouse verkehren soll. Diese nehmen angeblich auch Fahrräder mit. Hier eine Auswahl von Quellen zum Thema.

Angeblich soll es zwei oder vier Plätze geben, die Quellen widersprechen sich in dem Punkt. Wenn ich eine Scheinbuchung durchführe (z.B. den 9:28 von Paris), dann kriege ich Wagen 8, Platz 16 angeboten. Praktische Erfahrungsberichte habe ich nicht finden können.

Freilich betrifft dies eine Linie, auf der schon zuvor die Radmitnahme unproblematisch war. An den seit Jahren zunehmenden Verschlechterungen ändert das konkret erstmal nichts.

Viele Grüße,
Stefan
von: StephanBehrendt

Re: Bahnfahren in Frankreich - 13.03.17 22:01

In Antwort auf: StefanS
Angeblich soll es zwei oder vier Plätze geben, die Quellen widersprechen sich in dem Punkt.
Ich vermute eher, dass wie bei einigen (allen?) anderen Linien bisher schon nur in Schwachlastmonaten vier Radplätze buchbar sind; im Sommer nur zwei.
von: Falk

Re: Bahnfahren in Frankreich - 13.03.17 23:51

Zitat:
Scheint, als wären sie für diese Verbindungen wieder zum alten Material zurückgegangen, jedenfalls was den Wagen 1 betrifft.

Das funktioniert nicht. Die TGV-Einheiten sind zwar ziemlich flexibel zusammenstellbar, doch Duplex- und einstöckige Mittelwagen lassen sich über den Jakobsdrehgestellen nicht kuppeln. Lauffähig wäre das Ganze möglicherweise, doch die Lage der Wagenübergänge verträgt sich wegen der unterschiedlichen Höhe ganz nicht. Die Triebköpfe sind seit der Ausmusterung der PSE-Einheiten freizügig enisetzbar, doch das bemerkt nur, wer genau hinguckt.
von: StefanS

Re: Bahnfahren in Frankreich - 16.03.17 17:39

Und die schlechten Nachrichten hören nicht auf: Die Nachtzug-Linien Paris–Albi und Paris–Latour-de-Carol nehmen laut derzeitigem Fahrplan keine Fahrräder mehr mit. Da Paris–Nizza und Paris–Hendaye im Laufe des Jahres gestrichen werden sollen, bleiben nach derzeitigem Stand nur noch Paris–Briançon und Paris–Toulouse übrig.

Viele Grüße,
Stefan
von: veloträumer

Re: Bahnfahren in Frankreich - 16.03.17 18:17

In Antwort auf: StefanS
Und die schlechten Nachrichten hören nicht auf: Die Nachtzug-Linien ...und Paris–Latour-de-Carol nehmen laut derzeitigem Fahrplan keine Fahrräder mehr mit. ... bleiben nach derzeitigem Stand nur noch ... und Paris–Toulouse übrig.

Bist du sicher, dass jemals Räder bis Latour-de-Carol transportiert wurden? Ich hatte jüngst den Zug auch recherchiert, dass ist der selbe Nachtzug nach Toulouse, Radmitnahme aber nur bis Toulouse, da werden wohl einige Wagen abgekoppelt.
von: StefanS

Re: Bahnfahren in Frankreich - 16.03.17 18:38

In Antwort auf: veloträumer
Bist du sicher, dass jemals Räder bis Latour-de-Carol transportiert wurden?

Ja. 2012 war es definitiv der Fall, da habe ich den Zug nämlich zweimal benutzt. Kann aber sein, dass es schon letztes Jahr nicht mehr ging, da musste ich nämlich einmal von Pamiers erst mit dem TER nach Toulouse. Und Paris-Albi ging noch letzten September.

Viele Grüße,
Stefan
von: Falk

Re: Bahnfahren in Frankreich - 17.03.17 14:31

Zitat:
Die Nachtzug-Linien Paris–Albi und Paris–Latour-de-Carol nehmen laut derzeitigem Fahrplan keine Fahrräder mehr mit.

Ob die Folgen wirklich schmerzhaft sind, hängt sehr von der Zugbildung ab. Waren die Liegewagen mit den ausgeräumten Endabteilen nicht gleichzeitig Zugführerwagen, die sowieso im Zug mitlaufen mussten? Sollte auch nur ein Wagenzug ausschließlich aus Liegewagen gebildet werden, dann wäre das ganz nebenbei ein Ausschluss vom Transport verpackter Fahrräder. Noch kann ich mir das nur schwer vorstellen.
von: michiq_de

Re: Bahnfahren in Frankreich - 18.03.17 09:10

Hallo,
ich bin von den vielen Einschränkungen und Randbedingungen bezüglich Bahnfahren in F, resp. vielleicht noch übernacht, jetzt völlig verwirrt.

Frage: Wie komme ich mit nicht zusammenfaltbarem Rad (Liege) von Halle/Saale nach St.-Nazaire? DB spuckt mir wahlweise 8...10 mal Umsteigen aus. Mit ÖBB-Nightjet bis Basel geht ja problemlos (Sofern ich einen der 2 Fahrradplätze bekommen sollte, ich bin an Ferienzeiten gebunden), danach beginnt die Hopperei via Mulhouse, Besancon, Dijon, Paris, Le Mans, Nantes. Gäbe es sinnvollere Alternativen?

PS: Ich habe auch schon an One-Way-Leihwagen gedacht, wenn sich da im Forum ein Mitfahrer zum Teilen der Kosten finden würde....

Danke für hilfreiche Tipps
und mfG
Michael
von: StefanS

Re: Bahnfahren in Frankreich - 18.03.17 10:22

In Antwort auf: michiq_de
Wie komme ich mit nicht zusammenfaltbarem Rad (Liege) von Halle/Saale nach St.-Nazaire?

Zur Zeit gibt es unter der Woche zwei direkte TGVs pro Tag von Strasbourg nach Nantes, jeweils mit Radmitnahme. Die fahren um 7:31 und 15:10. Am Sonntag noch der um 15:10.

In Antwort auf: michi_q
DB spuckt mir wahlweise 8...10 mal Umsteigen aus.

Vergiss die DB-Auskunft, die berücksichtigt meines Wissens nicht die Radmitnahme im TGV.

Viele Grüße,
Stefan
von: inga-pauli

Re: Bahnfahren in Frankreich - 18.03.17 10:35

In Antwort auf: StefanS

Vergiss die DB-Auskunft, die berücksichtigt meines Wissens nicht die Radmitnahme im TGV.

Gleisnost ist nach unserer Erfahrung absolut zu empfehlen - die machen das!
von: StephanBehrendt

Re: Bahnfahren in Frankreich - 18.03.17 12:04

In Antwort auf: inga-pauli
In Antwort auf: StefanS

Vergiss die DB-Auskunft, die berücksichtigt meines Wissens nicht die Radmitnahme im TGV.
Gleisnost ist nach unserer Erfahrung absolut zu empfehlen - die machen das!
Kompetent und zuverlässig.
von: Hansebiker

Re: Bahnfahren in Frankreich - 18.03.17 18:56

Ich hab grad gesehen, dass Gleisnost 40 EUR Gebühr verlangt, wenn man sich da eine Verbindung raussuchen lässt, aber dann doch nicht bucht.
Siehe hier
von: Anonym

Re: Bahnfahren in Frankreich - 18.03.17 19:49

Hoppla, 40 Euro ist schon ne Ansage!
Da überlegt man sich aber wirklich x-Mal, ob man deren Service überhaupt noch in Anspruch nimmt. Sicher verständlich, dass die hier den Aufwand zurückschrauben wollen, der durch unnötige Anfragen entsteht. Aber wenn ich da eine Anfrage stelle und es dann keine für mich passende Verbindung gibt - also die Vorschläge einfach nicht passen - dann ist das für mich zu viel Geld.
von: StephanBehrendt

Re: Bahnfahren in Frankreich - 18.03.17 19:59

Man will wohl Freche Faule abschrecken, die Gleisnost zur reinen Fahrplanexegese mißbrauchen wollen. Gleisnost ist aber ein Reisebüro. Als bei uns letztens eine Buchung platzte, weil SNCF die Verbindungen änderte, kostete es Nichts.
von: m.indurain

Re: Bahnfahren in Frankreich - 18.03.17 19:59

In Antwort auf: michiq_de
Frage: Wie komme ich mit nicht zusammenfaltbarem Rad (Liege) von Halle/Saale nach St.-Nazaire? DB spuckt mir wahlweise 8...10 mal Umsteigen aus. Mit ÖBB-Nightjet bis Basel geht ja problemlos (Sofern ich einen der 2 Fahrradplätze bekommen sollte, ich bin an Ferienzeiten gebunden), danach beginnt die Hopperei via Mulhouse, Besancon, Dijon, Paris, Le Mans, Nantes. Gäbe es sinnvollere Alternativen?


Die DB-Auskunft funktioniert in Frankreich bezüglich Fahrradmitnahme nur bei den Nahverkehrszügen und IC/corrail. Bei grenzüberschreitenden NV-Verbindungen nach Luxemburg funktioniert sie auch nicht.

Für die TGV-Verbindungen musst Du Dir ein wenig mehr Mühe machen.

Du schaust auf

https://de.voyages-sncf.com/de/

eine mögliche Verbindung. Ob der jeweilige TGV Fahrradmitnahme hat, wird dann bei dem jeweiligen Zug angezeigt.

Optional kannst Du das Rad so in Mülltüten mitnehmen. Das kostet dann nichts zusätzlich und ist in jedem Zug zulässig:



Das zulässige Maß ist 120 x 90 cm.

Gruß
Peter



von: max saikels

Re: Bahnfahren in Frankreich - 18.03.17 20:24

In Antwort auf: Hansebiker
Gleisnost 40 EUR Gebühr verlangt, wenn man sich da eine Verbindung raussuchen lässt, aber dann doch nicht bucht.

Aehm, da steht: "Dieses Entgelt wird bei erfolgreicher Buchung nicht angerechnet." Ich würde also erstmal den dort vorgeschlagenen Weg 1 probieren.
von: michiq_de

Re: Bahnfahren in Frankreich - 19.03.17 09:59

Hallo,
Danke für die hilfreichen Tipps.

Von SNCF wird mir derzeit gar nichts angezeigt, ich vermute, dass die Buchungszeit noch nicht ran ist. (Termin sollte in den letzten Juni-Tagen sein, die 3-Monats-Frist ist noch nicht erreicht).

Ich schließe das daraus, dass selbst die probeweise Verbindung (DB) Halle/Saale - Offenburg klappt, aber nicht die innerfranzösische Verbindung (SNCF) Straßbourg - St.-Nazaire.

Busse sind außen vor, bei allen Verbindungen erhielt ich: "Keine Fahrradmitnahme".

Ich werde also noch etwas warten bis zum Erreichen der 90-Tage-Frist

Zitat:
Aehm, da steht: "Dieses Entgelt wird bei erfolgreicher Buchung nicht angerechnet." Ich würde also erstmal den dort vorgeschlagenen Weg 1 probieren.


Das verstehe ich so, dass auch bei Buchung + 40 € zu löhnen sind, da es "nicht auf die Buchung angerechnet wird"

Die "TGV-Verpackung" (#1271727) muss ich mal ausmessen, ansonsten ist ja die Verladung und der Bahnsteigtransport etwas schwergewichtig.

mfG
Michael
von: StefanS

Re: Bahnfahren in Frankreich - 19.03.17 10:29

In Antwort auf: michiq_de
Von SNCF wird mir derzeit gar nichts angezeigt, ich vermute, dass die Buchungszeit noch nicht ran ist.

Sehe ich auch so.

In Antwort auf: michiq_de
Busse sind außen vor, bei allen Verbindungen erhielt ich: "Keine Fahrradmitnahme".

Ich weiß jetzt nicht, wo Du geschaut hast, aber bei SNCF und Trainline erhalte ich für die o.g. Direktverbindungen von Straßburg nach Nantes durchaus Fahrradmitnahme. Nicht bei der DB, aber das hatten wir ja schon. Ist auch alles (und mehr) hier zusammengefasst.

Falls o.g. Zug für Dich in Frage kommt, müsstest Du Dich halt irgendwie nach Appenweier bzw. Offenburg durchschlagen und von da mit der Ortenau-S-Bahn nach Straßburg rüber.

Viele Grüße,
Stefan
von: Tobi aus Franken

Re: Bahnfahren in Frankreich - 20.03.17 14:14

Hat jemand Erfahrung mit Thello, Paris - Venezia?
von: StefanS

Re: Bahnfahren in Frankreich - 20.03.17 14:19

Leider nicht, aber vor einiger Zeit habe ich mal die Gepäckbegingungen sondiert: klick.
Zusammenfassung: Fahrradmitnahme nur verpackt mit Maßen 160 cm (Höhe+Breite+Tiefe), Gebühr für Extra-Gepäck 40 Euro.

Viele Grüße,
Stefan
von: Tobi aus Franken

Re: Bahnfahren in Frankreich - 20.03.17 14:25

In Antwort auf: StefanS
160 cm (Höhe+Breite+Tiefe)

Dürfte bei einem Reiserad mit 62er Rahmenhöhe knackig werden... Ob die das wohl sehr pingelig auslegen?! schockiert
von: michiq_de

Re: Bahnfahren in Frankreich - 23.03.17 14:02

Hallo, Peter,

Zitat:
Das zulässige Maß ist 120 x 90 cm


wie genau wird das nachgemessen? Oder gibt es da eine (Gut/Schlecht)-Lehre?
Mein Rad ist Länge über alles 185 cm, ich könnte durch Hereinschieben des Hauptrohres es auf rd. 160 cm kürzen. Würde ich ungern machen, weil die Einstellung mit Kette, Bremse, Umwerfer, Beinlänge optimiert ist, aber machbar wäre es. Auf 120 cm komme ich aber auf keinen Fall.

Ich weiß, dass diese Frage spekulativ ist, weil man nur vor Ort merkt, an welchen wie-auch-immer-gelaunten Bahnmitarbeiter man gerät.

mfG
Michael
von: StefanS

Re: Bahnfahren in Frankreich - 23.03.17 14:12

In Antwort auf: michiq_de
Zitat:
Das zulässige Maß ist 120 x 90 cm


wie genau wird das nachgemessen? Oder gibt es da eine (Gut/Schlecht)-Lehre?

Das sind die Maße der Gepäckfächer, in denen man sein Gepäck unterkriegen soll.

Viele Grüße,
Stefan
von: derSammy

Re: Bahnfahren in Frankreich - 23.03.17 14:26

Bei völliger Demontage (Laufräder raus, Schutzbleche und Gepäckträger ab, Gabel raus) sollten die Maße einzuhalten sein. Aber da muss man schon ganz schön Origami betreiben.
von: michiq_de

Re: Bahnfahren in Frankreich - 23.03.17 18:46

Hallo, Sammy,
Zitat:
Bei völliger Demontage (Laufräder raus, Schutzbleche und Gepäckträger ab, Gabel raus) sollten die Maße einzuhalten sein.

auch beim Liegerad?

mfG
Michael
von: derSammy

Re: Bahnfahren in Frankreich - 23.03.17 21:19

Wenn es nicht faltbar ist, sieht das dann wohl in der Tat schlecht aus. traurig

Wenn du aber den Rahmen nackig machst (inkl. Gabel raus, Sitz ab) dann bleibt da doch ein recht schmales, langes Gepäckstück übrig, ähnlich z.B. einem Cello oder Skiausrustung. Mag nicht regelkonform sein, aber ich könnte mir vorstellen, dass passend eingetütet, dies durchgehen könnte. Die anderen Teile dann halt in ein Extragepäckstück, Türkenkoffer oder so. Natürlich maximal umständlich.
von: Keine Ahnung

Re: Bahnfahren in Frankreich - 24.03.17 08:02

In Antwort auf: derSammy
... Türkenkoffer oder so.


Wenn das Erdogan liest - Du Fasch... grins zwinker

Diese Taschenvariante ist aber auch das Behältnis, mit dem ich bei einer Radtour auf Flugreise gehe. Die Idee, gleich die Gabel noch auszubauen, würde mir allerdings nur im extremen Notfall kommen.

Auch wenn das nicht die "ökologisch saubere" Lösung sein sollte ... Als ich auf meiner Tour vor zwei Jahren realisieren musste, dass am Zielort (Rosenheim) trotz frühzeitiger Anfrage für +/- 3 Tage kein Stellplatz für mein Fahrrad im Zug zu erhalten war, kam ich auf die Idee, ein Mietauto zu nehmen. Das waren dann (inkl. Spritkosten) als Einwegmiete nach Bremen knapp über 100 Euro. Vielleicht ist das auch in Frankreich eine Option?
von: veloeler

Re: Bahnfahren in Frankreich - 25.03.17 07:20

In Antwort auf: michiq_de
Liegerad

Ich bin vor einer Woche (nicht Haupturlaubszeit) problemlos mit dem schnellen Lieger TGV Lyria und TER gefahren. Davon habe ich je ein Bild in unser Wiki gestellt: Zwei Bilder zu Beginn des Berichts
von: michiq_de

Re: Bahnfahren in Frankreich - 02.04.17 08:35

Hallo,
Frage an die (Vor-Ort-)Experten:

Ich hätte einen Zug ab Straßburg 15:00. ist Offenburg der nächste sinnvolle Bhf in D? Wie lange brauche ich mit dem Rad von Offenburg bis Straßburg? Brouter spuckt mir ca. 30 km aus, gemütliche Fahrt (Verfahrungen eingeplant) ca. 2 Std? ist das realistisch?

Danke für hilfreiche Antworten
mfG
Michael
von: Holger

Re: Bahnfahren in Frankreich - 02.04.17 08:55

In Antwort auf: michiq_de
Hallo,
Frage an die (Vor-Ort-)Experten:

Ich hätte einen Zug ab Straßburg 15:00. ist Offenburg der nächste sinnvolle Bhf in D? Wie lange brauche ich mit dem Rad von Offenburg bis Straßburg? Brouter spuckt mir ca. 30 km aus, gemütliche Fahrt (Verfahrungen eingeplant) ca. 2 Std? ist das realistisch?

Danke für hilfreiche Antworten
mfG
Michael


Ja, müsste klappen. Ggf. wäre die Ortenau-S-Bahn auch eine Option. Näherer Bahnhof an der Nord-Südroute ist Appenweiher, allerdings nur Regionalverkehr.
von: Deul

Re: Bahnfahren in Frankreich - 02.04.17 09:34

Der TGV um 15:08 ab Strassburg richtung Nantes nimmt ab Sommer keine Räder mehr mit. Wir mussten Umbuchen auf den TGV um 08:01.

Das spart uns Paris im Berufsverkehr.
von: derSammy

Re: Bahnfahren in Frankreich - 02.04.17 10:01

Offenburg ist auf jeden Fall der nächste deutsche Fernverkehrshalt. Die Verbindung radelt sich gut. Wir hatten allerdings Zeit und sind nicht der kürzesten Verbindung, sondern der lokalen Radroutenbeschilderung gefolgt. Die solltest du dir gut anschauen oder dich routen lassen, es gibt schon ein paar Möglichkeiten sich zu verfahren. 2h könnte für die kürzeste Verbindung passen, entspannter wird es, wenn du dir etwas mehr Luft lässt.
von: michiq_de

Re: Bahnfahren in Frankreich - 02.04.17 16:02

Hallo, Deul,
genau diesen TGV-Zug 15:10 Straßburg nach Nantes wird mir mit Fahrradmitnahme angezeigt.

Zitat:
nimmt ab Sommer keine Räder mehr mit


Ab wann gilt "ab Sommer"? Ich habe als Reisedatum 29.6. angegeben, Deine Aussage macht mich jetzt unsicher. Ich habe noch nicht gebucht, will es aber bald machen.

mfG
Michael
von: StefanS

Re: Bahnfahren in Frankreich - 02.04.17 17:48

In Antwort auf: michiq_de
Hallo, Deul,
genau diesen TGV-Zug 15:10 Straßburg nach Nantes wird mir mit Fahrradmitnahme angezeigt.

Dann kannst Du ihn auch mit Fahrradmitnahme buchen.

Stefan
von: Axurit

Re: Bahnfahren in Frankreich - 02.04.17 17:48

In Antwort auf: michiq_de
Zitat:
nimmt ab Sommer keine Räder mehr mit

Ab wann gilt "ab Sommer"? Ich habe als Reisedatum 29.6. angegeben, Deine Aussage macht mich jetzt unsicher. Ich habe noch nicht gebucht, will es aber bald machen.
Ab dem 01.07. verkehrt um 08:01 ein direkter Zug mit Fahrradmitnahme von Straßburg nach Nantes. Der Zug um 15:08 nimmt dann keine Fahrräder mehr mit.
von: Deul

Re: Bahnfahren in Frankreich - 03.04.17 05:18

Hallo Michael,

Dann nutze ihn, für uns ging am 20.7. nichts mehr. Die Info stammt von Gleisnost.

Viele Grüße
Detlef
von: Falk

Re: Bahnfahren in Frankreich - 03.04.17 08:39

Zitat:
Ich hätte einen Zug ab Straßburg 15:00. ist Offenburg der nächste sinnvolle Bhf in D? Wie lange brauche ich mit dem Rad von Offenburg bis Straßburg? Brouter spuckt mir ca. 30 km aus, gemütliche Fahrt (Verfahrungen eingeplant) ca. 2 Std? ist das realistisch?

Was willst Du damit erreichen? Im Prinzip ist zwischen Offenburg und Kehl alles ein einziges Feld. Die oberreinische Tiefebene macht ihrem Namen alle Ehre. Ich gönne den badischen Bauern ja auch ihre fruchtbaren Flächen in der klimatisch begünstigten Region, aber eine berückende Schönheit wird aus einer mitteleuropäischen Agrarlandschaft nunmal auch nicht bei Straßburg. Noch irgendwie begründbar wäre der Abschnitt Kehl–Straßburg, weil der den Fahrpreis um etwa zwei Euro hochtreibt. Eigentlich lohnt sich aber auch das nicht. Vergleiche mal die Fahrpreise bis Offenburg, Straßburg und vielleicht noch Kehl.

(Dass die Ortenau-S-Bahn-Züge trotz durchgehender Fahrleitung mit Dieseltriebwagen gefahren werden, ist natürlich ein Anachronismus, doch der hat politische Gründe)
von: StefanS

Re: Bahnfahren in Frankreich - 03.04.17 09:09

Vielleicht will der Fragesteller schlicht und einfach nicht den ganzen Tag im Zug verbringen.

Außerdem ist es eh schlauer, die Fahrkarte nur bis Offenburg(*) zu kaufen. Online kriegt man sie bis Straßburg gar nicht zu kaufen (weil Fahrradmitnahme und international), und am Schalter vertickern sie einem dann eine internationale Fahrradkarte. Dabei ist die Fahrradmitnahme Offenburg-Kehl ab 9 eh kostenlos und ab Kehl sowieso. Also erstmal bis Offenburg lösen und Offenburg-Straßburg dann am Bahnhof dazu kaufen, nur für die Personenbeförderung.

Sinnvollerweise lässt man zwischen der Ankunft in Offenburg und der Abfahrt in Straßburg etwas Luft, um den Anschluss in Straßburg sicherzustellen. Wenn die DB einen dann wieder Erwarten pünktlich in Offenburg abliefert, hat man auch Zeit, die Strecke per Fahrrad zurückzulegen. Sonst löst man Offenburg-Straßburg eben am Automaten nach.

(*) Falls das letzte Stück ab Karlsruhe im RE stattfindet, ersetze man Offenburg durch Appenweier.

Viele Grüße,
Stefan
von: 19matthias75

Re: Bahnfahren in Frankreich - 03.04.17 10:01

In Antwort auf: michiq_de

Ich hätte einen Zug ab Straßburg 15:00. ist Offenburg der nächste sinnvolle Bhf in D? Wie lange brauche ich mit dem Rad von Offenburg bis Straßburg?


Ja, Offenburg-Straßburg oder Gegenrichtung ist in 2 Stunden fahrbar. Ab dem Kreisverkehr an der Kinzig, nimmste die Marlener Straße und ann entlang der L98 weiter. Dann durch Honhurst und am Friedhof Golscheuer vorbei und durch Marlen. Ein Stück entlang der L75, dann links abbiegen in "Kulturwehrzufahrt". Vor dem Wald/Deich am Rhein rechs Richtung Kehl (war ausgeschildert) und du kommst von Süden nach Kehl rein. dann über die Radbrücke nach Straßburg. Vom Jardin de deux rives geraudeaus die Straße überqueren und auf Radweg weiter. Ein Kreisverkehr und vor der Bahnunterführung nach links und durch die Radunterführung und auf die Aveneu de Rhin hoch. Der Aveneu du Rhin bis zum Stadtzentrum folgen bzw. alternativ der Hauptstraße durch Neudorf folgen. Entlang der Tram durchs Zentrum und zum Bahnhof weiter.
http://www.openstreetmap.org/#map=12/48.5302/7.8662

Auf der folgenden Tour ist der Abschnitt enthalten, allerdings durch Kittersburg, nicht durch Honhurst. https://www.komoot.de/tour/6888719
Die Strecke zwischen Straßburg und Offenburg bin ich sowohl mit Renn- als auch mit Trekkingrad schon gefahren.
von: veloträumer

Re: Bahnfahren in Frankreich - 03.04.17 12:38

In Antwort auf: Falk
Zitat:
Ich hätte einen Zug ab Straßburg 15:00. ist Offenburg der nächste sinnvolle Bhf in D? Wie lange brauche ich mit dem Rad von Offenburg bis Straßburg? Brouter spuckt mir ca. 30 km aus, gemütliche Fahrt (Verfahrungen eingeplant) ca. 2 Std? ist das realistisch?

Was willst Du damit erreichen? Im Prinzip ist zwischen Offenburg und Kehl alles ein einziges Feld. Die oberreinische Tiefebene macht ihrem Namen alle Ehre. Ich gönne den badischen Bauern ja auch ihre fruchtbaren Flächen in der klimatisch begünstigten Region, aber eine berückende Schönheit wird aus einer mitteleuropäischen Agrarlandschaft nunmal auch nicht bei Straßburg. Noch irgendwie begründbar wäre der Abschnitt Kehl–Straßburg, weil der den Fahrpreis um etwa zwei Euro hochtreibt. Eigentlich lohnt sich aber auch das nicht. Vergleiche mal die Fahrpreise bis Offenburg, Straßburg und vielleicht noch Kehl.

Volle Zustimmung, langweiligere Strecke gibt es kaum. Straßburg-Querung ist kein Zuckerschlecken, auch wenn etwas besser geworden. Kann man sich aber immer noch verfahren - lieber fahre ich quer durch Paris. Bahnhof in Straßburg übrigens ganz im Westen, deswegen ist bis Kehl auch keine sinnvolle Lösung (habe schon 1 Std. dafür gebraucht), es sei denn man hat noch mehr Zeit und kann Straßburg besichtigen. Direkt von Appenweier nach Kehl ist übrigens noch hässlicher als Kanalfahrt von Offenburg. Andere Variante ist bei genügend Zeit auch von Norden via Rheinau (Achern) oder Rheinmünster (Bühl, Sinzheim, Rastatt) anzufahren, durch den Rheinauenwald Le Wantzenau, Annnäherung so etwas angenehmer, wenn auch keine Sensation.
von: Falk

Re: Bahnfahren in Frankreich - 03.04.17 16:29

Zitat:
Vielleicht will der Fragesteller schlicht und einfach nicht den ganzen Tag im Zug verbringen.

Außerdem ist es eh schlauer, die Fahrkarte nur bis Offenburg(*) zu kaufen.

In ersterem Fall suche man sich ein reizvolleres Stück als ausgerechnet Offenburg–Straßburg. Naja, und eine Fahrkarte bis Appenweier statt Kehl ist ja schon öffentliche Prügel wert. Beim Umsteigen auf eine pro Tag nur einmal mögliche Verbindung etwas mehr Luft zu lassen ist schon noch was Anderes als ausgerechnet dort parallel zur Eisenbahn Radfahren zu wollen.
Aber es ist natürlich zulässig, jeden gewünschten Spleen auszuleben. In diesem Fall allerdings gegen meine ausdrückliche Empfehlung.
von: michiq_de

Re: Bahnfahren in Frankreich - 04.04.17 16:42

Ach Falk,
im Prinzip hast Du ja Recht.
Aber meine Denkweise: Zug ab Halle/Saale nach St-Nazaire oder Lu-Eisleben nach St-Nazaire gibt es nicht.
Bisher hatte ich eine Zugverbindung gefunden, da wäre ich gegen 12:00 in Offenburg, 15:10 fährt der Zug ab Straßburg nach Nantes. Das Stück bis St.-Nazaire wäre ich geradelt, hin und zurück, dann weiter auf dem Loire-RW. Deshalb die Anfrage.
Zwischenzeitlich wurde mir mit Radmitnahme der EN 23:xx ab Halle nach Offenburg an 5:yy angezeigt. Den würde ich nehmen.

Nun meine Erfahrung mit der DB-Fahrrad-Hotline:
"Radstellplatz können Sie reservieren, kostet 12 Euro, + Fahrradkarte kostet 9 Euro + Fahrkarte 39 oder 69 Euro."

Der gute Mitarbeiter machte aber nicht den ganz kompetentesten Eindruck, weil er sich nicht sicher war, ob man in einem Nachtzug das Fahrrad mitnehmen kann. (mein Rad ist nicht teilbar und zum aufwändigen Origami-Verpacken habe ich keine Lust). Deshalb habe ich die telefonische Bestellung trotz 0,20 Euro pro Anruf ergebnislos beendet. Ich bin nächste Woche in Potsdam oder Berlin auf einem Bhf und hoffe da auf kompetente Mitarbeiter.

Wenn Du eine noch bessere Verbindung findest bin ich für Hinweise dankbar.

mfG
Michael
von: derSammy

Re: Bahnfahren in Frankreich - 04.04.17 17:18

Es geht sicher um den EN 471. Das ist quasi ein von der ÖBB übernommener ehemaliger CNL. Die CNLs hatten meines Wissens alle Radmitnahme, auf der DB-Auskunft wird die Radmitnahme aber nicht angezeigt.
Bei vagonweb.cz enthält der Zug planmäßig einen Wagen mit Radmitnahme, die reale Zugbildung am 12.12.2016 war aber ohne einen Wagen mit Radmitnahme. Ich bin daher auch nicht schlauer, was da wirklich fährt und womöglich lag es aufgrund der widersprüchlichen Informationen auch nicht an der fehlenden Kompetenz des Bahn-Mitarbeiters.
Ein gutes Indiz kann sein, wenn du vor Ort mal die reale Zugbildung in Erfahrung bringen kannst. Eine Garantie, dass genau dieses Wagenmaterial dann aber auch kommt, hast du natürlich leider trotzdem nicht.
von: HanjoS

Re: Bahnfahren in Frankreich - 05.04.17 15:48

In Antwort auf: derSammy
Es geht sicher um den EN 471. Das ist quasi ein von der ÖBB übernommener ehemaliger CNL. Die CNLs hatten meines Wissens alle Radmitnahme, auf der DB-Auskunft wird die Radmitnahme aber nicht angezeigt. [...]
Die Datenbank bei grahnert.de macht für den EN 471 folgende Aussagen:
  • Fahrplanjahr 2017 (11.12.2016 — 09.12.2017)
  • Servicehinweis Fahrradmitnahme 7.4.-14.10.
Ob das verlässlich ist, kann ich nicht beurteilen.
von: Seghal

Re: Bahnfahren in Frankreich - 05.04.17 16:01

Die ÖBB hatte doch auch ganz offiziell verkündet, dass nach/von Deutschland verkehrenden NightJets Fahrradplätze haben. Die Fahrplanauskunft der ÖBB bestätigt das auch.
siehe auch: https://www.oebb.at/de/fragen-und-antworten/fragen-und-antworten?kategorie=Service+und+Ausstattung
von: derSammy

Re: Bahnfahren in Frankreich - 05.04.17 16:20

Nunja, ab übermogen lässt sich in Erfahrung bringen, ob das klappt.
von: michiq_de

Re: Bahnfahren in Frankreich - 12.04.17 18:51

Hallo,

(mein Fahrplan: EN471 Halle - Offenburg, anschließend TGV Straßburg - Nantes)

so, beide Fahrkarten gekauft.
Zitat:
Nun meine Erfahrung mit der DB-Fahrrad-Hotline:
"Radstellplatz können Sie reservieren, kostet 12 Euro, + Fahrradkarte kostet 9 Euro + Fahrkarte 39 oder 69 Euro."


Folgende Erfahrungen gebe ich gerne weiter in die Runde:
Die Aussage am Telefon bezüglich 12€ Fahrradreservierung +9 € Fahrradkarte war falsch. Korrekt ist Fahrkarte + 12 € Fahrrad. Am Schalter war sofort ersichtlich, ob Fahrradstellplatz noch frei ist. (Warum nicht auch online beim Selbstbedienungs-Nutzer?)

Die nette Schalterdame konnte mir nicht darstellen, ob der TGV Straßburg-Nantes noch freie Fahrradplätze hat. Ich bin das Risiko, Kauf der FK nach Offenburg ohne Kenntnis der Weiterfahrt eingegangen.

Zuhause dann Buchung TGV bei SNCF mit Fahrradmitnahme, klappte auch, obwohl ich einige Zeit nach dem Häkchen "Fahrradmitnahme" gesucht hatte. Bei "gespeicherte Suche" war es nicht zu finden, bei "neue Suche" war es vorhanden. Ein Hoch auf die Programmierer!

mfG
Michael
von: StefanS

Re: Bahnfahren in Frankreich - 12.04.17 21:06

In Antwort auf: michiq_de
Am Schalter war sofort ersichtlich, ob Fahrradstellplatz noch frei ist. (Warum nicht auch online beim Selbstbedienungs-Nutzer?)

Das geht mir bei der DB auch auf den Keks.

In Antwort auf: michiq_de
Ich bin das Risiko, Kauf der FK nach Offenburg ohne Kenntnis der Weiterfahrt eingegangen.

Hättest Du nicht gemusst. Du hättest die TGV-Fahrkarte in den Einkaufskorb tun können, um sie später zu bezahlen bzw. zu stornieren. Klappt bei Capitaine Train und glaube ich auch bei der SNCF selbst.

Viele Grüße,
Stefan
von: Falk

Re: Bahnfahren in Frankreich - 12.04.17 22:48

Zitat:
Am Schalter war sofort ersichtlich, ob Fahrradstellplatz noch frei ist. (Warum nicht auch online beim Selbstbedienungs-Nutzer?)

Die nette Schalterdame konnte mir nicht darstellen, ob der TGV Straßburg-Nantes noch freie Fahrradplätze hat.

Das Erste ist ein deutsches Problem und die Ursache dürfte »Wenn der Bauer nicht will, kommt er auch nicht raus« sein. Es dauerte über zehn Jahre, bis man Bett- und Liegeplätze am Automat oder zu Hause bekam und dann ungefragt immer nur die aus gutem Grund ungeliebten Oberen. Der Erfolg war, dass man die Nachtverbindungen los ist. Bei den Fahrradstellplätzen sind Parallelen unübersehbar.

Frankreich (sowie Italien, Spanien und Schweden) sind dagegen eine andere Geschichte. Die dortigen Eisenbahnplatzhirsche SNCF, Trenitalia, Renfe und SJ meinten schon vor zehn Jahren, sich aus dem gemeinsamen Tarif CIV verabschieden zu müssen. Man konnte oder besser wollte sich wohl nicht vorstellen, dass es Verrückte gibt, die nicht zum Flughafen, sondern direkt mit dem Zug zum Ziel fahren wollen. Inzwischen ist das zwar wieder ein bisschen aufgeweicht, doch die grundhafte Abhilfe müsste darin bestehen, die Führungskräfte, die in Wahrheit die Fünfte Kolonne der Kfz- und Luftfahrtindustrie sind, mit Schimpf und Schande rauszuwerfen.
von: hemavomo

Re: Bahnfahren in Frankreich - 01.05.17 17:28

Wenn ich das richtig verstehe, gibt es ab Juli wieder einen Nachtzug Paris-PortBou, siehe hier. Ich versteh zu wenig davon, um mehr darüber zu schreiben, aber vielleicht kann ein Französisch-Kundiger das bitte mal zusammenfassen. Ich befürchte dabei jedoch, dass nichts über Fahrradmitnahme und ähnliches drinsteht.

Volker
von: StephanBehrendt

Re: Bahnfahren in Frankreich - 01.05.17 17:51

In Antwort auf: hemavomo
Wenn ich das richtig verstehe, gibt es ab Juli wieder einen Nachtzug Paris-PortBou,
Danke,

der Zug soll wohl an Wochenenden und in den Schulferien verkehren.
von: StefanS

Re: Bahnfahren in Frankreich - 01.05.17 18:49

Danke für die Nachricht. Im Wesentlichen steht da, dass sich die Region Occitanie (also die, wo der Nachtzug hinfährt) und der französische Staat für zwei Jahre geeinigt haben, den Zug fahren zu lassen, und zwar an Wochenenden und in den Ferien. Weitere Einzelheiten sind abzuwarten.

Eigentlich gibt es keinen Grund, warum die Züge nicht Fahrräder mitnehmen sollten - die Wagen sind schließlich vorhanden - andererseits wurde die Radmitnahme bei Albi und Latour-de-Carol zuletzt trotzdem gestrichen. Also abwarten.

Viele Grüße,
Stefan
von: max saikels

Re: Bahnfahren in Frankreich - 01.05.17 20:22

In Antwort auf: StefanS
Im Wesentlichen steht da, dass sich die Region Occitanie (also die, wo der Nachtzug hinfährt) und der französische Staat für zwei Jahre geeinigt haben, den Zug fahren zu lassen, und zwar an Wochenenden und in den Ferien.

Leider ist Paris nicht Strasbourg; das dürfte die dritte der drei erwähnten Verbindungen (gewesen) sein. Oder wie Lucienne schreibt: "pourquoi toujours Paris ? et les trains de nuit au départ de Strasbourg jusqu'à Nice ? l'Alsace est complètement délaissée par NOS élus."
Eine Resolution in der Richtung würde ich im Hinblick auf meine Pläne für nächstes Jahr sofort unterschreiben.
von: Falk

Re: Bahnfahren in Frankreich - 02.05.17 02:18

Volle Zustimmung, doch ist Straßburg–Portbou aus französischer und damit pariszentrierter Sicht praktisch vollkommen uninteressant. In gewisser Weise sieht man auch bei dieser Sache die Wirkung der »neuen Rechten«. Warum etwas für den Verkehr der Nachbarn tun? Sollen die doch, wenn sie nicht nach Paris wollen, drüberfliegen, ohne uns zu stören. So oft ich die Verbindung genutzt habe, waren Franzosen im Zug in der Minderheit. Eigentlich sollte diese Denkweise Eisenbahnern vollkommen fremd sein, doch mal wieder zeigt sich, wie sehr die Eisenbahn vom Willen der Politik abhängt. Noch um 2000 gab es im Sommerhalbjahr eine Kurswagenverbindung Frankfurt (M)–Portbou und Cerbère–Frankfurt (M). Inzwischen wurde die Relation Ffm–Straßburg zwar deutlich beschleunigt, doch um den Preis von mindestens zwei Umstiegen. Die fressen den Fahrzeitgewinn gleich wieder auf.
Die Deutsche Bahn ist, was das Denken im europäischen Rahmen betrifft, mit der Einstellung des Nachtverkehrs auch nicht besser. Verkehre in Richtung iberische Halbinsel werden ohne Nachtstreckenabschnitt nie funktionieren und ich weiß nicht, ob es naiv, ahnungslos, bescheuert oder bösartig ist, wenn man gewagt bekommt »Was willst du denn, Köln–Madrid ist doch mit Hochgeschwindigkeitszügen in vierzehn Stunden zu schaffen«. Mal abgesehen davon, dass 14 Stunden Fahrzeit regelrecht danach schreit, solche Relationen über Nacht zurückzulegen, wer hat schon was davon, wenn man sich überlegt, wo Köln liegt und wie klein der Einzugsbereich ist, in dem solche Verbindungen tagsüber überhaupt sinnvoll genutzt werden können. Nachtfahrmöglichkeiten zwischen dem mitteldeutschen Raum und Köln sind übrigens seit März 2003 Geschichte, nachdem die Verbindung die Zeit der deutschen Teilung schadlos überstanden hatte.
von: Axurit

Re: Bahnfahren in Frankreich - 02.05.17 05:40

In Antwort auf: Falk
So oft ich die Verbindung genutzt habe, waren Franzosen im Zug in der Minderheit.
War bei mir nie so. Sogar im Radabteil war ich meist allein unter Franzosen.
von: veloträumer

Re: Bahnfahren in Frankreich - 18.05.17 12:44

Da ich immer noch auf Kriegsfuß mit dem Rad-Wiki stehe, hier eine Update mal, freigestellt, ob es dort jemand ändern möchte:

Die Online-Buchung vom Fahrrad im Nachtzug ist mittlerweile genauso möglich wie für TGVs mit Radmitnahme.

Die im Rad-Wiki vorgehaltene Nummer der SNCF zur Buchung existiert immer noch, ein deutschsprachige Möglichkeit bestand aber nicht (kann nicht sagen, ob das immer so ist). Im meiner Verzweiflung rang ich nach ein paar französischen Brocken, konnte dann aber zum Glück auf Englisch weiter konferieren - es geht ja schließlich um ein brisantes Thema wie Radmitnahme im Zug (wir sprechen übrigens vom "Ökozeitalter" und dem Jahr 2017...). verwirrt

Beim Wort "bicycle" stieß der Mann einen langen Seufzer aus. An den Grenzen seiner geistigen Fähigkeiten, gelang es ihm zwei unabhängige Züge (Nachtzug + TGV mit Sonderaufenthalt) samt Radmitnahme zur Buchung zurecht zu legen. Die Buchung scheiterte dann an der Kreditkarte, demnach eine "deutsche" Kreditkarte nicht möglich wäre (er machte eine Rückfrage bei Kollegen, gilt also als gesichert) - belgische oder englische Kreditkarten gingen, nicht aber nicht von deutschen Banken ausgegebene Kreditkarten (obwohl VISA ja eigentlich global ist, hier gilt aber VISA Deutschland = geht nicht). Das gibt es wohl nur einmalig bei der SNCF oder "französich spezial" (dachte immer, das gibts nur im Puff). Das ging übrigens jahrelang früher immer, habe ich mehrfach praktiziert, das letzte Mal vor 5 Jahren (vielleicht lag es auch daran: ich hatte sonst immer nur Damen am Telefon verwirrt). Der Fortschritt in Europa ist also auf dem Rückzug und Europa selbst auch. Für die neuen Grenzen und Zäune braucht es nicht mal Le Pen, das machen schon die "internationalen" Profi-Unternehmen.

Auf den Hinweis, dass ich im Internet nichts anderes machen könne, als er als Sachbearbeiter auch, also auch Rad im NZ buchen, habe ich die Buchung im Internet gemacht. (Letztlich gäbe es noch Agenturen wie Gleisnost, aber warum soll ich direkt beim Unternehmen nicht ihr eigenes Produkt erhalten können?) Seltsamerweise mit der selben "deutschen" Kreditkarte. Da ist zwar auch noch eine Tücke verbaut gewesen, hat aber jetzt eher mit einer Änderung eines Sicherheitsweges meiner Bank zu tun und nicht mit der SNCF. Der Kunde darf nicht rosten, sondern will beschäftigt werden. böse Irgendwo ist immer ein Haken.

Ende gut, alles gut. party Fast. Die Hinfahrt (ebenfalls nach Frankreich) habe ich mangels radtauglicher Verbindungen jetzt mal mit TGV ohne Radmitnahme gebucht (am DB-Schalter). Ausschlaggebend ist neben den nur noch wenigen radtauglischen TGVs zwischen Straßburg und Paris auch die vorsintflutliche Anbindung des Straßburger Bahnhofs an das deutsche Schienennetz. Auch hier wachsen die Zäune. Jetzt muss ich beim Schrauben und Verpacken mit Müllsäcken experimentieren. So genau wie, weiß ich noch nicht, die vorgegebenen Verpackungsmaße werde ich wohl nicht ganz einhalten. Gar nicht so einfach, das Material zusammenzukriegen - Müllsack ist nicht gleich Müllsack. Aber: Der Kunde darf nicht rosten, sondern will beschäftigt werden. böse - "Moderne" Zeiten eben.
von: StefanS

Re: Bahnfahren in Frankreich - 22.05.17 17:59

In Antwort auf: veloträumer
Die Online-Buchung vom Fahrrad im Nachtzug ist mittlerweile genauso möglich wie für TGVs mit Radmitnahme.

Stimmt. Ich hatte die Saga damals nicht weiter verfolgt, aber mittlerweile geht es. Ich hab die entsprechende Bemerkung im Wiki gestrichen. Dafür funktioniert die Fahrradreservierung bei Trainline seit kurzem nicht mehr (die Option wird nicht angeboten, auch wenn es für denselben Zug bei SNCF geht). Ob das ein vorübergehender oder permanenter Zustand ist, weiß ich nicht zu sagen.

Viele Grüße,
Stefan
von: hopi

Re: Bahnfahren in Frankreich - 22.05.17 19:37

Für meine aktuelle Kurzreise durch die Charente konnte ich problemlos die TGV-Verbindungen ab Paris nach Angouleme bzw. von Bordeaux nach Paris einschl, Fahrradbeförderung über Trainline buchen.
von: StefanS

Re: Bahnfahren in Frankreich - 22.05.17 20:07

Tja, ich kann nur sagen, dass es seit mindestens Donnerstag nicht mehr geht, warum auch immer.

Stefan
von: hopi

Re: Bahnfahren in Frankreich - 05.07.17 19:22

In Antwort auf: StefanS
Tja, ich kann nur sagen, dass es seit mindestens Donnerstag nicht mehr geht, warum auch immer.
Stefan
Trainline hat mir heute mitgeteilt, dass man den Fehler behoben hat. Jetzt sind wieder Buchungen auch für TGV's einschl. Radtransport möglich. Für eine gerne von mir benutzte Verbindung zwischen Strasbourg und Paris wurden mir wieder passende Züge zur Buchung angeboten.
von: StefanS

Re: Bahnfahren in Frankreich - 06.07.17 10:33

In der Tat, scheint wieder zu gehen. Ich hab die entsprechende Bemerkung im Wiki wieder entfernt. Danke fuer die Nachricht!

Stefan
von: StefanS

Re: Bahnfahren in Frankreich - 24.07.17 17:21

Vor einiger Zeit hatte Rainer auf die mögliche Reaktivierung der Nachtzuglinie Paris-Perpginan/Portbou hingewiesen (ich finde den Faden nicht mehr).
Jedenfalls scheint das inzwischen Wirklichkeit zu sein. Im August fährt jeden Tag ein Zug (für September ist noch nichts in den Fahrplan eingestellt), und er nimmt tatsächlich Fahrräder mit.

Abfahrt in Paris 22:12, Ankunft Perpignan 9:49 und Portbou 10:50. In umgekehrter Richtung Abfahrt 19:16 in Cerbère, Perpignan 20:10, Ankunft Paris 6:52. Daraus folgt, dass der Zug zwischen Paris und Toulouse mit dem Zugteil nach Latour-de-Carol zusammengekoppelt ist; letzterer Zugteil ist ohne Fahrradabteil. Südlich von Toulouse ist der Nachtzug dann eher mit TER-Geschwindigkeit unterwegs.

Viele Grüße,
Stefan
von: hemavomo

Re: Bahnfahren in Frankreich - 24.07.17 18:49

Danke für die Nachricht, hört sich ja gut an, gerade das mit den Fahrrädern

und
In Antwort auf: StefanS
ich finde den Faden nicht mehr

dachtest Du an diesen Beitrag, wenn ja, ist es dieser Faden hier

Volker
von: fredfeuer

Re: Bahnfahren in Frankreich - 12.08.17 08:47

Ich hoffe, dass ich hier einfach mal anknüpfen kann. Es geht um die im Moment so beliebte Rhone-Route zum Mittelmeer. Ich habe mal ein wenig recherchiert und für die Rückfahrt mit dem Zug von Marseille nach Norddeutschland (Hannover) eine Verbindung über Genf gefunden, die Fahrräder unzerlegt mitnimmt. Marseille - Genf in nur 3:30 Std. mit dem Lyria und ab Genf dann mit 2x umsteigen weiter (ca. 11 Std.). Kennt jemand noch bessere Verbindungen ? Meiner Meinung nach halten sich die Kosten auch in Grenzen, wenn man die Sparvarianten wählt.
von: Holger

Re: Bahnfahren in Frankreich - 12.08.17 11:15

Das hört sich ziemlich gut an. Wann ist denn Abfahrt in Marseille? Und was für Züge sind das ab Genf? Wo steigst Du um? Und jetzt das wichtigstegrins : Geht die Verbindung über Frankfurt am Main?
von: fredfeuer

Re: Bahnfahren in Frankreich - 13.08.17 17:37

Hallo Holger,
ich habe jetzt noch keinen konkreten Termin für die Tour, aber mich schon mal auf den entsprechenden Bahnseiten ( https://de.voyages-sncf.com/de/ und www.bahn.de) umgeschaut. In Marseille fährt z.B. der TGV Lyria mit Fahrradmitnahme um 13:47 los und ist um 17:17 in Genf kostet dann mit Rad ohne Stornierung 48 €. Auf der SNCF-Seite muss man geduldig sein. Erst die Verbindung eingeben, dann kommen Vorschläge. Man wählt einen aus und kommt dann zu einem Feld ganz unten wo der Gesamtbetrag auch steht, den man zahlen muss : "Weiter Bahntickets buchen". Wenn man dort drauf klickt, kommt auf der folgenden Seite die Möglichkeit auch weiter unten in hellblau geschrieben: "Reisen Sie mit ihrem Fahrrad". Wenn man dann darauf klickt, sucht er nur Verbindungen mit Fahrradmitnahme (unzerlegt).
Der TGV Lyria hat standardmässig Fahrradmitnahme unzerlegt. Wieviele Plätze ???? Stornierbare Tickets kosten aber das doppelte.
Okay, und ab Genf kannst Du mit Bahn.de weitersuchen ! Nach Frankfurt gibt es sogar eine Verbindung mit nur einmal umsteigen in 8 Stunden. Musst Du sicher im Reisezentrum buchen, wegen der internationalen Fahrradkarte. Aber sollte kein Problem sein, von Genf wegzukommen.
Mich würden trotzdem Alternativen interessieren (ausser Flugzeug), die schneller oder billiger sind.
von: Holger

Re: Bahnfahren in Frankreich - 13.08.17 17:49

Vielen Dank für die Info, die Uhrzeit interessierte mich, nicht der Tag. Dann schaffe ich es ja noch nach Hause!

Kennst Du www.trainline.com? Da bekommst Du auch Fahrradkarten, und es ist nicht so kompliziert wie die Seite der SNCF

Viele Grüße
Holger
von: StefanS

Re: Bahnfahren in Frankreich - 13.08.17 18:47

In Antwort auf: fredfeuer
In Marseille fährt z.B. der TGV Lyria mit Fahrradmitnahme um 13:47 los und ist um 17:17 in Genf kostet dann mit Rad ohne Stornierung 48 €.

Interessante Verbindung. Aber Vorsicht, ich komme ohne Fahrrad auf einen Preis von 48€, mit Rad dann 58. Nur fuer den Fall des Falles, bist Du sicher, das Fahrrad mit auf Deiner Fahrkarte zu haben?

Viele Gruesse,
Stefan
von: StephanBehrendt

Re: Bahnfahren in Frankreich - 13.08.17 18:59

Ich vermute eine ähnliche Bauweise bei allen TGVs. Dann wären es vier Stellplätze, wobei bei manchen Linien im Sommer nur zwei buchbar sind.
von: fredfeuer

Re: Bahnfahren in Frankreich - 13.08.17 19:36

Hi Stefan, ich habe einfach mal einen Freitag im September (ich glaub den 22.9.) rausgepickt. Nur um die Preislage zu checken. Fahrrad kostet immer 10 Euro zusätzlich zur Personenkarte. Und so wie ich es sehe, kann man direkt auf der SNCF-Seite buchen ohne Buchungsgebühr. Sitzplatznummer wird auch angezeigt. Wie schon geschrieben, bin ich erst in einer lockeren Planungsphase. Kann ja sein, dass eine kurzfristige Buchung dann schon 10 Euro teurer ist. Ich bin in der Regel Frühbucher und hab da die besten Erfahrungen mit, was den Preis angeht.
In Deutschland sind die Fernstrecken z.B. Hannover-Karsruhe (bzw. deren Fahrradplatzkontingente) im Sommer schon oft 3 Monate im voraus ausgebucht. Da ist der frühe Vogel gefragt.
von: HanjoS

Re: Bahnfahren in Frankreich - 13.08.17 19:51

In Antwort auf: fredfeuer
[...] Wie schon geschrieben, bin ich erst in einer lockeren Planungsphase. Kann ja sein, dass eine kurzfristige Buchung dann schon 10 Euro teurer ist. Ich bin in der Regel Frühbucher und hab da die besten Erfahrungen mit, was den Preis angeht. [..]
Nach meiner Erfahrung - zuletzt diesen Sommer - sind die TGVs (bei anderen weiß ich es nicht) auf der SNCF-Seite immer exakt 90 Tage im voraus buchbar und zwar ab Mitternacht 00:00 Uhr. Da die TGVs (immer?) nur 2 bzw. 4 Fahradstellplätze haben, solltest Du wirklich so früh wie möglich buchen. Einerseits wegen der Menge der verfügbaren Stellplätze, aber auch wegen des Preises. Meine Buchung für die Fahrt mit Fahrrad im TGV im vergangenen Juni von Paris nach Strasbourg kostete am Tag 1 (90 Tage vor Fahrtantritt) 45€; eine Woche später hätte ich schon 56€ berappen müssen und erhielt den Hinweis auf nur noch wenige verfügbare Stellplätze. Also: der frühe Vogel fängt den Wurm zwinker
von: StephanBehrendt

Re: Bahnfahren in Frankreich - 13.08.17 20:02

In Antwort auf: HanjoS
Nach meiner Erfahrung - zuletzt diesen Sommer - sind die TGVs (bei anderen weiß ich es nicht) auf der SNCF-Seite immer exakt 90 Tage im voraus buchbar
Nö,

es gibt im Sommer auf bestimmten Linien immer mal das Angebot längerer Vorbuchungszeiten.
von: Axurit

Re: Bahnfahren in Frankreich - 13.08.17 21:04

In Antwort auf: StephanBehrendt
es gibt im Sommer auf bestimmten Linien immer mal das Angebot längerer Vorbuchungszeiten.
Das sieht so aus, dass etwa drei Monate vor Beginn der Sommerferien der Vorausbuchzeitraum bis zum Ende der Ferien oder ein wenig darüber hinaus verlängert wird, damit man drei Monate vor den Ferien Hin- und Rückfahrt zusammen buchen kann.
von: Anonym

Re: Bahnfahren in Frankreich - 14.08.17 06:01

https://de.voyages-sncf.com/de/zug-fahrkarte
Mit diesem Link kannst Du sofort* die Fahrradmitnahme in die Suche einbinden
* sobald in irgendeines der Felder geklickt wurde
von: Uli

Re: Bahnfahren in Frankreich - 14.08.17 07:55

Zitat:
Aber sollte kein Problem sein, von Genf wegzukommen.

Ein Tipp: Die Umstiegzeiten in Genf sollten großzügig bemessen sein, denn die Zöllner an der Grenze können den Betrieb trotz Schengen-Abkommen schon mal mit Stichprobenkontrollen aufhalten. Eine Fahrkarte kaufen hat mich in Genf auch schon mal eine Ewigkeit gekostet.
Gruß
Uli
von: veloträumer

Re: Bahnfahren in Frankreich - 14.08.17 12:58

In Antwort auf: fredfeuer

Der TGV Lyria hat standardmässig Fahrradmitnahme unzerlegt.

Habe ich anders in Erinnerung, allerdings aus früheren Jahren. Da waren auch Lyria immer ohne Radmitnahme. Schön, wenn es jetzt anders ist.

Genf - Marseille hatte ich dieses Jahr auch geschaut, aber keine passenden Vrbindungen gefunden, wobei ich aber bei der Tageszeiten wählerisch bin - ich möchte tasüber nicht viel im Zug sitzen. Eine andere Sache betrifft dich nicht, aber doch einige: Die Störung auf der Gäubahn/Neckar-Route mit Stuttgart - Singen - Zürich sorgt dafür, dass einige passable Verbindungen nach Genf derzeit nicht funktionieren, die Fahrtzeit verlängert sich dann erheblich und Anschlüsse stimmen nicht mehr, die Alternativen über Karlsruhe/Basel sind dann auch nicht so vielfältig, wenn keine ICE-Verbindung.

Für dich lohnt sich aber auch immer abzuwägen, ob du über Paris fahren könntest und dann Nachtzug nach Marseille. Wahrscheinlich musst du dann Hannover - Strasbourg - Paris schauen. Strasbourg - Paris sind mit TGV 3 Stunden Fahrtzeit, also auch mit Zubringer aus Offenburg oder Appenweier schneller als die Strecke Offenburg - Genf ohne ICE. Entscheidend wird die Wartezeit in Paris sein.
von: michiq_de

Re: Bahnfahren in Frankreich - 15.08.17 12:37

Zitat:
Kennst Du www.trainline.com? Da bekommst Du auch Fahrradkarten, und es ist nicht so kompliziert wie die Seite der SNCF


Hallo,
ich bin jetzt zwar nicht direkt betroffen, aber ich habe die o.g. Seite mal aufgerufen. Von Fahrradmitnahme habe ich nichts gefunden. Erst unter "trainline.eu" (für nicht GB-Strecken, sondern in EU) und da unter "Hilfe" wurde ich fündig für verschiedene Bahngesellschaften. Bis auf wenige Ausnahmen verlangen alle ein zerlegtes bzw. Klapprad. Mit meinem unzerlegtem Liegerad habe ich weiterhin die Problem der Mitnahme, Die Ausnahmen sind TGV und saisonal Eurostar. Also nicht umwerfend toll.

mfG
Michael
von: Grimbol

Re: Bahnfahren in Frankreich - 15.08.17 14:56

In Antwort auf: veloträumer
In Antwort auf: fredfeuer

Der TGV Lyria hat standardmässig Fahrradmitnahme unzerlegt.

Habe ich anders in Erinnerung, allerdings aus früheren Jahren. Da waren auch Lyria immer ohne Radmitnahme. Schön, wenn es jetzt anders ist.


Kritisch: bis 2.9. scheint der Lyria von Genf ans Mittelmeer Räder mitzunehmen, für Buchungen danach (z.B. 16.9.) nicht mehr. Auch der ICnuit von Paris nach Perpignan nimmt nur bis zum ersten Septemberwochenende Räder mit und danach nicht mehr - zumindest tauchen die Züge nicht mehr in der Liste der Suchergebnisse auf.
Nur die Strecke von Paris runter nach Bordeaux scheint nach September aktuell Räder mitzunehmen, Toulouse habe ich nicht gecheckt.
(alles über die sncf website gecheckt)

Sonst finde ich sehr nervig, dass SNCF nicht durchgehend Zugverbindungen zusammenstückelt wie z.B. auf Bahn.de ich gebe nen beliebigen Start und Zielbahnhof an und der Service kombiniert dann TER, TGV und was auch immer so dass eine Verbindung hergestellt ist...

Trainline konnte dies beim letzten Kontakt vor 2 Jahren meinerseits auch nicht recht - man sah immer erst post-hoc ob man Züge mit Radtransport dabei hatte oder nicht...
von: Edith

Bahnfahren in Frankreich - 24.05.19 11:38

Hallo Zusammen,

wer hat Erfahrung mit TGV in Frankreich? Wir haben ein Ticket incl. Velo ab Hendaye. Kann man auf der Strecke auch an einem anderen Bahnhof (es gibt noch 3 Haltepunkte, einer in Bordeaux) noch zusteigen? Evtl. schaffen wir die komplette angedachte Strecke nicht. Vom Preis her hat es kaum Unterschiede gegeben.

Grüße Edith

Hi Edith,
ich habe deine Frage an den letzten Faden zum Thema angehangen zwinker
von: macbookmatthes

Re: Bahnfahren in Frankreich - 24.05.19 12:07

Soweit ich TGV/Thalys verstehe,

ist Reservierung zwingend. Immer. Wenn jetzt Hendaye die Endstation darstellt und du in Richtung Paris 1 oder 2 Stationen später einsteigst, kann das zwar noch klappen, kommt aber auf den Schaffner an.
von: veloträumer

Re: Bahnfahren in Frankreich - 26.05.19 20:25

Meinst du Personenplatz oder Radstellplatz? In der Schweiz muss der reservierte Fahrradstellplatz bis 15 Minuten nach Abfahrt belegt sein, sonst verfällt die Reservierung. Sowas ähnliches dürfte auch für Personeplatzreservierung gelten. Ich hatte mal so eine Fall (IC/EC) von Genf, Zustieg habe ich dann in Nyon gemacht (ca. 16 min. nach Abfahrt). Sonderpreise gab es nur ab Genf, nicht ab Nyon. In dem Fall keine Problem. Ohne Reservierung eh kein Problem, z.B. in Italien Regionalzug ab Genua gebucht, wesentlich später zusgestiegen. Bzgl. TGV hatte ich aber noch keinen vergleichbaren Fall.
von: m.indurain

Re: Bahnfahren in Frankreich - 26.05.19 21:06

Irgendwo in diesem Beitragsbaum habe ich gelesen, dass die Nahverkehrszüge in Frankreich grundsätzlich Räder mitnehmen. Ist das wirklich so, d. h. kann ich mich darauf verlassen?

Hintergrund: Früher war auf der SNCF-Seite im Internet bei allen TER-Zügen, die Räder mitnehmen, ein Fahrradsymbol. Beispielsweise zwischen Nizza und Marseille findet sich jetzt aber kein einziger Zug mehr mit Fahrradsymbol. Dagegen beispielsweise zwischen Valence und Grenoble schon ...

Grüße
Peter
von: Falk

Re: Bahnfahren in Frankreich - 26.05.19 21:13

Zitat:
wer hat Erfahrung mit TGV in Frankreich? Wir haben ein Ticket incl. Velo ab Hendaye. Kann man auf der Strecke auch an einem anderen Bahnhof (es gibt noch 3 Haltepunkte, einer in Bordeaux) noch zusteigen?

Prinzipiell nicht. Bist Du am Einstiegsbahnhof nicht im Zug, verfällt der Platz. Die Frage ist allerdings, ob das überhaupt jemand mitkriegen kann. Bei Zügen, die in Frankreich platzkartenpflichtig sind, gibt es prinzipbedingt keine spontan Zusteigenden, die dann nach freien Plätzen suchen. Bordeaux und auch Dax sind allerdings verdammt weit von Hendaye weg. Unter »geringfügig später« kann man das nicht einordnen. Das wären so etwa Biarritz und Bayonne.

Wenn Ihr ganz sicher gehen wollt, dann fahrt mit einem Regionalzug möglichst weit vor.
von: Pierrot

Re: Bahnfahren in Frankreich - 27.05.19 04:38

In Antwort auf: m.indurain
Irgendwo in diesem Beitragsbaum habe ich gelesen, dass die Nahverkehrszüge in Frankreich grundsätzlich Räder mitnehmen. Ist das wirklich so, d. h. kann ich mich darauf verlassen?


Hallo Peter,

der SNCF sagt das hier dazu.
Ich bin schon zu zweit von Marseille Richtung Toulon zur Hauptverkehrszeit mit dem TER gefahren. Da war es so voll, dass kein Schaffner durch kam und etwas hätte sagen können …

Grüße
Peter
von: hopi

Re: Bahnfahren in Frankreich - 27.05.19 05:12

In Antwort auf: Pierrot
In Antwort auf: m.indurain
Irgendwo in diesem Beitragsbaum habe ich gelesen, dass die Nahverkehrszüge in Frankreich grundsätzlich Räder mitnehmen. Ist das wirklich so, d. h. kann ich mich darauf verlassen?

der SNCF sagt das hier dazu.
Ich bin schon zu zweit von Marseille Richtung Toulon zur Hauptverkehrszeit mit dem TER gefahren. Da war es so voll, dass kein Schaffner durch kam . . . .
könnte auch dazu führen, dass auch alle Radstellplätze belegt sind. Dann kann es schon schwierig werden. Einen Rechtsanspruch, mit jedem TER zu jeder Zeit ein Fahrrad mitnehmen zu können, besteht nicht. Es muss schon Platz verfügbar sein. Und so ganz nebenbei: die zitierte Information bezieht sich auf eine bestimmte Region, hier Procence / Alps Côte d'Azur. Aber ähnliche Regelungen habe ich für andere Regionen (Normandie /Bretagne) gesehen. Möglicherweise ist das in allen oder fast allen Regionen Frankreichs so geregelt. Im Zweifelsfall mal auf den Internetseiten der zu bereisenden Region nachschauen.
von: Seghal

Re: Bahnfahren in Frankreich - 27.05.19 12:56

In Antwort auf: Pierrot

Ich bin schon zu zweit von Marseille Richtung Toulon zur Hauptverkehrszeit mit dem TER gefahren. Da war es so voll, dass kein Schaffner durch kam und etwas hätte sagen können …

Auf der Strecke stand mein Fahrrad auch schonmal im recht vollen Zug halb im Gang. Die Schaffner hats nicht gestört.
von: Axurit

Re: Bahnfahren in Frankreich - 27.05.19 14:34

In Antwort auf: Seghal
Auf der Strecke stand mein Fahrrad auch schonmal im recht vollen Zug halb im Gang. Die Schaffner hats nicht gestört.

Das hier war auch in der Gegend. Mein Rad ist nicht im Bild, das blockiert die WC-Tür.

von: Pierrot

Re: Bahnfahren in Frankreich - 28.05.19 03:56

In Antwort auf: Grimbol

Sonst finde ich sehr nervig, dass SNCF nicht durchgehend Zugverbindungen zusammenstückelt wie z.B. auf Bahn.de ich gebe nen beliebigen Start und Zielbahnhof an und der Service kombiniert dann TER, TGV und was auch immer so dass eine Verbindung hergestellt ist...


Den SNCF kann man wirklich vergessen, wenn es darum geht eine Verbindung mit Fahrrad-transport zu finden.
Ich habe testweise die Fahrt Avignon Centre - Lyon (alle Bhf) mit nicht zerlegtem Fahrrad eingegeben.
Ergebnis: Es gibt keine Verbindung !
Die regelmäßigen Verbindung mit dem TER werden NICHT ANGEZEIGT !!!
Ich habe es noch nicht überprüft, aber ich habe das Gefühl, dass TER-Verbindungen nur da angezeigt werden, wo kein TGV fährt.
Mitte Mai hatte ich mich entschlossen auf der Rückfahrt von Cavaillon nach Mulhouse nur mit TER zu fahren. Die Person am Schalter musste mühsam die einzelnen zeitlich passenden Fahrten von Stadt zu Stadt zusammensuchen …
Um den Vorgang zu beschleunigen, habe ich ihr dann mit meinem Smartphone die Verbindung über bahn.de gezeigt!
Vor Jahren habe ich mal gehört, dass findige Personen am Schalter auch mal auf die DB-Seite gehen ...
Außerdem kann man beim SNCF nur mit Kreditkarte zahlen, nicht mit Paypal.
Deswegen kaufe ich meine Fahrkarten über trainline.de

Grüße
Peter
von: m.indurain

Re: Bahnfahren in Frankreich - 29.05.19 21:04

In Antwort auf: Pierrot
Ich habe testweise die Fahrt Avignon Centre - Lyon (alle Bhf) mit nicht zerlegtem Fahrrad eingegeben.
Ergebnis: Es gibt keine Verbindung !
Die regelmäßigen Verbindung mit dem TER werden NICHT ANGEZEIGT !!!
Ich habe es noch nicht überprüft, aber ich habe das Gefühl, dass TER-Verbindungen nur da angezeigt werden, wo kein TGV fährt.


Es liegt wohl daran, dass bei vielen TER-Zügen im Internet keine (zusammengebaute) Fahrradbeförderung hinterlegt ist, obwohl diese ja - angeblich - bei allen TER möglich ist. Das ist daran erkennbar, dass bei der entsprechenden TER-Verbindung bei Anklicken des Zuges kein Fahrradsymbol angezeigt wird.

Beispiel Verbindung Marseille - Avignon Centre:

Marseille - Tarascon TER 876566 (ab 18:48, an 19:55) ohne Fahrradsymbol

Tarascon - Avignon Centre TER 876426 (ab 20:09, an 20:22) mit Fahrradsymbol

Für mich ist das sehr verwirrend.

Auf was soll ich mich verlassen und welches System steht dahinter, wenn wirklich die Fahrradmitnahme in Zügen ohne Symbol auch erlaubt ist? Warum wird das Symbol nicht bei allen TER hinterlegt?

Die DB hat übrigens die Angaben von der SNCF übernommen. D. h. in den Verbindungen auf bahn.de sind nur die mit Fahrradsymbol gekennzeichneten TER als solche mit zusammegebauter Fahrradmitnahme registriert. D. h. z. B. zwischen Marseille und Avignon Centre gibt es lt. bahn.de keine mögliche Fahrradmitnahme.

Grüße
Peter

von: m.indurain

Re: Bahnfahren in Frankreich - 31.05.19 06:24

Ich habe jetzt selber eine mögliche Erklärung.

Für den Nahverkehr in Frankreich sind - wie in Deutschland - die Regionen zuständig.

Regionen Frankreich

In einigen Regionen ist bei den TER ein Fahrradsymbol hinterlegt, in anderen nicht.

Wahrscheinlich müssen die Regionen für das Hinterlegen des Symbols bezahlen (und einige wollen das nicht) oder sie müssen es rechtzeitig an die SNCF liefern (und einige sind zu langsam), damit es bei den jeweiligen Zügen erfasst wird.
von: StefanS

Re: Bahnfahren in Frankreich - 31.05.19 17:17

In Lothringen fehlten vor einigen Jahren auch systemtatisch die Fahrradsymbole, obwohl alle TER ganz offiziell Fahrräder mitnahmen. Und in den Intercités war die Fahrradmitnahme schon immer sehr unsystematisch gekennzeichnet, obwohl die nicht von den Regionen organisiert werden und die Radmitnahme noch nie ein Problem war.

Viele Grüße,
Stefan
von: Edith

Re: Bahnfahren in Frankreich - 02.06.19 18:29

Hallo zusammen,

danke, eure Antworten waren sehr hilfreich. Meine spez. Frage habe ich wohl nicht eindeutig gestellt. Wir haben Ticket mit Velos im TGV gebucht und zwar ab Hendaye nach Paris.
Die Frage ist: Kann ich auch innerhalb dieser bezahlten Strecke noch zusteigen?

Sonnige Grüße,
Edith
von: StefanS

Re: Bahnfahren in Frankreich - 02.06.19 18:47

Hallo Edith,

Normalerweise sollte das gehen. Es gibt bei der SNCF mehrere Fragen zu dem Thema, siehe z.B. hier und hier (mit weiteren ähnlichen Fragen unten auf den jeweiligen Seiten). Aber Vorsicht, es hängt auch ein wenig von der Art des Tickets ab. Bei den Ouigos z.B. ist es verboten, an anderen als den auf dem Ticket vermerkten Bahnhöfen ein- oder auszusteigen, da sind auch schon Leute (rechtskräftig) mit Bußgeldern belegt worden. Bei den normalen TGV-Tickets sollte es aber gehen, das müsste in den AGB erklärt sein. Wenn Du ganz sicher gehen willst, kannst Du für Deine Fahrkarte eine Frage an den SNCF-Kundendienst richten (siehe o.g. Links).

Viele Grüße,
Stefan
von: m.indurain

Re: Bahnfahren in Frankreich - 11.01.21 10:19

Hallo,

hab den Thread nochmal "ausgegraben".

Frage: Ist Fahrradmitnahme (zusammengebaut) im Ouigo möglich? Falls ja, hat jemand Erfahrung damit? Falls nein, hat jemand Erfahrung mit Ouigo und Fahrrad zerlegt in Tasche?

Gruß
Peter
von: StephanBehrendt

Re: Bahnfahren in Frankreich - 11.01.21 11:34

In Antwort auf: m.indurain
Frage: Ist Fahrradmitnahme (zusammengebaut) im Ouigo möglich?
In den Beförderungsbedingungen steht: maximal 120 x 90 cm.
von: kaman

Re: Bahnfahren in Frankreich - 11.01.21 11:50

In Antwort auf: m.indurain
Hallo,

hab den Thread nochmal "ausgegraben".

Frage: Ist Fahrradmitnahme (zusammengebaut) im Ouigo möglich? Falls ja, hat jemand Erfahrung damit? Falls nein, hat jemand Erfahrung mit Ouigo und Fahrrad zerlegt in Tasche?

Gruß
Peter

So wie ich das sehe, nur verpackt und nach vorheriger Anmeldung als "Zusätzliche Gepäckstücke".
https://de.oui.sncf/de/hilfe-de/fahrrad-mitnahme
https://www.bretagne-reisen.de/darauf-ha...it-dem-fahrrad/
von: StefanS

Re: Bahnfahren in Frankreich - 11.01.21 13:01

Sollte möglich sein, hier ist nochmal ein anderer Link, wo die Ouigo-Bedingungen zum Fahrradtransport auf Französisch erklärt sind. Praktische Erfahrungen habe ich mit denen nicht.

Viele Grüße,
Stefan
von: veloträumer

Re: Bahnfahren in Frankreich - 11.01.21 13:18

Naja, es sind ja TGV-Duplex-Züge, also nichts Neues. Die Gepäckfächer sind begrenzt, die Leute habe immer mehr und größere Koffer. Sollte man rechtzeitig eingestiegen sein. Die Maße machen Sinn, ich kam nicht ganz auf das nötige Packmaß, da steht schnell was über. Auf den Koffern rutscht das Rad schnell raus, irgendwie versuchen zu sichern, an den Haltestellen schauen, ob jemand ans Gepäckfach möchte, wegen Andrang oft schwierig. Als Streik war, bin ich unverpackt mit Duplex gefahren, geht eigentlich mit Rennlenker ganz gut über der Treppe, aber wird eben im Normalfall nicht toleriert.
von: kaman

Re: Bahnfahren in Frankreich - 11.01.21 14:08

In Antwort auf: veloträumer
Naja, es sind ja TGV-Duplex-Züge, also nichts Neues.

Aber halt Ouigo. So etwas wie beim Billigflieger, wo man bei mehr als nur Handgepäck, das Zusatzgepäck gebührenpflichtig anmelden muss.

#############
Fremden Text entferntFremde Texte und Bilder werden entfernt (Forum)
#############
von: Biotom

Re: Bahnfahren in Frankreich - 11.02.21 19:06

Salut,
Gemäss diesem Artikel in der Lettre du Cheminot müssen Neuanschaffungen bei Zügen künftig mindestens 8 Veloabstellplätze enthalten, auch die TGVs. Die Umrüstung von bestehenden Zügen ist aber nicht vorgeschrieben, was der Veloverband bedauert. Es wird daher noch eine Weile dauern, bis man in allen Zügen Velos mitnehmen kann. Wie's bei den internationalen Zügen aussieht, wird aus dem Artikel nicht erwähnt.
Gute Reise!
von: natash

Re: Bahnfahren in Frankreich - 11.02.21 20:03

Danke für den link. Das macht mir ein wenig Hoffnung für die Zukunft. Ich würde in den nächsten Jahren gerne noch einmal in die Pyrenäen und so eine Bretagne-Irland-Kombitour schwebt auch noch in meinem Hirn herum. Da würde manches vereinfacht.
Ich fand vor ein paar Jahren den TGV von Strasbourg nach Bordeaux mit Velostellplatz als Anreise in Richtung Pyrenäen recht angenehm.
Gruß
Nat
von: cyclerps

Re: Bahnfahren in Frankreich - 12.02.21 10:02

Gibts zwischen der Bretagne und Irland einen Radweg? grins
von: sugu

Re: Bahnfahren in Frankreich - 12.02.21 11:15

Na ja, eine Radmitnahme auf der Fähre Cherbourg - Rosslare. Ok, es ist nicht die Bretagne, sondern die Normandie: Stena Line und Brittany Ferrys nehmen dich über nacht mit über das Wasser. Es gab schon früher direkte Fähren von Irland nach Frankreich, aber um das neue EU-Ausland zu umgehen, ist das mehr geworden schmunzel
von: sugu

Re: Bahnfahren in Frankreich - 12.02.21 11:30

Edit-zeit ist ablaufen: Roscoff in der Bretagne wird auch angefahren.
von: rolf7977

Re: Bahnfahren in Frankreich - 12.02.21 11:51

In Antwort auf: cyclerps
Gibts zwischen der Bretagne und Irland einen Radweg? grins


Ja klar, man sollte ihn aber mit Fahrrädern fürs Aquaspinning benutzen zwinker .

Rolf
von: Jaap Knoblich

Re: Bahnfahren in Frankreich - 10.03.21 00:44

In Antwort auf: Biotom
Wie's bei den internationalen Zügen aussieht, wird aus dem Artikel nicht erwähnt.


Die grenzüberschreitende Fahrradmitnahme in den TGV war schon 2017 eingestellt. Auch in den Zügen die Stellplätze hatten.
Habe damals in Zürich mir extra das Abteil angeschaut. Platz vorhanden, Mitnahme nicht erlaubt.