Hurtigruten und Zug in Norwegen

Liebe Leute,

meine bisher wunderschoene Nordkap-Tour neigt sich dem Ende entgegen. Es ist leider Zeit, sich um die Rueckreise Gedanken zu machen.

1. Frage: Ich wuerde gerne von Honningsvåg mit den Hurtigruten bis entweder Bodø oder Trondheim fahren, dort den Zug nach Oslo nehmen und ab Oslo mit der Faehre nach Kiel uebersetzen. Ich habe heute hier in der Touristinformation in Tromsø versucht, mich zu informieren, was die Passage als Deckspassagier kostet, aber keine genaue Auskunft bekommen. Der freundliche Mann sagt mir ausserdem, dass einige Schiffe "voll" seien und gar keine Deckspassagiere mehr mitnehmen. Hat jemand von euch solche Erfahrungen gemacht? Ich habe natuerlich die Sorge, dass ich eine Bahnfahrt fuer einen fixen Termin ordere und dann die Station nicht rechtzeitig erreiche.

2. Frage: Wie fruehzeitig sollte ich eine Bahnfahrt in Norwegen buchen, um noch einen "Minipris" zu erhalten? Koennen die Fahrradplaetze ausverkauft sein?

3. Frage: Als Alternative habe ich immer noch die Fahrt mit dem Rad nach Rovaniemi in Finnland, dann den Nachtzug nach Helsinki und die Faehre nach Travemuende im Kopf. Die Seite der finnischen Bahn zeigt allerdings fuer den Nachtzug kein Fahrradsymbol. Erfahrungen? Wie fruehzeitig muesste man bei Finnlines buchen, um noch eine guenstige Passage zu bekommen?

Ich weiss, das sind viele Fragen auf einmal. Danke schonmal fuer eure Antworten!

Ab Honningsvag oder auch direkt vom Nordkap fährt ein Reisebus nach Rovaniemi, kostet so 130-150€ für einen Erwachsenen mit Rad. Man kommt auch bis Oulu, weiß nicht was günstiger ist.

In Rovaniemi hatte ich nahezu direkten Anschluss an den Nachtzug (hat rund 100€ gekostet für mich mit Rad). Das Rad kommt in den Gepäckwagen. Meine Taschen konnte ich dort mit abstellen, ich hatte mich für die Günstigvariante eines Liegesitzes entschieden. Das ganze kann man sich dann in Helsinki am Gepäckwagen abholen.

In Helsinki hab ich mich dann zum Markplatz begeben. Dort findest du zum einen das Rathaus und zum anderen die Touri-Info. In beiden hast du kostenlosen Internetzugang, im Rathaus kannst du auch kostenlos Seiten ausdrucken (wichtig für das Buchen der Fähre). Dort hab ich dann die nächste Fähre von Tallink gebucht, die ging. Vorteil hier: Man kann als Deckpassagier reisen. Man muss Schlafsessel oder so buchen, auf dem Deck ist aber genug platz für ein paar Isomatten.

In Rostock kommt man dann aber nicht mehr mit der Bahn weg und günstige Unterkünfte sind rar. Also besser auch gleich mit reservieren, wenn man in Helsinki ist. Der CP in Helsinki ist auch in Ordnung und mit 15€ nicht überaus teuer (inklusive Duschen und Kochen). Bis zur Innenstadt radelt mal ca. 30min


Jetzt weißt du wie meine Rückreise im letzten Jahr aussah.

Hi,
ich habe folgende Variante bereits spontan und ohne Vorbuchung selber im vorletzten Jahr gemacht. Honningsvag-Bodö mit der Hurtigroute mit einer Unterbrechung in Tromsö auf dem Cp, damit ich nicht auf dem Schiff die Kabine bezahlen muss. Nach einer Restnacht auf dem Cp in Bodö mit dem Zug nach Oslo, Nacht in Ekeberg Camping und am nächsten Tag mit Color Line nach Kiel. Das geht im besten Fall ganz ohne Reservierung.

Falls Du sicher gehen willst, solltest Du wenigsten das Ticket für die Bahnfahrt v.a. wegen der RAdreservierung vorher erledigen. Für Minipris dürfte es eh zu spät sein. Der Nachtzug von Bodö ist übrigens wirklich ein Erlebnis. Für das ganze Unternehmen solltest Du mindestens 4 Tage einplanen. Lohnt sich aber.

Sollte ich mich fuer die Finnland-Variante entscheiden: Koenntet ihr empfehlen, die Strecke vom Nordkap bis nach Rovaniemi noch mit dem Rad zurueckzulegen? Ist die Strecke landschaftlich reizvoll und wie sieht es mit dem Hoehenprofil aus?

Hallo,
ich kann dir das nur aus der Bus-Sicht sagen:

Ich fands net so spannend...es ging hoch und runter, aber nichts wildes und längeres. Aber außer Wald und Seen gabs nicht viel zu sehen. Ich hab die Busreise nicht bereut.

Der Bus fuhr übrigens früh um 5 vor dem Rica-Hotel ab oder aber gegen 1 am Nordkapmuseum. Der Preis ist identisch. Man muss sich halt entscheiden, ob man die Nacht lieber im Bus schläft, oder im Zelt pennt und rechtzeitig aufwacht. Der Bus hält auch noch in Russenes (oder so) am Campingplatz, aber da muss man sich schon bemerkbar machen, wenn man mit möchte...bei mir ist er da eher langsam vorbei gerollt.

Eigentlich verstehe ich Deine Finnlandvariante nicht wirklich, es sei denn, es gibt sachliche Gründe dafür.

Hei, Hurtigroute, Nachtzug über den Polarkreis, Color Line, was gibt es da noch zu überlegen?

Eigentlich hast du Recht, Ulli. Die Rueckreise ueber Norwegen ist sicherlich sehr reizvoll. Dagegen (bzw. fuer Finnland) spricht in meinen Augen:

- Die Unsicherheit, dass einem keiner genaue Preise der Hurtigruten nennen kann und die Gefahr, entweder gar nicht oder nur mit Kabine mitgenommen zu werden (teuer)

- Die Tatasache, dass man wohl fruehzeitig die norwegische Bahn buchen muss, um den guenstigeren Tarif zu erhalten

- die aufgrund Kabinenzwang in meinen Augen ueberhoehten Preise der ColorLine (im Vergleich Helsinki-Travemuende mit Finnlines 119 Euro, kein Kabinenzwang)

- und eher persoenlich: Ich war noch nie in Finnland und wuerde meiner Tour mit der Finnland-Variante ein fuenftes bereistes Land nach Deutschland, Daenemark, Schweden und Norwegen hinzufuegen

http://www.hurtigruten.no/
Dort kannst Du die Preise abfragen. Wenn du Vor 24 Uhr zusteigst und nach 24 Uhr das Schiff verlässt herrscht Kabinenzwang. Dann wird es teuer.

Vielleicht lässt sich auch was mit dem Bus machen.
http://www.veolia-transport.no/

Schau mal, von wo Norwegian fliegt. Mir hat jemand erzählt, dass die Preise, wenn man 7 Tage davor bucht, noch sehr human sein sollen. Die Strecke nach Kirkenes ist sehr schön. Geht auch mit dem Postschiff.

Viele Grüße
Stephan

Zug nach Bergen/Kristiansand/Larvik oder Stavanger. Dann nach Hirthals (DK). Mit dem Rad nach Fredrikshavn. Knapp 50km. Dann mit dem Zug weiter. Es besteht leider Reservierungspflicht für den IC.

Der Weg über Dänemark war mal bedeutend billiger als der über Oslo.

Viele Grüße
Stephan

Wenn man in Hirtshals ankommt, is doch Hjørring deutlich näher (~20km). Für die ganz faulen fährt sogar eine Privatbahn die Strecke.

Hi,

zur ersten Frage: ich bin gerade in Trondheim und wir hatten die spontane Idee, mit der Hurtigruten bis Bodø zu fahren und dann mit dem Nachtzug zurück nach Trondheim. Dabei habe ich festgestellt, daß verdammt viele Boote komplett ausgebucht sind, also gar keinen mehr mitnehmen, wenn eine Übernachtung auf dem Boot notwendig ist.

zur zweiten Frage: kommt drauf an, welcher Zug. Aber um diese Jahreszeit ist schon ziemlich viel weg. Für nächste Woche war beispielsweise nur noch der 399-NOK-Minipris erhältlich, nicht mehr der 199-NOK, für die Strecke Bodø-Trondheim.

Es sind übrigens momentan Bauarbeiten auf der Bahnstrecke Trondheim-Oslo, so daß von den eigentlich 7h Zugfahrt nur 5h bleiben, bevor es ab Hamar u.U. in einen Schienenersatzbus geht. Teilweise sind die Arbeiten nur am Wochenende, uns erwischt es allerdings. Ist aber kein Problem, die Busse haben reichlich Plätze und große Gepäckfächer. Unser Doppel-Chariot hat jedenfalls fast ungefaltet reingepaßt.

Wenn Du Netzzugang hast, sind die hurtigruten.no und die nsb.no-Seiten sehr informativ.

Georg.

Ich finde die Verbindung via Oslo - Kiel viel attraktiver als via Bergen - Hirtshals.

Die Fähre Bergen - Hirtshals ist hauptsächlich für Autofahrer interessant, weil es dort das fast perfekte Autobahnnetz gibt. Für Radfahrer hat man ziemlich heruntergekommene Nationalstraßen oder noch nicht einmal vollständig asphaltierte Velorouten und die Bahnstrecke von Hjørring nach Flensburg ist auch dermaßen langsam, daß man mindestens 6 Stunden für die kurze Strecke braucht und noch oft umsteigen muß. Ich habe das oft gemacht, aber ich würde inzwischen sogar von Bergen oder Stavanger lieber mit dem Nachtzug nach Oslo fahren und die Fähre Oslo - Kiel nehmen, auch wenn es etwas teurer ist. Das war nur in diesem Jahr wegen der Bauarbeiten in Oslo etwas unsicher, so daß ich mir den Tag in den DSB-Zügen noch einmal angetan habe. Außerdem war die Fähre Bergen - Hirtshals auf dem Rückweg etwas teurer als Kiel - Oslo auf dem Hinweg. Der Zug Bergen - Oslo hätte natürlich noch eine Menge gekostet, während die Strecke Hjørring - Basel mit dem Europa-Special oder so recht kostengünstig zu haben war.

Vielleicht sollte man Dänemark auch wegen der radfahrerfeindlichen Storebæltquerung bzw. -sperrung nicht so unterstützen und lieber umgehen.

Letztlich muß aber jeder seine eigene Präferenz finden, was Zeitaufwand, Kosten, Komfort und Interessantheit der An- und Abreise zu einer Radtour in Nordnorwegen betrifft.