Re: Rad und Bahn in Frankreich: neues von der SNCF

von: tobi-vacances

Re: Rad und Bahn in Frankreich: neues von der SNCF - 07.04.08 10:56

Gut, ich nehme die Anregung auf, entschuldige mich für die möglicherweise falsche Beurteilungsmöglichkeiten und füge zwei konkrete Beispiele an, über die sich jeder selbst ein Bild machen kann:

1) Die Deutsche Bahn startete in NRW eine Plakataktion (begleitet von zahlreichen Um-Organisationen z.B. beim Kontrollpersonal) und behauptete durchweg: "erst zahlen, dann einsteigen" - dies wäre in ganz NRW vereinbart, welhalb das Kontrollpersonal nur noch berechtigt wäre, die 40 Euro teuren Nachlösezuschläge zu berechnen, aber keine Fahrscheine mehr zu verkaufen - Fakt ist, dass in OWL, also im Großraum Bielefeld (mit Münster und Detmold / Altenbeken / Paderborn), alles in NRW, genau das Gegenteil gilt: "erst einsteigen, dann zahlen", weil in allen Zügen (außer den der DB) Fahrausweisautomaten installiert sind - Hier musste es gehörig rauschen im Karton, juristischer Widerstand der Verkehrsverbünde - Monate später verschwanden die Plakate... man darf eben nicht behaupten, was offensichtlich nicht stimmt, auch nicht als DB AG, auch dann nicht, wenn dies helfen würde, Personlakosten zu sparen.

2) Unglaublich, aber wahr: der Tatbestand ist eindeutig, denn dann, wenn ein Verkehrsverbund existiert, ist die Bahn in diesen Verbund integriert, als "Bahn ist Untermenge des Verkehrsverbund" - damit ist die Bahn an die Tarife des Verkehrsverbundes gebunden, darf nur dann andere Tarife berechnen, wenn ein Kunde eine Fahrstrecke benutzen will, die über die Verbundgrenze hinausgeht. Was macht die Bahn auf der Strecke des Trierer Verkehrsverbundes in den Automaten, welche in den Zügen aufgestellt sind? Sie empfiehlt für die gleiche Strecke 2 Tarife: den für den Trierer Verfehrstverbund, mit dem man auch Straßenbahn fahren dürfe (hat schon einmal jemand in dieser Gegend eine Straßenbahn gesehen?) und den der Bahn für die gleiche Strecke, etwas teuerer - der unbedarfte Kunde denkt, er müsse den Bahntarif lösen und verschafft so der Bahn zusätzliche Einnahmen...

So, jetzt kann man denken, was man will - dass auf der gleichen Strecke die Wahl zwischen verkehrsverbundenen 9 Euro gegen bahngebundene 26 Euro aus dem gleichen Automaten zu beziehen ist, ist bestimmt nur als Wettbewerb einzelner Nahverkehrsunternehmen (gibt es den?) zu sehen.