Es soll ja die "meistbefahrene künstliche Wasserstraße" der Welt sein laut Wiki.
Wenn man die Anzahl der Fahrzeuge zählt, dann ist das eine Aussage, die ich auch sehr oft gehört habe. Ob es heute stimmt, ob es jemals gestimmt hat, kann ich nicht sicher bestätigen, ...
Also .... es ist allerdings nicht ganz einfach, ohne selber tiefer in der Materie drin zu sein, das "mal eben" so zu überblicken.
Wenn ich mir jetzt, als direktest und am einfachsten zugängliche Quelle, mal die Zahlen von Wikipedia greife, steht für den Panamakanal im Jahre 2005, eine Zahl von etwa 14.000 Schiffen. Dort verkehren allerdings zum wesentlichen Teil, nur Frachtschiffe. Wobei aufgrund der baulichen Wassertiefe der Schleusen, dort selbst die Frachter mit dem größten Tiefgang durch können, sofern sie die maximale Breite einhalten (sog. Panmax Klasse). 6% des Güter-Welthandels wurden dort 2005 transportiert. Das ist erheblich! Freizeitschifffahrt ist dort sehr ungern gesehen.
Für den Ärmelkanal - "Kanal" ist leicht irreführend, da es sich um eine natürlich entstandene Wasserstraße handelt - hatte ich mal eine Quelle mit genauer aufgeschlüsselten Zahlen, was die Schiffsbewegungen angeht. Bei Wiki werden 4-500 Schiffe täglich genannt, was jährlich auch so im Bereich bei 20.000 Fahrzeugen liegen dürfte. Ich bin mir aber nicht sicher, ob da auch die querfahrenden Fähren schon mit dabei sind, sowie die Sportschiffahrt.
Allerdings ist im Englischen Kanal vergleichsweise recht viel Platz. Nicht so im Nordostseekanal (ist jetzt egal welchen seiner vielen, teils historischen, Namen man nimmt), denn der ist weder breit, noch tief genug, um die ganz dicken Schiffe aufnehmen zu können. Mit im Vergleichszeitraum über 40.000 Schiffen aber, steht der Nordostseekanal recht weit oben an der Spitze, was die absoluten Verkehrszahlen angeht. Inwiefern die Sportschiffahrt die Statistik hier entscheidend in die Höhe treibt, vermag ich nicht zu sagen, könnte es zwar in Erfahrung bringen, aber der Bekannte der bei der Wasserschifffahrtsdirektion in Kiel arbeitet, ist meines Wissens nach derzeit noch mit der Deutschen Marine irgendwo auf den 7 Meeren in offizieller Mission unterwegs. In der Saison (!!) ist zur normalen Berufsschifffahrt, noch ein sehr reger Freizeitboot-Verkehr auf dem Kanal. Wobei aber viele den Kanal nicht komplett befahren, sondern lediglich einen der Sportboothäfen anlaufen. Man muss also genauer hinschauen, was die Schleusenzahlen (es gibt je 2 große und 2 alte) angeht.
Was das Guckungsniveau des NOK angeht, so ist mitunter etwas Glück gefragt. Bei meiner bislang einzigen Befahrung (komplett) mit einem Kajak 1993, wurde ich in der Abenddämmerung, bei herrlichster Holsteinischer Kulisse und blau-rotem Abendhimmel, für mich komplett überraschend, von einem U-Boot überholt (alte Bauart, die neuen Dingers kann man mitunter recht gut im Emder Hafen näher in Augenschein nehmen

). Sah toll aus! Und der Ausguck, der auf die roten Ampeln achten soll, grüßte auch zackig zurück.

Das Schlimme aber war, meine Kamera war gut verstaut, in meinem Rücken und die Zeit hätte nicht gereicht sie mal eben fix rauszubuddeln. Ich habe also kein Foto von dieser durchaus nicht alltäglichen Begegnung.
Unterwegs kann einem so ziemlich alles begegnen. Klar, es dominieren die eher langweiligen Frachter, meist halt die schon mehrfach erwähnten Fracht-Zuführungsschiffe, sogenannte Feeder, es sind aber auch immer wieder mal meist kleinere Kreuzfahrer dabei. 1993 waren da auch noch viele eher schrottig aussehende, oder sich so betätigtende Russen dabei, die haufenweise Gebrauchtwagen exportierten (und auf See oft nach dem Ausschlachten die nicht mehr benötigten Teile mal eben ... *schwupps* in der Ostsee liegen ne Menge Kfz herum). Und es fährt auch öfter als man vielleicht denkt die Marina da herum, da z.B. in Rendsburg auch Marine-Stützpunkt ist/war? bzw. sich dort Werften befinden und weil Kiel halt nach wie vor auch ein großer Flottenstützpunkt ist.
Tanker sind eher weniger unterwegs, die Großen müssen durch den Großen Belt (Tiefgang) bzw. leichtern direkt an der Elbe, oder in HH und die ganz Großen fahren Wilhelmshaven, Deutschlands einzigen Tiefwasserhafen an. Und dann gibt es noch die klassischen Frachter, Stückgut oder mittelgroße Bulk-Carrier.
Und wenn man "Glück" hat, kann man auch eine der mehrmals im Jahr vorkommenden Kollisionen bzw. Unfälle mitbekommen.

Aber überwiegend fand ich es eher langweilig, also zumindest vom Kajak aus. 100km können ganz schön lang sein, wenn es auf einem weitgehendem Stillgewässer immer nur geradeaus geht.