Re: Zickzack von Sevilla nach Bordeaux im Frühjahr

von: veloträumer

Re: Zickzack von Sevilla nach Bordeaux im Frühjahr - 05.01.23 15:16

Hallo Jürgen,
wenn es Dopplungen zu anderen Antworten gibt, dann ist so - ich habe es nur überflogen.

Landkarten: Wurde erwähnt, Michelin-Karten Regional mit kompletter Abdeckung in meist 1:400.000 reichen in vielen Regionen, wenn du dich auf Straßen beschränkt. Vias verdes u.ä. dürften aber eher fehlen. Ich kam damit aber aus, 2-3 Sonderinfos vor der Reise recherchiert und in die Karten übrtragen. Asturien und Kantabrien gibts eh in 1:250.000. Es gibt für alle Küstenregionen und die populärsten Bergregionen zudem auch die Michelin Zoom-Serie mit 1:150.000 oder darunter. Insbesondere für das Baskenland solltest du die größt mögliche Auflösung verwenden - da ist viel klein klein, anders als z.B. in Galicien. Fürs frz. Baskenland lohnen evtl. sogar die IGNs 1:100.000. Wenn du in speziellen Gebirgsregionen wandern möchtest bzw. Detailtouren suchst, lohnt ein Blick auf die Serie Editorial Alpina (meist 1:50.000), die gibts auch für die gewichtigen Bergregionen/Naturparks in Süden und Norden. Bezug ggf. Landkartenhaus Freiburg oder direkt beim Verlag.

Jahreszeit: Sierra Nevada Anfang April kann man ggf. riskieren, wenn du auf die ganz großen Höhen verzichtest. Du fährst wahrscheinlich nicht die höchsten Höhen. Nordwestküste: Du irrst, da ist Mitte Juni wie auch im Juli usw. immer mit Regen zu rechnen. Es heißt nicht umsonst "Costa Verde". Baskenland ist eh berühmt für leicht schottisches Wetter. An jedem Tag oft das volle Programm, Sonne, Niesel, Wolken kommen runter bis auf Meereshöhe. An manchen Tagen wird es kaum hell, oder mindestens einen halben Tag lang. Es kann auch mal depressiv machen. Manchmal auch giftige Winde.

Bardenas Reales (keine Banderas!): Es lohnt sich die Karte "Bardenas 1:35.000 cuadernos pirenaicos, sua edizioak" anzuschaffen und sich über die wichtigsten Gesteinsskulpturen zu informieren, Ich habe eine der skurrilsten verpasst, weil ich nicht aufgepasst hatte. Vielleicht gibts auch was Neues als Karte. Habe ich wohl in einem Ort in Aragonien etwa eine Tagesetappe entfernt erworben. Infozentrum gibts natürlich auch, aber wohl kommst du nicht zuerst hin. Beachte, dass du keine "krummen" Touren machst: Radeln ist nur auf erlaubten Pisten zugelassen, es gibt Ranger, die das kontrollieren. Das gilt vor allem die Bardena Blanca im Norden mit den spektakulärsten Felsen.

Logrono/Rioja: Kann ich nicht beurteilen. Du solltest aber wissen, dass ein Teil des Rijoas auch im südlichen Baskenland angebaut wird. Dort hat es hübsche Orte und sicherlich weniger überlaufuen Laguardia war toll und der Wein auch, wohl aber nicht so exklusiv wie deine Adresse, habe auch keine keine Weinprobe gemacht, nur zum Essen.

Wege zu den Picos: Wie Laguardia gibt es sehr schöne Seiten und Naturparks im südlichen Baseknland. Izki ist was für stille Genießer, nicht spektatulär. Montes Obarenes-San Zadornil ist eine Empfehlung in jedem Fall. Ich war nur nördlich vom Ebro (Valderejoko natura parkea/San Zadornil). Gibt da eine tolle Schlucht, mit Radel eigentlich nicht machbar, habe mir da fast den RÜcken verknackst - beim Abwärtsschieben. Aufwärts geht nicht. Auch noch andere Routen interessant, Wandern würde lohnen. Gorbeia wäre auch toll mit den Eichenwäldern, aber wohl zu nördlich für deine Pläne.

Ebro-Stausee etc.: Muss nicht, reißt nicht vom Hocker. Reinosa musste ich in ein Hotel wegen Schüttelfrost nach Regen, schlechte Qualität, der Ort bietet nicht viel zum Anschauen. Ich kam damals vom Puerto de Palombera. Auf der Nordseite ein Traumpass, hat einen der schönsten Wasserfälle (in einer Kehre), die ich gesehen habe (das will ja was heißen...). Habe trotz Regen da gestanden und applaudiert und hatte ein Tränchen im Auge. Einfach so.

Picos & Co: Habe ich leider einige Dinge nicht gemacht, auch nicht durch die Schlucht Cares gelaufen. Ich war aber auf dem Camping in Las Arenas und in einer Pension in Posada de Valdéon. Als Ort ist Posada charmanter, ob es besser für Eskursionen ist, mag ich nicht sagen, bin dann mit dem Radl nur um die Picos rumgefahren, nicht rein. In Potes gibts einen speziellen Likör. Richtung Posada liegt der Puerto Glorio, auf der Westseite auch ein Traumpass, ganz eigenes schwwarzes Gestein.

Küste: Gibt es so viel zu erzählen, solltest du in meine "Vuelta Verde 2008" reinschauen für Kantabrien, fürs Baskenland in "Euskal Herria 2018". Deine Tracks habe ich jetzt nicht angeschaut. Frohes Weiterplanen!