Re: Italien und Autofahrer - Eure Erfahrungen

von: Keine Ahnung

Re: Italien und Autofahrer - Eure Erfahrungen - 25.10.21 11:00

Ich bin ja schon öfters auch durch Italien gefahren. Besonders unangenehme Situationen den Straßenverkehr betreffend habe ich nicht erlebt. Generell sind natürlich größere Städte und deren Umgebung von aggressiverem Verkehr geprägt. Meine Stadtdurchfahrungen - wenn ich sie nicht sowieso ganz vermieden habe - hatte ich aber immer auf sehr kleinen Straßen geplant. Damit kam ich ganz gut durch den Trubel (z. B. auch in Istanbul, wo der Verkehr sicherlich noch einmal eine Stufe schlimmer ist als etwa in Rom).

Auf den kleineren Landstraßen in Italien hatte ich keine Probleme. Es wurde häufiger gehupt, wobei das aber fast nie dem "Drängeln" diente, sondern viel mehr der Warnung (z. B. vor Kurven auf Serpentinen) oder auch einfach dem "Hallo sagen". Bei meiner Tourenplanung vermeide ich aber auch ganz gezielt verkehrsreiche Straßen. Auch in Deutschland würde ich trotz begleitenden Radwegen Bundesstraßen umgehen, einfach, weil ich meine Ruhe haben möchte. So war ich in Italien nur ganz selten auf Straßen, wo ich häufiger mit Autos oder LKWs konfrontiert wurde. Ab und zu bedeutete das auch, dass ich ungeteerten Wegen gefolgt bin. Navi und vorab geplantem Track sei Dank, war das Folgen der kleinen Strecken auch kein großes Problem.

Somit kann ich Italien kein wirklich schlechtes Zeugnis ausstellen, wenn es um den Verkehr geht. Das gilt übrigens auch für andere Länder. Man muss auf die gewählten Strecken achten. Wie ich mit meiner Frau das erste Mal in England mit dem Fahrrad unterwegs war (Hochzeitsreise 1990), da hatten wir immer wieder einmal unangenehme Situationen erlebt, wo wir auf verkehrsreichen Straßen mit Autofahrern konfrontiert wurden, die so etwas wie Sicherheitsabstand beim Überholen nicht zu kennen schienen. Wir sind damals nach Landkarte gefahren und haben uns daher nicht beim Weg in oder aus den Städten auf die kleinen Neben- oder Wohnsträßchen zurückgezogen, die zum Teil gar nicht eingezeichnet waren oder die uns ständig zu "Orientierungsstopps" gezwungen hätten. Bei meiner letzten Tour dort vor wenigen Jahren hatte ich vorher genau diese größeren Straßen bei der Planung ausgeschlossen und bin im Bereich der Städte zum Teil kleinste Wege gefahren. Es war extrem entspannt und auf dem Lande haben sich die Engländer sowieso in fast allen Fällen als äußerst rücksichtsvolle und höfliche Fahrer erwiesen.