Re: Route: Lörrach/Basel/Bodensee - Mailand

von: veloträumer

Re: Route: Lörrach/Basel/Bodensee - Mailand - 31.08.21 22:01

In Antwort auf: Biotom
Klar, man kann verkehrsarm auf Hauptstrassen durch die Alpen kommen. Aber eine Route über die Klassiker Grimsel, Furka, Susten, Nufenen, Gotthard oder Oberalp zu empfehlen, ohne auf die sehr massive Befahrung durch schwere Motorräder an sonnigen Wochenenden hinzuweisen, fände ich nicht ok. Nach meiner Erfahrung muss man da wirklich mit einer dreistelligen Zahl an Motorrädern rechnen, die einem pro Passauffahrt überholen.

Kommt vor, ist aber eben nicht der Regelfall, nicht mal an jedem schönen Sommertag. Der Hinweis auf die Möglichkeit ist ja zu genüge zu lesen, es wird aber meist übertrieben davor gewarnt. Ich würde jedenfalls davon abraten eine schöne Route nur deswegen in den Wind zu schlagen, weil auf einer Strecke mit einer großen Unsicherheit Motorradkolonnen auftauchen könnten. Echte Transitstraßen mit dauerhaft starkem Verkehr gibt es eher nur wenige, die verbleiben häufig in Tunnels und auf Autobahnen (manchmal sind es dann nur Teile wie z.B. am Großen St. Bernhard). Andere Pässe sind eben wegen der Alternativrouten und Radwege nochmals entschärft worden (trifft auf St. Gotthard zu). Nächster Knackpunkt sind die Pässe über den Alpenhauptkamm, da gibt es im Schweizer Gebiet nahezu keine halbwegs ordentliche Möglichkeit die Hauptpässe mit einem Tourenrad zu umgehen (bitte geh nicht von deinem Extrem-MTB-Touren aus).

Ein weiteres Problem sind die Fragesteller mit ihren Wunschkonzerten (enthält Ironie!): "Möchte in 3 Tagen von Basel nach Rom, könnt ihr mir eine einsame Strecke vorschlagen, keine Umwege, möglichst schneller Asphalt, renommierter 2000er Pass, damit ich was zum Angeben habe, aber möglichst ohne Steigung, ich schwitze nicht gerne, möglichst keine Autos, viel Natur, vor allem während der Nachtfahrt, immer was zu essen an der Strecke, kostenlose Hotels an der Strecke, Polizeileitstaffel in die City von Rom - gibt es so was?" - Es gilt die Regel: Wer naturnäher/autoferner genießen will, muss sich auch Zeit nehmen und Umwege einplanen können und ggf. etwas mehr leiden. Je mehr Nischenpässe, desto verwinkelter wird der Kurs bei oft höheren Steigungsprozenten,insgesamt mehr Höhenmetern, schwierigerem Belag und entsprechend längerer Fahrzeit.