Re: Radfahren in Zeiten des Corona-Virus

von: tirb68

Re: Radfahren in Zeiten des Corona-Virus - 01.02.21 18:01

Danke, ich bin gut heim gekommen.

Hier noch ein letztes Update zu den Kanaren.

Kurz vor dem Rückflug hat mich noch der Sinneswandel erreicht, dass die Kanaren, die vorher separat betrachtet wurden, nun bzgl. Corona Teil von Spanien sind und damit plötzlich zu Hochrisikogebiet wurden. Und das bei einer Inszidenz von unter 50 auf der Abflugsinsel.

Die Airline (Condor) war zusätzlich megaschlecht informiert und hat mir telefonisch gleich 2x erklärt, dass man nun innerhalb von 48 Stunden einen PCR-Test machen müsste, bevor man ausreist. Laut RKI reicht ein Schnelltest, der die Kriterien der WHO erfüllt, aus. Auf schriftliche Nachfrage wurde mir die schriftliche Auskunft erteilt, dass man keine Auskunft erteilt und ich mich an die Behörde wenden solle... Nun ja. Auf dem Flughafen wurde der PCR-Test verlangt. In Teneriffa 3x und 1x in Hamburg bei der Einreise. Von anderen Airlines (TUI-Fly) habe ich anderes gehört bzw. gelesen.

Auf den kleineren Inseln werden die PCR-Tests nicht direkt ausgewertet sondern nur am Vormittag durchgeführt und dann zum Auswerten auf die größeren Inseln geschickt. Das dauert halt ein paar Stunden länger und man erhält das ERgebnis im Laufe des folgenden Tages. Dadurch ist es unmöglich, den gesamten Prozess innerhalb von 48 Stunden zu schaffen, wenn man plötzlich davon überrascht wird. Am Ende habe ich in einem langem Telefonat mit dem Labor eine spanische Antwort auf unlösbare Probleme gefunden. Der PCR-Test liegt bei 90,-€ und der Antigen-Test bei 40,-€. Das Online-Buchungsprozedere ist ähnlich wie in Hamburg und hat gut funktioniert.

Die Airlines sind derzeit stark unter Druck und ich habe niemanden getroffen, der keine Stornierungs-Story erlebt hatte. Man sollte es also nicht eilig haben. Ich hatte insgesamt 3 abgesagte und einen verfallenen Flug.

Die eigentliche Corona-Lage habe ich als nicht bedenklich empfunden. Man trägt Maske, außer beim Sport, Essen oder am Strand/ im Wald. Alles Erforderliche war mit Einschränkungen geöffnet. Die Leute sind vernünftig. Es gibt überall Desinfektionsmittel. Man ist als Radler im Campingmodus Tag und Nacht in der freien Natur bei einem Ansteckungsrisko von Null unterwegs.

Aus der Ferne betrachtet, hatte man das Gefühl, Deutschland geht gerade unter oder befindet sich im Krieg, wenn man in die Tagesmedien schaute.

In Hamburg gibt es eines starken Preisverfall, was die Tests betrifft. Einen PCR-Test bekommt man hier inzwischen für 25,-€. Den habe ich heute gebucht, um die Quarantäne abzukürzen. Dafür gibt es wohl eine neue Teststrategie, die darauf beruht, dass zugleich 4 Personen getestet werden. Ist eine davon positiv, werden die Proben noch einmal genauer untersucht. Dafür behalten sich die Labore selbst Probenmaterial vor und die Sache wird deutlich effizienter und dadurch günstiger.

Die Inseln haben eine andere Bewertungsstrategie, und ordnen insbesondere lokal begrenzte Ausbrüche anders ein. Man reagiert recht zeitnah, wenn sich Werte ändern. Ist eine Insel besonders stark betroffen, wie z.B. derzeit Lanzarote, wird sie stärker reglementiert.

Wer sich nicht abschrecken lässt und auf den Weg macht, braucht Zeit und gute Nerven für merkwürdige bürokratische Herausforderungen sowohl deutscher als auch spanischer Natur. Es gibt nur noch wenige Flüge. Unsicher habe ich mich nicht gefühlt. Die Hamburger U-Bahn kommt mir deutlich kritischer vor.