Re: Australien Süd-Nord

von: Genußradler-HB

Re: Australien Süd-Nord - 03.01.20 21:26

von Adelaide in Richtung Port Agusta bist Du noch gut versorgt, dann wird es rasch sehr dünn. Auf allen Farmen kannst Du Dich mit Wasser und Benzin (Kocher) versorgen, meist sind die auch darauf eingestellt, gelegentlich (das merkst Du gleich) geben sie Dir etwas von ihrem eigenen Vorrat, das darf dann mit großzügigem Trinkgeld belohnt werden - viele Farmer sind wegen der Dürre seit vielen Jahren an der Existenzgrenze und darunter. Die Farmen liegen aber nicht direkt an der Straße, mamchmal fährst Du dann noch eine Stunde auf einer Piste - bist zwar schon auf deren Land, aber das Gehöft kommt eben erst viel später.

Von Port Agusta bis Alice waren es 3 +/-1 Tankstellen (wenn ich mich recht entsinne), ab Alice dann etwa ebenso bis Katherine, dann weiter im Norden fast täglich.

Für Alice würde ich 2-3 Tage einplanen - Abstecher in die West-MC-Donald's, das ist eine gute Belohnung für die geschaffte Halbzeit. Kannst den Schlenker auch schon bei Lawrence Gorge / Hermannsburg beginnen.
Überhaupt gibt es immer wieder lohnende Abstecher vom Hwy, die solltest Du ruhig anfahren und Dir einen halben Nachmittag oder den folgenden Vormittag Zeit nehmen - das macht dann den Erlebniswert der Reise aus. Das reine Meilen machen auf dem Hwy ist zwar für die Abrechnung (was habe ich geleistet) ganz gut, aber dann verpasst Du wirklich viele tolle Eindrücke. Falls Deine geplante Reisedauer das nicht erlaubt könntest Du auch von Melburne bis Adelaide mit der Bahn fahren um Zeit zu gewinnen.

Hwy-fahren ist extrem öde, die Dich umgebende Landschaft verändert sich sooo langsam, kaum merklich und es gibt auch nichts zum Ansehen - außer alle 20km ein überfahrenes Kanguru am Straßenrand, hin und wieder auch eine Kuh.

Wenn Du mutig bist, dann fährst Du den Oodnadatta Trak (Versorgungslage nur minimal schlechter als am Stuart Hwy), dafür kannst Du das Barossa Valley, Flinders Ranges NP, und das wirkliche Outback "mitnehmen", ab William Creek kannst Du nach Westen abbiegen zum Hwy über Coober Pedy zurückkehren. Die Strecke ist zunächst Âsphalt, dann später fester Sandboden, dann aber viele hundert km fieser Gravel. Ohne Federung & min. 50mm Reifen würde ich das nicht mehr fahren wollen.