Re: Route des Grandes Alpes als Rundfahrt

von: veloträumer

Re: Route des Grandes Alpes als Rundfahrt - 20.08.19 20:29

In Antwort auf: Bernie

Hm, gerade den Galibier fand ich den spektakulärsten Paß im nördlichen Bereich. (Im südlichen Teil war es der Turini). Ich bin allerdings von Norden gekommen. Daher kann ich den Galibier nur wärmstens empfehlen.

Galibier bin ich auch von Norden gefahren. Ich war vielleicht abgelenkt, weil Tour de France war und bin noch vor Sperrung mit Tausenden von Menschen hoch. Natur stand da mal etwas abseits. Hingegen bin ich den Lautaret schon mehrfach, auch in Teilen, gefahren. Nach Süden sind eigentlich die tollen Gletscherperspektiven zu erheischen, von La Grave bis Passhöhegegend ungefähr. (Ich hatte schon mal nachgedacht, ob ich nicht Schafhirte oder Kellner in La Grave werden sollte - für mich einer der Top-ten-Traumorte.) Das finde ich spektatulärer als die Nordseite Galibier, die ich recht geröllhaft in Erinnerung habe. Anfahrt Lautartet ist allerdings dann streng genommen nicht Routes des Grandes Alpes.

Wenn du dich rein auf offizielle Grandes-Alpes-Pässe beschränkst, bleiben manche weitere Konkurrenten links (oder rechts) liegen. Das ist ja nur ein Nord-Süd-Schema, nicht einmal für Radler erdacht. Zwar geht es durch Les Gets, der Joux-Plane bleibt jedoch unbeachtet. Andere Beispiele sind etwa Mont-Cenis (Südseite mit Moncenisio und evtl. Abstecher Petit Mont-Cenis). Die grandiosen Pässe Arêche, Granon oder Gandron, die allerdings jeweils Schotteranteile haben. Dass du den Izoard nicht hervorhebst, ist eher erstaunlich, weil sehr einzigartig. Zum vielleicht durchschnittlichen Col de Vars bietet sich ebenfalls eine herausragende Schotteralternative über den Parpaillon an. Nicht vergessen würde ich in der Region auch Stichrouten wie etwa ins obere Ubaye-Tal (von der südlichen Vars-Rampe zu erreichen) oder Pré de Madame Carle westlich der oberen Durance (wozu man allerdings den Izoard opfern müsste).

Im Süden glänzt der Cayolle, insbesondere wenn man die Daluis-Schlucht mitnehmen würde (was wiedrum aus der Grandes Alpes rausfällt). Ersatzweise ist aber auch der Couillole herausragend. Eigentlich müsste man hier Daluis- und Cians-Schlucht als Schleife komplett fahren, bevor man den Couillole überquert. Oft schon tolerierte Alternative ist ja hier der Bonette, schöner allerdings die Variante über den Moutiers. Wer den Abstecher nach Itailien nicht fürchtet, fährt auch herausragend über Larche (Südostrampe) und Lombarde (Nordrampe!). Der Col de Turini ist auf gegebener GA-Route sicherlich herausragend, ließe sich aber ob der bescheidenen Passhöhe mit einer l'Authion-Runde aufpimpen. Würde man schlicht nach Sospel abfahren, wäre er allerdings niedriger zu bewerten - diese Seite ist recht bescheiden.