Re: wie ticken die Tschechen?

von: veloträumer

Re: wie ticken die Tschechen? - 09.07.19 16:41

In Antwort auf: Holger

Warum Vereinfachungen nicht nutzen, wenn es sie gibt? Zwar ist es bei mir nicht so weit, dass ich erstmal ewig auf tripadvisor schaue, bevor ich irgendwo essen gehe. Aber Google Maps nutze ich für Restaurants ganz gerne, insbesondere in größeren Städten. Und Hotelbuchungsportale auch, vor allem auch bei größeren Städten. Manchmal auch ziemlich kurzfristig, wie bei meiner letzten Alpentour etwa eine Stunde vor Nizza. Bei Städten dieser Größe vermisse ich es keine Sekunde, in ein Tourist-Office zu gehen und Prospekte zu wälzen. Stadtviertel gesucht, wo ich gerne hinmöchte, Preise gecheckt, Hotel gebucht. Für mich ein Riesenfortschritt.

Für große Städte sicherlich auch mal ein Vorteil, je mehr die Hotelauswahl eine Rolle spielt, vielleicht auch. Je preiswerter es sein soll, desto weniger spielt es eine Rolle. Im Zweifel sind Vermittlunsgprotale dann eher ein Nachteil (vgl. Anmerkung von Thomas1976 oben).

Nizza lief bei mir so ab: Ich wusste, dass es mehrere Hostels gibt. (Ohne jede Vorüberlegung würde ich in keiner großen Stadt Unterkunft planen.) Nach Strandbesuch zur Tourist Office, kreisten mir drei Hostels auf Stadtkarte ein - zwei in recht unmittelbarer Reichweite. Telefonieren wollen sie nicht, also bin ich zum ersten Hostel vorgefahren und habe gefragt. Gleich untergekommen, trotz Mitte Juli und Festival etc. Essen und Konzert war dann noch problemlos einzurichten - null Stress (wenn man mal von dem Konzertvorfall besonderer Art absieht).

Für Marseille lief es so ab: Wegen Spätankunft mit Zug ausnahmsweise vorgebucht von zuhause. Das geht auch ohne Vermittlungsportal. Ich prüfe zuwerst, ob Buchung über den Gastbetrieb selbst möglich ist - vorausgesetzt mir genehme Zahlungsweise (z.B. kein Paypal). Bisher habe ich noch kein Vermittlungsprotal vermisst. Ich mache es grunsdsätzlich so: erst prüfen, ob man was vor Ort kaufen kann, ggf. auch ohne zu großen finanziellen Nachteil. Wenn nicht, Internetstore aufsuchen und versuchen dort direkt zu bestellen. Vermittlungsportale wie amazon kommen dann nur im Notfall zum Tragen und in den letzten Jahren waren sie nie mehr von Nöten.

Zweifellos sind hier auch Anhänger von vorgebuchten Hotels für die Radreise. Sowas lag mir immer fern. Mit Hotelportalen macht man ja nichts anderes, nur das die Zeitachsen der Buchung sich verkürzen. Ganz allgemein kann ich heute weniger mitreden, sind Festunterkünfte bei mir eher die Ausnahme geworden. Das bedeutet eher "Notlagen", also z.B. wegen Wetter und da brauche ich definitv kein Smartphone (schon weil dann gar keine große Wahl besteht). Als ich früher sehr häufig in Hotels etc. war, kann ich mich auch nicht erinnern, dass ich ständig im Stress stand, passende Unterkunft zu finden. Im Zweifel konnte ich evtl. aufgetretenen Probleme weitgehend so managen, das mir ein Vermittlungsportal auch nicht hätte besser helfen können (eher im Gegenteil - ich denke etwa an nächtliche Anfragen an der Tür). Das hat auch nichts mit alter Romantik zu tun, wie iassu vermutet, sondern es ist für mich einfach praktischer und transparenter.