Re: wie ticken die Tschechen?

von: fema

Re: wie ticken die Tschechen? - 06.07.19 16:02

Es wird in verschiedenen Ländern unterschiedlich gehandhabt. In Myanmar zum Beispiel, wo ich aktuell gerade bin, ist es unverständlicherweise oft günstiger über booking.com. Auch in anderen Ländern ist das immer wieder mal der Fall. Ich vermute, dass es oft daran liegt, dass das Personal wenig Entscheidungsspielraum hat was die Preise anbelangt und es daher einfacher ist, wenn der Gast halt über booking.com bucht - auch wenn er schon an der Rezeption steht - als dass man den Manager oder den Eigentümer anruft und fragt, ob der Gast den selben Preis wie auf den Portalen bekommt (wo ggf. Rabatte abgezogen sind, wie bei booking.com der "Genius Discount" oder auch dieser unsägliche "Mobile Discount", den man nur bekommt, wenn man übers Smartphone, nicht aber übers Tablet bucht).

In Thailand hingegen bekommt man Unterkünfte meist günstiger, wenn man direkt bucht - so auch in Malaysia, auf den Philippinen und in vielen anderen Ländern. Die Preisunterschiede sind zum Teil erheblich. Aber das ist auch kein Wunder bei den horrenden Provisionen, die von den Booking Holdings und Anderen verlangt werden. Booking.com selbst verlangt laut deren eigenen Infos 10 bis 25 Prozent. Ich frage auf meiner mittlerweile dreijährigen Reise immer wieder nach - anfänglich waren es meist 15 %, mittlerweile wird meist 20 % genannt. Wenn man ein gutes Listing haben möchte, ist es noch etwas mehr, bis zu 4 % wurden mir da genannt.

Fast ein Viertel abzukassieren ist meines Erachtens schon ziemlich viel, vor allem wenn mehrere Nächte gebucht werden. Und wie schon geschrieben, am Ende zahlt die Provision halt doch der Gast. Fairerweise darf man allerdings halt auch die Vorteile der Portale nicht unterschlagen. Der Kundenservice von booking.com, den ich leider schon ein paar Mal nutzen musste wegen verschiedener Probleme mit den Hotels (völlig falsche Adresse, voll belegt obwohl Zimmer schon per Kreditkarte vorab bezahlt, andere Zimmerkategorie bekommen usw.), ist wirklich gut und sicherlich einen Teil der Provision wert.

Ich mache es inzwischen so: Wenn ich auf ein Zimmer angewiesen bin (einzige Unterkunft weit und breit oder allgemein knappe Verfügbarkeit), buche ich über booking.com oder andere Portale. Dasselbe gilt, wenn der Preis vor Ort höher ist - dann eben direkt vor der Tür. So zahle ich meines Erachtens insgesamt immer noch genug für die Leistungen und Vorteile, die ich davon habe. Wenn die Verfügbarkeit allerdings gut ist, fahre ich meist direkt hin und frage erst mal persönlich. Dann kann ich mir die Zimmer auch selbst anschauen, was halt immer noch besser ist, als anhand der oft sehr vorteilhaften Bilder auf den Portalen zu entscheiden.