Re: Fahrradtransport nach Süd Frankreich

von: Falk

Re: Fahrradtransport nach Süd Frankreich - 11.06.19 23:24

Zitat:
Von Malle zurück würde ich fliegen und das Rad bei meinem Freund auf der Finca lassen.

Vermeide doch mal Ausdrücke wie »Malle«. Oder bist Du ein rheinischer Kegelverein? Aus Sylt macht doch auch niemand »Sylle«. Die Seestrecke Palma–Barcelona ist jedenfalls kein Problem, sie wird mindestens jede Nacht bedient, es verkehren derzeit Schiffe der Reedereien Transmediterránea (die gibt es schon seit Jahrzehnten) und Balearia. Schon in den Neunzigern war es völlig unproblematisch, nur eben nicht im Blick von Jupp Kegelbruder und seinen Saufkumpanen. Verbindungen von und nach Alcúdia gibt es wohl auch, doch damit hatte ich noch nicht zu tun.

Der Schnellfahrstreckenbau hat auch ein bisschen was für den Fahrradtransport gebracht. Damit ist der Fernverkehr von und nach Barna vollständig von der bisherigen Strecke über Portbou und Cerbère verschwunden und beim Regionalverkehr wurden zeitliche und räumliche Lücken geschlossen. Im Breitspurland sind die S-Bahn- und echten Regionalzüge mit dem Fahrrad unproblematisch, nur in den etwas edler erscheinenden »Regional Exprés« (oder Expreso Regional) ist sie reservierungspflichtig und begrenzt. Dass Du zwischen beiden Grenzbahnhöfen mit dem Fahrrad über den Bergrücken fahren musst, ist kaum mehr wahrscheinlich, seitdem auch die jeweils zurückkehrenden Züge auf der bisher »falschen« Spurweite Reisende befördern dürfen. Bisher war der französische Regionalverkehr an Wochenenden gerade auf dem Endabschnitt Portbou–Perpignan deutlich ausgedünnt. Ich kann nicht sagen, ob das noch immer so ist. Dazu müsste man nachgucken, wenn du einen konkreten Termin hast. Was wirklich schmerzlich fehlt, ist der Nachtzug Straßburg–Portbou, doch bei so einer Überführungsfahrt lässt sich die Strecke durch Frankreich auch so überbrücken. Hafas und damit die Auskunftssysteme der deutschsprachigen Bahnen zeigt leider die Fahrradmitnahmemöglichkeiten im Regionalverkehr von Spanien und Frankreich nicht an. Barna–Straßburg ist derzeit mit dem Regionalverkehr nicht ohne Zwischenübernachtung zu schaffen, doch bei nur einer Fahrt würde zumindest ich drauf pfeifen. Die Übernachtung würde ich in so einem Fall auch nicht vorher reservieren. Buchungsportale in Indernetz haben sich auch dafür als sehr praktisch erwiesen. Bei Campingbusbesitzern nachfragen wäre mir zu unsicher. Das Umsteigen hat sich auch in Frankreich in der Regel als nicht besonders heikel erwiesen.

@bluesaturn, es gibt keinen durchgehenden Regionalverkehr zwischen Barna und Nîmes. Technisch möglich wäre er inzwischen, aber nur über die Schnellfahrstrecke Perpignan–Barna. Die Umstände (nur wenige Bahnhöfe und diese in Spanien ungünstig gelegen und abgeschottet) und die Trassenpreise sprechen dagegen. Bis es mal soweit ist, müssen Ebro und Rhone noch eine Menge Wasser ins Mittelmeer bringen.