Re: Transalp Route mit OffRoad Anteil für Reiserad

von: veloträumer

Re: Transalp Route mit OffRoad Anteil für Reiserad - 03.04.19 13:28

Anmerkung zum Col Mercière: Ich würde ihn als nicht reisradtauglich einstufen, auch wenn grundsätzlich mit Lowridern befahrbar und von wenigen Allradantriebsautos befahren. Befahrbar ist aber relativ. Soweit ich "meinen" Weg von Isola 2000 zum Pass hoch zu bewerten habe, ist er überwiegend nicht fahrbar, weil zu steil und kein geeignetes Geläuf (teilweise gar keine Fahrspur). Gemäß GoogleMaps gibt es einen anderen Anfahrtsweg, laut lokaler Bevölkerung ist der aber wohl noch steiler, die Querroute oben zudem extrem grober Schotter, soweit ich es überblicken konnte. Eigentlich richten sich die Pisten dort an Skifahrer und neuerdings an Fun-Downhiller mit MTB. Es war kein Vergnügen sondern Tortur.

Nach der Passhöhe mit ehemaligen Militärbunkern folgt der reizvollste Teil über offene Bergwiesen (lohnt vor allem bei Sonne), dort allerdings tief und schlecht gespurt, mein Fuß hing ständig am Boden und konnte kaum irgendwo mal länger auf dem Sattel bleiben - eher ein Runtergerutsche. Dass meine Kamera durch das zu starke Gerüttel kaputt ging, mag nur ein Nebenaspekt sein, deutet aber die Problme an (empfindl. Geräte für die Strecke vorübergehend an den Körper legen, evtl. kleinen Rucksack mitnehmen). Im halboffenen Bergwald ist es auch noch schön, aber zahlreiche Furten, selten tiefe Bäche, ausreichend, um nie durchgehend fahren zu können. Hängt aber auch vom Wetter ab, wieviel Wasser über den Weg fließt. In der frühen Sommerzeit eher viel, weil noch Schneeschmelze.

Der dritte Teil führt durch eher dichten und dunklen Bergwald und ist keineswegs durchgehend abwärts, sondern steigt immer wieder an. Auch dort viele Furten und selten mal für mich durchgehend zu treten bzw. die Spur haltbar. Die Straße erreicht man dann etwas unterhalb des Col de Salèse, den man dann noch kurz auffahren muss, abwärts dann sehr schlechter Asphalt zunächst, später Flüsterasphalt, aber alles durch aussichtslose Nadelwaldlandschaft, nur kurz aufgebrochen durch Stausee (Lac du Boréon) mit Weiler/Hotel und Wasserfall bei der Verzweigung.

Im Zweifel kannst du die Entscheidung auf vor Ort vertagen, denn der Weg außen rum via Tinée-Tal lässt sich vergleichsweise schnell absolvieren. Der Col St-Martin ist nicht so schwer, aber auch kein so großes Erlebnis. Der Reiz beginnt eigentlich erst wieder richtig in St-Martin-du-Vésubie, bis Nizza dann eine sehr varientenreiche Route, soweit dein Track Gültigkeit haben sollte. Eine Alternative wäre dann auch noch, das Tinée-Tal nach weiter abzufahren und ein Kurveneldorado via La Tour und Utelle ins Vésubie-Tal mitzunehmen. Umweg nördlicher (noch mehr Serpentinen) ins Vésubie-Tal würde über Les Granges de la Brasque führen, eher einfache Piste abwärts nach wahlweise Roquebillière oder Lantosque.