Re: Balkan

von: veloträumer

Re: Balkan - 14.03.19 09:54

Die Verkehrsdiskussion sind eigentlich ziemlich müßig, drehen sich ein wenig im Kreis. Die Toleranz muss eigentlich jeder selbst herausfinden und ist sicherlich nicht nur von der Dichte abhängig. Schöne Landschaften lassen manchmal Verkehr vergessen, auch dringliche Ziellerreichung (Flug, Schiff). Schnellfahrten oder Reisebummelei machen auch einen Unterschied, wie man die Umgebung wahrnimmt. Mir hat es schon mal Spaß gemacht, bei St-Tropez Staukolonnen zu überholen. Ein Bild habe ich immer noch vor Augen am Limskj-Kanal in Istrien, wo ein LKW nahe vorbei fuhr, ein Radlerpaar vor mir (Leihräder) in den Seitengraben abstieg bzw. umfiel. Für mich war der selbe LKW hingegen harmlos, weil ich weit schlimmere Erfahrungen hinter mir hatte. Abgestiegen bin ich demzufolge auch schon, etwa bei LKW an LKW in Handbreite vorbei in der Po-Ebene. Ferner beeinflussen Witterung, Gemütslage, Wochentag, Tageszeiten, Saisonzeit, Verkehrsgeschwindigkeit, Alter, gewohntes Verkehrsumfeld zuhause und vieles mehr die Empfindung, ob man den gegeben Verkehr lästig empfindet oder nicht. Ich wurde auch schon mehrfach absichtlich vorsätzlich von Autofahrern abgedrängt - das ist aber bisher noch eine exklusive Erfahrung mit deutschen Autofahrern. Der wille, die Strin zu bieten, ist dann auch in den letzten Lebensjahren etwas gesunken, wird mal ein Radweg mehr als früher benutzt.

Selbst negative empfundene Abgase müssen nicht von der Verkehrsdichte abhängen, ein großer Stinker auf 30 km kann nachhaltig das Gedächtnis prägen. Ich rieche heute noch mit kräuselnden Nackenhaaren die Dieselwolke des Nostalgiepanoramabusses bei Heiligenblut an der Großglocknerstraße im Jahre 2003, obwohl das "Genusserlebnis" sich auf gegen gut 5 Minuten beschränkt haben dürfte. Ähnliches gitl für Lautstärken von Motoren, die man in ruhiger Umgebung wesentlich störender wahrnimmt als in ohenhin erwarteten Trubelzinen. Weit schlimmere Stadtquerungen habe ich demzufolge längst abgehakt und oft auch anders wahrgenommen als Störungen "auf dem Lande".

Wie irg ausgeführt hat, kommt es mehr auf singuläre Negativerlebnisse an, die sich derart für eine gesamte Strecke einprägen, aber nicht unbedingt deswegen die Regel sind. Probleme mit Wohnwagengespannen hatte ich im gesamten westlichen Balkan noch nie. Es gab klassische Schnellstraßenhuper (wie bei uns), kritisch enge Vielfahrerstraße bei starkem Wind, selten auch mal Engpässe mit LKWs. Andere Erscheinungen waren eher indirekt, soweit ich einen Blick auf Unfälle werfen konnte, deren Ursache offensichtlich in unaufmerksamem Fahren (Alkohol, eingeschlafen, abgelenkt) lagen. Da macht sich manchmal Gedanken, in ungünstigen Fällen hätte man auch Opfer werden können, so nahe Zeit und Ort des Unfalls oder Vorfalls. Mit Verkehrsdichte hat das auch nichts zu tun, solche Vorfälle gab es schon auf kaum frequentierten Strecken.