Re: Balkan

von: veloträumer

Re: Balkan - 13.03.19 12:37

In Antwort auf: Kapatieme
Falls du noch eine Interessante Strecke im Hinterland auftust bitte poste es doch hier. Dann muss ich nicht alles alleine recherchieren. Bin für jeden Tipp dankbar !

Jede Tour ist anders, wohl dürfte Patricks Zagreb-Albanien eine zu weite Inlandsführung haben, um davon auf Zadar-Dubrovnik zu profitieren. Vorschläge hast du eigentlich, einlesen musst dich schon selber, vor allem, wenn du nicht mit ein paar Marksteine und Interessen herausrückst. Nochmal, ohne die Details alle abzuschreiben, da sie schon hier niedergelegt sind:

Zadar - Knin bietet wenig interessante Inlandsalternativen. Es ist ein recht ödes Schotterland. Die Kargheit kann man natürlich auch mögen. Manche Orte habe eigene Geschichte wie etwa Ervenik, dazu findest du bei mir auch einige Anmerkungen. Ob das deswegen ein geeigneter Umweg ist, weiß ich nicht - ich vermute eher nein. Auch die Alterntive etwa über benkovac dürfte nicht spannender sein - bin ich aber noch nicht gefahren, kann man aber vermuten. Leider ist die Küstenstrecke hier auch ehr nur Durchschnitt. Nach Knin von Sibenik über Krka-Fälle bietet ein Highlight an Wasserfällen, aber keine durchgehend attrakive Strecke.

Die spannendsten Naturgebiete im Hinterland von Zadar sind Paklenica-NP und Zrmanja-Schlucht. Beides ist Winnetou-Land. Paklenica ist bereits abseits der Linie nach Dubrovnik und eher zur Stichexkursion geeignet als zur Durchfahrt. Zrmanja ist nahezu komplett nicht mit Velo begleitbar, ein Kanu-/Kajak-Fluss. Es gibt neben Obrovac zwei Schnittstellen von Straßen und Fluss - erweitert über die Krupa drei, die attraktiv sind, aber nur dürftige touristische Infrastruktur haben, obwohl Rafting-Tourismus. Die Talsenken, teils anbei orthodoxe Klosterkirchen, sind mit sehr heftigen Rampen verbunden.

Für Knin - Cetina-Tal - Ljubuski - Stolac oder Hutovo hast du bereits von mir eine durchgängige Hinterland-Empfehlung, wennn du meine beiden Berichte mit Kroatien-Inhalt entsprechend zusammenträgst (von irg zudem eine Variante mit Mostar). Das reicht fast bis nach Dubrovnik - entweder über Hum und südwestlich von Dubrovnik an die Adria oder ggf. vielleicht auch über Pistenalternativen nördlicher vor Dubrovnik, um den Fjord des Rejeka-Flusses und seiner besonderen Karsterscheinung noch mitzunehmen.

Wenn dich Karsterscheinugen interessieren, findest du in meiner Via Dinarica genügend Hinweise, auch Hintergründe - das war saogar das Hauptthema ("KARSTing-Show"). Auf Imotski - Pocitelje sind mehrere der Natursehenswürdigkeiten hervorgehoben mit Kravica-Fällen, Vitina-Quelle, Kocusa-Kaskaden, die Seen von Imotski, auch die besondere Geschichte des Ortes. Wenn du Richtung Mostar dich orientierst, geht einiges davon evtl. verloren. Etwas eckiger wäre aber auch eine Route ab Ljubuski nach Mostar möglich, evtl. über den Pilgerort Medugorje, wenn das "interessant" ist. Pocitelj ist charmanter und ruhiger als Mostar - sicherlich ein gute Alternative, um die Besonderheiten des orientalischen Einflusses in der Herzegwoina zu studieren und zudem direkter am Weg nach Dubrovnik gelegen. Das Naturschutzgebiet Hutovo mit Sumpfsee versprüht spezielle Stimmungen, gut zu sehen aber erst im Südosten, wenn die Straße ansteigt.

Du kannst diverse Varianten einstreuen, die vielleicht sogar mehr Natur bieten. So kann man statt Imotski - Grude - Vitina auch versetzt eine andere Route ohne Grude etwas südlicher nehmen. Da sind zwei Radreise-Finnen hergefahren, die ich traf (waren aber noch nicht durch). Will man noch südlicher bei Zagvozd zur Neretva fahren, geht das auf autobahnnaher Alternative auch sehr gut, die alte Straße ist heute Radroute, auch von mir in der Via Dinariaca im gewichtigen Teil beschrieben. Die Strecke ist allerdings landschaftlich spannend nur im Schatten des Biokovo-Massivs mit Berg und Flora, danach flacht das alles ab. Da kann man dann auch über die Adria-Route nachdenken. Die Konkurrenz ist hier ohnehin sehr groß, denn die Makarska-Riviera ist mit das Schmuckstück der kroatischen Küste. Dazu würde es reichen am großen Knick des Cetina-Tals zur Küste bei Gornja Brela zu fahren.